Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009/Speerwurf der Frauen

12. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin Speerwurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 31 Athletinnen aus 23 Ländern
Austragungsort Deutschland Berlin
Wettkampfort Olympiastadion
Wettkampfphase 16. August (Qualifikation)
18. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Steffi Nerius (Deutschland GER)
Silbermedaille Barbora Špotáková (Tschechien CZE)
Bronzemedaille Monica Stoian (Rumänien ROM)
Das Berliner Olympiastadion während der Leichtathletik-Weltmeisterschaften

Der Speerwurf der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 wurde am 16. und 18. August 2009 im Olympiastadion der deutschen Hauptstadt Berlin ausgetragen.

Nach zahlreichen Medaillen errang die Deutsche Steffi Nerius als Weltmeisterin den größten Erfolg ihrer Karriere. Sie hatte zuvor in Athen 2004 Olympiasilber sowie bei Weltmeisterschaften dreimal in Folge Bronze gewonnen (2003/2005/2007), war 2006 Europameisterin und 2002 Vizeeuropameisterin geworden. Nach dieser Saison beendete sie ihre Laufbahn als aktive Sportlerin.
Den zweiten Platz belegte die aktuelle Olympiasiegerin. Titelverteidigerin, Vizeeuropameisterin von 2006 und Weltrekordinhaberin Barbora Špotáková aus Tschechien.
Bronze ging an die Rumänin Monica Stoian.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 72,29 m Tschechien Barbora Špotáková Stuttgart, Deutschland 13. September 2008
Weltmeisterschaftsrekord 71,70 m Kuba Osleidys Menéndez WM 2005 in Helsinki, Finnland 14. August 2005[1]

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Doping

Der zunächst drittplatzierten Russin Marija Abakumowa wurde ein Verstoß gegen die Antidopingbestimmungen mittels Turinabol nachgewiesen. Auch in ihrem Fall dauerte es mehrere Jahre bis zur juristisch feststehenden Entscheidung. Ihre Silbermedaille von den Olympischen Spielen 2008 und ihre Bronzemedaille von diesen Weltmeisterschaften musste sie neben weiteren später gewonnenen Medaillen schließlich zurückgeben. Darüber hinaus hatte sie eine vierjährige Sperre hinzunehmen.[2]

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Qualifikation

31 Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug betrug 62,00 m. Vier Athletinnen übertrafen diese Marke (hellblau unterlegt). Das Finalfeld wurde mit den acht nächstplatzierten Sportlerinnen auf zwölf Werferinnen aufgefüllt (hellgrün unterlegt). So reichten für die Finalteilnahme schließlich 59,46 m.

Gruppe A

Goldie Sayers wäre nach Disqualifikation der gedopten Teilnehmerin im Finale startberechtigt gewesen
Kara Winger schied als Dreizehnte mit 52,71 m aus

16. August 2009, 10:45 Uhr

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch
(m)
2. Versuch
(m)
3. Versuch
(m)
Anmerkung
1 Linda Stahl Deutschland Deutschland 63,86 63,86
2 Martina Ratej Rumänien Rumänien 63,42 53,13 63,42
3 Barbora Špotáková Tschechien Tschechien 63,27 63,27
4 Steffi Nerius Deutschland Deutschland 61,73 61,00 x 61,73
5 Monica Stoian Rumänien Rumänien 60,29 59,45 60,29 55,57
6 Wera Rebrik Ukraine Ukraine 59,70 59,68 59,70 58,27
7 Savva Lika Griechenland Griechenland 59,64 57,26 x 59,64
8 Goldie Sayers Vereinigtes Konigreich Großbritannien 58,98 56,44 58,58 58,98 eigentlich für das Finale qualifiziert
9 Yainelis Ribeaux Kuba Kuba 57,38 57,26 57,38 56,48
10 Mercedes Chilla Spanien Spanien 56,68 56,68 x x
11 Maryna Nowik Belarus Belarus 56,44 51,56 56,44 55,01
12 Indre Jakubaityte Litauen Litauen 55,86 55,86 x x
13 Kara Winger Vereinigte Staaten USA 52,71 50,50 x 52,71
14 Elisabeth Pauer Osterreich Österreich 50.88 x 49,32 50.88
15 Serafina Akeli Samoa Samoa 49,58 49,58 x x
DOP Marija Abakumowa Russland Russland 68,92 68,92 für das Finale zugelassen

Gruppe B

Mikaela Ingberg – ausgeschieden als Fünfte mit 57,88 m

16. August 2009, 12:15 Uhr

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch
(m)
2. Versuch
(m)
3. Versuch
(m)
1 Osleidys Menéndez Kuba Kuba 61,94 59,86 61,94 x
2 Christina Obergföll Deutschland Deutschland 60,74 60,04 59,86 60,74
3 Rachel Yurkovich Vereinigte Staaten USA 59,57 59,57 53,84 59,55
4 Maria Negoita Rumänien Rumänien 59,46 59,46 x 56,32
5 Mikaela Ingberg Finnland Finnland 57,88 53,86 57,88 x
6 Kimberley Mickle Australien Australien 57,46 57,46 x 56,85
7 Olha Ivankova Ukraine Ukraine 56,91 56,91 54,86 54,85
8 Sunette Viljoen Sudafrika Südafrika 56,83 x 56,83 49,45
9 Urszula Piwnicka Polen Polen 56,49 56,33 56,49 55,74
10 Yanet Cruz Kuba Kuba 56,19 55,50 56,49 x
11 Ásdís Hjálmsdóttir Island Island 55,86 55,86 55,27 x
12 Yuki Ebihara Japan Japan 54,81 49,14 53,30 54,81
13 Moonika Aava Estland Estland 53,86 49,49 52,69 53,86
14 Madara Palameika Lettland Lettland 52,98 51,80 52,98 x
15 Walerija Sabruskowa Russland Russland 52,87 47,31 52,87 51,13

In Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Speerwerferinnen:

Finale

18. August 2009, 19:25 Uhr

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) 4. Versuch (m) 5. Versuch (m) 6. Versuch (m)
1 Steffi Nerius Deutschland Deutschland 67,30 67,30 62,79 65,81 x 62,27 x
2 Barbora Špotáková Tschechien Tschechien 66,42 64,94 64,26 66,42 61,29 62,25 59,74
3 Monica Stoian Rumänien Rumänien 64,51 64,51 x 61,90 59,62 61,84 61,53
4 Christina Obergföll Deutschland Deutschland 64,34 x 60,37 64,34 x 63,02 x
5 Linda Stahl Deutschland Deutschland 63,23 61,64 63,23 63,18 59,00 61,33 60,90
6 Osleidys Menéndez Kuba Kuba 63,11 63,11 x x x 61,56 58,27
7 Savva Lika Griechenland Griechenland 60,29 56,55 57,33 58,80 57,29 x 60,29
8 Wera Rebrik Ukraine Ukraine 58,25 58,25 56,78 57,50 eigentlich zu drei weiteren Würfen berechtigt
9 Maria Negoita Rumänien Rumänien 57,65 57,59 57,65 x nicht im Finale der
besten acht Werfer
10 Martina Ratej Rumänien Rumänien 57,57 57,57 x x
11 Rachel Yurkovich Vereinigte Staaten USA 51,15 51,15 50,05 x
DOP Marija Abakumowa Russland Russland 66,06 63,01 x 65,39 x 59,71 66,06

Video

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. IAAF Weltrekorde. Speerwurf Frauen, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 13. Dezember 2020
  2. 2 Russian athletes stripped of world track medals for doping, AP News 5. September 2018, apnews.com (englisch), abgerufen am 13. Dezember 2020