„Limpurger Land“ – Versionsunterschied

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Das '''Limpurger Land''' ist eine Region im Nordosten von [[Baden-Württemberg]]. Es ist das ehemalige Herrschaftsgebiet der [[Schenken von Limpurg]]. Heute existiert ein [[Gemeindeverwaltungsverband]] Limpurger Land.
Das '''Limpurger Land''' ist eine Region im Nordosten von [[Baden-Württemberg]]. Es ist das ehemalige Herrschaftsgebiet der [[Schenken von Limpurg]]. Ein Teil der Gemeinden und ein Ort in der Region haben sich zum [[Gemeindeverwaltungsverband Limpurger Land]] zusammengeschlossen.


== Geografische Lage ==
== Geografische Lage ==
[[Datei:Gemeindeverwaltungsverband Limpurger Land in SHA.svg|miniatur|Gemeindeverwaltungsverband Limpurger Land im Landkreis Schwäbisch Hall]]Das historische Limpurger Land liegt in Nordostwürttemberg im südwestlichen Teil des [[Landkreis Schwäbisch Hall|Landkreises Schwäbisch Hall]] und im westlichen des [[Ostalbkreis]]es, es liegt um den oberen [[Kocher (Fluss)|Kocher]], die untere [[Rot (Kocher)|Fichtenberger Rot]] und einen Mittellaufabschnitt der [[Bühler (Fluss)|Bühler]] in und an den [[Schwäbisch-Fränkische Waldberge|Schwäbisch-Fränkischen Waldbergen]]. Hauptort der ehemaligen Grafschaft der Schenken von Limpurg war die Kleinstadt [[Gaildorf]] nahe der Mündung der Rot in den Kocher, auch heute noch der größte Ort der Region. Das Limpurger Land umfasste neben der Stadt in der Hauptsache die Gemeinden [[Michelbach an der Bilz]] nördlich und kocherabwärts von Gaildorf, [[Obersontheim]] im Bühlertal im Nordosten von ihr, [[Sulzbach-Laufen]] kocheraufwärts im Südosten, [[Gschwend]] im [[Welzheimer Wald]] und auf der [[Frickenhofer Höhe]] im Süden und [[Fichtenberg]] und weiter flussaufwärts [[Oberrot]] im unteren Rottal im Westen, dazu die in [[Abtsgmünd]] aufgegangene frühere Gemeinde [[Untergröningen]] noch südöstlich und kocheraufwärts von Sulzbach-Laufen.
[[Datei:Gemeindeverwaltungsverband Limpurger Land in SHA.svg|miniatur|Gemeindeverwaltungsverband Limpurger Land im Landkreis Schwäbisch Hall]]
Das Limpurger Land liegt in Nordostwürttemberg, genauer gesagt im südwestlichen Teil des [[Landkreis Schwäbisch Hall|Landkreises Schwäbisch Hall]]. Hauptort der ehemaligen Grafschaft der Schenken von Limpurg ist die Stadt [[Gaildorf]].


Zum heutigen Gemeindeverwaltungsverband gehören allein die Stadt Gaildorf und die Gemeinden Oberrot, Fichtenberg und Sulzbach-Laufen, also nur Kommunen des Landkreises Schwäbisch Hall in Kocher- und Rottal.
Das Limpurger Land besteht aus folgenden Gemeinden und Orten:
* [[Fichtenberg]]
* [[Gaildorf]]
* [[Gschwend]]
* [[Obersontheim]]
* [[Sulzbach-Laufen]]
* [[Untergröningen]]

Abgesehen von Gschwend und Untergröningen (beide [[Ostalbkreis]]) gehören alle Gemeinden zum Landkreis Schwäbisch Hall (und nur die Gemeinden im Landkreis Schwäbisch Hall gehören zum Gemeindeverwaltungsverband Limpurger Land).


