Wandereisen-Holzschnitte von 1523

Georg Truchsess von Waldburg-Zeil auf einem kolorierten Holzschnitt von Hans Burgkmair d.Ä.
Portrait des Markgrafen Kasimir
Konrad II. von Thüngen, Fürstbischof von Würzburg 1519-1540, Kupferstich von Johann Salver (1670-1738)

Die Wandereisen-Holzschnitte von 1523 umfassen 23 Holzschnitte des Kriegsberichterstatters Hans Wandereisen. Im Jahr 1523 zerstörten in ihrer Stärke deutlich überlegene Truppen (10.000 Soldaten und 1000 Reiter mit 100 Büchsen, 22 Kanonen und 900 Pfund Schwarzpulver) [Anm. 1] des Schwäbischen Bundes, der aus fränkischen und schwäbischen Reichsständen bestand, insgesamt 23 sogenannte Raubnester, deren Besitzer dem Hans Thomas von Absberg bei der Entführung und Lösegelderpressung von vorwiegend Nürnberger und Augsburger Kaufleuten bis hin zu kaiserlichen Diplomaten geholfen hatten. Georg Truchsess von Waldburg-Zeil war Oberbefehlshaber des Schwäbischen Bundes, Hauptmann der berittenen Truppen war Rudolf von Ehingen [Anm. 2] und Hauptmann des Fußvolkes Jakob von Wernau. Um den einfachen Leuten, die meistens nicht lesen konnten, von den Erfolgen zu berichten, reiste Hans Wandereisen mit und fertigte Holzschnitte von den brennenden Burgen an. Diese sind für die Heimatforschung heute bedeutend, da sie den Zustand der Burgen darstellen bevor einige gesprengt wurden, um eine Rückkehr der Eigentümer zu verhindern. Die Ereignisse werden auch als Teil des Fränkischen Krieges bzw. der Absberger Fehde bezeichnet. [Anm. 3]

Die Holzschnitte werden heute im Staatsarchiv Nürnberg aufbewahrt (Original-Abbildungen bei 2, 14-18). [1] Nachträglich colorierte Holzschnitte sind Teil eines Burgenbuches der Staatsbibliothek Bamberg. [2] Da noch nicht alle Holzschnitte als originale einfarbige Holzschnitte vorliegen, wurden Graustufenbilder der colorierten Holzschnitte verwendetet. Die Beschriftungen der einfarbigen und der farbigen Holzschnitte weichen in kleineren Details, wie der Schreibweise, voneinander ab.

Liste der Holzschnitte von 1523

Die nachfolgende Liste zeigt die Stationen des Zuges des Schwäbischen Bundes. Trotz vereinzelter chronologischer Unstimmigkeiten im Ablauf wurde die Reihenfolge der Bilder nach ihrer Originalbeschriftung beibehalten.

Datei:Kartefranken1523.jpg
Marschroute des Schwäbischen Bundes bei der Strafexpedition von 1523

Das Heer des Schwäbischen Bundes unter dem Kommando von Georg Truchseß von Waldburg nahm Anfang Juni 1523 Aufstellung in Dinkelsbühl und setzte sich in Marsch, so dass es bereits am 11. Juni die Burg Vellberg (1) erreichte und bei Mergentheim sein Lager aufschlug. Die darauf folgenden Burgen (2-8) befinden sich alle im Süden von Würzburg und waren damit im Ritterkanton Odenwald gelegen. Fürstbischof des Hochstiftes Würzburg war zu diesem Zeitpunkt Konrad II. von Thüngen, der auch im Bauernkrieg auf die Hilfe des Bundes angewiesen war. [Anm. 4] Die Zerstörung der Burgen dauerte vom 12. Juni bis zum 24. Juni. Am 22. Juni lagerte das Heer bei Uffenheim, am 24. Juni bei Forchheim. Während eine Abordnung ausgesandt wurde, am 26. Juni die Reußenburg bei Bonnland zu sprengen, bewegte sich das Hauptheer weiter durch das Bamberger Land unter Fürstbischof Weigand von Redwitz und lagerte dabei am 28. Juni bei Haßfurt.

Am 1. Juli wurden Truppach und Krögelstein (10, 11) in der Fränkischen Schweiz (gelegen im Ritterkanton Gebürg) eingenommen und wenige Tage später in Brand gesetzt, das Heer bezog am 2. Juli Quartier beim benachbarten Hollfeld. Ein schwelender Konflikt mit Amtmann Konrad Schott von Schottenstein auf der Streitburg bei Streitberg eskalierte nicht. Am 7. Juli lagerte das Heer bei Marktleugast und brannte die beiden Burgen Alt- und Neuguttenberg (12, 13) am darauffolgenden Tag nieder. Eine Abordnung, die ihr Lager in Sparneck aufgeschlagen hatte, zerstörte am 10. Juli Burg Gattendorf (16), während alle weiteren nahe beieinander gelegenen Sparnecker Burgen bis zum 12. Juli (14, 15, 17, 18, 19?) zerstört wurden. Ein weiterer Sitz der Sparnecker, Schloss Stockenroth, war bereits vorher abgebrannt und nur aus diesem Grund kein Ziel des Bundes geworden. Der Adelssitz der Wirsberger in Glashütten wurde nicht angegriffen, obwohl Hans Thomas von Absberg auch hier Gefolgsleute hatte. [3]

Entgegen der Politik seiner Vorgänger, die wie Albrecht I. Achilles räuberische Übergriffe seiner Vasallen gegenüber Kaufleuten der eher opportunistischen Stadt Nürnberg förderte [4] , stellte sich Markgraf Kasimir aus dem Hause Hohenzollern hinter den Bund. Verschiedene angegriffene oder bedrohte Ritter wandten sich in Schreiben an den Herzog von Sachsen Johann, er schaltete sich jedoch nicht in den Konflikt ein. Anfänglich war vom Bund eine Einmischung durch den Schweinfurter Einungsadel oder auch durch den verbannten Herzog Ulrich von Württemberg befürchtet worden, der systematische Kriegszug gegen die Rittersitze stieß jedoch zu keinem Zeitpunkt auf nennenswerte Gegenwehr. Angesichts der gewaltigen Übermacht waren alle wegen der Raubzüge gesuchten Ritter geflohen.

