„Mihonoseki (Meteorit)“ – Versionsunterschied

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Während eines Gewitters fiel am Abend des 10. Dezember 1992 ein Meteorit in ein zweistöckiges Haus. Dies geschah um 21:00 Uhr Ortszeit. Wegen des Gewitters mit Blitz und Donner hielten die Bewohner des Hauses den Einschlag für einen Blitzschlag. Der Meteorit durchschlug beide Etagen und wurde erst am nächsten Abend unter dem Haus gefunden, nachdem ein Loch im [[Tatami]]-Fußboden bemerkt worden war. Um 20:58 Uhr und 20:59 Uhr war am Tag des Einschlages ein Feuerball von mehr als 50 Augenzeugen am Himmel gesehen worden. Der Feuerball zog in südwestlicher Richtung. Er wurde in verschiedenen Präfekturen gesehen, und zwar in [[Präfektur Wakayama|Wakayama]], [[Präfektur Osaka|Osaka]], [[Präfektur Hyōgo|Hyōgo]], [[Präfektur Okayama|Okayama]] und [[Präfektur Hiroshima|Hiroshima]] sowie der Insel [[Shikoku]]. Der Stein, der unter dem Haus gefunden wurde, hat ein Gewicht von 6,38 kg und eine Größe von 24 x 14 x 11 cm. In dem Raum, durch den der Meteorit gefallen war, wohnte die Mutter des Ehepaars, denen das Haus gehörte. Sie war jedoch zum Glück an diesem Tag im Krankenhaus, so dass sich niemand in dem Raum aufhielt.<ref>[https://adsabs.harvard.edu/full/1993JIMO...21..205Y ''Two Meteorite Falls in Japan'']. Artikel von [[Yasuo Yabu]] im WGN, Journal of the International Meteor Organization, 21:4 (1993), S. 205ff (englisch)</ref>
Während eines Gewitters fiel am Abend des 10. Dezember 1992 ein Meteorit in ein zweistöckiges Haus. Dies geschah um 21:00 Uhr Ortszeit. Wegen des Gewitters mit Blitz und Donner hielten die Bewohner des Hauses den Einschlag für einen Blitzschlag. Der Meteorit durchschlug beide Etagen und wurde erst am nächsten Abend unter dem Haus gefunden, nachdem ein Loch im [[Tatami]]-Fußboden bemerkt worden war. Um 20:58 Uhr und 20:59 Uhr war am Tag des Einschlages ein Feuerball von mehr als 50 Augenzeugen am Himmel gesehen worden. Der Feuerball zog in südwestlicher Richtung. Er wurde in verschiedenen Präfekturen gesehen, und zwar in [[Präfektur Wakayama|Wakayama]], [[Präfektur Osaka|Osaka]], [[Präfektur Hyōgo|Hyōgo]], [[Präfektur Okayama|Okayama]] und [[Präfektur Hiroshima|Hiroshima]] sowie der Insel [[Shikoku]]. Der Stein, der unter dem Haus gefunden wurde, hat ein Gewicht von 6,38 kg und eine Größe von 24 x 14 x 11 cm. In dem Raum, durch den der Meteorit gefallen war, wohnte die Mutter des Ehepaars, denen das Haus gehörte. Sie war jedoch zum Glück an diesem Tag im Krankenhaus, so dass sich niemand in dem Raum aufhielt.<ref>[https://adsabs.harvard.edu/full/1993JIMO...21..205Y ''Two Meteorite Falls in Japan'']. Artikel von [[Yasuo Yabu]] im WGN, Journal of the International Meteor Organization, 21:4 (1993), S. 205ff (englisch)</ref>
[[Datei:Terminal building in port of Shichirui (Shimane).JPG|thumb|Meteor Plaza im Shichirui-Hafen.]]

