Seiko Yamamoto

Seiko Yamamoto (jap. 山本 聖子, Yamamoto Seiko; * 22. August 1980 in Yokohama, Präfektur Kanagawa) ist eine japanische Ringerin. Sie wurde 1999, 2000, 2001 und 2003 Weltmeisterin in den Gewichtsklassen bis 51 kg, 56 kg bzw. 59 kg Körpergewicht.

Werdegang

Seiko Yamamoto begann im Alter von fünf Jahren im Jahre 1985 mit dem Ringen. Sie stammt aus einer Ringerfamilie und ihr erster Trainer war auch ihr Vater, Ikuei Yamamoto. Sie besuchte die Nihon-Universität und ist Mitglied der Ringermannschaft der Universität (English Nihon University Wrestling Club). In der Nationalmannschaft wurde sie von Hideaki Tomiyama und Kazuhito Sakae trainiert.

Die ersten internationalen Erfolge erzielte Seiko Yamamoto im Jahre 1997. Sie war dann auf der internationalen Ringermatte bis zum Jahre 2006 aktiv. Im Jahre 2006 trat sie vom internationalen Mattengeschehen zurück und heiratete den japanischen Handball-Nationalspieler Hideaki Nagashima. Seitdem heißt sie Seiko Nagashima. Im Jahre 2007 wurde sie Mutter eines Sohnes. Seit 2006 betätigte sie sich für verschiedene japanische Fernsehanstalten als Kommentatorin bei Ringer-Wettkämpfen. Im Jahre 2008 berichtete sie auch von den Olympischen Sommerspielen in Peking vom Ringen. Sie wurde dabei vom Geschehen auf der Ringermatte so gepackt, dass sie ein Comeback unternahm und seitdem wieder aktiv ringt.

1997 wurde Seiko Yamamoto in Taipai Asien-Meisterin in der Gewichtsklasse bis 51 kg. Das war der Beginn ihrer internationalen Karriere. 1999 und 2000 wurde sie in Bukarest bzw. in Nantes Junioren-Weltmeisterin in der Gewichtsklasse bis 54 kg. Im Jahre 1999 wurde sie auch erstmals japanische Meisterin und startete bei der Weltmeisterschaft der Damen in Hildursborg/Schweden in der Gewichtsklasse bis 51 kg. Sie holte sich dort mit fünf Siegen in überlegenem Stil ihren ersten Weltmeistertitel. In den entscheidenden Kämpfen besiegte sie dabei Gao Yanzhi aus China und Erica Sharp aus Kanada.

Im Jahre 2000 wurde sie bei der Weltmeisterschaft in Sofia erneut Titelträgerin, dieses Mal aber in der Gewichtsklasse bis 56 kg. Im Finale bezwang sie dabei Tetjana Lasarewa aus der Ukraine. Im Jahre 2001 folgte dann bei der Weltmeisterschaft, die erneut in Sofia stattfand, ihr dritter Titelgewinn. Mit Erin Tomeo, USA, Sun Dongmei, China, Konstantina Katerina Tsibanakou, Griechenland, Lee Na-lae, Südkorea und Ljubow Michailowna Wolossowa, Russland hatte sie dabei fünf schwere Gegnerinnen zu besiegen.

Im Jahre 2002 wurde vom internationalen Ringerverband eine Gewichtsklassenreform durchgeführt. An die Stelle der Gewichtsklasse bis 56 kg trat eine bis 55 kg Körpergewicht. In dieser Gewichtsklasse war Seiko Yamamoto inzwischen in Japan in Saori Yoshida eine unbesiegbare Konkurrentin erwachsen, die Japan in dieser Gewichtsklasse auch bei den Weltmeisterschaften 2002 vertrat. Seiko Yamamoto wurde 2002 in Edmonton Universitäten-Weltmeisterin in der Gewichtsklasse bis 55 kg.

2003 verlor Seiko Yamamoto im Finale der japanischen Meisterschaft in der Gewichtsklasse bis 55 kg gegen Saori Yoshida. Sie wurde daraufhin bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in New York in der Gewichtsklasse bis 59 kg eingesetzt und gewann in dieser Gewichtsklasse zum viertenmal den Weltmeistertitel. In den entscheidenden Kämpfen bezwang sie dabei Marianna Sastin aus Ungarn und Natalja Iwaschko aus Russland. Im Jahre 2004 fanden dann in den Gewichtsklassen bis 48 kg, 55 kg, 63 kg und 72 kg Ringerwettkämpfe bei den Olympischen Spielen statt. Seiko Yamamoto nahm daran nicht teil.

Der letzte größere Erfolg vor ihrem Rücktritt gelang ihr bei den Asien-Meisterschaften 2006 in Alma-Ata. Sie siegte dort in der Gewichtsklasse bis 59 kg vor Su Lihui, China und Su Ying-Tsu aus Taiwan.

