„Kurt Meyer-Eberhardt“ – Versionsunterschied

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'''Kurt Meyer-Eberhardt''' (* [[10. April]] [[1895]] in [[Leipzig]] als ''Kurt Ernst Meyer''; † [[25. Juli]] [[1977]] in [[München]]) war ein bildender Künstler, [[Malerei|Maler]] und [[Radierung|Radierer]].
==Kurt Meyer-Eberhardt ==


Er war an der [[Weimarer Kunsthochschule]] Schüler von [[Max Thedy]], [[Walther Klemm]], [[Theodor Hagen (Maler)|Theodor Hagen]] und kurzzeitig am neu gegründeten [[Bauhaus]] auch von [[Lyonel Feininger]] und evtl. von [[Johannes Itten]].
'''Kurt (auch Curt) Meyer-Eberhardt''' (*[[10.April]] [[1895]] in [[Leipzig]]; †[[25.Juli]] [[1977]] in [[München]]), eigentlich Kurt Ernst Meyer, seit 1916 Künstlername unter Beifügung des Mädchennamens der Mutter, war ein deutscher [[Malerei|Maler]], [[Grafiker]] und [[Illustrator]].


Seine Arbeiten umfassen vor allem Tierdarstellungen, Landschaften und [[Stillleben]], aber auch sozialkritische Themen und graphische Zyklen wie ''Im Zirkus'' und ''Bordell''.
Bekannt ist er einem breiten Publikum durch handwerklich perfekte, oft auf Rührung und Witz abzielende Tierdarstellungen ([[Kaltnadelradierung|Kaltnadelfarbradierungen]]). Diese wurden seit 1916 bis über seinen Tod hinaus beim [http://www.hanfstaengl-drucke.de Hanfstaengl Verlag] gedruckt. Sein Frühwerk bis Anfang der 20er Jahre reflektiert, im Ringen um die eigene Handschrift, verschiedene Kunstströmungen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Seine spätere Malerei und sein grafisches Werk im Eigenauftrag - vor allem Landschaften, Tierporträts und [[Stillleben]] - gelten als anspruchsvoller Beitrag zur Tradition einer realistischen [[Münchner Schule]].


