Pista Stelvio

Pista Stelvio

OrtItalien Bormio
BergVallecetta
Koordinaten46° 27′ 47″ N, 10° 22′ 36″ OKoordinaten: 46° 27′ 47″ N, 10° 22′ 36″ O
Abfahrt
Start2255 m s.l.m.
Ziel1268 m s.l.m.
Höhenunterschied987 m
Streckenlänge3186 m
Höchstgefälle63 %
Durchschnittsgefälle30 %

Die Pista Stelvio ist eine Skirennstrecke in Bormio. Sie war Schauplatz der Alpinen Skiweltmeisterschaften 1985 und 2005. Die bis 2013 und erneut seit 2017 jährlich stattfindende Weltcup-Abfahrt zählt zu den schwierigsten und gefährlichsten Abfahrten der Welt und wird in der Regel nur im Herren-Weltcup gefahren. Die Pista Stelvio ist besonders steil, schnell und kurvenreich.

Stelvio ist die italienische Bezeichnung für die Gemeinde Stilfs. Die Pista Stelvio befindet sich im Nationalpark Stilfserjoch.

Geschichte

Bei den Weltmeisterschaften 1985 fanden alle Wettbewerbe der Herren auf der Pista Stelvio statt. Erfolgreichster Athlet war Pirmin Zurbriggen mit Goldmedaillen in Abfahrt und Kombination. Bei den Weltmeisterschaften 2005 kam erstmals der neu in das WM-Programm aufgenommene Mannschaftswettbewerb zur Austragung. Hier siegte auf der Pista Stelvio Deutschland vor Österreich und Frankreich. Wie 1985 fanden auch bei den Weltmeisterschaften 2005 alle Wettbewerbe der Herren auf der Pista Stelvio statt. Erfolgreichster Athlet war Benjamin Raich (Gold im Slalom und in der Alpinen Kombination, Silber im Riesenslalom und im Mannschaftsbewerb, Bronze im Super-G).

Seit der Saison 1993/94 macht der Weltcup in Bormio Station. Üblicherweise wird auf der Stelvio eine Herren-Abfahrt kurz vor dem Jahreswechsel gefahren. In manchen Jahren finden auch zwei Rennen statt, zudem war die Stelvio Schauplatz des Weltcup-Finales in den Jahren 1995, 2000 und 2008, wo neben der Abfahrt, die 2008 abgesagt werden musste, auch noch je ein Super-G, Riesenslalom und Slalom ausgetragen wurden.

Im Rahmen der XXV. Olympischen Winterspiele Milano Cortina 2026 ist vorgesehen, die alpinen Skirennen der Herren in Bormio durchzuführen. Auf der Pista Stelvio sollen 5 Rennen (Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Slalom und Team-Kombination) ausgetragen werden. Somit wird Bormio neben Cortina und Sestriere bereits der dritte italienische alpine Austragungsort von sowohl Olympia-, Weltmeisterschafts- als auch Weltcuprennen werden.

Streckenführung

Die Abfahrt beginnt gleich mit dem steilsten Stück der gesamten Strecke. Der Startschuss hat eine Neigung von 63 % – das ist der steilste Start aller Weltcupabfahrten. In kurzen Abständen folgen eine Rechts- und eine Linkskurve. Letztere geht fließend in den Roccasprung über. Eine weitere Rechtskurve führt in die 300 Meter lange Hochgeschwindigkeitspassage Canalino Sertorelli. Nach einer langgezogenen Linkskurve in das kurze Flachstück Fontana Lunga folgen die anspruchsvollsten und kurvenreichsten Stellen der Abfahrt, die so genannten Hermelin-Kurven und die Traverse Carcentina. Über den kurzen Abschnitt Ciuk geht es weiter zum San-Pietro-Sprung mit Weiten um die 40 Meter. Der darauf folgende San-Pietro-Schuss ist die schnellste Passage der Strecke, wo Geschwindigkeiten bis zu 140 km/h erreicht werden. Auch die letzten Abschnitte der Pista Stelvio, Bosco Alto und Feleit, bestehen vorwiegend aus schnellen Kurven. Den Abschluss bilden der Zielsprung und der Zielschuss.

