Bahnstrecke Havlíčkův Brod–Pardubice

Havlíčkův Brod–Pardubice-Rosice nad Labem[1]
Kursbuchstrecke (SŽDC):238
Streckenlänge:92,448 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C3
Höchstgeschwindigkeit:100 km/h
von (Wien–) Znojmo (vorm. ÖNWB)
von Brno-Židenice
0,000Havlíčkův Brod
nach Kolín (–Děčín-Prostřední Žleb) (vorm. ÖNWB)
2,275odb. km 2,275
nach Tišnov (vorm. LB Deutschbrod–Tischnowitz)
Verbindungsbahn von odb. Tunel
2,496odb. Kubešův Mlýn
5,311Břevnice
10,332Rozsochatec
17,266Chotěboř
Doubrava
21,308Bílek
23,460Sobíňov
27,152Ždírec nad Doubravou
31,711Stružinec
36,3Vítanov
37,672Hlinsko-Kouty
39,448Hlinsko v Čechách
42,934Holetín
45,430Hr. Raná
47,013Vojtěchov
48,020Pokřikov
von Svitavy (vorm. LB Zwittau–Polička)
55,095Žďárec u Skutče
56,720Prosetín
57,897vlečka kamenolom
58,495Hl. Cejřov
60,175Vrbatův Kostelec
65,990Horka u Chrudimi
von Hrochův Týnec (vorm. LB Chrudim–Holitz)
68,515Chrast u Chrudimi
71,138Zaječice
Ležák
73,4Bítovany
Orel (geplant)
76,166Slatiňany
Chrudimka
80,513Chrudim
nach Chrudim město (vorm. LB Chrudim–Holitz)
81,860Chrudim zastávka
Borohrádek–Heřmanův městec (vorm. LB Chrudim–Holitz)
83,857Medlešice
86,808Staré Jesenčany
(Neutrassierung 1952)
vlečka Letiště Pardubice
90,202
90,030Pardubice závodiště
Česká Třebová–Praha (vorm. Nördliche Staatsbahn)
von Pardubice hl.n. (vorm. SNDVB)
92,448Pardubice-Rosice nad Labem
nach Liberec (vorm. SNDVB)

Die Bahnstrecke Havlíčkův Brod–Pardubice ist eine Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich von der k.k. priv. Österreichischen Nordwestbahn (ÖNWB) als Teil von deren Stammnetz erbaut und betrieben wurde. Sie zweigt in Havlíčkův Brod (Deutschbrod) von der Strecke (Wien-) Znojmo–Děčín-Prostřední Žleb ab und führt in Ostböhmen über Hlinsko v Čechách und Chrudim nach Pardubice-Rosice nad Labem, wo sie in die Bahnstrecke Pardubice–Zawidów einmündet.

Im Eisenbahnnetz der Tschechischen Republik ist die Strecke als gesamtstaatliche Bahn („celostátní dráha“) klassifiziert.

Geschichte

Die Konzession zum Bau der Strecke Deutschbrod–Pardubitz erhielt die ÖNWB am 8. September 1868 als Teil ihres staatlich garantierten Stammnetzes. Die Strecke durfte zunächst eingleisig angelegt werden, wobei ein späterer zweigleisiger Ausbau bei allen Brücken und Tunneln bereits berücksichtigt werden musste. Erst bei Überschreiten eines Rohertrages von 120.000 Gulden pro Meile während zweier aufeinanderfolgender Jahre durfte die Staatsverwaltung den Bau eines zweiten Gleises fordern.[2]

Bahnhof Chrudim (2007)

Am 1. Juni 1871 wurde die Strecke eröffnet.

Im Fahrplan von 1900 verkehrten drei Zugpaare über die Gesamtstrecke, die sämtlich über Rositz hinaus bis nach Liebau an der preußischen Landesgrenze durchgebunden waren. Weitere Züge verkehrten auf Teilstrecken.[3]

Nach der Verstaatlichung der SNDVB ging die Strecke am 1. Januar 1908 an die k.k. österreichischen Staatsbahnen kkStB über. Nach dem Ersten Weltkrieg traten an deren Stelle die neugegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD).

Im Jahr 1952 musste infolge des Baues des Militärflugplatzes Pardubice die Strecke verlegt werden. Ein Teil der alten Trasse dient seitdem als Flughafen-Anschlussbahn.

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über.

Im Jahresfahrplan 2011 verkehren die Personenzüge in einem angenäherten Zweistundentakt, der insbesondere zwischen Chrudim und Pardubice durch weitere Fahrtmöglichkeiten ergänzt ist. Zweimal täglich verkehrt zudem ein Schnellzugpaar in der Relation Jihlava–Pardubice-Rosice nad Labem. Sie benötigen für die 92 Kilometer lange Strecke etwa eine Stunde und 50 Minuten, was einer mittleren Reisegeschwindigkeit von lediglich 50 km/h entspricht.[4]

Die Elektrifizierung der Strecke ist bis 2027 vorgesehen.[5]

Bahnhof Ždírec nad Doubravou, 2012
Commons: Railway line 238 (Czech Republic) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1
  2. Reichsgesetzblatt für das Kaiserthum Oesterreich vom 20. Oktober 1868
  3. Fahrplan 1900 der ÖNWB
  4. Jahresfahrplan 2011 der ČD – gültig ab 12. Dezember 2010
  5. „Koncepce rozvoje elektrické Trakce v České republice“ auf zdopravy.cz (PDF; 2,7 MB)