Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch

Evangelischer Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch

Die 1786 eingeweihte Friedenskirche in Köln-Mülheim ist das älteste ursprünglich evangelische Kirchengebäude im heutigen Köln.
Organisation
LandeskircheEvangelische Kirche im Rheinland
Statistik
Kirchengemeinden17
Gemeindeglieder86.400
Leitung
SuperintendentTorsten Krall
BüroanschriftWuppertaler Str. 21a
51067 Köln
Webpräsenzhttps://www.kirche-rechtsrheinisch.de/

Der Evangelische Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch ist einer der 37 Kirchenkreise der Evangelischen Kirche im Rheinland. Er erstreckt sich über die rechtsrheinischen Stadtteile von Köln (ohne Deutz), den größten Teil des Rheinisch-Bergischen Kreises, ohne Burscheid und Leichlingen (Kirchenkreis Leverkusen), Wermelskirchen (Kirchenkreis Lennep) und Overath (Kirchenkreis An Sieg und Rhein), und die Gemeinde Lindlar im Oberbergischen Kreis. Derzeit (Stand Juni 2023) umfasst er 17 Kirchengemeinden.

Gemeinsam mit den drei anderen Kölner Kirchenkreisen bildet er den Evangelischen Kirchenverband Köln und Region.

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Kirchenkreises gehörte in der frühen Neuzeit überwiegend zu Kurköln oder zum Herzogtum Berg. Während sich in Kurköln fast keine evangelischen Gemeinden bilden konnten, konnten sich in Jülich-Kleve-Berg dank der toleranten Haltung von Herzog Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg im 16. Jahrhundert viele evangelische Gemeinden etablieren. Ein Teil von ihnen ging im Zuge der Gegenreformation wieder unter. Erst durch den Religionsvergleich von Cölln an der Spree 1672 wurden die evangelischen Gemeinden dauerhaft anerkannt. Im Gebiet des jetzigen Kirchenkreises waren es die lutherischen Gemeinden in Delling und Volberg sowie die reformierte Gemeinde in Mülheim am Rhein. Dort entstand im 18. Jahrhundert auch wieder eine lutherische Gemeinde; die Erste war Anfang des 17. Jahrhunderts untergegangen.

Nachdem das Gebiet 1815 in die preußische Provinz Jülich-Kleve-Berg (ab 1822 mit der Provinz Großherzogtum Niederrhein zur Rheinprovinz vereinigt) gekommen war, wurden die reformierten und lutherischen Gemeinden des Umlandes von Köln 1817 zum Kirchenkreis Mülheim am Rhein (nach damaligem Sprachgebrauch zur Synode Mülheim am Rhein) zusammengefasst. Dieser Kirchenkreis wurde 1892 in die Kirchenkreise Köln und Bonn geteilt. Der Kirchenkreis Köln wurde 1964 in die Kirchenkreise Köln-Mitte, Köln-Nord, Köln-Rechtsrheinisch und Köln-Süd aufgeteilt.

Leitung

Die Leitung des Kirchenkreises liegt rheinischem Kirchenrecht gemäß bei der Kreissynode, die in der Regel zweimal im Jahr tagt, beim Kreissynodalvorstand und beim Superintendenten. Seit August 2022 amtiert Torsten Krall als Superintendent. Zusammen mit Assessorin Kerstin Herrenbrück bilden sie eine Doppelspitze.

Mitgliederstatistik

Am 1. Januar 2021 gehörten 86.400 Gemeindeglieder (= 14,4 % der Bevölkerung) zum Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch. Am 27. Mai 1987 waren es 120.700 Gemeindeglieder (= 24,4 %) gewesen.[1]

Liste der Kirchengebäude

Folgende Städte und Landkreise sind teilweise oder insgesamt Bestandteil des Kirchenkreises und werden in der Liste mit Abkürzungen gekennzeichnet:

Unter den Bauwerken befinden sich umgewidmete Gebäude, die weiterhin im kirchlichen Rahmen oder privatwirtschaftlich genutzt werden.