Siegerlisten Herren

Die folgenden Tabellen zeigen die drei Erstplatzierten aller Weltcuprennen, die bisher auf der Pista Stelvio ausgetragen wurden. In den Jahren 1995, 1997, 2001 2006 und 2019 fanden je zwei Abfahrten, im Jahr 2000 zwei Riesenslaloms statt.

Abfahrt

Datum1. Platz2. Platz3. Platz
29.12.1993Osterreich Hannes TrinklLuxemburg Marc GirardelliVereinigte Staaten Tommy Moe
15.03.1995Frankreich Luc AlphandVereinigte Staaten AJ KittNorwegen Lasse Kjus
29.12.1995Norwegen Lasse KjusOsterreich Andreas SchiffererKanada Ed Podivinsky
29.12.1996Frankreich Luc AlphandSchweiz William BesseItalien Kristian Ghedina
29.12.1997Osterreich Hermann MaierOsterreich Andreas SchiffererOsterreich Werner Franz
30.12.1997Osterreich Andreas SchiffererOsterreich Werner FranzNorwegen Lasse Kjus
29.12.1998Osterreich Hermann MaierOsterreich Fritz StroblOsterreich Stephan Eberharter
15.03.2000Osterreich Hannes TrinklOsterreich Hermann MaierOsterreich Christian Greber
28.12.2001Osterreich Christian GreberOsterreich Fritz StroblOsterreich Stephan Eberharter
29.12.2001Osterreich Fritz StroblOsterreich Josef StroblOsterreich Stephan Eberharter
29.12.2002Vereinigte Staaten Daron RahlvesOsterreich Fritz StroblOsterreich Hannes Trinkl
11.01.2003Osterreich Stephan EberharterOsterreich Michael WalchhoferVereinigte Staaten Daron Rahlves
29.12.2004Osterreich Hans GruggerOsterreich Michael WalchhoferOsterreich Fritz Strobl
29.12.2005Vereinigte Staaten Daron RahlvesOsterreich Fritz StroblSchweiz Tobias Grünenfelder
28.12.2006Osterreich Michael WalchhoferSchweiz Didier CucheOsterreich Mario Scheiber
29.12.2006Osterreich Michael WalchhoferItalien Peter FillOsterreich Mario Scheiber
29.12.2007Vereinigte Staaten Bode MillerOsterreich Andreas BuderKanada Jan Hudec
28.12.2008Italien Christof InnerhoferOsterreich Klaus KröllOsterreich Michael Walchhofer
29.12.2009Slowenien Andrej JermanSchweiz Didier DéfagoOsterreich Michael Walchhofer
29.12.2010Osterreich Michael WalchhoferSchweiz Silvan ZurbriggenItalien Christof Innerhofer
29.12.2011Schweiz Didier DéfagoSchweiz Patrick KüngOsterreich Klaus Kröll
29.12.2012Osterreich Hannes Reichelt
Italien Dominik Paris
Norwegen Aksel Lund Svindal
29.12.2013Norwegen Aksel Lund SvindalOsterreich Hannes ReicheltKanada Erik Guay
28.12.2017Italien Dominik ParisNorwegen Aksel Lund SvindalNorwegen Kjetil Jansrud
28.12.2018Italien Dominik ParisItalien Christof InnerhoferSchweiz Beat Feuz
27.12.2019Italien Dominik ParisSchweiz Beat FeuzOsterreich Matthias Mayer
28.12.2019Italien Dominik ParisSchweiz Urs KryenbühlSchweiz Beat Feuz
30.12.2020Osterreich Matthias MayerOsterreich Vincent KriechmayrSchweiz Urs Kryenbühl
28.12.2021Italien Dominik ParisSchweiz Marco OdermattSchweiz Niels Hintermann
28.12.2022Osterreich Vincent KriechmayrKanada James CrawfordNorwegen Aleksander Aamodt Kilde
28.12.2023Frankreich Cyprien SarrazinSchweiz Marco OdermattKanada Cameron Alexander

