George Pesut

Kanada  George Pesut

Geburtsdatum17. Juni 1953
GeburtsortSaskatoon, Saskatchewan, Kanada
Größe185 cm
Gewicht89 kg

PositionVerteidiger
SchusshandLinks

Draft

NHL Amateur Draft1973, 2. Runde, 24. Position
St. Louis Blues
WHA Amateur Draft1973, 2. Runde, 24. Position
Cleveland Crusaders

Karrierestationen

1971–1972Victoria Cougars
Flin Flon Bombers
1972–1973Saskatoon Blades
1973–1974Richmond Robins
1974–1976California Golden Seals
1976–1977Calgary Cowboys
Tidewater Sharks
Erie Blades
1977–1978EHC Dübendorf
1978–1980HC Davos
1980–1981Wichita Wind
1981–1982Hamburger SV
1982–1983EC Hannover
1983–1985BSC Preussen
1985–1986Chamonix Hockey Club
1986–1987BSC Preussen
1987ECD Iserlohn
1987–1988SV Bayreuth
1988–1990EHC 80 Nürnberg
1990–1991ECD Sauerland
1981–1994EC Kassel

George Matthew Pesut (* 17. Juni 1953 in Saskatoon, Saskatchewan) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, der unter anderem für die California Golden Seals in der National Hockey League (NHL) und die Calgary Cowboys in der World Hockey Association (WHA) aktiv war, einen Großteil seiner Karriere aber in Deutschland verbrachte.

Karriere

Ab 1971 spielte George Pesut auf höchstem Junioren-Niveau in der Western Canada Hockey League (WCHL). Als Spieler der Saskatoon Bladeswurde er in der Saison 1972/73 ins First All-Star Team der Liga gewählt und als bester Verteidiger mit der Bill Hunter Memorial Trophy ausgezeichnet. Im Sommer 1973 wurde er dann sowohl in der National Hockey League (NHL) als auch in der World Hockey Association (WHA) gedraftet. Im NHL Amateur Draft 1973 wurde der Verteidiger von den St. Louis Blues und im WHA Amateur Draft 1973 von den Cleveland Crusaders ausgewählt – in beiden Fällen in der zweiten Runde und an insgesamt 24. Position.

Pesut entschied sich für einen Vertrag in der NHL, begann seine Profikarriere aber zunächst bei den Denver Spurs in der Western Hockey League (WHL), bevor die Blues ihn im November 1973 im Tausch mit Bob Stumpf an die Philadelphia Flyers abgaben. Er wurde beim Farmteam in der American Hockey League (AHL), den Richmond Robins eingesetzt und nahm im Sommer 1974 am Trainingscamp der Flyers teil. Als letzter Spieler wurde er vor Saisonbeginn noch aus dem NHL-Kader gestrichen, sodass er auch die folgende Spielzeit in der AHL begann. Im Dezember 1974 konnte er dann im Austausch gegen Ron Chipperfield zu den California Golden Seals wechseln. In einer Partie gegen die Kansas City Scouts stand er am 12. Dezember 1974 schließlich zum ersten Mal auf NHL-Eis. Er verbrachte den Großteil der übrigen Saison 1974/75 in der NHL, konnte wegen einer Handverletzung aber nicht alle Spiele bestreiten. Auch in der Spielzeit 1975/76 lief er hauptsächlich für die Golden Seals auf, mit einer Verletzung am Rücken fiel er zwischenzeitlich jedoch erneut aus. Insgesamt absolvierte er in der NHL 92 Partien, in denen er drei Tore erzielte und 22 Vorlagen beisteuerte.[1]

Zur Saison 1976/77 wechselte Pesut zu den Calgary Cowboys in die WHA, für die er 17-mal auf dem Eis stand. Zudem wurde er in dieser Spielzeit bei den Tidewater Sharks in der Southern Hockey League (SHL), die im Januar 1977 den Spielbetrieb einstellen mussten, sowie den Erie Blades in der North American Hockey League (NAHL) eingesetzt. Nach diesem Jahr in drei unterschiedlichen Teams entschied er sich, seine Karriere in der Schweiz fortzusetzen, wo er erst zum Drittligisten EHC Dübendorf und dann zum HC Davos in der Nationalliga B stieß.[2] Mit Davos stieg er in der Saison 1978/79 in die Nationalliga A auf, in der er in der folgenden Spielzeit 28 Tore in 28 Begegnungen erzielte.