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Limpurg Tor.jpg|miniatur|Tor zur namensgebenden Burg Limpurg bei Schwäbisch Hall]]
[[Datei:Limpurg Tor.jpg|miniatur|Tor zur namengebenden Burg Limpurg bei Schwäbisch Hall]]
Das Limpurger Land entstand aus [[Staufer|staufischem]] Besitz. Schenk Walter von Schüpf erbaute um 1215 die [[Burg Limpurg]] oberhalb der Stadt Hall. Es gelang den Schenken jedoch nicht, die reiche Salzstadt Hall in ihren Besitz einzugliedern. Ihnen blieb deshalb das Land um Gaildorf. Es umfasst einen ehemaligen Reichswald vom Kocher- bis zum [[Lein (Kocher)|Leintal]] und ein Gebiet freier Rodungsbauern, genannt Waibelhaube.
Es gab häufig Auseinandersetzungen mit Hall. Diese endeten 1541 schlussendlich mit dem Verkauf der Burg Limpurg an Hall. Trotz den Auseinandersetzungen blieben die Reichsstadt und die Limpurger Schenken eng verbunden, denn Hall brauchte das Brennholz aus den Limpurger Wäldern für den Betrieb seiner Saline zum Einkochen der genutzten salzhaltigen Sole. Es wurde in großen Scheiten aus den Wäldern der Schenken im Umfang von jährlich bis zu 130.000 [[Kubikmeter]]n auf Nebenflüssen von diesem und auf dem Kocher nach [[Schwäbisch Hall]] [[Flößerei|geflößt]]. Dort wurde es für die Salzgewinnung als Brennstoff für die [[Saline]] verwendet.


Nach dem Übertritt zur [[Reformation]] veränderte sich die Lage der Schenken entscheidend. Sie mussten, weil die nachgeborenen Söhne nicht mehr abgefunden und im Kloster versorgt werden konnten, nun ihren Besitz immer weiter teilen. Dies schwächte die Wirtschaftskraft der Limpurger Schenken und sie mussten sich ein neues Auskommen suchen. Sie fanden es im Dienst als Beamte oder Offiziere. Gleichwohl entstanden 1564 in Untergröningen ([[Schloss Untergröningen]]) und 1609 in [[Michelbach an der Bilz]] neue Residenzen.
Das Limpurger Land entstand aus [[Staufer|staufischem]] Besitz. Schenk Walter von Schüpf erbaute um 1215 die [[Burg Limpurg]] oberhalb der Stadt Hall. Es gelang den Schenken jedoch nicht, die reiche Salzstadt Hall in ihren Besitz einzugliedern. Ihnen blieb deshalb dass Land um Gaildorf. Es beinhaltet einen ehemaligen Reichswald vom [[Kocher (Fluss)|Kocher]]- bis zum [[Lein (Kocher)|Leintal]] und ein Gebiet freier Rodungsbauern, genannt Waibelhaube.
Es gab häufig Auseinandersetzungen mit Hall. Diese endeten 1541 schlussendlich mit dem Verkauf der Burg Limpurg an Hall. Trotz den Auseinandersetzungen blieben die Reichsstadt und die Limpurger Schenken eng verbunden, denn für Hall war das Holz aus den Limpurgern Wäldern lebensnotwendig. Dieses Holz aus den Wäldern der Schenken (jährlich bis zu 130.000 [[Kubikmeter]]) wurde auf dem Kocher und seinen Nebenflüssen nach [[Schwäbisch Hall]] [[Flößerei|geflößt]]. Dort wurde es für die Salzgewinnung als Brennstoff für die [[Saline]] verwendet.


Der nächste harte Schlag für die Limpurger war der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]]. Sie waren zwar selbst nicht Kriegspartei, jedoch stießen 1645 bei Obersontheim die Schweden und Franzosen mit den Bayern zusammen. 1645 lagerte der französische [[Feldherr]] [[Henri de La Tour d’Auvergne, vicomte de Turenne|Turenne]] in Gaildorf.
Nach dem Übertritt zur Reformation veränderte sich die Lage der Schenken dramatisch. Sie mussten nun ihren Besitz immer weiter teilen. Folglich wurde die Wirtschaftskraft der Limpurger Schenken geschwächt und sie mussten sich ein neues Auskommen suchen. Dieses fanden sie nur in Diensten als Beamte oder Offiziere. Trotzdem entstanden 1564 in Untergröningen ([[Schloss Untergröningen]]) und 1609 in [[Michelbach an der Bilz]] neue Residenzen.