Super-G

Datum1. Platz2. Platz3. Platz
16.03.1995Osterreich Richard KröllItalien Peter RunggaldierItalien Werner Perathoner
16.03.2000Osterreich Hermann MaierOsterreich Fritz StroblOsterreich Werner Franz
Osterreich Andreas Schifferer
13.03.2008Osterreich Hannes ReicheltSchweiz Didier DéfagoSlowenien Aleš Gorza
29.12.2018Italien Dominik ParisOsterreich Matthias MayerNorwegen Aleksander Aamodt Kilde
29.12.2020Vereinigte Staaten Ryan Cochran-SiegleOsterreich Vincent KriechmayrNorwegen Adrian Smiseth Sejersted
29.12.2021Norwegen Aleksander Aamodt KildeOsterreich Raphael HaaserOsterreich Vincent Kriechmayr
29.12.2022Schweiz Marco OdermattOsterreich Vincent KriechmayrSchweiz Loïc Meillard
29.12.2023Schweiz Marco OdermattOsterreich Raphael HaaserNorwegen Aleksander Aamodt Kilde

Riesenslalom

Datum1. Platz2. Platz3. Platz
18.03.1995Italien Alberto TombaOsterreich Günther MaderOsterreich Rainer Salzgeber
18.03.2000Osterreich Benjamin RaichOsterreich Christian MayerOsterreich Heinz Schilchegger
21.12.2000Osterreich Christoph GruberVereinigte Staaten Erik SchlopyOsterreich Benjamin Raich
14.03.2008Vereinigte Staaten Ted LigetyOsterreich Benjamin RaichFrankreich Cyprien Richard

Slalom

Datum1. Platz2. Platz3. Platz
19.03.1995Norwegen Ole Kristian FurusethOsterreich Thomas StangassingerFrankreich Yves Dimier
19.03.2000Norwegen Ole Kristian FurusethOsterreich Benjamin RaichSlowenien Matjaž Vrhovnik
12.01.2003Kroatien Ivica KostelićVereinigte Staaten Bode MillerNorwegen Hans Petter Buraas
15.03.2008Osterreich Reinfried HerbstSchweiz Daniel AlbrechtOsterreich Marcel Hirscher
06.01.2014Deutschland Felix NeureutherOsterreich Marcel HirscherItalien Manfred Mölgg

Super-Kombination

Datum1. Platz2. Platz3. Platz
29.12.2017Frankreich Alexis PinturaultItalien Peter FillNorwegen Kjetil Jansrud
29.12.2019Frankreich Alexis PinturaultNorwegen Aleksander Aamodt KildeSchweiz Loïc Meillard

Siegerstatistik 1993–2023

(mindestens zwei Siege oder drei und mehr Podestplätze)

Die meisten Weltcuprennen auf der Stelvio gewann der Italiener Dominik Paris (sechs Abfahrten und ein Super-G). Je drei Siege konnten die Österreicher Michael Walchhofer und Hermann Maier feiern.

NameSiegerZweiterDritter
1Italien Dominik Paris700
2Osterreich Michael Walchhofer322
3Osterreich Hermann Maier310
4Schweiz Marco Odermatt220
5Osterreich Hannes Reichelt210
6Vereinigte Staaten Daron Rahlves201
Osterreich Hannes Trinkl201
8Frankreich Luc Alphand200
Norwegen Ole Kristian Furuseth200
Frankreich Alexis Pinturault200
11Osterreich Fritz Strobl151
.Osterreich Vincent Kriechmayr131
.Osterreich Andreas Schifferer121
.Osterreich Benjamin Raich121
.Schweiz Didier Défago120
.Norwegen Aleksander Aamodt Kilde113
.Italien Christof Innerhofer111
.Osterreich Matthias Mayer111
.Norwegen Aksel Lund Svindal111
.Osterreich Stephan Eberharter103
.Norwegen Lasse Kjus102
.Osterreich Werner Franz012
.Schweiz Beat Feuz012