Arthur M. Sackler

Arthur M. Sackler

Arthur Mitchell Sackler (* 22. August 1913 in New York City; † 26. Mai 1987 ebenda) war ein amerikanischer Psychiater und Vermarkter von Pharmazeutika, dessen Vermögen seinen Ursprung in der medizinischen Werbung und in Fachpublikationen hatte.

Leben

Sackler revolutionierte in der Mitte des 20. Jahrhunderts das Marketing für pharmazeutische Produkte, indem er praktizierende Ärzte als Zielgruppen definierte und über Werbung in Fachzeitschriften, die er zum Teil selbst initiierte, ansprach. Mit seiner Hilfe konnte sich das vorwiegend als Chemiekonzern aufgestellte Unternehmen Pfizer als bedeutender Pharmahersteller etablieren. Sackler vermarktete Valium für Hoffmann-La Roche und machte es in den 1970er Jahren zu einem der profitabelsten Medikamente weltweit. Seine Brüder Mortimer Sackler und Raymond Sackler führten das Unternehmen Purdue Pharma, welches im Zentrum der Opioidkrise in den USA stand.[1][2]

Er erlangte später auch Berühmtheit als Philanthrop und Kunstsammler. Sackler trug die größte chinesische Kunstsammlung der Welt zusammen, die er dem Smithsonian Institute stiftete und die nach ihm als Arthur M. Sackler Gallery benannt ist. Er stellte die Mittel für den Bau zahlreicher Kunstgalerien und medizinischer Schulen zur Verfügung.

Sacklers Nachlass wurde auf 140 Millionen Dollar geschätzt.

Kritische Perspektive

Die von den Sacklers gegründete Firma Purdue Pharma, Entwickler des verschreibungspflichtigen Schmerzmittels OxyContin, hat eine bedeutende Rolle bei der Förderung von Schmerzmitteln gespielt, die letztendlich zu einer verheerenden Opioidkrise geführt hat.

Mehrere Hunderttausend Amerikaner haben seit 1999 Todesfälle durch Überdosen von OxyContin und anderen verschreibungspflichtigen Opioiden erlitten. Die Vermarktung von OxyContin durch Purdue Pharma wird als umstritten dargestellt, da das Unternehmen Bedenken hinsichtlich der Suchtgefahr minimiert und Ärzte dazu ermutigt haben soll, das Medikament großzügig zu verschreiben. Dies führte dazu, dass viele Patienten süchtig wurden und aufgrund der hohen Kosten oder mangelnder Zugänglichkeit auf Heroin umstiegen.

Das Vermögen der Sackler-Familie ist größtenteils in Verbindung mit Purdue Pharma gewachsen, einem Unternehmen, das eine erhebliche Rolle in der Opioidkrise spielte.

Literatur

  • Patrick Radden Keefe: Empire of Pain : The Secret History of the Sackler Dynasty. Picador 2022. ISBN 978-1-5290-6310-3. Deutsch: Imperium der Schmerzen : Wie eine Familiendynastie die weltweite Opioidkrise auslöste. Hanser, München, 2022. ISBN 3-446-27392-1.

Quellen

  • Patrick Radden Keefe, „The Family That Built an Empire of Pain,“ The New Yorker, 23. Oktober 2017.

Weblinks

Commons: Arthur M. Sackler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Podolsky, S. H., Herzberg, D., & Greene, J. A. (2019). Preying on prescribers (and their patients)—pharmaceutical marketing, iatrogenic epidemics, and the Sackler legacy. New England Journal of Medicine, 380(19), 1785–1787. doi:10.1056/NEJMp1902811
  2. The OxyContin Clan: The $14 Billion Newcomer to Forbes 2015 List of Richest U.S. Families – Forbes