Sugar-Creek-Raffinerie

Sugar-Creek-Raffinerie
Allgemeine Informationen zur Raffinerie
Die Raffinerie im Jahr 1909
Andere NamenSugar Creek Refinery
Betriebsinformationen
Beschäftigte480[1]
BetriebsbeginnOktober 1904
Betriebsende1. Juni 1982[1]
Verarbeitungsbetrieb
EinsatzstoffeRohöl
ProdukteBenzin, Diesel, Kerosin, Asphalt, Petrolkoks
Tageskapazität in bbl104.000
Geographische Lage
Koordinaten39° 7′ 7,6″ N, 94° 27′ 1,1″ WKoordinaten: 39° 7′ 7,6″ N, 94° 27′ 1,1″ W
Sugar-Creek-Raffinerie (Missouri)
Sugar-Creek-Raffinerie (Missouri)
Lage Sugar-Creek-Raffinerie
StandortSugar Creek
GemeindeJackson County
BundesstaatMissouri
StaatVereinigte Staaten

Die Sugar-Creek-Raffinerie war eine Erdölraffinerie vom Amoco in Sugar Creek, Jackson County. Sie war die einzige Raffinerie des US-Bundesstaats Missouri.

Geographie

Lage

Das Raffineriegelände befindet sich im nördlichen Teil von Sugar Creek am Ufer des Missouri River, von dem es noch durch die Bahnstrecken der Atchison, Topeka and Santa Fe Railway und der Missouri Pacific Railroad getrennt ist.[2]

Geschichte

Die Raffinerie wurde 1904 von der Standard Oil Company in Betrieb genommen. Schon zur Gründungszeit der Raffinerie erhielt sie durch die Maywood and Sugar Creek Railway, welche am 22. März 1904 als Anschlussbahn der Raffinerie konzessioniert wurde, einen Bahnanschluss. Den Betrieb der als Nebenbahn klassifizierten Bahnstrecke übernahm die Kansas City Southern Railway. Mit der Entflechtung der Standard Oil Company wurde die Raffinerie Teil der Standard Oil of Nebraska, welche unter Amoco firmierte.

Am 4. März 1960 endete ein 241-tägiger Streik von Raffineriemitarbeitern der Sugar Creek-Raffinerie, welcher sich wegen eines Personalabbaus entwickelte.[3]

Am 3. März 1982 gab Amoco nach 77 Betriebsjahren die Schließung der Raffinerie zum 1. Juni desselben Jahres bekannt.[1] Grund war unter anderem, dass die Amoco ihre gesamte Raffineriekapazität nur zu 69,5 % auslasten konnte. 1978 lag dieser Wert noch bei über 90 %. So lief die Raffinerie im Betriebsjahr 1981 mit einem Tagesdurchschnitt von 65.500 bpd, anstelle der möglichen 104.000 bpd, was eine Auslastung von nur 53 % darstellt. Die Schließung der Raffinerie war die dritte von Amoco innerhalb eines Jahres, bereits im Sommer des Vorjahrs wurde die Wood River-Raffinerie geschlossen. Eine weitere Raffinerie in Baltimore schloss Amoco im Frühjahr 1982.

Nach der Schließung der Raffinerie blieben Teile des Tanklagers und Verladeeinrichtungen erhalten und werden noch immer als Tankterminal betrieben. Mit der Übernahme der Amoco durch die BP in 1998 wurde das Gelände der ehemaligen Raffinerie auch von dieser Übernommen.

Prozessanlagen und Produkte

Die Versorgung der Raffinerie mit Rohöl erfolgte über eine unterirdische Pipeline. Die Produkte wurden per Bahn oder auch mit Tanklastzügen auf der Straße abgefahren.

Übersicht und Kapazitäten der Prozessanlagen (1978)[4]
ProzessanlageBarrel pro Tag
Atmosphärische Destillation109.000
Vakuumdestillation40.000
Kat.-Cracker42.000
Therm.-Cracker13.000
Reformer16.000
Entschwefelung61.500
Alkylierung5.000
Asphalterzeugung65.000
Petrolkoksanfall800 t/d

Produkte

Die Raffinerie produzierte in ihrer Betriebszeit neben Benzin und Dieselkraftstoff auch Kerosin, Flüssiggas, schweres Heizöl, Bitumen und Petrolkoks.[2]

Commons: Sugar Creek refinery – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Amoco to close Sugar Creek refinery. In: upi.com. United Press International, 3. März 1982, abgerufen am 30. Mai 2024.
  2. a b Health Consultation – Review of Surface Water and Sediment Data. (PDF; 935 kB) In: atsdr.cdc.gov. Agency for Toxic Substances and Disease Registry Division of Health Assessment and Consultation Exposure Investigations and Consultation Branch, 6. Dezember 2004, abgerufen am 30. Mai 2024 (englisch).
  3. Jillayne Ritchie: 50 Years Ago/ 100 Years Ago. In: eu.augustachronicle.com. Augusta Chronicle, 2010, abgerufen am 30. Mai 2024 (englisch).
  4. Market assessment for shale oil. (pdf) In: osti.gov. .S. Department of Energy Office of Scientific and Technical Information, 1. Oktober 1979, abgerufen am 30. Mai 2024 (englisch).