== Ausstellungen ==
==Biografie und Werk==
Der Künstler wuchs seit 1899 in [[Erfurt]] auf . Von 1912-17 studierte er an der [[Großherzoglich-Sächsische Kunstschule Weimar|Großherzoglich–Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst in Weimar]] bei [[Max Thedy]], [[Theodor Hagen]] und [[Walther Klemm]], dessen [[Meisterschüler]] er 1916 wurde. Als Student erprobte er sich in [[Porträt]], [[Interieur]] und [[Tiermalerei|Tierdarstellung]] sowie [[Impressionismus|impressionistischer]] [[Landschaftsmalerei]] und [[Radierung|Radiertechnik]], seit 1915 mit Unterbrechungen durch kurzzeitigen [[erster Weltkrieg|Kriegsdienst]] sowie den Beginn freischaffender Arbeit in München.
Im Wintersemester 1919/20 kehrte Meyer- Eberhardt aus München nach Weimar an das (mit der Kunsthochschule fusionierte) [[Bauhaus|Staatliche Bauhaus]] zurück. Er besuchte dort den Akt- und Porträtkurs bei [[Lyonel Feininger]], möglicherweise auch sporadisch den [http://bauhaus-online.de/atlas/das-bauhaus/lehre/vorkurs-johannes-itten Vorkurs] von [[Johannes Itten]]. Am 1. Juli 1920 heiratete er die Bauhausstudentin Luise Gertrud Neumann (†1965) und siedelte im gleichen Jahr endgültig nach München über.
In den Kriegs- und frühen Nachkriegsjahren (1915-1920) schuf er zeittypische Kaltnadelradierungen, die meist Randgruppenmilieus thematisieren (Arbeitslose, Bordell, Zirkus) und sowohl melancholische als auch satirische Töne anklingen lassen. Diese Grafik, sowie einige Studienblätter und ein Gemälde seiner Bauhauszeit dokumentieren seine Auseinandersetzung mit [[Expressionismus|expressionistischem]] und [[Kubismus|kubistischem]] Formengut bis hinein in die frühen 20er Jahre. Im Folgenden wandte er sich wieder einer [[Impressionismus|impressionistisch]] und [[Naturalismus|naturalistisch]] geprägten Kunst zu.
Seine Existenz wurde seit Mitte der 20er Jahre zunehmend von der Zweigleisigkeit künstlerischen Broterwerbs - durch Tierradierungen sowie gängige Jagdbilder - und unabhängigen Schaffens in der [[Innere Emigration|"inneren Emigration"]] geprägt. 1926 erfolgte seine letzte Ausstellungsbeteiligung in der [[Münchner Neue Secession|Neuen Münchner Secession]]. "Während sich Meyer-Eberhardt den geistigen Freiraum mit Tierradierungen erkaufte … drang er tief in das Wesen der Tiere ein", kommentierte Wolfgang Braunfels den Zwiespalt (Katalog Klostergalerie Fürstenfeldbruck 1983. Kurt Meyer-Eberhardt 1895-1977, Vorwort, ohne Seitenangabe). Meyer-Eberhardts [[Aquarell]]e und [[Pastellmalerei|Pastelle]] von Zirkuspudeln (Ende 20er/Anfang30er Jahre) und sein [[Zyklus]] zurückgelassener Kriegspferde ''[[Memento mori]]'' (ab 1945) gelten als einfühlsamer, auch zeitkritischer Beitrag zum Tierporträt, während der Mensch in der zweiten Schaffensphase aus seinem Werk verschwindet.
Ein weiterer, bis ans Lebensende fortgeführter Werkkomplex umfasst neben [[Interieurmalerei|Interieurs]] und Stillleben vor allem Landschaften der Münchner Umgebung sowie des [[Mittelmeer]]s (seit den 30er Jahren, mit Anklängen an [[Paul Cézanne]]). Sie entfalten ihre Dichte und Kraft unaufdringlich aber anhaltend in delikatem Kolorit und klarer Komposition.
Dem Kriegsdienst sowie dem [[Kunst im Nationalsozialismus|Kunstbetrieb des Nationalsozialismus]] entzog sich Meyer-Eberhardt. Durch Briefwechsel bezeugte Künstlerfreundschaften verbanden ihn mit [[Adolf Brütt]] und [[Oskar Coester]]. Ab 1972 erhielt er einen lebenslangen [[Ehrensold]] der Stadt München. Meyer-Eberhardts Atelier befand sich in der Gedonstraße 6 in München-Schwabing. Seine späte Lebensgefährtin, die Buchhändlerin Lore Einbeck, übernahm 1977 seinen [[Nachlass]].
==Werke Kurt Meyer Eberhardts in öffentlichen Sammlungen==


* ''Kurt Meyer-Eberhardt – Ein Künstler zwischen Tradition und Avantgarde.'' Ausstellung der [[Klassik Stiftung Weimar]] und Kunstsammlungen. Schloßmuseum vom 28. September bis 30. November 2003.<br /> Katalog: Rolf Bothe (Hrsg.), ISBN 3-7443-0124-9.
*[[Städtische Galerie im Lenbachhaus]], München
*[[Staatliche Graphische Sammlung München]]
*Graphische Sammlungen und Gemäldesammlung, [[Klassik Stiftung Weimar]]


== Weblinks ==
==Werke in Privathand (Auswahl)==

*Kunst- und Kulturhof Fischen, Siegfried Kuhnke
*Blanc Kunstverlag und Kupferdruckerei, München (originale Platten und Handabzüge von Meyer-Eberhardts letztem Drucker, Franz Duchatsch)
*Nachlass in Obhut von Christine Wacker

==Ausstellungsbeteiligungen zu Lebzeiten==

*1915 Wiesbaden
*1917 Weihnachtsausstellung Großherzogliche Kunstsammlungen zu Weimar
*1918 Darmstadt
*1926 Neue Münchner Secession, München

==Personalausstellungen, posthum==

*1983 Klostergalerie, Fürstenfeldbruck
*1992 Galerie Gangart, München
*2003 Schlossmuseum; Klassik Stiftung Weimar
*2007 Galerie Wimmer, München


