Müffling

Wappen derer von Müffling

Müffling oder Müffling genannt Weiß ist Name eines oberpfälzischen Uradelsgeschlechts.

Geschichte

Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich 1303 mit Gerhard Wisse und Heinrich Weise als Lehnsträger der Bischöfe von Würzburg.[1] Die Familie verfügte zunächst im Raum Bayern und der Oberpfalz über umfangreichen Grundbesitz. Mit Hans Mufflinger genannt Weis erscheint sie erstmals 1504 urkundlich unter dem vereinigten Namen, der durch die Heirat von den ausgestorbenen Muffelger übernommen sein soll. Diese erscheinen erstmals urkundlich 1174 mit Conrad Mitfilger[2] wahrscheinlich im württembergischen Stammhaus Mulfingen im württembergischen Jagstkreis. Die sichere Stammreihe beginnt mit Ulrich Weiß, urkundlich 1477 auf Kirmsees in der Oberpfalz.

Der Amtmann von Stockenroth und Hallerstein Hans Heinrich Müffling genannt Weiß († 7. Juli 1637 in Streitau)[3] war Besitzer von Reichenfels, Hohenleuben und Prücklas. Er gelangte dann auch in den Besitz des Rittergutes in Oberredwitz und verfügte damit über das Kirchenpatronat der Annakirche.[4] Später erwarb er Fattigau. Er wurde in der Müffling-Gruft der Sparnecker Veitskirche bestattet. Seine Nachkommen dehnten ihre Besitzungen im Raum Oberkotzau weiter aus, kurzzeitig gehörte ihnen auch ein Sitz in Haideck.

Einige Familienmitglieder schlugen eine Laufbahn beim preußischen Militär ein. Die Familie wurde in den Freiherrenstand erhoben. Die preußische Genehmigung zur Fortführung der Freiherrentitels wurde am 5. April 1878 für Eduard Freiherrn von Müffling, sonst genannt Weis und die in Preußen lebenden Mitglieder seinen Geschlechts verfügt.

Wappen

Das Wappen zeigt in Gold Kopf und Hals einer gekrönten, rot-bezungten schwarzen (oder auch roten) Trappe. Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Helmdecken das Schildbild.

Historische Wappenvarianten

Familienmitglieder (chronologisch)

Literatur

  • GGT, „Der Gotha“. (Auszug):
    • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser (A/Uradel) 1879, Justus Perthes, Gotha 1878. (Erstaufnahme).
    • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser (A/Uradel) 1914, Justus Perthes, Gotha 1913. (Druck und Redaktion jeweils im Vorjahr).
    • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser Teil A (Uradel) 1942. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. 92. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1941. (Letztausgabe).
  • v. Heyder: Familiengeschichte der v. Müffling, sonst Weiß genannt, 1908.
  • Karl Kiefer: Zur Geschichte der Freiherren von Müffling sonst Weiss genannt. Sonderdruck aus: Frankfurter Blätter für Familiengeschichte. Frankfurt am Main 1913 (Digitalisat)
  • GHdA. Hrsg. Deutsches Adelsarchiv ISSN 0435-2408 (Auszug):
    • Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser A (Uradel) 1956, Band II, Band 13 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Glücksburg (Ostsee) 1956, S. 329 ff.
    • Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser A (Uradel) 1980, Band XII, Band 74 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1980, S. 257 ff.
    • Christoph Franke, Klaus von Andrian-Werburg: (GHdA),Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band IX, Band 116 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1998, S. 217–218.
  • Stefan Hartmann: Müffling. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 265 f. (Digitalisat).
  • Hans-Joachim Behr: Müffling, Karl Freiherr von. Offizier – Kartograph – Politiker (1775–1851). Lebenserinnerungen und kleinere Schriften, in: Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz, Band 056, Hrsg. Jürgen Kloosterhuis, Böhlau, Köln, Weimar 2003. ISBN 3-412-02803-7.

Einzelnachweise

  1. Lehenbuch des Bischofs Andreas von Gundelfingen im Staatsarchiv Würzburg.
  2. Urkunde des Klosters Erbach.
  3. Sparnecker Pfarrakten, z. B. Sparnecker Beerdigungsbuch 1637/I/Nr.1/S.496.
  4. Bernhard Hermann Röttger: Landkreis Wunsiedel und Stadtkreis Marktredwitz. in: Die Kunstdenkmäler von Bayern, VIII. Regierungsbezirk Oberfranken. Band 1, München 1954, S. 640 f. ISBN 3-486-41941-2.