Bahnstrecke Piräus–Patras (Meterspur)

Piräus–Patras
Peloponnes-Bahnhof in Athen
Peloponnes-Bahnhof in Athen
Streckenlänge:231,5 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Piräus-Hafen
0,0Piräus Peloponnissou
2,8Lefkas Betriebswerk
Piräus–Athen, Normalspur
3,1St. Jean
4,1Agios Ioannis Rendis
7,7Rouf
8,5Athen Peloponnisou
Bahnstrecke Athen–Lavrio (Attikabahn)
10,8Myli
13,1Agii Anargyri
18,3Ano Liossia
28,5Diilistiria
31,3Aspropyrgos
35,6Elefsina
48,8Nea Peramos
56,0Megara
64,7Kakia Skala
70,4Kineta
73,8Vouliagmeni
78,9Agii Theodori
89,9Kalamaki
0,0
92,5
Isthmos
Loutraki bis 1943
6,0Loutraki
Kanal von Korinth
99,5Korinth
Bahnstrecke Korinth–Kalamata
108,8Perigiali
110,2Assos
112,8Vrachati
115,4Kokkoni
117,4Velo
120,2Kiato
von Athen
123,1Kiato Normalspurbahnhof
124,2N. Diminio
128,0Melissi
130,9Sykia
133,5Xylokastro
139,5Kamari
142,6Pitsa
146,5Lykoporia
149,1Stomio
151,6Lygia
154,2Derveni
161,0Egira
162,7Akratha
169,6Platanos Kr.
173,7Trapeza
Bahnstrecke Diakopto–Kalavryta
176,8
0,0
Diakopto
161,7Rodia
182,6Eliki
185,2Temeni
190,5Egio
194,5Rododafni
197,0Selianitika
199,8Neos Erineos
200,9Kamares
202,0Lambiri
207,0Panagopoula
211,6Rodini
213,6Psathopyrgos
217,1Arachovitika
219,6Agios Vassilios
221,6Vernadeika
222,9Rio
225,9Bozaitika
229,1Agios Dionysios
230,2Patras
zur Nordwestbahn, Trajekt
231,5
0,0
Agios Andreas
nach Kalamata

Quellen: [1]

Die Bahnstrecke Piräus–Patras der meterspurigen Peloponnes-Bahn war deren Stammstrecke und die erste von der Sidirodromi Pireos–Athinon–Peloponnissou (SPAP) gebaute und betriebene Strecke.

Geografische Lage

Athen Peloponnisou mit Zug von Kórinthos (1990)
Stillgelegte Strecke mit Dreischienengleis bei Athen
Zugkreuzung im Bahnhof Isthmos (1990)
Querung des Kanals von Korinth durch die Peloponnesbahn, 1888
Ein gemischter Zug auf der Brücke über den Kanal während der Bauarbeiten am Kanal von Korinth

Die Strecke verlief von Piräus nach Athen, wo der Peloponnes-Bahnhof (Σταθμός Πελοποννήσου Stathmós Peloponnísou) – direkt in der Nachbarschaft des Bahnhofs Athen (Σιδηροδρομικός Σταθμός ΑθηνώνSidirodromikós Stathmós Athinón, ehemals offiziell und heute umgangssprachlich Bahnhof Athen-Larisa) für die Normalspur-Züge – die Möglichkeit zum Umsteigen in Züge nach Nordgriechenland und Mitteleuropa bot. Es folgte ein großer Bogen zum Isthmus von Korinth, wo sie den Kanal von Korinth querte. Unmittelbar vor der Kanalbrücke zweigte im Bahnhof von Isthmia eine Zweigstrecke nach Loutraki ab. Nach Querung des Kanals erreichte die Strecke Korinth. Hier zweigte die Bahnstrecke Korinth–Kalamata ab. Danach verlief die Bahnstrecke Piräus–Patras weiter an der Nordküste der Peloponnes am Golf von Korinth entlang bis Patras. Bei Diakopto hatte sie Anschluss an die Bahnstrecke Diakopto–Kalavryta mit der abweichenden Spurweite von 750 mm. In Patras setzte sich die Peloponnes-Eisenbahn mit der Bahnstrecke Patras–Zevgolatio in westliche Richtung fort.