[[Datei:Obersontheim Ev. Kirche Epitaph Vollrath Schenk von Limpurg.jpg|mini|Grabmal von Schenken Vollrath, Skulptur des Verstorbenen.]]
Der nächste harte Treffer für die Limpurger war der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]]. Sie waren zwar nicht direkt beteiligt, jedoch stießen 1645 bei Obersontheim die Schweden und Franzosen mit den Bayern zusammen. 1645 lagerte der französische [[Feldherr]] [[Henri de La Tour d’Auvergne, vicomte de Turenne|Turenne]] in Gaildorf.
1690 starb Wilhelm Heinrich, der letzte Gaildorfer Schenk. Sein Verwandter und Erbe Graf Vollrath aus der dortigen Linie starb 1713 in Obersontheim. Beide haben prunkvolle Gräber in den Kirchen des jeweiligen Sterbeortes. Nach dem Tod des letzten Schenken besetzten [[Preußen|preußische]] Soldaten Gaildorf und machten Erbansprüche geltend. Nach der Schlichtung dieses Streits heirateten die zehn verbliebenen Erbtöchter, wodurch das Erbe weiter zersplitterte. Nachkommen dieser Töchter erscheinen auf den [[Ahnentafel]]n des deutschen und europäischen [[Hochadel]]s.


[[Datei:HkDE-wt Gaildorf 1800.svg|miniatur|Oberamt Gaildorf, im Wesentlichen mit dem Umfang des Limpurger Landes und dessen sieben Landesteilen nach dem Erlöschen der männlichen Linie]]
1690 starb Wilhelm Heinrich, der letzte Gaildorfer Schenk. Sein Verwandter und Erbe Graf Vollrath starb 1713 in Obersontheim. Sie haben prunkvolle Gräber in den Kirchen des jeweiligen Sterbeortes. Nach dem Tod des letzten Schenken besetzten [[Preußen|preußische]] Soldaten Gaildorf und machten Erbansprüche geltend. Nach der Schlichtung dieses Streits heirateten die zehn verbliebenen Erbtöchter, was eine weitere Splitterung des Limpurger Vermögens zur Folge hatte. Nachkommen dieser Töchter erscheinen auf den [[Ahnentafel]]n des deutschen und europäischen [[Hochadel]]s.
[[Württemberg]] erwarb nach und nach Anteile an Limpurg. 1806 kam die Grafschaft Limpurg, aufgrund der [[Rheinbundakte]] vollständig an das [[Königreich Württemberg]]. Gaildorf wurde zum Sitz des [[Oberamt Gaildorf|Oberamts Gaildorf]], das bis 1938 bestand. In diesem Jahr schon wurde ein Teil dem (Alt-)Landkreis Hall zugeschlagen. Seit der [[Kreisreform Baden-Württemberg 1973|Kreisreform 1973]] ist das Limpurger Land aufgeteilt auf den [[Landkreis Schwäbisch Hall]] und den [[Ostalbkreis]] (Gschwend, Abtsgmünd-Untergröningen).

[[Württemberg]] erwarb nach und nach Anteile an Limpurg. 1806 kam die Grafschaft Limpurg, basierend auf der [[Rheinakte]] vollständig an das [[Königreich Württemberg]]. Gaildorf wurde zum Sitz des [[Oberamt Gaildorf|Oberamts Gaildorf]], das bis 1938 bestand. Infolge der [[Kreisreform Baden-Württemberg 1973|Kreisreform 1973]] wurde das Limpurger Land aufgeteilt auf den [[Landkreis Schwäbisch Hall]] und den [[Ostalbkreis]] (Gschwend, Untergröningen, [[Frickenhofer Höhe]]).


