„Friederike Range“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Zeile 2: Zeile 2:


== Leben ==
== Leben ==
Range machte ihr Abitur am [[Engelbert-Kaempfer-Gymnasium]] in [[Lemgo]], studierte an der [[Universität Bayreuth]] [[Biologie]] und schrieb ihre Diplomarbeit über [[Rußmangabe]] an der [[Elfenbeinküste]] im [[Nationalpark Taï]]<ref>Range, F. & Noë, R. (2002) Familiarity and dominance relations in female sooty mangabeys in the Taï National Park. American Journal of Primatology, 56: 137-153</ref>. Mit einem Stipendium des [[Deutscher Akademischer Austauschdienst|Deutschen Akademischen Austauschdienstes]] und einem weiteren Stipendium der [[University of Pennsylvania]] in [[Philadelphia]] konnte Range ihre Arbeit im Nationalpark Taï fortsetzen. Dort [[Promotion (Doktor)|promovierte]] sie über das Sozialverhalten von Rauchgrauen Mangaben.<ref>Range, F. (2006) ''Social behaviour of free-ranging juvenile sooty mangabeys (Cercocebus torquatus atys).'' in ''Behavioural Ecology and Sociobiology'', 59 (4): 511-520</ref><ref>[http://oe1.orf.at/programm/234200 ''ORF Oe1'', Vom Leben der Natur, Radiointerview über Rauchgraue Mangaben] (abgefragt am 29. April 2010)</ref>
Range machte ihr Abitur am [[Engelbert-Kaempfer-Gymnasium]] in [[Lemgo]], studierte an der [[Universität Bayreuth]] [[Biologie]] und schrieb ihre Diplomarbeit über [[Rußmangabe]] an der [[Elfenbeinküste]] im [[Nationalpark Taï]]<ref>Range, F. & Noë, R. (2002) Familiarity and dominance relations in female sooty mangabeys in the Taï National Park. American Journal of Primatology, 56: 137-153</ref>. Mit einem Stipendium des [[Deutscher Akademischer Austauschdienst|Deutschen Akademischen Austauschdienstes]] und einem weiteren Stipendium der [[University of Pennsylvania]] in [[Philadelphia]] konnte Range ihre Arbeit im Nationalpark Taï fortsetzen. Dort [[Promotion (Doktor)|promovierte]] sie über das Sozialverhalten von Rußmangaben.<ref>Range, F. (2006) ''Social behaviour of free-ranging juvenile sooty mangabeys (Cercocebus torquatus atys).'' in ''Behavioural Ecology and Sociobiology'', 59 (4): 511-520</ref><ref>[http://oe1.orf.at/programm/234200 ''ORF Oe1'', Vom Leben der Natur, Radiointerview über Rauchgraue Mangaben] (abgefragt am 29. April 2010)</ref>
Nach einem Forschungsaufenthalt an der [[Konrad Lorenz Forschungsstelle]] in [[Grünau im Almtal]] forschte Range an [[Hund]]en an der [[Universität Wien]].<ref>[http://www.dieuniversitaet-online.at/dossiers/beitrag/news/hunde-imitieren-hunde/665.html Online-Zeitung der Universität Wien] (abgefragt am 15. November 2009)</ref> Dort entstand unter anderem eine Studie zum Nachahmungsverhalten von Hunden, analog zur Studie über das Nachahmungsverhalten von Kleinkindern des ungarischen Psychologen György Gergely aus dem Jahr 2002. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Hunde das Verhalten anderer Hunde nur dann nachahmen, wenn es ihnen effizient erscheint. <ref>Range, F., Virányi, Zs. & Huber, L. (2007) Selective imitation in dogs. in [[Current Biology]] 17, 868-872</ref><ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,479655,00.html ''Spiegel Online'', Hunde äffen nicht bloß nach] (abgefragt am 15. November 2009)</ref> Diese Arbeiten wurden mit dem ''Focus of Excellence'', einem Nachwuchs-Forschungspreis der Fakultät der Lebenswissenschaften [[Universität Wien]] 2008 gewürdigt.
Nach einem Forschungsaufenthalt an der [[Konrad Lorenz Forschungsstelle]] in [[Grünau im Almtal]] forschte Range an [[Hund]]en an der [[Universität Wien]].<ref>[http://www.dieuniversitaet-online.at/dossiers/beitrag/news/hunde-imitieren-hunde/665.html Online-Zeitung der Universität Wien] (abgefragt am 15. November 2009)</ref> Dort entstand unter anderem eine Studie zum Nachahmungsverhalten von Hunden, analog zur Studie über das Nachahmungsverhalten von Kleinkindern des ungarischen Psychologen György Gergely aus dem Jahr 2002. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Hunde das Verhalten anderer Hunde nur dann nachahmen, wenn es ihnen effizient erscheint. <ref>Range, F., Virányi, Zs. & Huber, L. (2007) Selective imitation in dogs. in [[Current Biology]] 17, 868-872</ref><ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,479655,00.html ''Spiegel Online'', Hunde äffen nicht bloß nach] (abgefragt am 15. November 2009)</ref> Diese Arbeiten wurden mit dem ''Focus of Excellence'', einem Nachwuchs-Forschungspreis der Fakultät der Lebenswissenschaften [[Universität Wien]] 2008 gewürdigt.



