„Unterleutnant“ – Versionsunterschied

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Version vom 26. April 2011, 22:39 Uhr

Unterleutnant der NVA (Pioniertruppen), nicht zu verwechseln mit den Schulterstücken eines Oberleutnants der Wehrmacht
Unterleutnant (Subteniente) des chilenischen Heeres

Der Unterleutnant ist ein Soldat im niedrigsten Offiziersdienstgrad. Er gehört zur Dienstgradgruppe der Leutnante bzw. Subalternoffiziere. Der Rang war 1662/74 erstmals in Frankreich eingeführt worden und ist von anderen Armeen übernommen worden.

Deutschland

In einigen deutschen Heeren des 19. Jahrhunderts gab es vor 1871 die Abstufung Oberleutnant (Premierlieutenant) - Leutnant (Secondelieutenant) ohne den Grad "Unterleutnant". Einen Unterleutnant zur See gab es bis 1898 in der Kaiserlichen Marine, er entsprach dem Seconde-Lieutenant des deutschen Heeres. In der Reichswehr und der Wehrmacht gab es den Dienstgrad des Unterleutnants nicht. Die Bundeswehr kennt den Dienstgrad des Unterleutnants ebenfalls nicht.

DDR

In der Nationalen Volksarmee der DDR sowie der Deutschen Volkspolizei war ein Unterleutnant der rangniedrigste Offizier und entsprach damit dem sowjetischen mladschi leitenant (младший лейтенант - wörtlich: jüngerer Leutnant). In der Teilstreitkraft Volksmarine hieß dieser Dienstgrad anfangs „Unterleutnant zur See“, wurde aber später in „Unterleutnant“ geändert.

Die Ausbildung an den zentralen Offiziersschulen zum Offizier mit Abschluss „Techniker/Zugführer“ dauerte ab 1963 einheitlich drei Jahre. Nur Flugzeugführer mit einer 4-Jahres-Ausbildung zum „Flugzeugführer-Ingenieur“ sowie Offiziere der Volksmarine bildeten die Ausnahme. Für alle Ausbildungsprofile wurden nur Offiziersbewerber zugelassen, die Abitur oder mittlere Reife mit artverwandter Berufsausbildung besaßen. Erster Offiziersdienstgrad war Unterleutnant. Mit Aufwertung der Offiziersschulen zu Offiziershochschulen der NVA ab 1971 erhielten die Absolventen mit Abschluss der Ausbildung den Dienstgrad Leutnant und die Berechtigung, die Berufsbezeichnung „Hochschulingenieur“ zu führen.

Unterleutnante der NVA waren seitdem in der Regel keine Berufsoffiziere, sondern sogenannte „Offiziere auf Zeit“ (OaZ), welche sich nach Erlangung der Hochschulreife (Abitur war Voraussetzung) für eine aktive Wehrdienstzeit von mindestens vier Jahren (bis 1982 mindestens drei Jahre) in der NVA verpflichteten. Ihre militärische Ausbildung erfolgte in der Regel durch ein einjähriges Studium an einer Offiziershochschule der NVA, die mit der Ernennung zum Unterleutnant abschloss. Unmittelbar daran anschließend erfolgte die Versetzung zum weiteren, mindestens dreijährigen Truppendienst in die verschiedenen Truppenteile der NVA. Dort wurden Unterleutnante regelmäßig in der Dienststellung „Zugführer“ eingesetzt, soweit sie nicht (auf Grund einer Spezialausbildung) bestimmten Spezialtrupps dieser Einheiten zugewiesen waren. Unterleutnante wurden in der NVA regelmäßig vor Beginn des letzten (4.) Dienstjahres zum Leutnant befördert und als solcher nach Ablauf des aktiven Wehrdienstes in die Reserve versetzt.

Bei Bedarf und Vorliegen bestimmter Voraussetzungen (z.B. Reserveoffizierslehrgang während des Studiums) wurden auch geeignete Reservisten mit erfolgreich abgeschlossenem zivilem Hochschulstudium nach einer Einberufung zum Reservistenwehrdienst zum Unterleutnant der Reserve ernannt. Absolventen von Fachschulen konnten ebenfalls zu Unterleutnanten der Reserve ernannt werden. Teilweise wurden auch langgediente Stabsfeldwebel zum Unterleutnant befördert.

Unterleutnante wurden bei Auflösung der NVA und der Integration ihrer Reste (Übernahme von nur 3.600 der 39.000 NVA-Offiziere) in die Bundeswehr nicht übernommen. Die wenigen in die Bundeswehr übernommenen NVA-Angehörigen wurden in der Regel um einen Dienstgrad heruntergesetzt. Die sehr wenigen Unterleutnante, die noch nach dem 3. Oktober 1990 dabeiblieben, bekamen bis zu ihrer Entlassung den Dienstgrad Fähnrich in der Bundeswehr.

Österreich

In Österreich existiert der Rang des Unterleutnants nicht, es gibt jedoch den Dienstgrad des Vizeleutnants, welcher allerdings ein Unteroffizier (und somit nicht dem Unterleutnant gleichzusetzen) ist. Entsprechend dem NATO-Schema ist in Österreich der NATO-Unterleutnant ein Leutnant (ein goldener Stern), der NATO-Leutnant ein Oberleutnant (zwei goldene Sterne).

Moderne Armeen

Den Begriff Unterleutnant gibt es auch heute bei zahlreichen weiteren Streitkräften, auch in NATO-Ländern (sous-lieutenant, subleutenanto, subteniente, sottotenente, mladschi leitenant, podporucnik etc.). Im angelsächsischen Raum wird der Dienstgrad Second Lieutenant oder Sub-Lieutenant genannt, der in der Bundeswehr dem Offiziersdienstgrad Leutnant entspricht, da die Bundeswehr ebenso wie die Wehrmacht und die Reichswehr keinen Unterleutnant kennt.

Der österreichische Vizeleutnant ist ein Unteroffiziersdienstgrad (wie es der preußische Feldwebelleutnant damals war), er entspricht etwa einem (Ober-)Stabsfeldwebel oder Fähnrich.

Unterleutnant ist ein Offiziersdienstgrad, auch wenn in einigen Armeen der niedrigste Offiziersgrad mit Fähnrich (Ensign, Alferez) übersetzt wird. So entspricht in Spanien der Alferez dem Unterleutnant (ebenso in Portugal), der Subteniente aber dem Fähnrich. Ausgerechnet in den spanischsprachigen Staaten Südamerikas ist es genau umgekehrt. In Skandinavien (Norwegen, Schweden) sowie Finnland ist der Fähnrich der niedrigste Offiziersgrad und entspricht damit dem dänischen Sekondeløjtnant bzw. dem Unterleutnant.