Erst 1843 bekam die Oberamtsstadt Gaildorf (sie war eine der letzten) ein [[Postamt]] und 1879/80 mit der [[Bahnstrecke Waiblingen–Schwäbisch Hall-Hessental|Murrtalbahn]] einen Eisenbahnanschluss.
Erst 1843 bekam die Oberamtsstadt Gaildorf (sie war eine der letzten) ein [[Postamt]] und 1879/80 mit der [[Bahnstrecke Waiblingen–Schwäbisch Hall-Hessental|Murrtalbahn]] einen Eisenbahnanschluss.


=== Residenzen der Schenken von Limpurg im Limpurger Land ===
=== Residenzen der Schenken von Limpurg im Limpurger Land ===
Die Residenzen der Limpurger waren das [[Altes Schloss (Gaildorf)|Alte Schloss]] und das [[Neues Schloss (Gaildorf)|Neue Schloss]] in Gaildorf sowie das [[Schloss Schmiedelfeld]] oberhalb von [[Sulzbach am Kocher]]. Schenk Erasmus erbaute sein [[Schloss Obersontheim|Schloss in Obersontheim]], nachdem er die Stammburg verkauft hatte.
Die Residenzen der Limpurger waren das [[Altes Schloss (Gaildorf)|Alte Schloss]] und das [[Neues Schloss (Gaildorf)|Neue Schloss]] in Gaildorf sowie das [[Schloss Schmiedelfeld]] oberhalb von [[Sulzbach am Kocher]]. Schenk Erasmus erbaute Mitte des 16. Jahrhunderts sein [[Schloss Obersontheim|Schloss in Obersontheim]], nachdem er die Stammburg verkauft hatte.


== Verkehr ==
== Verkehr ==
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* [[Bundesstraße 298|B 298]]
* [[Bundesstraße 298|B 298]]


Innerhalb der Region fahren außerdem [[Regionalbus|Linien-]] sowie [[Rufbus]]se.
Innerhalb der Region fahren außerdem [[Regionalbusverkehr|Linien-]] sowie [[Rufbus]]se.

Durch das Limpurger Land führt auch die [[Idyllische Straße]].


=== Schiene ===
=== Schiene ===
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Mehr als die Hälfte des Limpurger Landes ist mit Wald bedeckt.
Mehr als die Hälfte des Limpurger Landes ist mit Wald bedeckt.


Im Limpurger Land befindet sich ein Teil der [[Limpurger Berge]]. Die höchste Erhebung im Limpurger Land ist der [[Hagberg (Welzheimer Wald)|Hagberg]] bei Gschwend, jedoch gehört dieser nicht zu den Limpurger Bergen. Auf diesem findet sich auch der 23-m-hohe [[Hagbergturm]].
Die östlichen Limpurger Land umfassen einen großen Teil der [[Limpurger Berge]] mit dem {{Höhe|564.7|DE-NHN}} hohen Altenberg am Ostrand der Region, auf dem der Aussichtsturm [[Altenbergturm]] bis über {{Höhe|600|DE-NHN}} aufragt. Die höchste Erhebung des Limpurger Landes ist jedoch der {{Höhe|585.2|DE-NHN}} hohe [[Hagberg (Welzheimer Wald)|Hagberg]] westlich von Gschwend am Rand des Welzheimer Waldes; auf ihm steht der 23 m hohe [[Hagbergturm]]. Andere Teile der Höhen über den Tälern gehören zum südöstlichen [[Mainhardter Wald]].


