Grube Wenzel

Mundloch Grube Wenzel
Eingemeißelte Jahreszahl 1801

Die Grube Wenzel alter Name Wenzel im Frohnbach benannt nach dem Besitzer Fürst Joseph Wenzel zu Fürstenberg-Stühlingen (es ist wie alle Kinzigtäler Bergwerke noch immer im Besitz der Fürstenberger) ist ein im Jahre 2001 eröffnetes Besucherbergwerk und ehemaliges Silberbergwerk im Zinken Frohnbach in Oberwolfach im Schwarzwald, welches zu Zeiten Napoléons seine Blütezeit hatte.

Geschichte

Seit Anfang des 14. Jahrhunderts wurde hier Silbererz abgebaut, doch nach einigen Jahrzehnten ließ sich keines mehr finden und man stellte den Bergbau ein. Erst um 1760 wurde in den Schächten unter der Leitung des fürstenbergischen Bergschreibers Johann Martin Kapf wieder nach Silber gesucht. Bei dieser Suchaktion fand man mehrere reiche Silbererzvorkommen und setzte den Abbau mit Unterbrechungen bis 1842 fort.

Besucherbergwerk

Nach der Gründung des Fördervereins Besucherbergwerke im Jahre 1997 wurde das ehemalige Silberbergwerk 1999 restauriert und für Besucher hergerichtet. 2001 waren die Arbeiten beendet und es wurde für Besucher geöffnet.

Mineralfunde und Typlokalität

In der Grube Wenzel wurden neben gediegen Silber und verschiedenen, teilweise seltenen Silbermineralen wie unter anderem Akanthit (Silberglanz), Allargentum, Pyrargyrit (Dunkles Rotgültig), Pyrostilpnit (edle Feuerblende) und Stephanit (Sprödglaserz, Schwarzgültig). Für das Silberantimonid Dyskrasit gilt die Grube Wenzel zudem als Typlokalität.[1][2]

Literatur

  • Gregor Markl, Sönke Lorenz (Hrsg.): Silber Kupfer Kobalt Bergbau im Schwarzwald Markstein Verlag 2004
  • Gregor Markl: Bergbau und Mineralienhandel im fürstenbergischen Kinzigtal: Wirtschafts- und Sammlungsgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeit zwischen 1700 und 1858 Markstein Verlag 2005
  • Gregor Markl: Schwarzwald Lagerstätten und Mineralien aus vier Jahrhunderten Band 3 Mittlerer Schwarzwald. Die Mineralisationen zwischen Bad Rippoldsau, Wolfach, Offenburg und Freiburg Bode Verlag 2016
  • Rudolf Metz: Mineralogisch-landeskundliche Wanderungen im Nordschwarzwald, besonders in dessen alten Bergbaurevieren. 2., vollständig überarbeitete Auflage, Schauenburg, Lahr 1977, ISBN 3-7946-0128-9.

Einzelnachweise

  1. Die Grube Wenzel im Frohnbachtal. In: Mineralienatlas Lexikon. Geolitho Stiftung, abgerufen am 6. September 2023.
  2. Wenzel Mine, Frohnbach valley, Oberwolfach, Ortenaukreis, Freiburg Region, Baden-Württemberg, Germany. In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 6. September 2023 (englisch).

Koordinaten: 48° 19′ 12″ N, 8° 12′ 21″ O