Geschichte

Bahnhof von Patras (2007)

Die Strecke entstand in zwei Abschnitten:

  • Zunächst wurde sie zwischen Piräus und Korinth am 14. April 1885 eröffnet.[2]
  • Zum 22. Dezember 1887 folgte der Abschnitt Korinth–Patras.[2]

Ab September 2003 begann mit dem Abschnitt Piräus–Athen die schrittweise Stilllegung der Strecke. Der ehemalige Bahnhof der Peloponnes-Bahn in Piräus, verkehrsgünstiger gelegen als der alte Normalspurbahnhof, wurde komplett umgebaut und als Endpunkt für die Bahnstrecke Piräus–Thessaloniki hergerichtet.[3] Da auch die normalspurige Neubaustrecke Athen–Patras abschnittsweise die Trasse der Meterspurstrecke nutzt, wurde dort der Verkehr ebenfalls eingestellt und es verkehren zwischen Athen und Patras Reisebusse der OSE als Schienenersatzverkehr.

In Betrieb verblieb bis heute der Abschnitt zwischen Rio, Patras und seit Februar 2020 auch weiter bis Kato Achaia an der Strecke Patras–Zevgolatio[4] als lokales Verkehrsangebot für Patras und das nähere Umland.

Technische Parameter

Die knapp 232 km lange Strecke war wie alle griechischen Meterspurstrecken eingleisig und nicht elektrifiziert. Zwischen Agii Anárgiri und dem Bahnhof Elefsina mit Industrieanschlüssen war die Strecke zweigleisig, das Richtungsgleis Elefsína–Agii Anárgiri war ein Dreischienengleis für Meter- und Regelspur. Hauptsignale existierten nur als mechanische Einfahrsignale von einigen größeren Bahnhöfen wie Kórinthos in Form von deutschen Gittermasten. In deren Drahtzugleitungen waren Riegel für die Spitzenweichen eingebunden. Ansonsten waren die von Zügen befahrenen Weichen durch Handverschlüsse gesichert. Fahrstraßen- sowie Bahnhofs- und Streckenblockabhängigkeiten waren nicht vorhanden. Die einzigen Elemente neuzeitlicher Eisenbahnsicherungstechnik waren zahlreiche und meist zugbediente Wegübergangssicherungsanlagen.

Zwischenfälle

Am 1. Oktober 1968 ereignete sich bei Korinth ein schwerer Eisenbahnunfall, als dort zwei Reisezüge zusammenstießen. 34 Menschen starben, 150 wurden darüber hinaus verletzt.[5]

Literatur

  • Henning Wall: Eisenbahnatlas Griechenland. Schweers + Wall, Köln 2018, ISBN 978-3-89494-148-2.
  • Verein Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen (Hrsg.): Stationsverzeichnis der Eisenbahnen Europas. (früher Dr. Kochs Stationsverzeichnis). 52. Auflage. Barthol & Co., Berlin-Wilmersdorf 1939, S. 400 (Abschnitt Griechenland, Peloponnesische Eisenbahnen).
Commons: Bahnstrecke Piräus–Patras – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wall: Eisenbahnatlas, S. XIV, XV, XVII, XX–XXII, 1, 3–5.
  2. a b Wall: Eisenbahnatlas, S. VI
  3. Wall: Eisenbahnatlas, S. XVI und XXIII.
  4. Christoph Müller: Strecke auf dem Peloponnes fertiggestellt. In: RailBusiness vom 23. Januar 2020
  5. Peter W. B. Semmens: Katastrophen auf Schienen. Eine weltweite Dokumentation. Transpress, Stuttgart 1996, ISBN 3-344-71030-3, S. 173