Der Meteorit konnte am 13. Dezember 1992 am [[Nationalmuseum der Naturwissenschaften]] in [[Tokio]] analysiert werden. Es wurde herausgefunden, dass der Stein ein Bestrahlungsalter von 61 Millionen Jahren hat.<ref>[https://www.meteoros.de/fileadmin/user_upload/mitteilungsblatt/sternschnuppe/Sternschnuppe_6_1.pdf ''Mihonoeski und Tahara – Berichte über zwei aktuele Meteoritenfälle in Japan'']. Artikel von [[Dieter Heinlein]] in der Sternschnuppe, dem Mitteilungsblatt des [[Arbeitskreis Meteore]] der [[Vereinigung der Sternfreunde]], Februar 1994, 6-1, S. 14ff ([[Portable Document Format|PDF]])</ref>
Der Meteorit konnte am 13. Dezember 1992 am [[Nationalmuseum der Naturwissenschaften]] in [[Tokio]] analysiert werden. Es wurde herausgefunden, dass der Stein ein Bestrahlungsalter von 61 Millionen Jahren hat.<ref>[https://www.meteoros.de/fileadmin/user_upload/mitteilungsblatt/sternschnuppe/Sternschnuppe_6_1.pdf ''Mihonoeski und Tahara – Berichte über zwei aktuele Meteoritenfälle in Japan'']. Artikel von [[Dieter Heinlein]] in der Sternschnuppe, dem Mitteilungsblatt des [[Arbeitskreis Meteore]] der [[Vereinigung der Sternfreunde]], Februar 1994, 6-1, S. 14ff ([[Portable Document Format|PDF]])</ref>


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Nach dem Mann, in dessen Haus der Mihonoseki-Meteorit gefallen war, Masaru Matsumoto (* 1936), wurde am 18. März 2003 ein [[Asteroid]] benannt: [[(9573) Matsumotomas]].<ref>{{JPL Small-Body Database|ID=9573|Text=(9573) Matsumotomas}}</ref>
Nach dem Mann, in dessen Haus der Mihonoseki-Meteorit gefallen war, Masaru Matsumoto (* 1936), wurde am 18. März 2003 ein [[Asteroid]] benannt: [[(9573) Matsumotomas]].<ref>{{JPL Small-Body Database|ID=9573|Text=(9573) Matsumotomas}}</ref>


Der Meteorit Mihonoseki ist dauerhaft auf dem Meteor Plaza am Matsuer Shichirui-Hafen ausgestellt.<ref>[https://www.visit-matsue.com/discover/outer_matsue/mihonoseki ''Mihonoseki'] auf visit-matsue.com (englisch)</ref>
Der Meteorit Mihonoseki ist dauerhaft auf dem Meteor Plaza am Matsuer Shichirui-Hafen ausgestellt.<ref>[https://www.visit-matsue.com/discover/outer_matsue/mihonoseki ''Mihonoseki'] auf visit-matsue.com (englisch)</ref> Die Form des Museumsgebäudes stellt die Flugbahn des Meteoriten dar.


== Zusammensetzung ==
== Zusammensetzung ==

Version vom 26. Januar 2024, 10:17 Uhr

Koordinaten: 35° 34′ 6″ N, 133° 13′ 12″ O Mihonoseki (japanisch 美保関隕石) ist ein Steinmeteorit, der am Abend des 10. Dezember 1992 in ein Privathaus im japanischen Ort Mihonoseki einschlug. Mihonoseki gehört zur Stadt Matsue in der Präfektur Shimane (Region Chūgoku). Es handelt sich bei dem Steinmeteoriten um einen gewöhnlichen Chondriten der Gruppe L6.

