„Proteste in Spanien 2011/2012“ – Versionsunterschied

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Die '''Proteste in Spanien vom Mai 2011''' sind spontane [[Demonstration]]en, die soziale, wirtschaftliche und politische Missstände kritisieren. [[Spanien|Spanische]] Medien bezeichnen sie auch als '''{{lang|es|Movimiento 15-M}}''' („Bewegung 15.&nbsp;Mai“) oder ''{{lang|es|Indignados}}'' („Empörte“), einige internationale Medien als „spanische Revolution“<ref>{{Internetquelle | url=http://www.sueddeutsche.de/politik/protest-gegen-sparplaene-spanische-revolution-1.1099613 | titel=Spanische Revolution | hrsg=[[Süddeutsche Zeitung]] | datum=2011-05-19 | zugriff=2011-05-21}}</ref>. Sie entstanden in [[Soziales Netzwerk (Internet)|sozialen Netzwerken]] und gingen von der politischen Bewegung [[Democracia Real Ya|¡Democracia Real Ya!]] (''Echte Demokratie Jetzt!'') aus.<ref>{{Internetquelle | url=http://democraciarealya.es/?page_id=580 | titel=¡Democracia Real YA! | hrsg=Internetauftritt der Protestbewegung | datum=2011-05-15 | zugriff=2011-05-21 | sprache=es}}</ref> Der Beginn der landesweiten Proteste war am 15.&nbsp;Mai 2011 mit einem Aufruf in 58 spanischen Städten. Sie erhielten Unterstützung von über 200 Verbänden.<ref>{{Internetquelle | url=http://politica.elpais.com/politica/2011/05/16/actualidad/1305578500_751064.html | titel=Movimiento 15-M: los ciudadanos exigen reconstruir la política | hrsg=[[El País]] | datum=2011-05-17 | zugriff=2011-05-21 | sprache=es}}</ref>


== Ursachen und Ziele der Protestbewegung ==
== Ursachen und Ziele der Protestbewegung ==

Version vom 24. Mai 2011, 14:36 Uhr

Demonstration auf der Puerta del Sol in Madrid, 20. Mai

Die Proteste in Spanien vom Mai 2011 sind spontane Demonstrationen, die soziale, wirtschaftliche und politische Missstände kritisieren. Spanische Medien bezeichnen sie auch als Movimiento 15-M („Bewegung 15. Mai“) oder Indignados („Empörte“), einige internationale Medien als „spanische Revolution“[1]. Sie entstanden in sozialen Netzwerken und gingen von der politischen Bewegung ¡Democracia Real Ya! (Echte Demokratie Jetzt!) aus.[2] Der Beginn der landesweiten Proteste war am 15. Mai 2011 mit einem Aufruf in 58 spanischen Städten. Sie erhielten Unterstützung von über 200 Verbänden.[3]

Ursachen und Ziele der Protestbewegung

Die politischen Proteste fordern einen Wandel in der spanischen Politik und Gesellschaft. Die Demonstranten vertreten die Auffassung, dass die politischen Parteien sie weder repräsentieren noch Maßnahmen zu ihrem Nutzen ergreifen. Die Proteste stehen im Zusammenhang mit den Regionalwahlen vom 22. Mai. Die Presse bringt sie in Zusammenhang mit der Finanzkrise, dem Buch Empört Euch! von Stephane Hessel[4], den Problemen der jungen Generation (Generación ni-ni) und dem Beispiel der Revolutionen und Proteste in der arabischen Welt,[5][6] in Griechenland und Island im Jahr 2008.[7]

Politische Verortung

Datei:Manifiestocoruña.jpg
Manifest der Demokratiebewegung ¡Democracia Real YA! vom 18. Mai

Die Herkunft der Demonstranten ist heterogen und ihre politischen Ansichten sind nicht einem bestimmten politischen Lager zuzuordnen.[8] Sie teilen die Kritik an der herrschenden politischen Klasse, fordern ein Ende des Zweiparteiensystems von Partido Popular (PP) und Partido Socialista Obrero Español (PSOE), ein Ende der Korruption[9] und die Achtung der Grundrechte: Wohnung, Arbeit, Kultur, Gesundheit, Bildung, politische Beteiligung, eine freie Entwicklung der Persönlichkeit und ein Recht auf Sicherung der Grundbedürfnisse.[10]

Politische Reaktionen

Wegen der anstehenden Regional- und Kommunalwahlen wurden die Proteste von der 13-köpfigen Wahlkommission mit Bezug auf ein Gesetz verboten, nach dem Wahlveranstaltungen am Tag vor der Wahl untersagt sind. Die Entscheidung kam mit einer Stimme Mehrheit zustande. Die friedlichen Proteste wurden von Regierung und Polizei trotzdem geduldet.[11]

