Junkers A 20

Junkers A 20
Typzweisitziges Mehrzweckflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

HerstellerJunkers Flugzeugwerk
Erstflug6. April 1923
Stückzahl43

Die Junkers A 20 war ein zweisitziges Mehrzweckflugzeug der Junkers Flugzeugwerk AG aus den 1920er-Jahren. Die 43 in Dessau produzierten Maschinen waren als einmotorige Tiefdecker konstruiert und fanden als Post-, Schul-, Kurier-, Sport- und Forschungsflugzeug Verwendung. Viele Flugzeuge gingen ins Ausland und dienten dort teilweise als militärische Aufklärer.

Geschichte

Die A 20 entstand auf Basis des Wasserflugzeugs J 11 von 1918. Der Erstflug war am 6. April 1923. Der Prototyp hatte wie die J 11 Schwimmer und eine etwas geringere Flügelspannweite als die der Serienmaschinen mit 15,27 m. Die Serienproduktion begann 1924. In Deutschland wurden mehrere Maschinen von der Lufthansa und der Deutschen Verkehrsfliegerschule eingesetzt. Zwei A 20 flogen bei der Geheimen Fliegerschule im russischen Lipezk.[1]

Die A 20 wurde in den 1920er Jahren auch zur Kontrolle von Freileitungen eingesetzt. Dies ermöglichte die Untersuchung von 400 bis 500 km Leitungslänge innerhalb von nur 2½ Stunden. Störungsmeldungen wurden in Beuteln abgeworfen, damit diese von den nächstgelegenen Hochspannungskontrollstationen behoben werden konnten.[2]

Konstruktion

Die A 20 war als freitragender Tiefdecker ausgelegtes Ganzmetallflugzeug. Auf zwei offenen Sitzen war Platz für einen Piloten und einen Passagier. Das starre Spornradfahrwerk konnte gegen ein Schwimmer- oder Schneekufengestell ausgetauscht werden.

Die Maschine war mit einem 118 kW leistenden Mercedes D IIIa oder einem BMW IIIa mit 136 kW ausgerüstet. Als neue Motoren verfügbar waren, wurden einige A 20 zu A 25 aufgerüstet.

Technische Daten

Junkers A 20
Junkers A 20 der „Luft Hansa“ (D-574) im Flug
KenngrößeDaten der Junkers A 20 W[3]Daten der Junkers A 20 mit D IIIa[4]
Besatzung1
Passagiere1
Länge9,25 m8,30 m
Spannweite15,30 m15,27 m
Höhe2,95 m
Flügelfläche28,10 m²28,30 m²
Flügelstreckung8,38,2
Rüstmasse1050 kg950 kg
Startmasse1600 kg1500 kg
Höchstgeschwindigkeit170 km/h
Reisegeschwindigkeit145 km/h150 km/h
Landegeschwindigkeit95 km/h
Steigleistung3,70 m/s
Dienstgipfelhöhe5000 m3500 m
Reichweite900 km
Triebwerk1 × BMW IIIa; 185 PS (ca. 140 kW)1 × Mercedes D IIIa; 160 PS (ca. 120 kW)

Sonstige Triebwerksvarianten

KenngrößeDaten der Junkers A 20[3]Daten der Junkers A 20 a[3]Daten der Junkers A 20 b[3]Daten der Junkers A 20 be[3]
Triebwerk1 × Daimler D IIIa1 × Jumo L 21 × Jumo L 51 × BMW IV
Startleistung160 PS (ca. 120 kW)230 PS (ca. 170 kW)310 PS (ca. 230 kW)300 PS (ca. 220 kW)

Siehe auch

Commons: Junkers A 20 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dieter Stammer: Die Wiege der deutschen Luftwaffe in der Sowjetunion. In: Fliegerrevue X. Nr. 47. PPVMedien, 2014, ISSN 2195-1233, S. 49.
  2. Das Flugzeug im Dienste der Hochspannungsleitungskontrolle. In: Salzburger Volksblatt, 19. August 1927, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/svb
  3. a b c d e Manfred Griehl: Junkers. Flugzeuge seit 1915 (= Typenkompass). Motorbuch Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-613-03179-1, S. 26 ff.
  4. Günter Schmitt: Junkers. Bildatlas aller Flugzeugtypen. Motorbuch, Stuttgart 1990, ISBN 3-613-01339-8, S. 204/205.