=== Flüsse ===
=== Flüsse ===
Hierarchisch unter den jeweiligen Vorfööiter eingerückt.
* [[Kocher (Fluss)|Kocher]]
* [[Kocher (Fluss)|Kocher]]
** [[Rot (Kocher)|Rot]] (Nebenfluss des Kochers)
** [[Rot (Kocher)|Fichtenberger Rot]]
*** weitere Zuflüsse der Rot
** [[Bühler (Fluss)|Bühler]]
** [[Bühler (Fluss)|Bühler]]
*** [[Fischach (Bühler)|Fischach]]
*** [[Fischach (Bühler)|Fischach]]
Die genannten Flüsse fließen über den [[Neckar]] in den [[Rhein]] und schlussendlich in die [[Nordsee]]
Der den Anfluss letztlich aufnehmenden Kocher entwässert über den [[Neckar]] und dann den [[Rhein]] letztendlich in die [[Nordsee]].


== Wirtschaft ==
== Wirtschaft ==
In Gaildorf wurde 1839 die erste [[Hydrotherapie|Kaltwasser-Heilanstalt]] Württembergs gegründet. Diese scheiterte jedoch genauso wie eine [[chemische Fabrik]] in Gaildorf-[[Ottendorf (Gaildorf)|Ottendorf]].
In Gaildorf wurde 1839 die erste [[Hydrotherapie|Kaltwasser-Heilanstalt]] Württembergs gegründet. Diese scheiterte jedoch genauso wie eine [[chemische Fabrik]] in Gaildorf-[[Ottendorf (Gaildorf)|Ottendorf]].
Auch der 1879/80 erfolgte Anschluss an die Eisenbahn brachte keine bemerkenswerte wirtschaftliche Entwicklung. Diese setzte erst in den 30iger Jahren des 20. Jahrhunderts ein, jedoch nur auf sehr bescheidenem Niveau.
Auch der 1879/80 erfolgte Anschluss an die Eisenbahn brachte keine bemerkenswerte wirtschaftliche Entwicklung. Diese setzte erst in den 1930er Jahren ein, jedoch nur auf sehr bescheidenem Niveau.


Die Holzindustrie im Limpurger Land verarbeitet Holz aus ganz [[Süddeutschland]]. Ansässige holzverarbeitende Unternehmen sind:
Die Holzindustrie im Limpurger Land verarbeitet Holz aus ganz [[Süddeutschland]]. Ansässige holzverarbeitende Unternehmen sind:
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== Tourismus ==
== Tourismus ==
=== Kochertaldraisine ===
=== Kochertaldraisine ===
Auf der ca. 4 [[Kilometer]] langen Strecke zwischen [[Laufen am Kocher]] und [[Untergröningen]] wurden die Gleise der [[Obere Kochertalbahn|Oberen Kochertalbahn]] nicht entfernt. Hier verkehrten in der Eröffnungssaison 2009 vier [[Fahrraddraisine]]n.<ref>[http://www.sulzbach-laufen.de/index.php?id=109 Website der Gemeinde Sulzbach-Laufen], abgerufen am 15. Juni 2013.</ref> Für die Saison 2010 wurde auf sechs Draisinen aufgerüstet. Somit hat die Bahn eine Gesamtkapazität von 28 Personen, unter den Draisinen befindet sich auch eine „Rollstuhl-Draisine“.<ref>[http://www.kochertalerlebnis.de/cms/index.php?option=com_content&view=article&id=10&Itemid=14 Website der Kochertaldraisine], abgerufen am 15. Juni 2013.</ref>
Auf der ca. 4 [[Kilometer]] langen Strecke zwischen [[Laufen am Kocher]] und [[Untergröningen]] wurden die Gleise der [[Obere Kochertalbahn|Oberen Kochertalbahn]] nicht entfernt. Hier verkehrten in der Eröffnungssaison 2009 vier [[Fahrraddraisine]]n.<ref>[http://www.sulzbach-laufen.de/index.php?id=109 Website der Gemeinde Sulzbach-Laufen], abgerufen am 15. Juni 2013.</ref> Für die Saison 2010 wurde auf sechs Draisinen aufgerüstet. Somit hat die Bahn eine Gesamtkapazität von 28 Personen, unter den Draisinen befindet sich auch eine „Rollstuhl-Draisine“.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.kochertalerlebnis.de/cms/index.php?option=com_content&view=article&id=10&Itemid=14 |wayback=20130725224841 |text=Website der Kochertaldraisine |archiv-bot=2019-04-25 21:20:55 InternetArchiveBot }}, abgerufen am 15. Juni 2013.</ref>