Nach ihrem Comeback im Jahre 2008 nahm sie in den Jahren 2009, 2010 und 2011 wieder an den japanischen Meisterschaften teil und zwar in der Gewichtsklasse bis 63 kg. Bei allen drei Meisterschaften konnte sie mit einem 3., einem 2. und wieder einem 3. Platz Medaillen gewinnen. Sie war aber nicht in der Lage, die diese Gewichtsklasse seit Jahren dominierende Olympiasiegerin Kaori Icho zu bezwingen.

Internationale Erfolge

JahrPlatzWettbewerbGewichtsklasseErgebnisse
19971.Asien-Meisterschaft in Taipeibis 51 kgvor Huang Chiu-Yeh, Taiwan und Tsuji Yuka, Japan
19986.Junioren-WM in Fredrikstad/Norwegenbis 54 kgSiegerin: Olga Smirnowa, Russland vor Konstantina Katerina Tsibanakou, Griechenland
19991.Junioren-WM in Bukarestbis 54 kgvor Konstantina Katerina Tsibanakou und Yvonne Hees, Deutschland
19991.WM in Hildursborg/Schwedenbis 51 kgnach Siegen über Yulianny Orellana, Venezuela, Anna Lise Debiasi, Italien, Annett Kamke, Deutschland, Gao Yanzhi, China und Erica Sharp, Kanada
20001.Junioren-WM in Nantesbis 54 kgnach Siegen über Konstantina Katerina Tsibanakou, Catherine Eckfeldt, Kanada, Francine de Paola Martinez, Frankreich und Aljona Kartaschowa, Russland
20001.WM in Sofiabis 56 kgvor Tetjana Lasarewa, Ukraine, Jennifer Ryz, Kanada und Salma Ferchichi, Tunesien
20011.East-Asia-Games in Osakabis 56 kgvor Lee Na-lae, Südkorea und Huang Dongmei, China
20011.Welt-Cup in Levalloisbis 56 kgvor Sun Dongmei, China, Jennifer Ryz und Carrie Birge, USA
20011.WM in Sofiabis 56 kgnach Siegen über Erin Tomeo, USA, Sun Dongmei, Konstantina Katerina Tsibanakou, Lee Na-lae und Ljubow Michailowna Wolossowa, Russland
20021.Universitäten-WM in Edmontonbis 55 kgvor Sun Dongmei, Tonya Verbeek, Kanada und Saira Martinez Zaldane, Mexiko
20021.Welt-Cup in Kairobis 55 kgvor Tetjana Lasarewa, Natalja Karamtschakowa, Russland und Jik Yue, China
20031.Klippan-Lady-Openbis 55 kgvor Natalja Golz, Russland, Erica Sharp und Tonya Verbeek
20031.WM in New Yorkbis 59 kgnach Siegen über Huang Yu-Ning, Taipeh, Emily Richarson, Kanada, Marianna Sastin, Ungarn und Natalja Iwaschkin, Russland
20032.Welt-Cup in Tokiobis 59 kghinter Sally Roberts, USA, vor Breanne Leigh Graham, Kanada und Zhou Zhengyan, China
20031.Asien-Cup in Alma Atabis 55 kgvor Qiu Hongmei, China und Naidangiin Otgondschargal, Mongolei
20041.Welt-Cup in Tokiobis 59 kgvor Su Lihui, China und Emily Richardson
20061.Asien-Meisterschaft in Alma Atabis 59 kgvor Su Lihui, Su Ying-Tsu, Taipai und Park Sang-eun, Südkorea
20063.Welt-Cup in Nagoyabis 59 kghinter Sally Roberts und Breanne Leigh Graham
20101.Golden-Grand-Prix in Krasnojarskbis 63 kgvor Julija Ostaptschuk, Ukraine, Aljona Kartaschowa und Ljubow Michailowna Wolossowa
20103.Asien-Meisterschaft in New Delhibis 63 kghinter Park Sang-eun und Cui Haili, China
20112.Sunkist-Kids-Intern.-Open in Phoenix (Arizona)bis 63 kghinter Danielle Lappage, Kanada, vor Kristie Marano (Davis), USA

Japanische Meisterschaften

JahrPlatzGewichtsklasseErgebnisse
19991.bis 51 kg
20001.bis 56 kg
20011.bis 56 kg
20032.bis 55 kghinter Saori Yoshida
20051.bis 59 kgvor Ayako Shōda, Mio Nishimaki und Rena Iwama
20093.bis 63 kghinter Kaori Ichō und Mio Nishimaki
20102.bis 63 kghinter Kaori Ichō, vor Rio Watari und Kayoko Kudō
20113.bis 63 kghinter Kaori Ichō und Rio Watari, vor Kayoko Kudō

Erläuterungen

  • alle Wettbewerbe im freien Stil
  • WM = Weltmeisterschaft

Quellen

  • Fachzeitschrift Der Ringer
  • Website "Foeldeak Wrestling Database"
  • Website "www.japan-wrestling.org"