Version vom 1. Februar 2012, 09:01 Uhr

Friederike Range (* 12. Oktober 1971 in Bad Pyrmont) ist eine deutsche Verhaltensforscherin.[1]

Leben

Range machte ihr Abitur am Engelbert-Kaempfer-Gymnasium in Lemgo, studierte an der Universität Bayreuth Biologie und schrieb ihre Diplomarbeit über Rußmangabe an der Elfenbeinküste im Nationalpark Taï[2]. Mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und einem weiteren Stipendium der University of Pennsylvania in Philadelphia konnte Range ihre Arbeit im Nationalpark Taï fortsetzen. Dort promovierte sie über das Sozialverhalten von Rußmangaben.[3][4] Nach einem Forschungsaufenthalt an der Konrad Lorenz Forschungsstelle in Grünau im Almtal forschte Range an Hunden an der Universität Wien.[5] Dort entstand unter anderem eine Studie zum Nachahmungsverhalten von Hunden, analog zur Studie über das Nachahmungsverhalten von Kleinkindern des ungarischen Psychologen György Gergely aus dem Jahr 2002. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Hunde das Verhalten anderer Hunde nur dann nachahmen, wenn es ihnen effizient erscheint. [6][7] Diese Arbeiten wurden mit dem Focus of Excellence, einem Nachwuchs-Forschungspreis der Fakultät der Lebenswissenschaften Universität Wien 2008 gewürdigt.

Das Ergebnis einer Studie, die der Frage nachging, wie Hunde auf ungleiche Behandlung reagieren (mit jeweils zwei Hunden, die für das Pfote geben belohnt und andererseits nicht belohnt wurden) erschien im Jahr 2009 in den Proceedings of the National Academy of Sciences[8] [9] und erregte internationales Aufsehen.

Range ist Mitbegründerin des Wolf Science Centers, das in Kooperation mit dem Konrad Lorenz Forschungszentrum in Grünau entstand und im Jahr 2009 nach Ernstbrunn übersiedelte. Dort ist in Zusammenarbeit mit Forschern von der Loránd-Eötvös-Universität Budapest ist eine Publikation zum Thema Unterschied Wolf - Hund entstanden,[10], die auch in Science vorgestellt wurde.[11] 2010 erschien eine Studie, die besagt, dass Hunde ihre Halter imitieren. [12][13] Weiterhin beschäftigte sie sich mit dem Sozialverhalten von Weißbüscheläffchen.[14] An der Universität Wien war Range an der Durchführung einer von Ludwig Huber (2006–2010) bzw. Thomas Bugnyar (2011) geleiteten Lehrveranstaltung beteiligt.[15]