==Illustration==

* Kurt Meyer-Eberhardt: '' Schnick und Schneck. Eine heitere Hundegeschichte. In Bildern u. Versen. '' , Mayer Verlag, München, 1939

* Kurt Meyer-Eberhardt: '' Brösl, der unkundige Jäger. Verse u. Bilder. '', Schuler Verlag, Stuttgart, 1964


==Literatur (Auswahl==

*''Thieme-Becker-Künstlerlexikon'' (= ''Reihe. '' Band XXIV ). E.A. Seemann, Leipzig, 1930, S. 489.

*Hans Vollmer (Hrsg.): ''Allgemeines Lexikon der bildenden Künste des XX. Jahrhunderts'' (= ''Reihe. '' Band III). E.A. Seemann, Leipzig, 1956, S.383.

*Emmanuel Bénézit : ''Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tout les temps et de tout les pays ''(= ''Reihe. '' Band 7). 3. Auflage. Gründ, Paris 1976, ISBN 2-7000-0155-9, S. 376.

*Susanne und Paul Adeloch (Hrsg.): ''Katalog Klostergalerie Fürstenfeldbruck 1983. Kurt Meyer-Eberhardt 1895-1977. Verkaufsausstellung vom 20.3. bis 19.6.1983. '' Mit Vorwort von *Wolfgang Braunfels, Fürstenfeldbruck 1983.

*Horst Ludwig (Hrsg.): ''Bruckmanns Lexikon der Münchner Kunst. Münchner Maler im 19./20.Jahrhundert“ (= ''Reihe. '' Band 6) Bruckmann, München 1994, S. 82-84, Abb. 101-103.

*Damir Posaricz, Petruschka Thomas, Brigitte Corell (Hrsg.): ''Lagerkatalog II. Grafiken von Hanfstaengl und Schuler.'' Blanc Kunstverlag Kupferdruckerei, München 2001, S.126f, Kat.Nr. me0001-0237.

*Rolf Bothe (Hrsg.): ''Kurt Meyer-Eberhardt – Ein Künstler zwischen Tradition und Avantgarde. Ausstellung der [[Klassik Stiftung Weimar]] und Kunstsammlungen. Schloßmuseum vom 28. September bis 30. November 2003. '' Kessler GmbH, Weimar 2003 ISBN 3-7443-0124-9.

*„Kurt Meyer-Eberhardt (Leipzig 1895 – 1977 München). Faltblatt zur Ausstellung anlässlich des 30. Todestages des Künstlers in der Galerie Wimmer“, München 2007.


==Weblinks==
*[https://portal.dnb.de/opac.htm?query=Woe%3D128574356&method=simpleSearch Literatur von und über Kurt Meyer-Eberhardt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek]
*[http://www.galerie-wimmer.de/sites/ausst/ausst_s7.htm Rückblick Ausstellung Galerie Wimmer 2007]
*[http://www.blanc-kunstverlag.de/kurt-meyer-eberhardt Meyer-Eberhardt im Verlagsprogramm des Blanc Kunstverlags]


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Version vom 19. März 2013, 00:10 Uhr

Kurt Meyer-Eberhardt (* 10. April 1895 in Leipzig als Kurt Ernst Meyer; † 25. Juli 1977 in München) war ein bildender Künstler, Maler und Radierer.

Er war an der Weimarer Kunsthochschule Schüler von Max Thedy, Walther Klemm, Theodor Hagen und kurzzeitig am neu gegründeten Bauhaus auch von Lyonel Feininger und evtl. von Johannes Itten.

Seine Arbeiten umfassen vor allem Tierdarstellungen, Landschaften und Stillleben, aber auch sozialkritische Themen und graphische Zyklen wie Im Zirkus und Bordell.

Ausstellungen

  • Kurt Meyer-Eberhardt – Ein Künstler zwischen Tradition und Avantgarde. Ausstellung der Klassik Stiftung Weimar und Kunstsammlungen. Schloßmuseum vom 28. September bis 30. November 2003.
    Katalog: Rolf Bothe (Hrsg.), ISBN 3-7443-0124-9.