Lars Hielscher

Lars Hielscher Tischtennisspieler
Nation:Deutschland Deutschland
Geburtsdatum:9. Mai 1979
Geburtsort:Hannover
Spielhand:Rechtshänder
Spielweise:Shakehand
Bester Weltranglistenplatz:45 (April 2005)

Lars Hielscher (* 9. Mai 1979 in Hannover) ist ein ehemaliger deutscher Tischtennisspieler. Er war sechsmal Deutscher Meister im Herren-Doppel und gewann 2000 mit Thomas Keinath die Bronzemedaille im Herren-Doppel bei den Europameisterschaften. 2002 wurde er Vizeeuropameister mit der deutschen Nationalmannschaft.

Karriere

Zunächst widmete sich Hielscher dem Tennissport, wo er als Fünfjähriger einen Bezirksmeistertitel errang. Als Siebenjähriger entdeckte er beim TTC Bredenbeck das Tischtennis. Nach ersten Erfolgen wechselte er 1990 zum TTC Helga Hannover. Über die Stationen VfL Hameln (ab 1992) und Eintracht Leer (ab 1996) kam er 1999 erstmals zum TTC Jülich, den er 2001 Richtung Borussia Düsseldorf verließ. Nachdem er mit den Düsseldorfern die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft gewonnen hatte, wechselte Hielscher 2003 nach Jülich zurück. Von 2007 bis 2011 spielte er für Werder Bremen in der DTTL.

Hielscher nahm an mehreren Europameisterschaften und Weltmeisterschaften sowie (im Doppel) an den Olympischen Spielen 2004 teil. Als er im März 2016 offiziell aus der Nationalmannschaft verabschiedet wurde, hatte er 22 Länderspiele absolviert.[1]

Anfang 2000 wurde Hielscher mit dem Fairplay-Preis des Swaythling Club International ausgezeichnet, weil er bei der Deutschen Meisterschaft 2000 in Magdeburg im Spiel gegen Fabian Moritz beim Stande von 19:20 einen Kantenball des Gegners anzeigte, den der Schiedsrichter übersehen hatte.[2]

Hielscher gewann 2010 zusammen mit Bastian Steger erstmals den Titel bei den deutschen Meisterschaften im Doppel. Nach einer von Verletzungen geprägten Saison 2010/11 verließ er seinen langjährigen Club Werder Bremen in Richtung TTC Ruhrstadt Herne[3]. Als dieser seine Mannschaft während der Saison 2012/13 aus der Bundesliga abmeldete, wechselte Hielscher zu Post SV Mühlhausen.

2013 begann er eine Trainerausbildung und hilft bei Bedarf als DTTB-Assistenztrainer aus.[4] Nach der Saison 2016/17 beendete er seine Profikarriere, wechselte als Spieler zum Drittligisten SV Union Velbert und nahm als Trainer eine Tätigkeit im DTTZ auf.[5]

Erfolge

  • Gewinner Brasil Open 2011 im Herren-Doppel (mit Bastian Steger)
  • Vizeeuropameister mit der Herren-Mannschaft: 2002
  • Dritter der Europameisterschaften im Herren-Doppel: 2000 (mit Thomas Keinath)
  • Deutscher Mannschaftsmeister der Herren: 2003 (mit Borussia Düsseldorf)
  • Deutscher Meister im Herren-Doppel: 1999 (mit Timo Boll), 2002 (mit Torben Wosik), 2006, 2011, 2012, 2014 (mit Bastian Steger)
  • Deutscher Vizemeister im Herren-Einzel: 2004
  • Deutscher Vizemeister im Herren-Doppel: 2000 (mit David Daus), 2001 (mit Jörg Roßkopf)
  • Deutscher Vizemeister im Gemischten Doppel: 2000 (mit Judith Hanselka)
  • Dritter der Deutschen Meisterschaften im Herren-Einzel: 2005, 2008
  • Dritter der Deutschen Meisterschaften im Herren-Doppel: 2004 (mit Thomas Theissmann), 2005 (mit Jörg Roßkopf)
  • Sieger Bundesranglistenturnier der Herren: 2004
  • Dritter Bundesranglistenturnier der Herren: 2003, 2005
  • Norddeutscher Meister im Herren-Einzel: 1997, 1998, 1999
  • Norddeutscher Meister im Herren-Doppel: 1999 (mit Sven Hielscher)
  • Norddeutscher Meister im Gemischten Doppel: 1997 (mit Melanie Wenzel), 1998 (mit Nicole Delle)
  • Westdeutscher Meister im Herren-Einzel: 2000, 2002, 2004, 2005
  • Westdeutscher Meister im Herren-Doppel: 2000 (mit Li Yuxiang), 2002, 2003 und 2005 (mit Bastian Steger), 2006 (mit David Daus)
  • Niedersachsenmeister im Herren-Einzel: 1997
  • Niedersachsenmeister im Herren-Doppel: 1999 (mit Sven Hielscher)
  • Niedersachsenmeister im Gemischten Doppel: 1995 (mit Melanie Wenzel), 1999 (mit Nicole Delle)
  • Deutscher Meister im Junioren-Einzel: 1998, 1999, 2000
  • Deutscher Meister im Junioren-Doppel: 1999 (mit Markus Lietzau)
  • Deutscher Meister im Junioren-Mixed: 1999 (mit Nadine Bollmeier)
  • Deutscher Vizemeister im Junioren-Einzel: 1997
  • Deutscher Vizemeister im Junioren-Doppel: 2000 (mit Thomas Brosig)
  • Deutscher Vizemeister im Junioren-Mixed: 1998 (mit Nicole Delle)
  • Dritter der Deutschen Meisterschaften im Junioren-Doppel: 1998 (mit Sven Hielscher)
  • Europameister mit der Jungen-Mannschaft: 1995, 1996
  • Dritter der Europameisterschaften im Schüler-Doppel: 1993 (mit Benjamin Gerold)
  • Deutscher Meister im Jungen-Einzel: 1995, 1996
  • Deutscher Vizemeister im Jungen-Doppel: 1996 (mit Markus Lietzau)
  • Dritter der Deutschen Meisterschaften im Jungen-Doppel: 1994 (mit Benjamin Gerold)
  • Dritter der Deutschen Meisterschaften im Jugend-Mixed: 1995 (mit Melanie Wenzel)
  • Norddeutscher Meister im Jungen-Doppel: 1995 (mit Markus Lietzau)
  • Norddeutscher Meister im Jugend-Mixed: 1993, 1995 (jeweils mit Melanie Wenzel)
  • Deutscher Meister im Schüler-Doppel: 1993 (mit Benjamin Gerold)
  • Deutscher Meister im Schüler-Mixed: 1993 (mit Melanie Wenzel)
  • Dritter der Deutschen Meisterschaften im Schüler-Doppel: 1992 (mit Thomas Schröder)
  • Norddeutscher Meister im Schüler-Einzel: 1992
  • Norddeutscher Meister im Schüler-Doppel: 1992 (mit Jan Hoppenworth)
  • Norddeutscher Meister im Schüler-Mixed: 1992 (mit Melanie Wenzel)

Privat

Lars Hielscher besuchte ein Gymnasium und schloss mit dem Abitur ab. Sein Bruder Sven (* 8. Mai 1977) spielte 1996 mit ihm zusammen in der 2. Bundesligamannschaft von Eintracht Leer.[6] Seit Mitte 2018 ist Lars Hielscher verheiratet.[7]

Turnierergebnisse

[8]

VerbandVeranstaltungJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
GEREuropameisterschaft2003CourmayeurITAViertelfinale
GEREuropameisterschaft2002ZagrebHRV2
GEREuropameisterschaft2000BremenGERHalbfinale
GERJugend-Europameisterschaft (Junioren)1996Frydek-MistekCZE1
GERJugend-Europameisterschaft (Junioren)1995Den HaagNED1
GEROlympische Spiele2004AthenGREletzte 32
GERPro Tour2013OlomoucCZEletzte 32
GERPro Tour2013WelsAUTletzte 64
GERPro Tour2012PoznańPOLletzte 32
GERPro Tour2012VelenjeSLOletzte 64
GERPro Tour2011StockholmSWEletzte 64
GERPro Tour2011Rio de JaneiroBRAletzte 32Gold
GERPro Tour2010New DelhiINDletzte 16letzte 16
GERPro Tour2010VelenjeSVNletzte 64
GERPro Tour2009SheffieldENGletzte 64
GERPro Tour2009WakayamaJPNletzte 32Viertelfinale
GERPro Tour2009Su ZhouCHNletzte 32Halbfinale
GERPro Tour2009BremenGERletzte 64letzte 16
GERPro Tour2009DohaQATletzte 64letzte 16
GERPro Tour2009FrederikshavnDENletzte 64
GERPro Tour2009FrederikshavnDENletzte 16
GERPro Tour2008WarschauPOLletzte 64Viertelfinale
GERPro Tour2008BerlinGERletzte 16
GERPro Tour2008SalzburgAUTletzte 645
GERPro Tour2008SingapurSINletzte 64
GERPro Tour2008DaejeonKORletzte 64letzte 16
GERPro Tour2008VelenjeSVNletzte 64
GERPro Tour2006JeonjuKORletzte 32Silber
GERPro Tour2006Kuwait CityKUWletzte 32
GERPro Tour2006DohaQATletzte 32
GERPro Tour2005GöteborgSWEletzte 32letzte 16
GERPro Tour2005MagdeburgGERletzte 64
GERPro Tour2005YokohamaJPNletzte 64letzte 16
GERPro Tour2005ShenzhenCHNletzte 32
GERPro Tour2005DohaQATViertelfinaleViertelfinale
GERPro Tour2005ZagrebHRVletzte 32
GERPro Tour2004WelsAUTletzte 16
GERPro Tour2004LeipzigGERletzte 64
GERPro Tour2004AarhusDENletzte 32Viertelfinale
GERPro Tour2004WarschauPOLletzte 32Viertelfinale
GERPro Tour2004KobeJPNletzte 32letzte 16
GERPro Tour2004ChangchunCHNletzte 32letzte 16
GERPro Tour2004PyeongchangKORletzte 32letzte 16
GERPro Tour2004KairoEGYletzte 16Halbfinale
GERPro Tour2004AthenGREletzte 64
GERPro Tour2004KroatienHRVletzte 16letzte 16
GERPro Tour2003MalmöSWEletzte 16
GERPro Tour2003AarhusDENletzte 64letzte 16
GERPro Tour2003KobeJPNletzte 64
GERPro Tour2003GuangzhouCHNletzte 32
GERPro Tour2003KroatienHRVletzte 64
GERPro Tour2002FarumDENletzte 32letzte 16
GERPro Tour2002WarschauPOLletzte 32letzte 16
GERPro Tour2002EindhovenNEDletzte 32letzte 16
GERPro Tour2002Fort LauderdaleUSAletzte 64
GERPro Tour2002CourmayeurITAletzte 32Silber
GERPro Tour2002WelsAUTletzte 64letzte 16
GERPro Tour2001FarumDENletzte 32Scratched
GERPro Tour2001SkövdeSWEletzte 16
GERPro Tour2001RotterdamNEDletzte 64Halbfinale
GERPro Tour2001BayreuthGERletzte 64Halbfinale
GERPro Tour2001YokohamaJPNletzte 16letzte 16
GERPro Tour2001SeoulKORletzte 32letzte 16
GERPro Tour2001ZagrebHRVletzte 64Rd 1
GERPro Tour2001ChathamENGHalbfinale
GERPro Tour2000FarumDENletzte 32Viertelfinale
GERPro Tour2000UmeåSWEletzte 16
GERPro Tour2000ToulouseFRARd 1letzte 16
GERPro Tour2000Chang Chun CityCHNletzte 32letzte 16
GERPro Tour1999LievinFRAletzte 16
GERPro Tour1999BremenGERletzte 16
GERPro Tour1999GuilinCHNletzte 16Viertelfinale
GERPro Tour1999Hopton-on-SeaENGletzte 32
GERPro Tour1998CourmayeurITARd 1
GERPro Tour1998Jinan CityCHNRd 1Rd 1
GERPro Tour1997KalmarSWERd 1
GERPro Tour1997KetteringENGViertelfinale
GERPro Tour Grand Finals2009MacauMACHalbfinale
GERWeltmeisterschaft2005ShanghaiCHNletzte 128letzte 32letzte 64
GERWeltmeisterschaft2003ParisFRAletzte 32letzte 32letzte 32
GERWeltmeisterschaft2001OsakaJPNletzte 32letzte 16letzte 1287

Literatur

  • Barbara Völkerding: Lars Hielscher – Zug für Zug an die Spitze, Zeitschrift DTS, 1997/3 Seite 41
  • Matthias Goergens: Immer alles mit Bedacht, Porträt, Zeitschrift tischtennis, 2006/1 Seite 8–11
  • Rahul Nelson: Die Reise geht weiter, Zeitschrift tischtennis, 2013/3 Seite 20

Einzelnachweise

  1. FL / SH: Verabschiedung zweier verdienter Nationalspieler, Artikel vom 20. März 2016 (abgerufen am 11. Mai 2023)
  2. Zeitschrift DTS, 2000/3 Seite 9
  3. Lars Hielscher erster Neuzugang beim TTC Ruhrstadt Herne (Memento vom 9. November 2013 im Internet Archive)
  4. Zeitschrift DTS, 2013/11 Seite 7
  5. ttbl.de: „Selbst zählt man gar nicht so mit“. 14. Mai 2017, abgerufen am 14. Mai 2017.
  6. Zeitschrift DTS, 1996/8 Seite 43
  7. Traumhochzeit am Traumstrand: Lars Hielscher und seine „Zunny“ Bericht am 9. Juli 2018 auf tischtennis.de (abgerufen am 10. Juli 2018)
  8. Lars Hielscher Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 21. Juni 2014)
  • Lars Hielscher in der Datenbank von Olympedia.org (englisch) (abgerufen am 21. Juni 2014)