Welterbe in Tunesien

Welterbestätten in Tunesien

Zum Welterbe in Tunesien gehören (Stand 2023) neun UNESCO-Welterbestätten, darunter acht Stätten des Weltkulturerbes und eine Stätte des Weltnaturerbes. Tunesien hat die Welterbekonvention 1975 ratifiziert, die erste Welterbestätte wurde 1979 in die Welterbeliste aufgenommen. Die bislang letzte Welterbestätte wurde 2023 eingetragen.[1]

Welterbestätten

Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in Tunesien in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (G) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
Medina von Tunis
(Lage)
1979K36
Archäologische Stätte von Karthago
(Lage)
1979K37Karthago war eine Großstadt in der Nähe des heutigen Tunis, hier wohnten zeitweise bis zu 400.000 Einwohner. Die Stadt wurde im neunten oder achten Jahrhundert v. Chr. gegründet. Im Jahre 689, nach der byzantinischen Niederlage in der Schlacht von Karthago wurde die Stadt zerstört.
Amphitheater von El Djem
Amphitheater von El Djem1979K38
Nationalpark Ichkeul
Nationalpark Ichkeul1980N8
Punische Stadt Kerkuan und ihre Totenstadt
Punische Stadt Kerkuan und ihre Totenstadt1985K332
Medina von Sousse
Medina von Sousse1988K498
Kairouan
Kairouan1988K499umfasst die Altstadt (Medina), die Grabanlage Zawiya Sidi Sahab und die Bassins der Aghlabiden
Dougga/Thugga
Dougga/Thugga1997K794
Djerba: Zeugnis einer Siedlungslandschaft in einem Inselgebiet
Djerba: Zeugnis einer Siedlungslandschaft in einem Inselgebiet2023K1640Die Siedlungsstruktur auf der Insel Djerba ist geprägt durch die ständige Trockenheit. Das Welterbe verdeutlicht, wie sich Menschen vom 9. Jahrhundert an, an diese Bedingungen angepasst haben und in ihrer Lebensweise beeinflusst wurden.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: v.

Tentativliste

In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.

Aktuelle Welterbekandidaten

Mit Stand 2024 sind 16 Stätten in der Tentativliste von Tunesien eingetragen, die letzte Eintragung erfolgte im April 2024.[2] Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
Nationalpark El Feija
(Lage)
2008N5383
Bou-Hedma-Nationalpark
(Lage)
2008N5384
Chott el Djerid
(Lage)
2008N5385
Oase Gabès
(Lage)
2008K/N5386
Königliche Mausoleen von Numidien und Mauretanien sowie vorislamische Grabdenkmäler
Pfeilergrabmal in Thugga
Königliche Mausoleen von Numidien und Mauretanien sowie vorislamische Grabdenkmäler2012K5684mit der numidischen Nekropole von Simitthu, dem Pfeilergrabmal in Thugga, den Megalithanlagen von Ellès, den Megalithanlagen von Maktar und dem numidischen Mausoleum von Henchir Bourgou/Djerba
Aquädukt von Zaghouan
Aquädukt von Zaghouan2012K5685
Antike numidische Marmorsteinbrüche von Simitthu
Antike numidische Marmorsteinbrüche von Simitthu2012K5687bei der antiken Stadt Simitthu
Grenzen des Römischen Reiches: der Limes in Südtunesien
Kleinkastell Tisavar
Grenzen des Römischen Reiches: der Limes in Südtunesien2012K5688mit dem Sperrwerk von Bir Oum Ali, dem Sperrwerk in der Enge des Djebel Tebaga, dem Kleinkastell Tisavar, dem Centenarium Tibubuci, dem Kleinkastell Benia Guedah Ceder und dem Kleinkastell Benia bel Recheb
Medina von Sfax
Medina von Sfax2012K5689
Marines Perm des Djebel Tebaga
Marines Perm des Djebel Tebaga2016N6087Der Djebel Tebaga besteht aus marinem Sedimentgestein aus dem oberen Perm
Stratotyp der Kreide-Tertiär-Grenze2016N6088Stratotyp (GSSP) für die Grenze zwischen der Kreidezeit und dem Tertiär am Rand des Wadi Mallègue im Gouvernement Kef
Table de Jugurtha
Table de Jugurtha2017K/N6278Der 1271 m hohe Tafelberg soll der letzte Rückzugsort des Numiderkönigs Jugurtha vor den Römern gewesen sein.
Höhlenwohnungen und die Welt der Ksar im Süden Tunesiens
Höhlenwohnungen und die Welt der Ksar im Süden Tunesiens2020K6444Mehrere Ksars, u. a.: Ksar Ouled Soltane und Ksar Haddada (bereits auf der Tentativliste 1988–1996)
Rammadiya d’El Magtaa (El Mekta), das Zentrum der Capsien Kultur2021K6536
Archäologische Stätte von Sbeïtla2021K6537Ausgrabungen der römischen Stadt Sufetula in der Nähe der heutigen Stadt Sbeitla, stand bereits zwischen 1988 und 1996 auf der Tentativliste
Das Dorf Sidi Bou Saïd: Architektonische und spirituelle Harmonie im Mittelmeerraum
Das Dorf Sidi Bou Saïd: Architektonische und spirituelle Harmonie im Mittelmeerraum2024K6765

Ehemalige Welterbekandidaten

Diese Stätten standen früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt. Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.[3]

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
Nationalpark Djebel Chambi
(Lage)
1978–1978N7
Nationalpark Inseln Zembra und Zembretta
(Lage)
1978–1979N8
Megalithanlagen von Ellès
Megalithanlagen von Ellès1985–1994K
Stätte von Ben Jasla1985–1994K


Unterkellerte Häuser von Bulla Regia1988–1996K
Matmata1988–1996K
Ribat von Monastir1988–1996KFestungsanlage Ribat in der Stadt Monastir
Chenini1988–1996K
Andalusische Stadt Testour1988–1996Kim 16. Jahrhundert von aus Andalusien vertriebenen spanischen Mauren über den Resten des antiken Ortes Tichilla gegründete Stadt.
Commons: Welterbestätten in Tunesien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tunesien. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 17. Juni 2017 (englisch).
  2. Tentativliste von Tunesien. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 10. Juni 2024 (englisch).
  3. Former Tentative Sites of Tunisia. In: World Heritage Site. Abgerufen am 28. Juni 2017 (englisch).