Gebäude in kirchlicher Nutzung

OrtKirchengemeindeKircheKreisBauzeit
Fertigst.
BesonderheitenAbbildung
AltenbergEvangelische Kirchengemeinde Altenberg/SchildgenAltenberger DomRBK1259–1379
Bergisch GladbachEvangelische Kirchengemeinde Bergisch GladbachGnadenkircheRBK1776–1777
Bergisch GladbachEvangelische Kirchengemeinde Bergisch GladbachHeilig-Geist-KircheRBK1960–1961
Bergisch GladbachEvangelische Kirchengemeinde Bergisch GladbachFriedhofskapelle QuirlsbergRBK1958
Bergisch Gladbach-BensbergEvangelische Kirchengemeinde BensbergEvangelische Kirche BensbergRBK1937–1938
Bergisch Gladbach-BensbergEvangelische Kirchengemeinde BensbergGemeindezentrum HerkenrathRBK1974–1975
Bergisch Gladbach-HebbornEvangelische Kirchengemeinde Bergisch GladbachKirche zum HeilsbrunnenRBK1987–1989
Bergisch Gladbach-HeidkampEvangelische Kirchengemeinde Bergisch GladbachKirche Zum Frieden GottesRBK1963–1964
Bergisch Gladbach-GronauEvangelische Kirchengemeinde Bergisch GladbachGemeindezentrum KradepohlRBK1987–1989
Bergisch Gladbach-SchildgenEvangelische Kirchengemeinde Altenberg/SchildgenAndreaskirche SchildgenRBK1966–1967
Bergisch Gladbach-RefrathEvangelische Kirchengemeinde BensbergKirche Refrath-VürfelsRBK1953
Bergisch Gladbach-KippekausenEvangelische Kirchengemeinde BensbergZeltkirche KippekausenRBK1964–1965
Köln-BrückEvangelische Kirchengemeinde Köln-Brück-MerheimJohanneskircheKöln1936–1937
Köln-BuchforstEvangelische Kirchengemeinde Mülheim am RheinAuferstehungskircheKöln1965–1968
Köln-BuchheimEvangelische Kirchengemeinde Mülheim am RheinKreuzkircheKöln1961–1962
Köln-DellbrückEvangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/HolweideChristuskircheKöln1931–1932
Köln-DellbrückEvangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/HolweidePauluskircheKöln1964–1965
Köln-DünnwaldEvangelische Kirchengemeinde Köln-DünnwaldTersteegenkircheKöln1937–1938
Köln-EilEvangelische Kirchengemeinde PorzMarkuskircheKöln1962–1963
Köln-FinkenbergEvangelische Kirchengemeinde PorzHoffnungskircheKöln1981–1982
Köln-HöhenhausEvangelische Kirchengemeinde Köln-HöhenhausPauluskircheKöln1951–1952
Köln-HolweideEvangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/HolweideVersöhnungskircheKöln1964–1965
Köln-Humboldt/GrembergEvangelische Kirchengemeinde Köln-Kalk-HumboldtGustav-Adolf-HausKöln1927–1928
Köln-KalkEvangelische Kirchengemeinde Köln-KalkJesus-Christus-KircheKöln1950–1951
Köln-MerheimEvangelische Kirchengemeinde Köln-Brück-MerheimPetruskircheKöln1978–1979
Köln-MülheimEvangelische Kirchengemeinde Mülheim am RheinFriedenskircheKöln1784–1786
Köln-MülheimEvangelische Kirchengemeinde Mülheim am RheinAndreae-HausKöln1953
Köln-MülheimEvangelische Kirchengemeinde Mülheim am RheinLuthernotkirche mit LutherturmKöln1893–1895Die 1948/49 als Ersatz für im Krieg zerstörte Lutherkirche errichtete Notkirche wird als Jugendkirche genutzt; in den Turm sind Wohnungen eingebaut
Köln-MülheimEvangelische Kirchengemeinde Mülheim am RheinFriedhofskapelle auf dem Evangelischen Friedhof Köln-MülheimKöln1994
Köln-NeubrückEvangelische Kirchengemeinde Vingst-Neubrück-HöhenbergTrinitatiskircheKöln1990–1991
Köln-OstheimEvangelische Kirchengemeinde Köln-Rath-OstheimAuferstehungskircheKöln1953–1954
Köln-PorzEvangelische Kirchengemeinde PorzLukaskircheKöln1914–1916
Köln-RathEvangelische Kirchengemeinde Köln-Rath-OstheimVersöhnungskircheKöln1959–1960
Köln-StammheimEvangelische Brückenschlag-Gemeinde Köln-Flittard/StammheimImmanuel-KircheKöln2012/13
Köln-UrbachEvangelische Kirchengemeinde Porz-WahnheideFriedenskircheKöln1973
Köln-VingstEvangelische Kirchengemeinde Vingst-Neubrück-HöhenbergErlöserkircheKöln1957
Köln-WahnheideEvangelische Kirchengemeinde Porz-WahnheideMartin-Luther-KircheKöln1967–1968
Köln-WesthovenEvangelische Kirchengemeinde PorzJohanneskircheKöln1959/1974
Köln-ZündorfEvangelische Kirchengemeinde PorzPauluskircheKöln2002–2003
LindlarEvangelische Kirchengemeinde LindlarJubilate-KircheOK1954–1956
Lindlar-SchmitzhöheEvangelische Kirchengemeinde LindlarPaul-Schneider-GemeindezentrumOK2005
Kürten-BechenEvangelische Kirchengemeinde DellingVersöhnungskircheRBK1994–1995
Kürten-BiesfeldEvangelische Kirchengemeinde DellingChristuskircheRBK1980–1981
Kürten-DellingEvangelische Kirchengemeinde DellingEvangelische Kirche DellingRBK1825
RösrathEvangelische Kirchengemeinde Volberg-Forsbach-RösrathVersöhnungskircheRBK1966–1967
Rösrath-ForsbachEvangelische Kirchengemeinde Volberg-Forsbach-RösrathChristuskircheRBK1956
Rösrath-KleineichenEvangelische Kirchengemeinde Volberg-Forsbach-RösrathKreuzkircheRBK1963–1964Die Kirche dient seit 2013 als Kolumbarium.[2]
Rösrath-HoffnungsthalEvangelische Gemeinde Volberg-Forsbach-RösrathEvangelische Kirche VolbergRBK1788–1790
Rösrath
Stephansheide
Diakonie Michaelshoven zur Kirchengemeinde Volberg-Forsbach-RösrathStephanuskapelleRBK1951–1955

