Sportjahr 1924

Sportjahr 1924
Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1924
Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1924
Bei den Olympischen Spielen in Paris wird erstmals das von Henri Didon erdachte Motto Citius, altius, fortius zitiert.
Olympiastadion von Chamonix 1924
Olympiastadion von Chamonix 1924
Im Rahmen dieser Spiele findet auch eine Internationale Wintersportwoche in Chamonix statt.
Chronologie

Ereignisse

Olympische Spiele

Poster der Internationalen Wintersportwoche
Olympischer Eid, gesprochen von Camille Mandrillon (Mitte)
  • 25. Januar bis 5. Februar: In Chamonix wird im Rahmen der Olympischen Spiele von Paris die Internationale Wintersportwoche durchgeführt, die nachträglich als I. Olympische Winterspiele anerkannt werden. Dabei wird am 2. Februar die Fédération Internationale de Ski (FIS) gegründet. Es werden 16 Entscheidungen (14 für Männer, 1 für Frauen und 1 Mixed-Wettbewerb) in 7 Sportarten/9 Disziplinen ausgetragen und zusätzlich wird ein Ehrenpreis für Alpinismus vergeben. Deutschland, das als Verursacher des Ersten Weltkriegs und insbesondere als ehemaliger Aggressor gegen Frankreich gilt, hat auch gut fünf Jahre nach Kriegsende keine Einladung zu den Spielen der VIII. Olympiade nach Paris erhalten. Vertreter Österreichs sind dagegen ungeachtet der Rolle Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg eingeladen und nehmen teil. Erfolgreichste Nation wird Norwegen mit 17 Medaillen.
Blick auf das Olympiastadion in Chamonix
Austragungsorte der Olympischen Spiele 1924
  • 4. Mai bis 27. Juli: Bei den VIII. Olympischen Spielen, die auf ausdrücklichen Wunsch von Pierre de Coubertin bereits zum zweiten Mal in Paris ausgetragen werden, wird erstmals das von Henri Didon erdachte Motto Citius, altius, fortius zitiert. Es werden 126 Wettbewerbe (115 für Männer, 10 für Frauen und 1 Mixed Wettbewerb) in 17 Sportarten/23 Disziplinen ausgetragen. Das sind 30 Wettbewerbe und 5 Sportarten/6 Disziplinen weniger als in Antwerpen 1920. Erfolgreichste Athleten sind die finnischen Läufer Paavo Nurmi und Ville Ritola sowie der US-amerikanische Schwimmer Johnny Weissmüller. Bei der Abschlussfeier werden erstmals die drei Fahnen des Olympischen Komitees, des Veranstalterlandes und des nächsten Veranstalterlandes aufgezogen.
Querfeldeinlauf zu Beginn des Rennens, in Führung ein unbekannter Läufer, dahinter Edvin Wide (2.), Ville Ritola (3.) und Paavo Nurmi (4.)

Badminton

Höhepunkt des Badmintonjahres 1924 waren die All England, die Irish Open und die Scottish Open.

Internationale Veranstaltungen

VeranstaltungHerreneinzelDameneinzelHerrendoppelDamendoppelMixed
All EnglandIrland 1922 Gordon MackEnglandEngland Kitty McKaneEnglandEngland George Alan Thomas
EnglandEngland Frank Hodge
EnglandEngland Margaret McKane Stocks
EnglandEngland Kitty McKane
Irland 1922 Frank Devlin
EnglandEngland Kitty McKane
Irish OpenIrland 1922 Frank DevlinEnglandEngland Marian HorsleyIrland 1922 G. S. B. Mack
EnglandEngland George Alan Thomas
Irland 1922 A. M. Head
EnglandEngland Kitty McKane
Irland 1922 G. S. B. Mack
Irland 1922 Margaret Tragett
Scottish OpenIrland 1922 Gordon MackEnglandEngland Margaret TragettIrland 1922 Gordon Mack
Irland 1922 R. A. J. Goff
EnglandEngland Margaret Tragett
Irland 1922 E. F. Stewart
EnglandEngland George Alan Thomas
EnglandEngland Margaret Tragett

Bergsteigen

  • Juni: Die Britische Mount-Everest-Expedition 1924 ist nach der ebenfalls britischen Expedition im Jahr 1922 die zweite Expedition, die ausdrücklich die Erstbesteigung des 8848 Meter hohen Mount Everest zum Ziel hat. Es werden drei Besteigungsversuche unternommen. Der erste scheitert früh an der Mitarbeit der Träger, den zweiten bricht Edward Norton aufgrund der späten Uhrzeit ab, er erreicht aber mit 8573 m eine neue Rekordhöhe für Bergsteiger. Beim dritten und letzten Besteigungsversuch verschwenden die Bergsteiger George Mallory und Andrew „Sandy“ Irvine. Bis heute wird darüber spekuliert, ob sie den Gipfel erreicht haben. Weil das Königreich Nepal für Ausländer gesperrt ist, steht der Expedition nur der Zugang von der tibetischen Nordseite her offen.

Fußball

Die uruguayische Fußballnationalmannschaft 1924

Leichtathletik

Leichtathletik-Meisterschaften

Manuel Plaza Reyes

Leichtathletik-Weltrekorde

Sprint
Mittelstreckenlauf
Paavo Nurmi bei seinem Weltrekord in Helsinki
Langstreckenlauf
Gehen
Wurfdisziplinen
Sprungdisziplinen
Mehrkampf

Motorsport

Motorradsport

Motorrad-Europameisterschaft
Deutsche Motorrad-Straßenmeisterschaft

Radsport

Alfonsina Strada
Streckenkarte der Tour de France 1924

Ringen

Tennis

Wintersport

Weitere Ereignisse

Turn- und Sportwoche im Lustgarten in Berlin
Charles Paddock, Hubert Houben und Loren Murchison
Nationales Jubliläums-Sportfest in Berlin

Geboren

Januar bis April

  • 01. Januar: Willi Faust, deutscher Motorradrennfahrer († 1992)
  • 01. Januar: Klaus Junge, deutscher Schachmeister († 1945)
  • 04. Januar: Alberto Bertuccelli, italienischer Fußballspieler († 2002)
  • 04. Januar: Marianne Werner, deutsche Leichtathletin († 2023)
  • 06. Januar: Pablo Birger, argentinischer Automobilrennfahrer († 1966)
  • 06. Januar: Alfredo Milani, italienischer Motorradrennfahrer († 2017)
  • 12. Januar: Olivier Gendebien, belgischer Automobilrennfahrer († 1998)
  • 17. Januar: John Riseley-Prichard, britischer Automobilrennfahrer († 1993)
  • 22. Januar: Ortvin Sarapu, neuseeländischer Schachspieler estnischer Herkunft († 1999)
  • 25. Januar: Lou Groza, US-amerikanischer American-Football-Spieler († 2000)
  • 29. Januar: Edi Finger, österreichischer Sportjournalist und erster TV-Sportreporter in Österreich († 1989)

Mai bis August

September bis Dezember

Genaues Geburtsdatum unbekannt

  • Franco Lini, italienischer Journalist und Teamchef der Scuderia Ferrari († 1996)

Gestorben

Siehe auch

Portal: Sport – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Sport
Commons: Sportjahr 1924 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien