4. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin	Kugelstoßen
Geschlecht	Männer
Teilnehmer	32 Athleten aus 25 Ländern
Austragungsort	Deutschland Stuttgart
Wettkampfort	Gottlieb-Daimler-Stadion
Wettkampfphase	20. August (Qualifikation) 21. August (Finale)
Medaillengewinner Werner Günthör (Schweiz USA) Randy Barnes (Vereinigte Staaten USA) Oleksandr Bahatsch (Ukraine UKR)

Das Kugelstoßen der Männer bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1993 wurde am 20. und 21. August 1993 im Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion ausgetragen.

Zum dritten Mal in Folge Weltmeister wurde der Olympiadritte von 1992 und Europameister von 1986 Werner Günthör aus der Schweiz. Er gewann vor dem US-amerikanischen Weltrekordinhaber Randy Barnes. Bronze ging an Oleksandr Bahatsch aus der Ukraine.

Weltrekord	23,12 m	Vereinigte Staaten Randy Barnes	Los Angeles, USA	20. Mai 1990[1]
Weltmeisterschaftsrekord	22,23 m	Schweiz Werner Günthör	WM 1987 in Rom, Italien	29. August 1987

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Hier gab es einen Dopingfall.

Der zunächst drittplatzierte US-Amerikaner Mike Stulce hatte vor dem Gewinn seiner Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 1992 bereits eine zweijährige Dopingsperre hinter sich.^[2] Nun wurde er wieder positiv getestet und musste seine Bronzemedaille abgeben.^[3]

Benachteiligt waren in erster Linie drei Athleten:

• Oleksandr Bahatsch aus der Ukraine, der seine Bronzemedaille erst als Nachrücker erhielt und nicht an der Siegerehrung teilnehmen konnte. Allerdings war auch er schon einmal als Dopingsünder ertappt worden und wurde fünf Jahre später bei den 1998 noch einmal positiv getestet, worauf er seine dort zunächst errungene Goldmedaille abgeben musste.^[4]
• Dem Deutschen Jonny Reinhardt hätten auf dem achten Rang, den er im endgültigen Abschlussresultat belegte, drei weitere Versuche im Finale der besten Acht zugestanden.
• Der Ukrainer Oleksandr Klymenko hätte über seine Qualifikationsweite, die ihm nach Bahatschs Disqualifikation Platz zwölf einbrachte, am Finale teilnehmen können.

20. August 1993, 11:45 Uhr

32 Teilnehmer traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug betrug 20,00 m. Drei Athleten übertrafen diese Marke (hellblau unterlegt), darunter auch der später wegen Dopingbetrugs disqualifizierte Mike Stulce. Das Finalfeld wurde mit den neun nächstplatzierten Sportlern auf zwölf Werfer aufgefüllt (hellgrün unterlegt). So mussten schließlich 19,52 m für die Finalteilnahme erbracht werden.

Platz	Name	Nation	Resultat (m)
1	Randy Barnes	Vereinigte Staaten USA	20,21
2	Jewgeni Paltschikow	Russland 1991 Russland	19,91
3	Oliver-Sven Buder	Deutschland Deutschland	19,88
4	Kevin Toth	Vereinigte Staaten USA	19,63
5	Kent Larsson	Schweden Schweden	19,56
6	Gert Weil	Chile Chile	19,52
7	Oleksandr Klymenko	Ukraine Ukraine	19,37 eigentlich für das Finale qualifiziert
8	Markus Koistinen	Finnland Finnland	19,29
9	Courtney Ireland	Neuseeland Neuseeland	19,08
10	Gheorghe Gușet	Rumänien Rumänien	18,94
11	Sergei Rubzow	Kasachstan Kasachstan	18,84
12	Jenö Kóczián	Ungarn Ungarn	18,45
13	Chima Ugwu	Nigeria Nigeria	18,19
14	Klaus Bodenmüller	Osterreich Österreich	18,07
15	Paul Quirke	Irland Irland	17,05
16	Jaime Comandari	El Salvador El Salvador	14,97

