Liste von Frauen aus dem Kanton Solothurn

Diese Liste von Frauen aus dem Kanton Solothurn enthält Frauen aus mehreren Jahrhunderten aus dem Schweizer Kanton Solothurn, welche die Gesellschaft im Rahmen der damaligen Möglichkeiten mitgestalteten.[1]

NameHerkunftgeb.gest.Biografisches
Kathrin AltweggBalsthal1951Astrophysikerin an der Universität Bern. Leiterin des Projektes «Rosina», in dessen Rahmen der Komet Churyumov-Gerasimenko erforscht wurde.
Ursula BergerOlten1950Tänzerin, Tanzpädagogin und Choreografin
Clara BüttikerOlten18861967
Clara Büttiker
Clara Büttiker
Journalistin, Frauenrechtlerin und Schriftstellerin. Sie gründete den Schweizerischen Frauenkalender und fungierte gleichzeitig als Redaktorin, Akquisitorin und Verlegerin.
Maria FelchlinOlten18991987Ab 1929 war sie die erste praktizierende Ärztin des Kantons Solothurn. Sie war Mitglied in der Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP) und setzte sich für die Einführung des Frauenstimmrechts ein.
Cornelia Füeg (geb. Hitz)Zürich1941
Cornelia Füeg
Cornelia Füeg
Als Mitglied der FDP setzte sie sich im Nationalrat besonders für die Gleichstellung von Frau und Mann ein – und zwar als erste Solothurner Nationalrätin. In ihrer Zeit als erste Regierungsrätin (1988–1997) führte sie das Bau- und Justizdepartement.
Ruth GisiHochwald1951Ruth Gisi (FDP) war 1997 bis 2005 die zweite Frau in der Geschichte des Solothurner Regierungsrates.
Maria Franziska GrederSolothurn16741743[2]Besitzerin des Landsitzes «Blumenstein». Sie und ihr Ehemann Franz Heinrich von Stäffis[3] liessen zwischen 1725 und 1729 das heutige Schloss erbauen.[4]
Rosina Gschwind-HoferBiglen184119041888 war sie Mitbegründerin und bis 1889 auch Präsidentin des Schweizerischen Gemeinnützigen Frauenvereins.
Imma GrolimundRodersdorf18721944Schriftstellerin und Lehrerin
Ruth GrossenbacherKapstadt / Schönenwerd
Ruth Grossenbacher-Schmid
Ruth Grossenbacher-Schmid
Mitglied des Solothurner Verfassungsrates und Nationalrätin. Durch ihren Antrag als Präsidentin der CVP Frauen Schweiz führte die CVP 1991 eine Mindestvertretung von 30 % beider Geschlechter in den Parteigremien ein.
Anna HeerOlten18631918
Anna Heer
Anna Heer
Anna Heer war als Chefärztin und Dozentin der Pflegerinnenschule in Zürich tätig.
Lucie HüslerHersiwil1947Als verheiratete Frau wollte sie mit ihrem Ledignamen für den Kantonsrat kandidieren, was ihr verboten wurde.[5][6] Von 1985 bis 1989 präsidierte sie die SP-Frauen Schweiz. Während der 1980er Jahre arbeitete sie an der neuen Verfassung des Kantons Solothurn mit.
Olga KaiserLohn / Biberist18971947Verfasserin von Romanen, Theaterstücken, Kurzgeschichten und Artikeln in Zeitschriften, Kalendern und der solothurnischen Presse
Rosmarie Kull-SchlappnerOlten19211997Redaktorin der Schweizerischen Lehrerinnen-Zeitung. Im Vorstand des Frauenstimmrechtsvereins und als Präsidentin der Frauenzentrale Solothurn kämpfte sie für die Rechte der Frauen.
Ruth Kruysse-MorofPfäffikon / Solothurn19421992Textilkünstlerin und Malerin
Iris MinderLuzern / Grenchen1951Theater-Regisseurin und Autorin
Marguerite MisteliSolothurn1945
Marguerite Misteli
Marguerite Misteli
Erste Solothurner Nationalrätin der Grünen Partei.
Franziska MöllingerSpeyer / Solothurn18171880
Daguerreotypie von Möllinger (1844)
Daguerreotypie von Möllinger (1844)
Franziska Möllinger war die erste Frau in der Schweiz, die als Fotografin bzw. Daguerreotypistin tätig war.
Nafa Oulette Mariam MunzingerAbessinien1875Nafa Oulette Mariam Munzinger gehörte der Ethnie der Bogos im Hochland Abessinens an. Verheiratet war sie mit dem Oltner Orientalisten Werner Munzinger.[7] Dieser versah den vom Britischen Empire verliehenen Verdienstorden mit einer Widmung an sie.
Anny PeterWisen18821958Ab 1920 engagierte sie sich stark für die Bildung der Arbeiter und für christkatholische Frauen und Mädchen. Als Zentralpräsidentin des Verbands der Christkatholischen Frauenverbände setzte sie sich für das kirchliche Frauenwahlrecht ein.
Elisabeth PflugerHärkingen19192018Lehrerin, Sagensammlerin und Verfasserin zahlreicher volkskundlicher Schriften
Anne RicheSolothurn13. Jh.Hauptstifterin des Franziskanerklosters in Solothurn
Dina Schmid-von HaynDeutschlandMitgründerin und Präsidentin des Arbeiterfrauenvereins Olten.[8] Frau des SP-Politikers Jacques Schmid.
Rosemarie SimmenZürich19382024
Rosemarie Simmen 1994
Rosemarie Simmen 1994
Für die CVP in den kantonalen Verfassungsrat und den Kantonsrat gewählt. Sie war ab 1987 die erste Ständerätin des Kantons Solothurn.
Amanda Tröndle-EngelLigerz / Solothurn18611956Amanda Tröndle führte in Solothurn eine eigene Malschule, in der sie ihre theoretischen Erkenntnisse praktisch umsetzte. Durch ihre pädagogische und publizistische Tätigkeit wurde sie zu einer bedeutenden Kunstvermittlerin und insbesondere zur Pionierin eines modernen Zeichenunterrichts.
Lilian Uchtenhagen-BrunnerOlten19282016
Lilian Uchtenhagen
Lilian Uchtenhagen
Die gebürtige Oltnerin wurde 1971 im Kanton Zürich als eine der ersten Frauen in den Nationalrat gewählt. 1983 nominierte sie die SP-Fraktion als Kandidatin für die Wahl in den Bundesrat, in dem sie das erste weibliche Mitglied gewesen wäre. Stattdessen wurde Otto Stich gewählt.
Ursula Ulrich-VögtlinOlten1947Politisch aktiv war die 1947 geborene Ursula Ulrich-Vögtlin zwischen 1973 und 1991. In dieser Zeit war sie sowohl auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene für die SP tätig.
Hadwig von ArxSolothurn18811970Lehrerin, Schriftstellerin und Bibliothekarin
Katharina von ArxNiedergösgen19282013
Katharina von Arx, Schriftstellerin und Journalistin, erhielt 1975 den Kulturpreis des Kantons Solothurn, 1976 den Förderpreis Olten
Marianne von Burg-PfiffnerAarau1922Die Ärztin war von 1973 bis 1985 Kantonsrätin und 1982 die erste

