Leichtathletik-Europameisterschaften 1971/800 m der Männer

10. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin 800-Meter-Lauf der Männer
Stadt Finnland Helsinki
Stadion Olympiastadion
Teilnehmer 24 Athleten aus 17 Ländern
Wettkampfphase 10. August: Vorläufe
11. August: Halbfinale
12. August: Finale
Medaillengewinner
Gold Gold Jewgeni Arschanow (Sowjetunion 1955 URS)
Silbermedaillen Silber Dieter Fromm (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR)
Bronzemedaillen Bronze Andy Carter (Vereinigtes Konigreich GBR)
Das Olympiastadion von Helsinki im Jahr 2005

Der 800-Meter-Lauf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1971 wurde am 10. bis 12. August 1971 im Olympiastadion von Helsinki ausgetragen.

Europameister wurde der sowjetische Läufer Jewgeni Arschanow. Er gewann vor dem Titelverteidiger Dieter Fromm aus der DDR. Bronze ging an den Briten Andy Carter.

Anmerkung zu den Zeitangaben

Die Zeitangaben erfolgten bei diesen Europameisterschaften offiziell wie früher üblich in auf Zehntelsekunden gerundeten Werten. Zugrunde liegen allerdings die elektronischen Messungen, deren exakte Hundertstelwerte bekannt und in den Ergebnislisten der Quellen aufgeführt sind. In den Jahren nach diesen Europameisterschaften wurde es üblich, die Resultate der Bahnwettbewerbe aufgeschlüsselt nach Hundertstelsekunden anzugeben. Dies ist auch hier in den nachfolgenden Ergebnisübersichten so realisiert.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord[1] 1:44,3 min Neuseeland Peter Snell Christchurch, Neuseeland 3. Februar 1962
Australien Ralph Doubell OS Mexiko-Stadt, Mexiko 15. Oktober 1968
Europarekord[2] 1:44,9 min Deutschland BR Franz-Josef Kemper Hannover, BR Deutschland (heute Deutschland) 7. August 1966
Deutschland BR Walter Adams Stuttgart, BR Deutschland (heute Deutschland) 16. Juli 1970
EM-Rekord 1:45,9 min Deutschland Demokratische Republik 1949 Manfred Matuschewski EM Budapest, Ungarn 4. September 1966
Deutschland Demokratische Republik 1949 Dieter Fromm EM Athen, Griechenland 19. September 1969

Rekordverbesserungen

Der bestehende Meisterschaftsrekord wurde verbessert und darüber hinaus gab es drei neue Landesrekorde.

Vorrunde

10. August 1971

Die Vorrunde wurde in vier Läufen durchgeführt. Die ersten vier Athleten pro Lauf – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Wieso die Verteilung der Teilnehmer auf die Vorläufe in der hier praktizierten Form vorgenommen wurde, ist kaum nachvollziehbar. Zwei der Rennen waren mit sieben, ein Rennen war mit sechs und das vierte mit nur vier Läufern besetzt. Die Athleten des letzten Rennens mussten lediglich das Ziel erreichen, um im Halbfinale dabei zu sein. Diesen Vorlauf absolvierten die Sportler im Schongang, das Rennen war entsprechend um mehr als zehn Sekunden langsamer als die anderen Rennen.

Vorlauf 1

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Dieter Fromm Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 1:48,81
2 Jože Međimurec Jugoslawien Jugoslawien 1:49,15
3 Antonio Fernández Spanien 1945 Spanien 1:49,29
4 Markku Aalto Finnland Finnland 1:49,33
5 Hans Bertram Deutschland BR BR Deutschland 1:49,57
6 Krzysztof Linkowski Polen 1944 Polen 1;51,67
7 Ragnar Schie Norwegen Norwegen 1:54,61

Vorlauf 2

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Andy Carter Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:46,82
2 Jens-Bodo Fried Deutschland BR BR Deutschland 1:47,43
3 Stanislaw Meschtscherskich Sowjetunion 1955 Sowjetunion 1:47,49
4 Sjef Hensgens Niederlande Niederlande 1:47,90
5 Fernando Mamede Portugal Portugal 1:48,44 NR
6 André Boonen Belgien Belgien 1:49,61
7 Aurelio Falero GibraltarGibraltar Gibraltar 1:59,75

Vorlauf 3

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Jewgeni Arschanow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 1:49,27
2 Gerd Larsen Danemark Dänemark 1:49,31
3 Stanisław Waśkiewicz Polen 1944 Polen 1:49,35
4 Peter Browne Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:49,41
5 Reiner Föhrenbach Deutschland BR BR Deutschland 1:49,57
6 Mehmet Tümkan Turkei Türkei 1:49,80

Vorlauf 4

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Hans-Henning Ohlert Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 1:59,23
2 Jozef Plachý Tschechoslowakei Tschechoslowakei 2:00,09
3 Andrzej Kupczyk Polen 1944 Polen 2:00,13
4 Philippe Meyer Frankreich Frankreich 2:00,60

Halbfinale

11. August 1971, 18:00 Uhr

In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten drei Athleten – hellblau unterlegt – für das Finale.

Lauf 1

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Andy Carter Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:48,46
2 Hans-Henning Ohlert Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 1:48,66
3 Jože Međimurec Jugoslawien Jugoslawien 1:48,92
4 Philippe Meyer Frankreich Frankreich 1:48,94
5 Stanisław Waśkiewicz Polen 1944 Polen 1:49,10
6 Stanislaw Meschtscherskich Sowjetunion 1955 Sowjetunion 1:49,10
7 Gerd Larsen Danemark Dänemark 1:49,33
8 Markku Aalto Finnland Finnland 1:50,61

Lauf 2

Sjef Hensgens – ausgeschieden als Siebter des zweiten Halbfinals
Platz Name Nation Zeit (min)
1 Dieter Fromm Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 1:48,06
2 Jewgeni Arschanow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 1:48,96
3 Peter Browne Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:49,03
4 Jozef Plachý Tschechoslowakei Tschechoslowakei 1:49,07
5 Andrzej Kupczyk Polen 1944 Polen 1:49,28
6 Antonio Fernández Spanien 1945 Spanien 1:49,92
7 Sjef Hensgens Niederlande Niederlande 1:50,20
8 Jens-Bodo Fried Deutschland BR BR Deutschland 1:50,54

Finale

12. August 1971, 18:10 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Jewgeni Arschanow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 1:45,61 CR/NR
2 Dieter Fromm Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 1:46,01
3 Andy Carter Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:46,21 NR
4 Hans-Henning Ohlert Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 1:46,87
5 Peter Browne Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:47,00
6 Jozef Plachý Tschechoslowakei Tschechoslowakei 1:47,33
7 Jože Međimurec Jugoslawien Jugoslawien 1:48,44
8 Philippe Meyer Frankreich Frankreich 1:50,91

Video

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Men), 800 m - Men, abgerufen am 25. Juli 2022
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, 800 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 7. November 2022