Die Demonstrationen riefen Reaktionen der großen politischen Parteien hervor, die nach Beratungen am 16. Mai Stellungnahmen veröffentlichten. Am 15. Mai, dem ersten Demonstrationstag, wünschten alle Parteien, zur Lage zitiert zu werden.[12] Jaime Mayor Oreja, Abgeordneter des Europäischen Parlaments (Partido Popular), kritisierte die den Demonstranten unterstellte Absicht, bei den anstehenden Wahlen keine Stimmen abzugeben, ebenso wie der Minister für Infrastrukturförderung, José Blanco López (PSOE).[13] Die Izquierda Unida (Vereinigte Linke) zeigte eine positive Sicht auf die Forderungen der Demonstranten, gab aber zu, nicht mit ihnen vermitteln zu können. Das Parteimitglied Cayo Lara verteidigte die Weigerung der Demonstranten, sich in ein Schicksal als „verlorene Generation“ zu ergeben und kritisierte das Demonstrationsverbot am 16. Mai.[14] Andere Politiker wie José Antonio Griñán zeigten zwar Sympathie für die Proteste, bestanden aber darauf, dass Nichtwählen keine Lösung sei. Esteban González Pons, Generalvizesekretär der Partido Popular, verband die Demonstrationen mit den „antisystemischen Linksextremisten“.[15]

Der frühere spanische Premierminister Felipe González verglich die Proteste, die er als „ein besonders wichtiges Phänomen“ einschätzte,[16] mit jenen in den arabischen Ländern,[17] und hob hervor, dass „sie [die Demonstranten] in der arabischen Welt das Wahlrecht einfordern, während sie hier sagen, dass Wahlen zwecklos sind“.[16]

Commons: Spanische Proteste vom Mai 2011 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Portal:Spanien – in den Nachrichten

Einzelnachweise

  1. Spanische Revolution. Süddeutsche Zeitung, 19. Mai 2011, abgerufen am 21. Mai 2011.
  2. ¡Democracia Real YA! Internetauftritt der Protestbewegung, 15. Mai 2011, abgerufen am 21. Mai 2011 (spanisch).
  3. Movimiento 15-M: los ciudadanos exigen reconstruir la política. El País, 17. Mai 2011, abgerufen am 21. Mai 2011 (spanisch).
  4. Indignados en la calle. El País, 17. Mai 2011, abgerufen am 21. Mai 2011 (spanisch).
  5. Movimiento 15-M: los ciudadanos exigen reconstruir la política. El País, 17. Mai 2011, abgerufen am 21. Mai 2011 (spanisch).
  6. La prensa internacional compara ya la 'spanish revolution' con las protestas de Egipto. 20 minutos, 19. Mai 2011, abgerufen am 21. Mai 2011 (spanisch).
  7. Los sábados de Islandia llegaron al 15-M. El País, 17. Mai 2011, abgerufen am 21. Mai 2011 (spanisch).
  8. Reiner Wandler: Politisch heimatlos. In: taz. 23. Mai 2011. Abgerufen am 23. Mai 2011.
  9. La Junta Electoral de Madrid prohíbe la concentración en la Puerta del Sol. El País, 18. Mai 2011, abgerufen am 21. Mai 2011 (spanisch).
  10. La manifestación de 'indignados' reúne a varios miles de personas en toda España. El País, 15. Mai 2011, abgerufen am 21. Mai 2011 (spanisch).
  11. Trotz Verbots weiter Proteste in Spanien. Die Zeit, 21. Mai 2011, abgerufen am 21. Mai 2011.
  12. Ríos, Sara, de 20minutos; La mayoría de partidos miran para el otro lado y evitan pronunciarse sobre las protestas, 16. Mai 2011, abgerufen am 18. Mai 2011 (spanisch).
  13. «Democracia real ya» hace reaccionar a los dos principales partidos. Lavozdegalicia.es, abgerufen am 22. Mai 2011.
  14. La Voz de Galicia; Cayo Lara: «Zapatero ha traído más beneficios para los amos y la porra para los de abajo», 17. Mai 2011, abgerufen am 17. Mai 2011 (spanisch).
  15. González Pons vincula a parte de 'Democracia Real Ya' con la „extrema izquierda del PSOE“. 20minutos.es, 17. Mai 2011, abgerufen am 22. Mai 2011.
  16. a b Ideal.es; Felipe González, sobre los 'indignados': "Están hartos, los partidos no deberían descalificarlos", 17. Mai 2011, abgerufen am 17. Mai 2011 (spanisch).
  17. Ideal.es; Felipe González compara a los 'indignados' con los protagonistas de las revueltas árabes, 18. Mai 2011, abgerufen am 18. Mai 2011 (spanisch).