Landtagswahlkreis 6 (Rheinland-Pfalz)

Der Landtagswahlkreis 6 existierte in der Form und Bezeichnung in Rheinland-Pfalz seit dem ersten Landeswahlgesetz vom 7. Dezember 1950 bis zur Landtagswahl 1971. Durch das am 4. Juli 1972 verabschiedete Landesgesetz zur Änderung des Landeswahlgesetzes wurde die Zahl der Wahlkreise auf 4 verringert und damit der Wahlkreis 6 aufgelöst. Sein Wahlgebiet ging im Wahlkreis 4 auf.

Chronologie des Wahlkreises bis 1972

1950–1970

Im Zuge der Vorbereitungen der zweiten Landtagswahlen am 29. April 1951 beschloss der Landtag von Rheinland-Pfalz das erste Landeswahlgesetz. Durch den § 14 des Gesetzes wurde Rheinland-Pfalz nun in sieben Wahlkreise eingeteilt. Die Wahlkreise orientierten sich an den vorhandenen Regierungsbezirken, die bei der ersten Landtagswahl 1947 den Wahlkreisen entsprachen. Nunmehr wurde dem Wahlkreis 6 vom damaligen Regierungsbezirk Pfalz die Stadtkreise Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer, Landau und Neustadt an der Weinstraße sowie die Landkreise Frankenthal, Ludwigshafen, Neustadt an der Weinstraße, Landau und Germersheim als Wahlgebiet zugewiesen. Im Wahlkreis konnten 19 Abgeordnete gewählt werden.

Gewählte Abgeordnete

LandtagswahlAbgeordneteParteiZahl der Mandate
29. April 1951Franz Bögler, Luise Herklotz, Hans Hoffmann, Ernst Koehler, Ernst Lorenz, Adolf Merz, Herbert Müller, August Schäfer, Paul WolfSPD9
Anton Eberhard, Otto Fliesen, Eduard KernFDP3
Albert Finck, Franz Heller, Hans Moser, Ludwig Reichling, Oskar Stübinger, Hubert Teschner, Johannes WolfCDU7
15. Mai 1955Franz Bögler, Luise Herklotz, Maxim Kuraner, Ernst Lorenz, Adolf Merz, Herbert Müller, Walter Müller Paul WolfSPD8
August Glesius, Eduard KernFDP2
Albert Detzel, Fritz Ecarius, Albert Finck, Emil Geörger, Franz Heller, Gustav Hülser, Jakob Kluding, Ludwig Reichling, Ludwig Schuster, Johannes WolfCDU10
19. April 1959Franz Bögler, Ernst Lorenz, Adolf Merz, Herbert Müller, Walter Müller Paulus Skopp, Gertrud Wetzel, Paul WolfSPD8
August Glesius, Julius KranzbühlerFDP2
Fritz Ecarius, Josef Freiermuth, Emil Geörger, Karl Grauer, Franz Heller, Gustav Hülser, Helmut Kohl, Eduard Orth, Ludwig Schuster, Winfried ThirolfCDU10
31. März 1963Oskar Böhm, Otto Hoos, Ernst Lorenz, Werner Ludwig, Adolf Merz, Herbert Müller, Paulus Skopp, Gertrud Wetzel, Paul WolfSPD9
Heinrich von Bünau, Eduard SchmurrFDP2
Albert Detzel, Emil Geörger, Karl Grauer, Franz Heller, Helmut Kohl, Eduard Orth, Ludwig Schuster, Edwin SteinhauerCDU8
23. April 1967Oskar Böhm, Otto Hoos, Herbert Müller, Jakob Müller, Paulus Skopp, Gertrud Wetzel, Paul WolfSPD7
Heinrich von Bünau, Hans-Otto SchollFDP2
Kurt Böckmann, Wolfgang Brix, Wilhelm Engelbreit, Emil Geörger, Helmut Kohl, Eduard Orth, Ursula Starlinger, Oskar StübingerCDU8
Kurt OttoNPD1

1970–1972

Im Zuge der Vorbereitungen der siebenten Landtagswahlen am 21. März 1971 beschloss der Landtag von Rheinland-Pfalz am 7. Juli 1970 eine Änderung des Landeswahlgesetzes. Sie wurde auch durch die Auflösung des Regierungsbezirkes Montabaur, die 1968 stattfand, sowie die Kreisreform in Rheinland-Pfalz notwendig. Durch den § 12 des Gesetzes wurde Rheinland-Pfalz nun in sechs Wahlkreise eingeteilt. Der Wahlkreis 6 bekam nun ein völlig anderes Wahlgebiet, umfasste einen Teil des vormaligen Wahlkreises 7 und bestand nun aus den kreisfreien Städten Kaiserslautern, Zweibrücken und Pirmasens sowie den Landkreisen Kusel, Kaiserslautern, Zweibrücken, Pirmasens und dem Donnersbergkreis. Dem Wahlkreis wurden nun 15 Abgeordnete zugesprochen.

Gewählte Abgeordnete

LandtagswahlAbgeordneteParteiZahl der Mandate
21. März 1971Helmut Adamzyk, Karl Bäcker, Detlef Bojak, Hans Hermann, Werner Hublitz, Philipp Mayer, Karl Walter Müller, Oskar MunzingerSPD8
Gisela Büttner, Paul Durm, Peter Haberer, Kurt Rocker, Edwin Steinhauer, Theo Vondano, Werner WeißCDU7

Am 4. Juli 1972 wurde das Landesgesetz zur Änderung des Landeswahlgesetzes verabschiedet, in dessen Folge Rheinland-Pfalz nun in vier Wahlkreise aufgeteilt wurde. Der Wahlkreis 6 wurde aufgelöst, sein Wahlgebiet ging zur Landtagswahl 1975 im Wahlkreis 4 auf.

Literatur

  • Markus Schäfer: Datenhandbuch zur Geschichte des Landtags Rheinland-Pfalz 1947–2003. Mainz 2005, ISBN 3-7758-1405-3