Mit Ludwig Huber wechselte Range im September 2011 an das Messerli-Institut für Mensch-Tier-Beziehung der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Auszeichnungen

Range wurde 2009 als Rising Star der American Psychological Association nominiert.[16] 2010 erhielt sie den Förderungspreis der Stadt Wien[17] und war wissenschaftliche Mitorganisatorin des Canine Science Forums. [18] 2012 erhält sie den Distinguished Scientific Award for Early Career Contribution to Psychology der ASP, der jährlich an exzellente junge Wissenschaftler verliehen wird, die in ihrer Laufbahn bereits bedeutende Beiträge zur psychologischen Forschung geliefert haben.[19] [20]

Veröffentlichungen

Einzelnachweise

  1. Homepage Friederike Range der Uni Wien
  2. Range, F. & Noë, R. (2002) Familiarity and dominance relations in female sooty mangabeys in the Taï National Park. American Journal of Primatology, 56: 137-153
  3. Range, F. (2006) Social behaviour of free-ranging juvenile sooty mangabeys (Cercocebus torquatus atys). in Behavioural Ecology and Sociobiology, 59 (4): 511-520
  4. ORF Oe1, Vom Leben der Natur, Radiointerview über Rauchgraue Mangaben (abgefragt am 29. April 2010)
  5. Online-Zeitung der Universität Wien (abgefragt am 15. November 2009)
  6. Range, F., Virányi, Zs. & Huber, L. (2007) Selective imitation in dogs. in Current Biology 17, 868-872
  7. Spiegel Online, Hunde äffen nicht bloß nach (abgefragt am 15. November 2009)
  8. Friederike Range et al.: The absence of reward induces inequity aversion in dogs, in PNAS, Vol. 106, Nr. 1, S. 340-345, 6. Januar 2009
  9. Universität Wien: Hunde reagieren auf "ungleiche" Behandlung
  10. PLOSONE: Explaining Dog Wolf Differences in Utilizing Human Pointing Gestures: Selection for Synergistic Shifts in the Development of Some Social Skills) (abgefragt am 15. November 2009
  11. Science, 4. September 2009, Vol. 325. no. 5945, pp. 1269 - 1272 DOI: 10.1126/science.1176960
  12. Proceedings of the Royal Society B: Automatic imitation in dogs (abgefragt am 28. Juli 2010)
  13. Auch Hunde können automatisch imitieren Die Presse(abgefragt am 28. Juli 2010)
  14. Pesendorfer, M., Gunhold, T., Schiel, N., Souto, A., Huber, L., Range, F. (2009) The maintenance of traditions in marmosets: Individual habit, not social conformity? in PLoS ONE 4(2): e4472.doi:10.1371/journal.pone.0004472
  15. Friederike Range im Lehrveranstaltungsverzeichnis der Universität Wien
  16. Amerikanische Psychologische Gesellschaft, Rising Star (abgefragt am 15. November 2009)
  17. Stadt Wien: Förderungspreise der Stadt Wien für 2010 stehen fest (abgefragt am 28. Juli 2010)
  18. Universität Wien, Canine Science Forum (abgefragt am 2.1.2010 in Englisch)
  19. US-Auszeichnung für Wiener Forscherin. ORF, 27. Januar 2012
  20. Veterinärmedizinische Universität Wien: Die mit den Wölfen tanzt: Forscherin der Vetmeduni Vienna erhält Prestigepreis der weltweit größten Psychologiegesellschaft, vom 27. Januar 2012
  21. Rezension Tiere nutzen unser Wissen von Veronika Schmidt (Die Presse) 6. März 2010
  22. Österreichische Nationalbibliothek, Eintrag "Wie denken Tiere?"