Am 17. Juli erreichte das Heer schließlich Nürnberg und zog in einer Siegesparade durch die Stadt. Zuvor war bereits etwa die Hälfte des Heeres aufgelöst worden. Eine sich weiter verkleinernde Truppe zog bis zum 22. Juli gegen vier weitere Burgen westlich und südlich von Nürnberg (20-23), gelegen im Ritterkanton Altmühl. Am 25. Juli meldeten sich auch die letzten Augsburger Söldner zurück.

1. Burg Vellberg

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
I. Velberg / ligt ein meyl von Schwebischen Hall. Ist Wilhalms thayl abgebrochen vom Bunt. 1523• Die Burg Vellberg, eine Ganerbenburg mit Besitz der Familie Vellberg [5] wurde am 11. Juni von einer Abordnung um den Vellberger Teil abgebrochen. Wilhelm von Vellberg baute ihn in den Jahren 1543 bis 1546 wieder auf. [6]

2. Burg Boxberg

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
II. Bocksperg bey Lauda gelegen hat hanns thoman / hans melchior / hans ulrich / all rosenberger zu gehort / ist am .XIIII. tag Junj vom Bunt eingenome(n) / am .IV. tag v(er)bre(nn)t Die Burg Boxberg im Besitz der Familie von Rosenberg wurde am 14. Juni besetzt und einen Tag später gesprengt. Die Burg war bereits 1470 schon einmal wegen der Raubzüge der Rosenberger von Kurmainz, Kurpfalz und dem Hochstift Würzburg zerstört worden. Sie wurde anschließend in ein pfälzisches Lehen umgewandelt. Im Kampf gegen den geächteten Melchior von Rosenberg 1523 fiel der Besitz an die Pfalz zurück. Nachdem Albrecht von Rosenberg 1548 nochmals seine Ansprüche auf Boxberg durchgesetzt hatte, wurde der Besitz 1561 endgültig an die Pfalz verkauft. [7]

3. Burg Unterbalbach

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
III. Balbach Bey Morgatha gelegen / hat Rüd Sützelln zu gehort / Ist durch den Bunt/ am .XVII. tag Junij verbrant worde(n). 1523. Die Burg Unterbalbach im Besitz der Familie von Sützel wurde am 17. Juni niedergebrannt.

4. Burg Aschhausen

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
IIII. Aschausen am otten wald gelegen / hat Hanns Jorgen vonn Aschhausen zu gehort / Ist durch den Schwebischen Bundt / auff den .XIIII. tag Junj eingenomen und verbrent worden. 1523 Die Burg Aschhausen im Besitz des Hans Jörg von Aschhausen wurde am 14. Juni niedergebrannt. Erhalten blieb nur der Bergfried. Im 17./18. Jahrhundert erbauten die Äbte von Schöntal an der Stelle ein Jagdschloss, welches heute den Grafen von Zeppelin gehört. [8]

Der Holzschnitt zeigt die Burganlage brennend. Einer äußeren Umfassung folgt eine innere Mauer, durchsetzt mit Wehrtürmen. Dahinter befinden sich mehrere Gebäude und zwei größere Türme. Kleinere Gebäude und obere Stockwerke sind aus Fachwerk gefertigt. Am Hauptgebäude ist ein Wappen über dem Türstock und einem vorgezogenen Eingangsbereich zu sehen. Rechts und links im Bild sind Teile der Truppen des Schwäbischen Bundes zu erkennen.

5. Burg Wachbach

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
V. Wachbach/nit weyt vo(n) Bocksberg gelegen / hat Franz Rüden zugehort / ist am .XIIII. tag Junij vom Pundt eingenommen und verpren(n)t worden. Die Burg Wachbach bei Bad Mergentheim im Besitz der Familie Rüdt von Collenberg wurde am 14. Juni niedergebrannt. Die Ruine wurde in der Folgezeit als Steinbruch verwendet, so dass heute nur Graben und Steinreste von der Burg zeugen. Das heutige Schloss Wachbach wurde Ende des 16. Jahrhunderts an anderer Stelle errichtet.

Die brennende Burg Wachbach, umgeben von einem Wassergraben, ist zentrales Bildmotiv des Holzschnittes. Der Brand ist soweit fortgeschritten gezeichnet, dass im Hauptgebäude schwere Dachbalken zusammenbrechen. Neben dem Hauptgebäude ist noch ein Nebengebäude erkennbar. Die Burgmauer ist mit turmähnlichen Bauten durchsetzt. Ein zinnenbewehrter Turm steht an der Brücke, die den Eingang in die Burg bildet. Am gegenüberliegenden Ufer befindet sich ein weiteres Gebäude, das den Eingang schützt. Im Vordergrund des Bildes sind mehrere Gebäude des Dorfes zu sehen, es sind Fachwerkbauten, auffallend sind auch die detailliert dargestellten Zaunkonstruktionen. Teile des Heeres des Schwäbischen Bundes werden versteckt hinter einem Gebäude und hinter einem Hügel gezeigt, die zunächst nur durch ihre langstieligen Waffen auffallen. Abgebildet ist auch die bündische Fahne.

