„Friedrich Wilhelm Schirrmacher“ – Versionsunterschied
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Friedrich Wilhelm Schirrmacher war verheiratet mit Marie Wilhelmine Antonie Caroline Floerke. Aus der Ehe gingen die beiden Söhne Leo Friedrich Wilhelm Schirrmacher (1871-1942) und Bruno Eugen Heinrich Turner Amadeus Schirrmacher (1874-1918, gefallen als Hauptmann der Landwehr) hervor. | |||
== Schriften (Auswahl) == | == Schriften (Auswahl) == |
Version vom 16. Januar 2022, 21:42 Uhr
Friedrich Wilhelm Schirrmacher (* 28. April 1824 in Danzig; † 19. Juni 1904 in Rostock) war ein deutscher Historiker.
Er wurde in Danzig als Sohn von Carl Friedrich Schirrmacher und Emilie Charlotte von Modrach geboren. Sein Vater war Oberlehrer der örtlichen St. Petri Schule. 1845 bestand er die Reifeprüfung. Von 1845 bis 1847 studierte er Geschichte und Philosophie in Berlin und dann von 1846 bis 1847 in Bonn. Während seines Studiums wurde er 1846 Mitglied der Bonner Burschenschaft Frankonia.[1] Danach kehrte er nach Berlin zurück. Bei Leopold von Ranke wurde er 1848 promoviert. 1849 bestand er die Staatsprüfung für das Lehramt. In der Zeit von 1849 bis 1854 war er als Hilfslehrer an einem Berliner Gymnasium und als Oberlehrer tätig (1854–1866). Ab 1863 lehrte Schirrmacher als Professor der Geschichte an der Königlichen Ritter-Akademie zu Liegnitz in Schlesien.
In Liegnitz veröffentlichte er ab 1859 das mehrbändige Werk über Kaiser Friedrich II., das ihm den Preis der Wedekind-Stiftung der Universität Göttingen und den Ruf an die Universität Rostock (1866) einbrachte. Dort lehrte er 38 Jahre als ordentlicher Professor. In Rostock gab er im Jahr 1866 das Urkundenbuch der Stadt Liegnitz bis zum Jahre 1455 heraus. Daneben hat er sich spanischen Forschungen zugewandt, 1881 erschien der 1. Band seiner Geschichte von Spanien, der mit dem 12. Jahrhundert beginnt, 1890 bis 1902 folgten drei weitere Bände, die die spanische Geschichte bis 1516 fortführen.
An der Rostocker Universität erhielt er zahlreiche Ehrungen und Ämter. So war er Zweiter (ab 1874), Erster und Ober-Bibliothekar (ab 1886) der Universitätsbibliothek, gehörte ab 1869 der Prüfungskommission für das Lehramt an höheren Schulen an und war ab 1871 Direktor des akademischen Münzkabinetts, 1878/79 bekleidete er das Rektorat der Universität und war 1871/72 und 1893/94 Dekan der Philosophischen Fakultät.
Schirrmacher wurde insbesondere für seine Werke über die Staufer bekannt. In der Reformationsforschung erlangte er als Entdecker und Herausgeber der Akten und Verlaufsprotokolle des Marburger Religionsgesprächs Bedeutung.
Ihm wurde 1871 das Ritterkreuz 1. Klasse des Bayrischen Verdienstordens des Heiligen Michael, 1879 die Gedächtnismedaille auf Friedrich Franz III. von Mecklenburg-Schwerin und 1898 das Komturkreuz des Mecklenburgischen Hausordens der Wendischen Krone verliehen.
Friedrich Wilhelm Schirrmacher war verheiratet mit Marie Wilhelmine Antonie Caroline Floerke. Aus der Ehe gingen die beiden Söhne Leo Friedrich Wilhelm Schirrmacher (1871-1942) und Bruno Eugen Heinrich Turner Amadeus Schirrmacher (1874-1918, gefallen als Hauptmann der Landwehr) hervor.
Schriften (Auswahl)
- Kaiser Friderich der Zweite. Göttingen 1859–1865. Digitalisat
- Urkunden-Buch der Stadt Liegnitz und ihres Weichbildes bis zum Jahre 1455. Liegnitz 1866 Digitalisat
- Johann Albrecht I. Herzog von Mecklenburg. Wismar 1885. Band 1 Band 2
- Briefe und Acten zu der Geschichte des Religionsgespräches zu Marburg 1529 und des Reichstages zu Augsburg 1530. Nach der Handschrift des Joh. Aurifaber nebst den Berichten der Gesandten Frankfurts a. M. und der Regesten zur Geschichte dieses Reichstages. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe Gotha 1876. Amsterdam 1968.
- Die Entstehung des Kurfürstenkollegiums Berlin 1874. Nachdruck Bonn 2003, ISBN 3-932829-72-7.
- Allgemeine Staatengeschichte. 1902 (Mehrteiliges Werk)
Literatur
- Thomas Schirrmacher: Friedrich Wilhelm Schirrmacher. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 18, Bautz, Herzberg 2001, ISBN 3-88309-086-7, Sp. 1226–1235 .
- Ernst Schäfer: Friedrich Schirrmacher. In: Historische Vierteljahrsschrift 7 (1904), S. 454–457.
- Niklot Klüßendorf: Schirrmacher, Friedrich Wilhelm. In: Biographisches Lexikon für Mecklenburg. Bd. 2, Rostock 1999, S. 232–237.
Weblinks
- Literatur von und über Friedrich Wilhelm Schirrmacher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Friedrich Wilhelm Schirrmacher im Catalogus Professorum Rostochiensium
Anmerkungen
- ↑ Verzeichnis der Alten Herren der Bonner Burschenschaft "Frankonia". vom 1. September 1901.
Personendaten | |
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NAME | Schirrmacher, Friedrich Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mittelalterhistoriker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 28. April 1824 |
GEBURTSORT | Danzig |
STERBEDATUM | 19. Juni 1904 |
STERBEORT | Rostock |