Geschichte

Während eines Gewitters fiel am Abend des 10. Dezember 1992 ein Meteorit in ein zweistöckiges Haus. Dies geschah um 21:00 Uhr Ortszeit. Wegen des Gewitters mit Blitz und Donner hielten die Bewohner des Hauses den Einschlag für einen Blitzschlag. Der Meteorit durchschlug beide Etagen und wurde erst am nächsten Abend unter dem Haus gefunden, nachdem ein Loch im Tatami-Fußboden bemerkt worden war. Um 20:58 Uhr und 20:59 Uhr war am Tag des Einschlages ein Feuerball von mehr als 50 Augenzeugen am Himmel gesehen worden. Der Feuerball zog in südwestlicher Richtung. Er wurde in verschiedenen Präfekturen gesehen, und zwar in Wakayama, Osaka, Hyōgo, Okayama und Hiroshima sowie der Insel Shikoku. Der Stein, der unter dem Haus gefunden wurde, hat ein Gewicht von 6,38 kg und eine Größe von 24 x 14 x 11 cm. In dem Raum, durch den der Meteorit gefallen war, wohnte die Mutter des Ehepaars, denen das Haus gehörte. Sie war jedoch zum Glück an diesem Tag im Krankenhaus, so dass sich niemand in dem Raum aufhielt.[1]

Meteor Plaza im Shichirui-Hafen.

Der Meteorit konnte am 13. Dezember 1992 am Nationalmuseum der Naturwissenschaften in Tokio analysiert werden. Es wurde herausgefunden, dass der Stein ein Bestrahlungsalter von 61 Millionen Jahren hat.[2]

Die Entdeckung dieses Meteoriten führte zur Identifikation eines weiteren. Am 26. März 1991 hatte ein Seemann Schäden auf dem Metalldeck gefunden sowie einen Stein von 430 Gramm auf dem Autotransportschiff „Century Highway No. 1“, das für ein paar Tage im Hafen von Toyohashi lag. Nachdem er am 28. Dezember 1992 einen Zeitungsartikel über den Mihonoseki-Meteoriten gelesen hatte, kam ihm die Idee, dass der Stein ebenfalls ein Meteorit sein könnte. Tatsächlich stellte sich der Stein als Meteorit heraus, und zwar als H4/5-Chondrit, der inzwischen den Namen Tahara trägt.[3]

Nach dem Mann, in dessen Haus der Mihonoseki-Meteorit gefallen war, Masaru Matsumoto (* 1936), wurde am 18. März 2003 ein Asteroid benannt: (9573) Matsumotomas.[4]

Der Meteorit Mihonoseki ist dauerhaft auf dem Meteor Plaza am Matsuer Shichirui-Hafen ausgestellt.[5] Die Form des Museumsgebäudes stellt die Flugbahn des Meteoriten dar.

Zusammensetzung

Im Haus wurden zwei Tage nach dem Einschlag mit Hilfe eines Magneten noch mehrere kleiner Splitter des Meteoriten gefunden. Bei einer Untersuchung von zwei Millimeter großen Fragmenten wurden unter anderem die Minerale Kamacit, Taenit und Troilit gefunden.[6]

Einzelnachweise

  1. Two Meteorite Falls in Japan. Artikel von Yasuo Yabu im WGN, Journal of the International Meteor Organization, 21:4 (1993), S. 205ff (englisch)
  2. Mihonoeski und Tahara – Berichte über zwei aktuele Meteoritenfälle in Japan. Artikel von Dieter Heinlein in der Sternschnuppe, dem Mitteilungsblatt des Arbeitskreis Meteore der Vereinigung der Sternfreunde, Februar 1994, 6-1, S. 14ff (PDF)
  3. Tahara in der Meteorological Bulletin Database (englisch)
  4. (9573) Matsumotomas in der Small-Body Database des Jet Propulsion Laboratory (englisch).
  5. Mihonoseki' auf visit-matsue.com (englisch)
  6. Y. Miura, Y. Noma: Identification of New Meteorite, Mihonoseki (L), from Broken Fragments in Japan. Abstracts of the 24th Lunar and Planetary Science Conference, Houston, TX, 15-19 March 1993, S. 997 (englisch)