6. Stadt Aub

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
VI. Aub bey Kitzingen gelegen / ist der halbtayl von Cuntzen vom Reüssenberg / und der Truchsessen gewesen / eingenom(m)en / und umb M. flor. gepran(n)tschätzt Die Stadt Aub im Besitz der Familien Rosenberg und der Truchseß von Baldersheim wurde am 19. Juni besetzt und um 1000 Gulden gebrandschatzt.

7. Burg Waldmannshofen

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
VII. Walmershoffen - Bey Awe gelegen / hat Kuntz vo(n) Rosenberg zugehort. Ist auff denn .XXIII. tag Junj vom Bunt eingenome(n) un(d) verbrent •1523• Die Burg Waldmannshofen im Besitz der Familie Rosenberg wurde am 23. Juni niedergebrannt. Kunz von Rosenberg, der rechtzeitig geflüchtet war, begann kurz darauf mit dem Wiederaufbau der Burg. Er war dabei in erheblichem Umfang auf die Unterstützung seiner Untertanen angewiesen. Die Arbeiten dauerten von 1544 bis 1552. [9] [10] [11].

8. Burg Gnötzheim

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
VIII. Gnotzen hatt Cuntz von Rosenberg zue gehortt - bey Speckfeldt gelegen. Ist auff den .XIII. tag Junij vo(m) Pundt verpren(n)t. Die Burg Gnötzheim (bei Martinsheim) im Besitz des Kunz von Rosenberg wurde am 23. Juni niedergebrannt. Der Holzschnitt ist die älteste Ansicht der Anlage. [12]

9. Reußenburg

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
IX. Reyssenberg, ist Hans Jorg von Dinga haus. .II. meyl vo(n) würtzburg gelegen / Ist zerrissen worde(n) vom Bundt. am .XXVI. tag Junj. un(d) haben Jörg / Eustachius un(d) Casper von dinga teyl daran gehabt. 1523 Die Reußenburg bei Bonnland in der Nähe von Hammelburg [13] befand sich im Besitz der Familie Thüngen. Nach der teilweisen Zerstörung am 26. Juni durch den Bund stürmten 1525 die Bauern die Anlagen und vernichteten sie vollständig. Die Burg wurde nicht wieder aufgebaut, zumal sie an strategischer Bedeutung verloren hatte und einer modernen Kriegsführung nicht mehr lange standgehalten hätte.

10. Burg Truppach

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
X. Trupach bey Holfeldt gelegen. Hat Wolffheinrichen von Auffsass zugehort. Und ist am Vierten tag Julij vom Pundt verpre(nn)t worden. Anno. M. D. XXiii. Der kleine Ort Truppach, heute Teil von Mistelgau, verfügte über zwei Adelssitze, darunter die 1523 zerstörte Burg Truppach. [14] Der Ansitz des Wolf Heinrich von Aufseß wurde am 4. Juli zerstört, bereits ein Jahr später begann der Wiederaufbau. In baulich zum Schloss umgewandelter Form besteht jenes Gebäude heute noch. [15] Die Familie von Aufseß, mit Stammsitz Aufseß, war in der Fränkischen Schweiz (in der Quelle wird Hollfeld als Bezugsort genannt) reich begütert.

11. Burg Krögelstein

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
XI. Kriegelstain hat Jorgen von Gycht zu gehort / Ligt bey Hollfeldt. Ist auff den .IIII. tag Julij vom Bunt ein genome(n) und v(er)brent. 1523.
Nur ein Mauerrest ist heute von der Burganlage noch zu sehen

Burg Krögelstein, ebenfalls in der Nähe von Hollfeld gelegen, gehörte Georg Wolf von Giech. Er war mit Ottilie von Absberg, der Schwester des Hans Thomas von Absberg, verheiratet. Seinem Schwager gewährte Georg Wolf häufig Unterschlupf auf der Burg, daher wurde sie am 4. Juli zerstört. Ein Wiederaufbau unterblieb. Von der ehemaligen Burg ist heute nur noch ein Schwibbogen mit drei Fensterschlitzen auf einem westlich der Pfarrkirche liegenden Dolomitfelsen vorhanden. Bei der Pfarrkirche handelt es sich um die ehemalige Burgkapelle, die allerdings bereits seit 1421 als Pfarrkirche genutzt wird.

Der Holzschnitt zeigt die Burg auf Augenhöhe von ihrer ursprünglichen Eingangsseite her. Im Tal dahinter sieht man vereinzelte Fachwerkhäuser, die zum Teil an die für die Fränkische Schweiz typischen Felsformationen angebaut sind. Auf der linken Seite ist durch ein Kreuz und einen Gedenkstock der Bereich der Kirche angedeutet. Truppenteile des bündischen Heeres im Vordergrund bringen Brennmaterial in die Burg, die bereits in Flammen steht. Neben Landsknechten sind auch einige Hauptleute zu Pferd abgebildet. Die massive Burganlage zeichnet sich durch Fachwerk in den höheren Stockwerken aus. Der Turm ist mit vier erkerartigen Scharwachttürmen an seiner Spitze verziert.

