Birgitta Trotzig

Birgitta Trotzig, 1960

Birgitta Trotzig (* 11. September 1929 in Göteborg; † 14. Mai 2011[1] in Lund) war eine schwedische Schriftstellerin und Kritikerin und seit dem 20. Dezember 1993[2] Mitglied der Schwedischen Akademie.

Leben

Birgitta Trotzig, geborene Kjellén, wurde in Göteborg als Tochter des Lektors Oscar Kjellén und seiner Frau Astri geboren. Nach der Reifeprüfung heiratete sie 1949 den Künstler Ulf Trotzig. Sie studierte Literatur- und Kunstgeschichte an der Göteborger Universität. 1951 debütierte sie unter dem Namen Birgitta Trotzig mit der Novellensammlung Ur de älskandes liv („Aus dem Leben der Liebenden“). Vier Jahre später konvertierte sie zum Katholizismus. Sie war Mitarbeiterin der Literaturzeitschrift Bonniers Litterära Magasin und der Zeitung Aftonbladet. Trotzig lebte zwischen 1955 und 1972 in Paris[3] und war Leiterin der Samfundet De Nio von 1967 bis 1993. Als Nachfolgerin Per Olof Sundmans wurde sie 1993 in die Schwedische Akademie gewählt.

In ihren Novellen untersucht Trotzig aus verschiedenen Perspektiven das grundlegende menschliche Dilemma: der Mensch als Gefangener seines eigenen Egos und seiner eigenen Handlungsmuster.[3] Das zentrale Thema in ihren Büchern sind Schuld und Befreiung, oft mit christlichem Unterton, ein Balanceakt zwischen Ethik und Ästhetik.

Birgitta Trotzigs Gedichte und Romane erzählen von den Katastrophen des zwanzigsten Jahrhunderts, aber sie tun es in der Brechung durch die Perspektive einer mehrfachen Marginalisierung.

Heinrich Detering[4]

Unter Trotzigs Büchern ist der Roman Dykungens dotter („Moorkönigs Tochter“, deutsch 1990) hervorzuheben, dessen Titel und Motiv von Hans Christian Andersen übernommen wurde. Das Buch handelt von dem ungewünschten Kind, das sowohl eine Lichtgestalt als auch Schlammwesen ist und von seiner lebenslangen Leidensgeschichte und der seiner Mutter.

Birgitta Trotzig hat auch Gedichtsammlungen geschrieben.

Werke

Schwedische Originalausgaben

  • Ur de älskandes liv, 1951
  • Bilder, 1954
  • De utsatta, 1957
  • Ett landskap, 1959
  • En berättelse från kusten, 1961
  • Utkast och förslag, 1962
  • Levande och döda, 1964
  • Sveket, 1966
  • Ordgränser, 1968
  • Teresa, 1969
  • Sjukdomen, 1972
  • I kejsarens tid, 1975
  • Berättelser, 1977
  • Anima, 1982
  • Dykungens dotter, 1985
  • Porträtt, 1993
  • Per Olof Sundman, 1993
  • Sammanhang, 1996
  • Tal på Övralid 6 juli 1997, 1998
  • Dubbelheten, 1998
  • Gösta Oswald, 2000

Deutschsprachige Ausgaben

Preise und Auszeichnungen

Literatur

  • Heinrich Detering: Legenden des Untergangs. Zum Tod der schwedischen Autorin Birgitta Trotzig. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17. Mai 2011.
Commons: Birgitta Trotzig – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Författaren Birgitta Trotzig död (Memento des Originals vom 18. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dn.se, Artikel in den Dagens Nyheter vom 15. Mai 2011
  2. Schwedische Akademie: Chair no. 6 - Birgitta Trotzig (Memento vom 5. Oktober 2008 im Internet Archive)
  3. a b „Birgitta Trotzig“. Encyclopædia Britannica. 2010.
  4. Legenden des Untergangs. Zum Tod der schwedischen Autorin Birgitta Trotzig. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17. Mai 2011, Seite 30