Ricordati di me

Film
Titel Ricordati di me
Produktionsland Italien
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahre 2003
Länge 117 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Gabriele Muccino
Drehbuch Gabriele Muccino,
Heidrun Schleef
Produktion Domenico Procacci
Musik Paolo Buonvino
Kamera Marcello Montarsi
Schnitt Claudio Di Mauro
Besetzung

Ricordati di me (zu Deutsch: „Erinnere dich an mich“) ist ein italienischer Film aus dem Jahr 2003 über die emotionalen Probleme einer vierköpfigen Mittelstandsfamilie. Regie führte Gabriele Muccino (Ein letzter Kuss, 2001; Das Streben nach Glück, 2006).

Handlung

Carlo und Giulia Ristuccia sind seit zwanzig Jahren verheiratet. Carlo arbeitet ohne jedes Interesse in seinem Beruf als Finanzberater und träumt von der Vollendung seines ersten Romans, der seit Jahren als Fragment in der Schublade liegt. Seine Frau findet das Buch nicht gut. Giulia ist Lehrerin und würde gern ihre frühere Arbeit am Theater wieder aufnehmen, ihr fehlt jedoch der Mut dazu. Anlässlich eines Streits behauptet Carlo, sie habe als Schauspielerin ohnehin nichts getaugt. Die 17-jährige Valentina will unbedingt Karriere vor der Kamera machen, doch ihre Mutter ist dagegen. Valentina meint, Giulia sei bloß eifersüchtig auf die eigene Tochter. Bei einem Massen-Casting für einen Job als Tänzerin in einer Fernsehshow fällt sie durch, kann aber vielversprechende Kontakte knüpfen. Ihr 18-jähriger Bruder Paolo hat sich unglücklich verliebt in eine Schulkameradin, die ihn wegen seiner Minderwertigkeitskomplexe aber nicht erhört.

Bei einem Klassentreffen begegnet Carlo seiner Jugendliebe Alessia wieder, die er seit sechs Jahren nicht mehr gesehen hat. Alessia steckt selbst in einer unglücklichen Ehe mit zwei kleinen Kindern fest. Carlo und Alessia nehmen ihre frühere Beziehung wieder auf. Alessia ermutigt Carlo, sein Buch zu beenden. Carlo wirft nach einem Streit mit seinem Partner den Job hin.

Als Giulia von der Affäre ihres Mannes erfährt, ist dies nach ihrer Zählweise bereits die „dritte Krise“ ihrer Ehe. Schon früher suchte Giulia Trost in oberflächliche Beziehungen, weil deren Flüchtigkeit sogar ihr Leben mit Carlo als vergleichsweise „würdig“ erscheinen ließ. Diesmal wirft sie sich überstürzt einem Theaterregisseur an den Hals, ohne von seiner Homosexualität zu wissen. Sie erfährt also eine freundliche Zurückweisung, wird jedoch ermutigt, wieder als Schauspielerin zu arbeiten.

Valentina schläft sich bis zum Moderator jener populären Gameshow durch, bei deren Casting sie nicht landen konnte, und erträgt jede Erniedrigung, um eine neue Chance zu bekommen. Paolo plant für seinen Geburtstag eine unvergessliche Party. Dafür stiehlt er seinen Eltern Geld, um eine dementsprechend ausreichende Menge Haschisch zu besorgen.

Alessia verlässt ihren Mann und nimmt die Kinder mit. Sie fordert Carlo telefonisch auf, sich sofort mit ihm zu treffen. Über das Telefonat kommt es zu einem Streit und Handgreiflichkeiten zwischen Carlo und Giulia. Von seiner Frau verfolgt läuft Carlo in ein heranfahrendes Auto und trägt schwere Verletzungen davon. Alessia wartet vergeblich auf ihn.

Während seiner Rekonvaleszenz wird Carlo im Krankenhaus von Giulia mit Hingabe gepflegt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten meistert sie auch ihre Theaterrolle. Valentina überzeugt bei einem erneuten Vortanzen die Macher der Gameshow und bekommt ihren ersten Auftritt im Fernsehen. Bei Paolos Party ziehen die meisten Besucher und auch seine Angebetete ab, als der „Stoff“ zur Neige geht. Doch Paolo lernt ein anderes Mädchen kennen.

Carlo wird wieder gesund und kehrt in seinen Beruf zurück. Bei den Einkäufen zur nächsten Weihnachtsfeier trifft er Alessia in einem Supermarkt. Sie lebt mit ihren Kindern jetzt in der Nachbarschaft. Carlo wird klar, dass sich seine eigene Situation nicht verändert hat. Kurz vor der Bescherung ruft er Alessia an, die zu einem erneuten Treffen bereit ist. Bei der Feier im Kreis seiner Familie bringt Carlo nur mit Mühe ein Lächeln für die Videokamera zustande.

Kritiken

Die New York Times nannte den Film eine grobe, aber innovative Mischung aus Farce, Satire und Drama. Ricordati di me sei ein lauter Film und das angemessene Porträt einer oberflächlichen Kultur, in der man schreien müsse, um gehört zu werden. Nicoletta Romanoff spiele die verstörendste Rolle in dem Film, stehle ihren Partnern mehr oder weniger die Schau und sei absolut glaubwürdig „als italienisches Nach-Britney Material Girl“.[1]

Hintergrund

Ricordati di me, gedreht mit einem Budget von ca. 5 Mio. Euro, erreichte nach der Premiere am 11. Februar 2003 in Italiens Kinos mehr als 1,6 Mio. Zuschauer.[2][3] In Deutschland lief der Film im September 2003 im offiziellen Programm beim Filmfest Hamburg unter seinem Originaltitel.[4] Unter dem Programmtitel Ricordati di me - Was ich mal wollte wurde der Film 2005 im Rahmen des Tourneefestivals „Cinema! Italia!“ in zahlreichen deutschen Kinos in der Originalversion mit Untertiteln gezeigt.[5] 2004 ist der Film als Region 2-DVD wieder unter dem Titel Ricordati di me mit deutschen und französischen Untertiteln erschienen.[6] Eine RC2-DVD für den britischen Markt erschien 2006 unter dem Titel „Remember me“. In den USA ist der Verleih- und DVD-Titel des Films „Remember me, my love“. Eine deutsche Synchronfassung existiert bislang nicht (Stand: Juli 2008).

Auszeichnungen

  • 2003: Die Vereinigung italienischer Filmjournalisten verlieh drei Silberne Bänder für Domenico Procacci als „Bester Produzent“ und Monica Bellucci als „Beste Nebendarstellerin“. Heidrun Schleef und Gabriele Muccino wurden für das „Beste Drehbuch“ ausgezeichnet. Der Film war in sechs weiteren Kategorien nominiert.

Einzelnachweise

  1. Stephen Holden: Exploring Male Panic, Part 2, This Time When Nearing 50, The New York Times, 3. September 2004
  2. IMDb-Business Data
  3. IMDb-Premierendaten
  4. Filmfest Hamburg 2003: Ricordati di me
  5. Elf Tage Kino al dente, Hamburger Abendblatt, 20. Oktober 2005
  6. cineman.ch: Ricordati di me