12. Altguttenberg

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
XII.Altgutenberg sind •Hectors• Acharius Philippsen tayl / Am funfften tag Julij / ein genome(n) / un(d) auff den .VIII. tag vom Bundt verbrent. Ligt ein meylt wegs von Pollenbach. 1523• Altguttenberg lag in der heutigen oberfränkischen Gemeinde Guttenberg im Landkreis Kulmbach. Sie war die Stammburg der Familie Guttenberg. Sie wurde nach 1523 wieder aufgebaut, wurde abermals im Bauernkrieg schwer beschädigt und nach dem Dreißigjährigen Krieg nicht wieder errichtet. [16]

13. Neuguttenberg

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
XIII. Ain meylwegs von Kollmbach / ist Hectors / acharius / un(d) Philippsen tayl auff den funffte(n) tag Julij / vo(m) Schwebische(n) bunt eingenome(n) / un(d)auff den achte(n) tag baide Schloß v(er)brant 1523 Neuguttenberg liegt auf einem Bergsporn, der sich über der Gemeinde Guttenberg erhebt, „eine Meile“ von Kulmbach entfernt. Sie wurde nach der Zerstörung vom 5. Juli von der Familie Guttenberg wieder aufgebaut. Mehrere Kriege zogen auch an dieser Burg nicht spurlos vorbei, so dass die heutige Schlossanlage, zuletzt wieder völlig neu aufgebaut nach einem Brand von 1908, wenig Hinweise auf die mittelalterliche Burganlage bietet. [17]

14. Uprode

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
XIIII. Obrod ein Burgk hynderm Münchperg gelegen: hat Hansen und Sebastian von Sparneck zugehort. Ist auff den Eylfften tag Julii / vom Pundt verpren(n)t

Original-Holzschnitt: XIIII Obrod ein Burg hinder dem Münchberg gelegen / hat Hannsen und Sebastian von Sparneck zugehört. Ist auff den Eyifften tag Julii / vom Pundt verbran(n)t.

Die Uprode war zum Zeitpunkt des Eintreffens des Heeres bereits stark beschädigt. Der Turm wurde am 11. Juli gesprengt. Der Regensburger Domherr Melchior von Sparneck, der mindestens Mitbesitzer der Burg war, wurde als Unbeteiligter nachträglich symbolisch entschädigt. Die Burg wurde nicht wieder aufgebaut. Als Bezugsort ist Münchberg angegeben, das angrenzende Dorf Oppenroth ist heute Teil der Gemeinde Weißdorf im oberfränkischen Landkreis Hof. Es war die erste von mindestens fünf Sparnecker Stammburgen, die den Niedergang des Geschlechts zumindest in ihrem Stammland herbeiführte, das seit Anfang des 13. Jahrhunderts in ihrem Besitz war.

Wie auf dem Holzschnitt dargestellt, war der ursprüngliche Weg ansteigend und umrundete zunächst die Anlage. Eine Wagenladung Bulver wird hinaufgefahren, davor befindet sich die Reiterei samt Hauptmann und sinngemäß dem Weg folgend, stehen die Fußtruppen vor dem eigentlichen Eingang ins Burginnere. Als heutiger Besucher nähert man sich der Ruine auf einem ebenen Weg, der in der Bildperspektive von rechts käme. Der Turm brennt. Neben dem Turm sind Mauern zu sehen, die zum Hauptgebäude gehören. Die gesamte Anlage ist verhältnismäßig klein.

15. Waldsteinburg

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
XV. Waldstain hatt Wollffen und Christoffen von Sparneck zuegehort / Ligt .ij. meyl vom Hoff / Ist auff den .xi. tag Julij vom Bundt verbrandt wordenn. 1523.

Original-Holzschnitt: XV Waldstain hatt Wollffen und Christoffen von Sparneck zuegehort / Ligt ij meyl vom Hoff / Ist auff den Xi tag Juli vom Bunt verbran(n)t worden.

Die neuere Waldsteinburg (siehe auch Großer Waldstein), heute als Rotes Schloss bezeichnet, war eine der Stammburgen des Sparnecker Geschlechtes. [18] Sie ist seitdem eine Ruine. Der Tag der Zerstörung ist der 11. Juli. Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde lediglich eine Warte eingerichtet, deren Dach mit roten Schindeln gedeckt war. Ausgrabungen hat es bei dieser westlichen Burganlagen bislang nicht gegeben. Die Ostburg, die als ursprüngliche Wehranlage von den Sparneckern erbaut worden war, war in dieser Zeit schon verfallen. Karl Dietel hat seine dortigen Grabungen in den sechziger Jahren ausführlich dokumentiert.

16. Burg Gattendorf

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
XVI Gatendorf hat Gött von Sparneck zu gehört / Ligt ein Meyl vom Hoff. Ist vom Bunt am .X. tag Julj verbrent worden 1523

Original-Holzschnitt: XVj Gatendorf hat Gött von Sparneck zugehört / Ligt eyn meyl vom Hoff / Ist vom Bundt denn X tag Julj verbran(n)t worden.

Die Burg Gattendorf, ebenfalls im Besitz der Sparnecker, wurde am 10 Juli von einer Abordnung niedergebrannt und ist seitdem Ruine. [19] Die Gemeinde Gattendorf ist heute Teil des oberfränkischen Landkreises Hof. Als Bezugspunkt ist die Stadt Hof angegeben. Auf die erhaltenen Kellergewölbe wurde später ein zum Teil steinerner Kornspeicher aufgesetzt. Auch ein gefütterter Graben ist heute noch sichtbar.