Präsidentin des Solothurner Kantonsparlaments.

Barbara von RollSolothurn15021571Barbara von Roll erwarb sich weitreichende Kenntnisse der Pflanzenheilkunde und widmete sich der unentgeltlichen Pflege und Heilung Kranker. Die Erfolge ihrer Behandlungen und ihre gottesfürchtige Lebensweise machten sie zu einer begehrten und bewunderten Heilerin.[9]
Maria Magdalena von Roll15961672
Maria Magdalena von Roll bewegte ihren Vater zum Bau der Kirche zu Kreuzen bei Rüttenen.[10]
Maria Louisa von Sury Bussy geborene von TschudyNäfels1797In den Wirren nach der französischen Revolution, d. h. ab 1793 nahm Maria Louisa von Sury Bussy sich aus Frankreich geflüchteter Emigranten und Geistlicher an. Sie gewährte ihnen Unterkunft, kleidete sie ein und verköstigte sie.
Metzina Wächter14. Jh.Laut der Berner Chronik von Conrad Justinger soll die «Wetterhexe» Metzina Wächter 1383 während der Belagerung der Stadt Olten durch die Solothurner und die Berner ein rettendes Unwetter heraufbeschworen haben.
Silja WalterRickenbach19192011Benediktinerin und Schriftstellerin.
Gertrud Witta-HummTrimbach1908Die 1959 durch sie initiierte Abstimmung über das Frauenstimmrecht im Kanton Solothurn wurde – obwohl die Vorlage stark abgeschwächt war – knapp abgelehnt.
Brigit WyssSolothurn1960
Erste Solothurner Regierungsrätin der Grünen Partei, zuvor Gemeinde-, Kantons- und Nationalrätin
Therese ZilaOlten1918Als Violinistin und Bratschistin wirkte sie unter anderem im Stadtorchester Olten, im Kammerorchester Solothurn und im Aargauer Berufs-Sinfonieorchester mit.
NameHerkunftgeb.gest.Biografisches

Literatur

  • Rosmarie Kull-Schlappner: Frauliches Wirken im Zeichen Solothurns. Olten 1972.

Einzelnachweise

  1. Pionierinnen. Eine Würdigung. Sonderausstellung im Haus der Museen Olten vom 30. Oktober 2020 bis 8. August 2021. Historisches Museum Olten, 2020, abgerufen am 1. Mai 2021.
  2. Historisches Familienlexikon der Schweiz – Personen. Abgerufen am 4. März 2021.
  3. Eric-André Klauser: Franz Heinrich von Stäffis-Molondin. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 7. März 2003, abgerufen am 4. März 2021.
  4. Der Landsitz Blumenstein – Museum Blumenstein Solothurn. In: museumblumenstein.ch/. Abgerufen am 3. März 2021.
  5. Lucien Fluri: Gleichstellung – Solothurner Anwältin kämpfte für Gleichberechtigung: «Ich war als Superhexe verschrien». In: solothurnerzeitung.ch. 11. März 2017, abgerufen am 4. März 2021.
  6. Videointerview mit Lucie Hüsler (abwechselnd mit Ursula Ulrich-Vögtlin)
  7. Florian Hürlimann: Ein Oltner am Horn Afrikas. 2019, doi:10.5169/SEALS-813906 (e-periodica.ch [abgerufen am 4. März 2021]).
  8. «Femmes politiques» – Oltner Frauen in der Politik: Der Kampf ums Frauenstimmrecht stand am Anfang. In: solothurnerzeitung.ch. 27. August 2020, abgerufen am 4. März 2021.
  9. Hubert Steinke: Barbara von Roll. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  10. Barbara Wieser: Rüttenen, Kirche zu Kreuzen, die Gründungsgeschichte. In: Denkmalpflege. Ohne weitere Angaben (PDF)