Ehemalige Kirchengebäude

OrtKirchengemeindeKircheKreisBauzeit
Fertigst.
BesonderheitenAbbildung
Lindlar-FrielingsdorfEvangelische Kirchengemeinde LindlarRogate-KircheOK1962–19652006 aufgegeben
Köln-FlittardEvangelische Brückenschlag-Gemeinde Köln-Flittard/StammheimLukaskircheKöln1957–19592009 entwidmet und abgerissen
Köln-GremberghovenEvangelische Kirchengemeinde PorzMatthäuskircheKöln1957–1958Die Kirche wurde am 4. September 2016 entwidmet und zum Abriss bestimmt.
Köln-HöhenhausEvangelische Bodelschwingh-Kirchengemeinde Köln-HöhenhausGemeindezentrum der Bodelschwingh-KirchengemeindeKöln1967Das Gemeindezentrum mit Pfarrsaal wurde 2013 entwidmet und zum Abriss bestimmt.
Köln-KalkEvangelische Kirchengemeinde Köln-KalkPresbyterkircheKöln1878–18801951 gesprengt
Köln-MülheimEvangelische Kirchengemeinde Köln-MülheimGnadenkircheKöln19641997 verkauft und Turm niedergelegt, Nachnutzung als Kindertagesstätte[3]
Köln-StammheimEvangelische Brückenschlag-Gemeinde Köln-Flittard/StammheimDietrich-Bonhoeffer-HausKöln1967–19692012 entwidmet und abgerissen
Köln-VingstEvangelische Kirchengemeinde Köln-Höhenberg-VingstPaul-Gerhardt-HausKöln19642013 entwidmet und zu Wohnungen umgebaut.[4]

Literatur

Commons: Kirchen im Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tabelle 2.2 Gemeindeglieder und Konfessionsanteil nach Kirchenkreisen (PDF; 2,7 MB) abgerufen am 27. Juni 2023.
  2. Kolumbarium Kreuzkirche, abgerufen am 20. Mai 2024
  3. kirche-koeln-muelheim.de, abgerufen am 28. April 2020
  4. Umnutzung mit Patina. Ein Gemeindehaus im Kölner Osten wird in großzügige Lofts mit sakralen Spuren transformiert. Abgerufen am 2. Oktober 2022.