Der Holzschnitt zeigt die Burg etwa aus der Perspektive, wo sich heute das Barockschloss befindet. Der Hügel fällt u. a. in Richtung der Häuser rechts im Bild steil ab. Die Häuser, die zum Teil auch brennen, gehören zu Schlossgattendorf. Der Burganlage folgt nach einem aufgeschütteten Wall, ein Palisadenzaun und erkennbar durch die hölzerne Brücke auch eine Grabenanlage. Die Burgmauer umfasst in einer Rundform mindestens ein Hauptgebäude und eine Turmanlage. Der oberste Abschnitt des Turmes ist in Fachwerkkonstruktion gefertig. Alle Teile der Burg stehen in Flammen. Über dem Eingang prangt das Wappen der Familie von Sparneck. Im Vordergrund des Bildes halten sich die Truppen des Schwäbischen Bundes auf, links Reiterei und rechts Fußtruppen, jeweils bewaffnet mit Spießen, in der Mitte zwei angespannte Kanonen. Die beiden begleitenden Reiter führen qualmende Stäbe mit sich, die zum Zünden der Kanonen dienen.

17. Burg Sparneck

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
XVII Sparneck. / Hat Wolff un(d) Christoff von Spaneck zu gehort / Ist am .x. tag Juli vom Bundt verbren(n)t. Unnd das ander hauß / so Wolffenn von Sparneck zu gehort / auch verbrent. 1523

Original-Holzschnitt: XVii Sparneck / hat Wolff un Christoff von Sparneck zugehört. Ist am x tag Juli vom Bundt verbren(n)t. Und das ander hauß / so wolffen vo(n) Sparneck zu gehört / auch verbran(n)t.

Die Burg Sparneck (in Sparneck) ist eine weitere Stammburg und namensgebend für die Familie von Sparneck. [20] Auf den Ruinen und einem Keller wurde später ein Amtshaus errichtet.

Der Rittersitz in Sparneck, der sich in der Mitte des Dorfes befand, wird auf dem Holzschnitt brennend dargestellt. Der Turm ist bereits zur Hälfte eingestürzt. Schwere Dachbalken fallen vom Hauptgebäude herab. Zum Hauptgebäude führen zwei hölzerne Brücken über den umliegenden Graben. Das rechteckige Gebäude zieren vier erkerartige Türmchen. Die Häuser des Dorfes sind Fachwerkbauten, einige davon brennen. Durch das Bild ist im Hintergrund neben der Kirche Standort und Aussehen des Klosters Sparneck überliefert. Es ist vermutlich nur ein Dachreiter auf dem Kirchendach. Auch hinter dem Kloster scheinen Flammen angedeutet zu sein, dies wäre der Ortsteil Brandenstumpf. Im Vordergrund stehen Zelte in verschiedenen Formen. Die bündischen Fahnen zeigen neben dem typischen Kreuz auch waagrechte Streifen, wie sie auch auf einigen anderen Bildern zu finden sind. Das Lager, welches in Sparneck errichtet wurde, befand sich demzufolge auf dem gegenüber der Burg liegenden Hügel. Die Senke dazwischen ist als ursprünglich sumpfiges Gelände bekannt. Es sind nur wenige Personen des Bundes abgebildet.

Noch heute gibt es einen Wald bei Stockenroth an der Straße zwischen Sparneck und Münchberg, der als Schwabenholz bezeichnet wird. Laut einer Sage fanden dort die vom Waldstein geflohenen Gefangenen unter einer Brücke ihr Versteck vor ihren Verfolgern und konnten dann die mit den Raubrittern sympathisierenden Burgen verraten.

18. Wasserburg Weißdorf

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
XVIII Weisselstorff hatt Sebastian unnd Hanns von Sporneck zue gehortt - Ist auff den .xij. tag Julij vom Schwebische(n) Pundt verbren(n)t worde(n). Im jar .M.D.XXiij.

Original-Holzschnitt: XVIII Weisselstorff hatt Sebastian unnd Hanns von Sporneck zue gehortt - Ist auff den xij tag Juli vom Schwebischen Bundt verbran(n)t worden.

Die Wasserburg in Weißdorf, ebenfalls Stammgebiet der Familie von Sparneck, wurde nach der Zerstörung am 12. Juli wieder aufgebaut und hat seitdem diverse bauliche Veränderungen erfahren. [21] Das ursprünglich quadratische Wohngebäude wurde seitlich erweitert und erhöht. Schrittweise wurde der wehrhafte Charakter zurückgebaut, so dass sich das Gebäude heute als barockes Landschloss zeigt. Die Orte Weißdorf (samt Uprode) und Sparneck liegen nur wenige Kilometer auseinander, ebenso die Waldsteinburg, die heute zum Markt Zell im Fichtelgebirge zählt.

Der Holzschnitt zeigt die Wasserburg in Flammen aufgehen. Betroffen ist das Haupthaus, die Mauer mit den Wehrtürmen an den Ecken und die Toranlage. Die gegenüberliegende Uferseite des Wassergrabens ist mit spitzen Zaunpfählen bewehrt. Die Burganlage liegt in der Talmitte und ist nur von wenigen Fachwerkhäusern umgeben. Der Turm der Weißdorfer Kirche ist ebenfalls aus Fachwerk. Die Kirche scheint von einer massiven Mauer umgeben zu sein. Fußtruppen des Schwäbischen Bundes befinden sich in Bildmitte im Vordergrund, Reiter warten am linken Bildrand. Auf dem Bild ist die Frau des Sebastian von Sparneck mit einem Neugeborenen erkennbar. Sie ist beschriftet mit Keindel Beterin.