Platz	Name	Nation	Resultat (m)
1	Werner Günthör	Schweiz Schweiz	20,56
2	Oleksandr Bahatsch	Ukraine Ukraine	19,89
3	Dragan Perić	Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Jugoslawien	19,77
4	Jonny Reinhardt	Deutschland Deutschland	19,76
5	Manuel Martínez	Spanien Spanien	19,53
6	Antero Paljakka	Finnland Finnland	19,31
7	Aleksandr Klimov	Belarus 1991 Belarus	19,07
8	Paul Edwards	Vereinigtes Konigreich Großbritannien	19,00
9	Paolo Dal Soglio	Italien Italien	18,68
10	Andrij Nemtschaninow	Ukraine Ukraine	18,28
11	Sergey Kot	Usbekistan Usbekistan	18,22
12	Mika Halvari	Finnland Finnland	18,19
13	Merab Kurashvili	Georgien 1990 Georgien	18,18
14	Pétur Guðmundsson	Island Island	18,11
15	Dashdendev Makhashiri	Mongolei Mongolei	14,87
DOP	Mike Stulce	Vereinigte Staaten USA	für das Finale zugelassen

21. August 1993, 18:15 Uhr

Anmerkung: Das Symbol „x“ bedeutet „ungültig“.

Platz	Name	Nation	Resultat (m)	1. Versuch (m)	2. Versuch (m)	3. Versuch (m)	4. Versuch (m)	5. Versuch (m)	6. Versuch (m)
1	Werner Günthör	Schweiz Schweiz	21,97	21,97	21,55	21,59	20,94	20,57	20,61
2	Randy Barnes	Vereinigte Staaten USA	21,80	21,02	21,15	21,80	x	x	21,80
3	Oleksandr Bahatsch	Ukraine Ukraine	20,40	19,99	20,10	20,40	x	x	x
4	Jewgeni Paltschikow	Russland 1991 Russland	20,05	20,05	19,43	x	x	19,52	x
5	Dragan Perić	Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Jugoslawien	19,95	19,95	x	x	x	19,82	x
6	Gert Weil	Chile Chile	19,95	19,95	x	19,63	x	x	x
7	Oliver-Sven Buder	Deutschland Deutschland	19,74	19,61	19,74	19,55	x	19,66	19,69
8	Jonny Reinhardt	Deutschland Deutschland	19,53	19,17	19,30	19,53	eigentlich zu 3 weiteren Stößen berechtigt
9	Kevin Toth	Vereinigte Staaten USA	19,52	Ablauf in den Quellen nicht aufgelistet			nicht im Finale der besten acht Kugelstoßer
10	Kent Larsson	Schweden Schweden	19,12
11	Manuel Martínez	Spanien Spanien	19,03
DOP	Mike Stulce	Vereinigte Staaten USA

• 
  Vizeweltmeister wurde der Weltrekordinhaber Randy Barnes
• 
  Manuel Martínez kam auf den elften Platz

• 4th IAAF World Championships in Athletics (englisch), abgerufen am 13. Mai 2020
• Men Shot Put Athletics IV World Championship 1993 Stuttgart (GER) auf todor66.com (englisch), abgerufen am 13. Mai 2020
• Ergebnisse im Statistics Handbook der IAAF zur WM 2019 in Doha, Men Shot Put, Stuttgart 1993, S. 184 (PDF 10,3 MB, englisch), abgerufen am 13. Mai 2020

1. ↑ Athletics – Progression of outdoor world records, Shot put – Men, sport-record.de, abgerufen am 11. Februar 2022
2. ↑ Barcelona 1992: Athletics: A clean sweep for former drug takers, 1. August 1992 auf independent.co.uk/sport (englisch), abgerufen am 13. Mai 2020
3. ↑ STULCE, ANCORA DOPING: SARA' SQUALIFICATO A VITA, 22. September 1993 auf ricerca.repubblica.it (italienisch), abgerufen am 13. Mai 2020
4. ↑ Markov, Bagach and Pinto strike European gold, 1. August 1992 auf independent.co.uk/sport (englisch), abgerufen am 13. Mai 2020