Nach einer Spielzeit bei Wichita Wind in der Central Hockey League kam Pesut im Jahr 1981 nach Deutschland, wo er anschließend mit Ausnahme eines kurzen Abstechers zum Chamonix Hockey Club zwölf Jahre lang spielte. Über den Hamburger SV und den EC Hannover zog er 1982 nach West-Berlin, wo er in der Saison 1982/83 zunächst für den BFC Preussen und nach dem Zusammenschluss mit dem Berliner Schlittschuhclub ab 1983 für den BSC Preussen spielte. Nachdem er mit dem Verein als Zweitliga-Meister in den Jahren 1984 und 1985 den Aufstieg in die Bundesliga noch verpasst hatte, konnte die Meisterschaft in der Saison 1986/87 mit dem Aufstieg gekrönt werden.

Nachdem Pesut nach seiner Zeit in Frankreich und einem Kurzeinsatz als Trainer des 1. EHC Hamburg im Jahr 1986 keine Ausländerstelle mehr belegte, sondern für den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) als Deutscher galt, fand er zur Saison 1987/88 einen Platz in der Bundesliga beim ECD Iserlohn. Am 4. Dezember 1987 gehörte er zu der Mannschaft, die mit Trikotwerbung für „Das Grüne Buch“ des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi auflief, was für einen internationalen Skandal sorgte.[3] Wenige Tage später war der ECD zahlungsunfähig und stellte den Spielbetrieb ein. Der Verteidiger beendete die Spielzeit beim SV Bayreuth in der 2. Bundesliga. Nach zwei Jahren beim EHC 80 Nürnberg kehrte er zur Saison 1990/91 nach Iserlohn zum neu gegründeten ECD Sauerland zurück, mit dem er die 2. Bundesliga Nord dominierte, den Bundesliga-Aufstieg aber verpasste.[4] Nach zwei Jahren beim EC Kassel beendete Pesut im Jahr 1993 seine Karriere.

Erfolge und Auszeichnungen

  • 1984 Meister der 2. Bundesliga mit dem BSC Preussen
  • 1985 Meister der 2. Bundesliga mit dem BSC Preussen
  • 1987 Meister der 2. Bundesliga und Aufstieg in die Bundesliga mit dem BSC Preussen

Karrierestatistik

Reguläre SaisonPlayoffs
SaisonTeamLigaSpTVPktSMSpTVPktSM
1971/72Victoria CougarsWCHL383131683
1971/72Flin Flon BombersWCHL25381173
1971/72Saskatoon BladesWCHL20004
1972/73Saskatoon BladesWCHL6812253798
1973/74Denver SpursWHL702219
1973/74Richmond RobinsAHL383584
1974/75Richmond RobinsAHL80117
1974/75California Golden SealsNHL470131373
1975/76Salt Lake Golden EaglesCHL720210
1975/76California Golden SealsNHL45391257
1976/77Calgary CowboysWHA172022
1976/77Tidewater SharksSHL14461019
1976/77Erie BladesNAHL2557126292136
1977/78EHC Dübendorf1. Liga
1977/78HC DavosNLB
1978/79HC DavosNLB
1979/80HC DavosNLA28282048100
1980/81Wichita WindCHL5362127331634739
1981/82Hamburger SV2. Bundesliga2412223457816142027
1982/83EC HannoverOberliga2222234560
1982/83BFC PreussenOberliga121011213810459
1983/84BSC Preussen2. Bundesliga42162440421014512
1984/85BSC Preussen2. Bundesliga4215375272175121714
1985/86Chamonix Hockey ClubN1A
1986/87BSC Preussen2. Bundesliga3532932281803313
1987/88ECD IserlohnBundesliga144268
1987/88SV Bayreuth2. Bundesliga61671012381124
1988/89EHC 80 Nürnberg2. Bundesliga3353035461810192922
1989/90EHC 80 Nürnberg2. Bundesliga348344235167121912
1990/91ECD Sauerland2. Bundesliga3316395536
1991/92EC Kassel2. Bundesliga164141881226816
1992/93EC Kassel2. Bundesliga40518234050002
WCHL gesamt133184664258
AHL gesamt4636911
CHL gesamt6082129431634739
NHL gesamt9232225130
2. Bundesliga gesamt305852533383741163478112142
Oberliga gesamt343234669810459

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

  1. George Pesut bei hockeydraftcentral.com (englisch), abgerufen am 27. Juli 2024
  2. Daniel Derungs: Die Geschichte des HC Davos in ihren gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Kontexten. Zürich 2020, S. 195 (uzh.ch [PDF; 2,0 MB; abgerufen am 27. Juli 2024]).
  3. Andreas Wyputta: Eishockeyteam warb für "Grünes Buch": Gaddafis deutscher Club. In: Die Tageszeitung: taz. 28. Februar 2011, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 27. Juli 2024]).
  4. Michael Topp, Georg Petruschkat: Eiszeit. 50 Jahre Eishockey im Sauerland. Iserlohn 2009, S. 133.