19. Burg Weytzendorf

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
XIX. Weytzndarff hat Sebastian unnd Hannsen von Sparneck zu gehort. Ist vom Schwebischenn bunt am XII. tag Junj verbrent. 1523 Die Burg Weytzendorf, die ebenfalls der Familie von Sparneck zugeschrieben wird, gibt Forschern viele Rätsel auf. Trotz verschiedener Theorien konnte ihr Standort (z. B. Bug bei Weißdorf, unwahrscheinlicher Hallerstein) nicht zweifelsfrei geklärt werden, man vermutet sogar darin eine Fälschung, um eine weitere zerstörte Burg präsentieren zu können. Die Arbeit von Benker überprüft darüber hinaus noch ähnlich lautende Ortsbezeichnungen, wie Waizendorf bei Kulmbach, Waizendorf bei Bamberg, Weisendorf und den Namen Watzdorf - diesen fehlt aber allen der Bezug zu den Sparneckern. [22]

Nachdem die Holzschnitte später koloriert wurden, stellte sich heraus, dass die Bemalung hier teils aus Ortsunkenntnis Fehler aufweist. So kann der „Weg“ am linken Bildrand eindeutig als Fluss identifiziert werden, da der Ablauf des Brunnens in diesen mündet. Außerdem wird darüber eine Brücke dargestellt.
Als Datum ist auf dem Holzschnitt fälschlicherweise der 12. Juni angegeben, es sei denn die Burg befand sich im Odenwald.

20. Wasserburg Tagmersheim

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
Datei:Tagmersheim.jpg
XX. Thamarschaym hat Karolus Fraw von Otting jnngehabt. Ist auff den .XXII. tag Julij verbrent vom Schwebische(n) Bundt. 1523 Die Wasserburg Tagmersheim (in Tagmersheim) [23] im Besitz der Witwe des Karl von Thüngen aus der Familie von Otting wurde am 22. Juli niedergebrannt. Die Burg wurde nicht wieder aufgebaut, heute ist nur noch ein Graben sichtbar. [24] Das Geschlecht der Otting starb 1578 im Mannesstamm aus. [25]

21. Wasserburg Dietenhofen

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
XXI. Dyetenhofen hat Cuntzen von Rosenberg zu gehört/ Ist auff den .XXI. tag Julij vom Schwebische(n) Bunt verbrent. 1523. Die Wasserburg Dietenhofen (in Dietenhofen), teilweise im Besitz des Kunz von Rosenberg, wurde am 21. Juli niedergebrannt. Sie wurde später wieder neu errichtet. [26] [27] [28]

22. Burg Absberg

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
XXII. Asperg hatt Herr Hanns Jorgen von asperg zu gehort / Ist verbrent vom Schwebischenn Bundt. •1523• Die Burg Absberg (in Absberg) im Besitz der Familie Absberg wurde am 21. Juli niedergebrannt, auf dem Bild ist allerdings kein Datum angegeben. Sie ist die Stammburg der Familie von Absberg, zu der auch Hans Thomas von Absberg gehörte. [29]

23. Burg Berolzheim

Holzschnitt Transkript Standort und Hintergründe
XXIII. Berchtoltzhaym / hat Jorg vo(n) Emps inn gehabt / Ist vom bunt verbrent worden. Die Burg Berolzheim (in Berolzheim) im Besitz der Familie Embs blieb entgegen der Abbildung, ebenso wie Enkering, verschont, weshalb auch kein Datum von Wandereisen genannt wird.

Aussagewert der Holzschnitte

Diese Holzschnitte sind für die Hälfte dieser kleinen Burganlagen, u. a. aller Sparnecker Burgen, die einzigen zeitgenössischen Bilder. Auch wenn sie diese erst zum Zeitpunkt ihrer Zerstörung zeigen, erlauben sie Rückschlüsse über das Aussehen und den Umfang der Befestigungsanlagen von 1523. Zahlreiche Burgen wurden nicht wieder aufgebaut und sind seitdem immer weiter verfallen. Nach den Untersuchungen von Thomas Steinmetz darf man weitestgehend von einer wirklichkeitsgetreuen Darstellung ausgehen.

Neben dem Hauptmotiv, der zerstörten Burg, sind auch Details der näheren Umgebung der Burg präzise ausgeführt. Allerdings wurden Gebäude und markante Landschaftszüge perspektivisch enger zusammengerückt. Personen sind überdimensioniert dargestellt. Der Holzschnitt von Sparneck erlaubt aufgrund seiner Genauigkeit beispielsweise Aussagen über den Standort und das Aussehen von Kirche und Kloster oder auch über die Siedlungsstrukturen durch die Lage der Bauernhöfe der Umgebung.

Fehlerquellen in der Darstellung

Detailtreue der Wiedergabe

Die Arbeit von Thomas Steinmetz vergleicht die Bilder mit anderen überlieferten Quellen und dem heutigen Zustand des Burgengeländes. Dieser Vergleich ist dadurch erschwert, dass andere zeitgenössische Quellen zur Bausubstanz oft gar nicht existieren und zum Teil die heutigen Ruinen noch nicht ausreichend erforscht wurden. Die Bilder zeigen außerdem die Bauwerke durch Flammen verdeckt oder schon als zerstörte Trümmer. Die Werke von Wandereisen wurden offenbar unmittelbar nach dem Kriegszug gefertigt, wobei Skizzen als Vorlagen gedient haben dürften. Steinmetz stellt als reinen Übertragungsfehler die Wiedergabe des Aschhausener Bergfriedes als Rundturm statt als viereckigen Turm fest.

Wappenschild des Schwäbischen Bundes von 1522

Propagandafunktion

Die Dokumentation durch Hans Wandereisen mit seinen Holzschnitten verfolgte auch einen propagandisitischen Zweck. Aus diesem Grund wurden einige Gebäude stärker beschädigt dargestellt, als sie es eigentlich waren. Schloss Reußenberg und Schloss Berolzheim werden brennend abgebildet, obwohl hier vorausgehende Verhandlungen eine solche Zerstörung abwenden konnten. Für mehrere Burgen bedeuteten die tatsächlichen wie abgebildeten Zerstörungen allerdings das endgültige Aus als Wehranlage.

Die Burg Weytzendorf, deren Standort bis heute unbekannt ist, könnte gar aus Propagandazwecken erfunden worden sein. Für diese These spricht das Fehlen genauerer Aufzeichnungen der stattgefundenen Vorgänge. Auch ist das Datum auf dem Holzschnitt, der 12. Juni, mehr als unglaubwürdig, da die Truppen an diesem Tag noch nicht mal in der Nähe der Sparnecker waren und diese erst am 10. Juli erreichten. Gegen die These spricht, dass sich der Holzschnitt ungefähr mit dem Gelände der Anlage Bug bei Münchberg deckt. Auch könnte das Datum, wenn man annimmt, dass es der 12. Juli war, dafür sprechen, dass die Burg sich in der Nähe anderer Sparnecker Besitzungen befand, die in der Zeit vom 10. bis zum 12. Juli zerstört wurden.

Nachträgliche Kolorierung

Die Holzschnitte sind für ein Burgenbuch der Staatsbibliothek Bamberg [30] zur Steigerung ihrer Ausdruckskraft koloriert worden. Das exakte Alter der Kolorierung ist nicht bekannt, es wird allerdings vermutet, dass die Kolorierungen bereits unmittelbar nach den Ereignissen vorgenommen worden sind. Offenbar aus Ortsunkenntnis wurde teilweise bei der Bemalung das Blau für Bäche mit dem Braun für Wege vertauscht. Die Fahne des Schwäbischen Bundes, ein rotes Andreaskreuz auf weißem (heraldisch: silbernem) Grund, wird auch in inversen Farben abgebildet. Der Bund führt außerdem weitere Fahnen mit sich, die waagrecht gestreift sind und bei denen Weiß mit einem Gegenton mehrfach wechselt. Ihre Bemalung variiert zwischen Rot, Blau und Schwarz.

Variationen aus späteren Jahrhunderten

Frei modifizierte Ansicht der Zerstörung des Sparnecker Rittersitzes veröffentlicht von Joseph Baader um 1880

Spätere Autoren haben die Wandereisen-Holzschnitte aufgegriffen und es existieren mindestens zwei Serien veränderter Bilder.

Im Stadtarchiv Nürnberg ist in einer Nürnberger Chronik aus dem frühen 17. Jahrhundert aus dem Bestand der Patrizierfamilie von Praun eine Bilderserie in Anlehnung an die Holzschnitte festgehalten. Es handelt sich dabei um farbige Abbildungen, die die Originale in einer stark vereinfachten Form darstellen. Das Motiv ist auf die Burganlage reduziert, Details sind ungenau, Soldaten sind entfernt, Flammen sind vor allem auf die Obergeschosse beschränkt und lassen gewollt den Blick auf die Baulichkeiten frei.

Der Geschichtsforscher Joseph Baader hat im 19. Jahrhundert quadratische Bilder veröffentlicht, die sehr frei ergänzt bzw. reduziert wurden und die Burganlagen durch weitere Stockwerke oder zusätzliche Gebäudeteile übertrieben darstellen. Die Sparnecker Anlage wird beispielsweise mit vier Türmen an jeder Gebäudeecke (statt einem) gezeigt, die Dachkonstruktionen der Türme und des Haupthauses wurden frei ergänzt. Die Turmspitzen, die Erker und die Gebäudegiebel enden in einer kugelförmig aufgesetzten Zierde (siehe z. B. Turmkugel). Die Häuser der Umgebung wurden nur annähernd an der ursprünglichen Position gezeichnet und auch Details der Fachwerkkonstruktion wurden verändert. Solche phantasievollen Veränderungen, die aus einem Zeitgeschmack heraus wirkliche Begebenheiten verklären, tragen eher zur Legendenbildung bei.

Literatur

Moderne Fachliteratur zu den Holzschnitten

  • Peter Ritzmann: Plackerey in teutschen Landen. Dissertationsverlag NG Kopierladen GmbH. München 1995. ISBN 3928536508.
  • Reinhardt Schmalz: Der Fränkische Krieg 1523 und die Schuld der Sparnecker; In: Archiv für die Geschichte von Oberfranken 85 (2005); S. 151-158.
  • Thomas Steinmetz: Conterfei etlicher Kriegshandlungen von 1523 bis in das 1527 Jar - Zu Burgendarstellungen über die "Absberger Fehde" oder den "Fränkischen Krieg". In: Beiträge zur Erforschung des Odenwaldes und seiner Randlandschaften IV. Breuberg-Neustadt 1986.

Klassische Fachliteratur zu den Holzschnitten

  • Joseph Baader: Die Fehde des Hans Thomas von Absberg wider den schwäbischen Bund. München 1880.
  • Joseph Baader: Verhandlungen über Thomas von Absberg und seine Fehde gegen den Schwäbischen Bund 1519 bis 1530. Tübingen 1873.
  • Johann Heilmann: Kriegsgeschichte von Bayern, Franken, Pfalz und Schwaben von 1506 bis 1651. Band 1. München 1868.
  • Karl August Klüpfel: Urkunden zur Geschichte des Schwäbischen Bundes (1488-1533). 2. Teil. Stuttgart 1853.
  • Karl Freiherr von Reitzenstein: Der Schwäbische Bund in Ober-Franken oder des Hauses Sparneck Fall 1523. Weimar 1859.
  • Ludwig Zapf: Buschkleppertum im 16. Jahrhundert. In:Fichtelgebirgsalbum. S. 66-74. Verlag Rudolf Lion. Hof 1892.

Weitere verwendete Literatur

  • Peter Braun: Die Herren von Sparneck. Stammbaum, Verbreitung, Kurzinventar. In: Archiv für die Geschichte von Oberfranken. Band 82, 2002, S. 71–106.
  • Karl Heinz Kalb: Vom Wesen der Kriegsführung am Beginn der Neuzeit - Ihre Auswirkungen am oberen Main. In: Heimatbeilage zum Amtlichen Schulanzeiger des Regierungsbezirks Oberfranken. Bayreuth 1977.

Anmerkungen

  1. z. B. nach Reinhardt Schmalz: Der Fränkische Krieg 1523 und die Schuld der Sparnecker; In: Archiv für die Geschichte von Oberfranken 85 (2005); S. 151. Aufgrund von Listen mit den Kontingenten der einzelnen bündischen Mitglieder handelt es sich um auch in der Sekundärliteratur einheitlich angegebene Zahlen.
  2. siehe auch Liste schwäbischer Adelsgeschlechter
  3. siehe z. B. Einleitung von Thomas Steinmetz: Conterfei etlicher Kriegshandlungen von 1523 bis in das 1527 Jar - Zu Burgendarstellungen über die "Absberger Fehde" oder den "Fränkischen Krieg". In: Beiträge zur Erforschung des Odenwaldes und seiner Randlandschaften IV. Breuberg-Neustadt 1986. S. 365. Der Begriff Fränkischer Krieg ist nicht unumstritten, er wird aber in der modernen Literatur zum Thema häufig verwendet, um auch z. B. dem Aspekt des schleichenden Machtverlustes reichsfreier Ritter gegenüber den aufstrebenden Territorialstaaten und Städten Aufmerksamkeit zu zollen. Mit dem Ende des Fehdewesens zugunsten eines übergreifenden Landfriedens verlor der Ritterstand eine bislang gebräuchliche Form der Interessendurchsetzung, die schließlich zum Raubrittertum verkam.
  4. Aufgrund fehlender Hinweise in der bisher verwendeten Literatur, kann die Position des Fürstbischofs noch nicht genauer umrissen werden. Er spielte in jedem Fall eine entscheidende Rolle, hat er doch den Durchzug der bündischen Truppen geduldet, wenn nicht sogar befürwortet. Es ist nach Peter Ritzmann (S. 330) bekannt, dass er durch Bittschriften erreichte, dass seine Verwandten auf der Reußenburg (9) vor weiteren Schäden in anderen Besitzungen verschont blieben. Er verhinderte vermutlich auch umfangreichere Aktivitäten nördlich des Mains, weshalb nur eine Abordnung den Fluss überquerte.

Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Nürnberg, Rep. 52 b Abt. VII, Fehden und Kriege, Nr. 143. Seite 110.
  2. Staatsbibliothek Bamberg, RB.H.bell.f.1
  3. http://www.glashuetten.de/?page_id=7
  4. Karl Heinz Kalb: Vom Wesen der Kriegsführung am Beginn der Neuzeit - Ihre Auswirkungen am oberen Main. In: Heimatbeilage zum Amtlichen Schulanzeiger des Regierungsbezirks Oberfranken. Bayreuth 1977. S. 34.
  5. siehe auch Liste fränkischer Rittergeschlechter
  6. http://www.vellberg.de/data/vellberg.php
  7. http://www.boxberg.de/content/page.php?id=7
  8. http://www.schoental.de/
  9. http://www.waldmannshofen.de/creg650.htm
  10. http://www.taubertal.de/787.html
  11. http://www.waldmannshofen.de/hp3_whf.htm
  12. http://www.martinsheim.de/geschichte.htm
  13. http://www.rhoenline.de/reussenburg.html
  14. http://www.reifen-waechter.de/burg/Truppach.html
  15. August Gebessler: Stadt und Landkreis Hof. München 1960. Seite 29.
  16. http://www.gemeinde-guttenberg.de/
  17. http://www.gemeinde-guttenberg.de/
  18. http://www.markt-zell.de/index.php?id=0,199
  19. http://www.kirchgattendorf.de/geschichte/geschichte9.html
  20. http://www.weissdorf.de/sparneck/geschichte.php#schlimm
  21. http://www.weissdorf.de/geschichte2.htm
  22. Josef Benker: Weytzndorff-Bug (bei Münchberg)? - Beitrag zur Geschichte der Strafexekution des Schwäbischen Bundes 1523. In: Fränkische Heimat, 16, 1937. S. 140-143.
  23. http://www.hubertus-tagmersheim.de/ueberuns/ortschronik/index.html
  24. http://www.burgeninventar.de/html/bay/DR_big.html
  25. http://www.tagmersheim.de/www/index.htm
  26. http://www.heimatverein-dietenhofen.de/schloss/schloss3.htm
  27. http://www.burgeninventar.de/specials/410di.html
  28. http://www.burgeninventar.de/html/bay/DR_big.html
  29. http://absberg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=73&Itemid=90
  30. Staatsbibliothek Bamberg, RB.H.bell.f.1