=== Aussichtstürme ===
=== Aussichtstürme ===
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== Spezialitäten des Limpurger Landes ==
== Spezialitäten des Limpurger Landes ==
=== Limpurger Rind ===
=== Limpurger Rind ===
Das [[Limpurger|Limpurger Rind]], auch Leintäler genannt, ist die älteste Rinderrasse Württembergs. Der Name geht auf die Zuchtgebiete im Limpurger Land zurück, jedoch wird es auch in Gebieten wenige Kilometer außerhalb des Limpurger Landes gezüchtet. Die Limpurger Rinder erzielten schon früher auf überregionalen Märkten. Grund dafür sind der feine Knochenbau sowie der besonderen Fleischqualität, was Kenner heute wieder sehr zu schätzen wissen.<ref>[http://www.limpurger-rind.de/cms/index.php?option=com_content&view=section&layout=blog&id=1&Itemid=2 Geschichte des Limpurger Rinds], abgerufen am 17. Juni 2013.</ref>
Das [[Limpurger|Limpurger Rind]], auch Leintäler genannt, ist die älteste Rinderrasse Württembergs. Der Name geht auf die Zuchtgebiete im Limpurger Land zurück, jedoch wird es auch in Gebieten nahe am Limpurger Land gezüchtet. Die Limpurger Rinder erzielten schon früher Aufmerksamkeit auf überregionalen Märkten. Grund dafür sind der feine Knochenbau sowie die besondere Fleischqualität, was Kenner heute wieder sehr zu schätzen wissen.<ref>[http://www.limpurger-rind.de/cms/index.php?option=com_content&view=section&layout=blog&id=1&Itemid=2 Geschichte des Limpurger Rinds], abgerufen am 17. Juni 2013.</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 9. Juli 2020, 19:45 Uhr

Das Limpurger Land ist eine Region im Nordosten von Baden-Württemberg. Es ist das ehemalige Herrschaftsgebiet der Schenken von Limpurg. Ein Teil der Gemeinden und ein Ort in der Region haben sich zum Gemeindeverwaltungsverband Limpurger Land zusammengeschlossen.

Geografische Lage

Gemeindeverwaltungsverband Limpurger Land im Landkreis Schwäbisch Hall

Das historische Limpurger Land liegt in Nordostwürttemberg im südwestlichen Teil des Landkreises Schwäbisch Hall und im westlichen des Ostalbkreises, es liegt um den oberen Kocher, die untere Fichtenberger Rot und einen Mittellaufabschnitt der Bühler in und an den Schwäbisch-Fränkischen Waldbergen. Hauptort der ehemaligen Grafschaft der Schenken von Limpurg war die Kleinstadt Gaildorf nahe der Mündung der Rot in den Kocher, auch heute noch der größte Ort der Region. Das Limpurger Land umfasste neben der Stadt in der Hauptsache die Gemeinden Michelbach an der Bilz nördlich und kocherabwärts von Gaildorf, Obersontheim im Bühlertal im Nordosten von ihr, Sulzbach-Laufen kocheraufwärts im Südosten, Gschwend im Welzheimer Wald und auf der Frickenhofer Höhe im Süden und Fichtenberg und weiter flussaufwärts Oberrot im unteren Rottal im Westen, dazu die in Abtsgmünd aufgegangene frühere Gemeinde Untergröningen noch südöstlich und kocheraufwärts von Sulzbach-Laufen.

Zum heutigen Gemeindeverwaltungsverband gehören allein die Stadt Gaildorf und die Gemeinden Oberrot, Fichtenberg und Sulzbach-Laufen, also nur Kommunen des Landkreises Schwäbisch Hall in Kocher- und Rottal.

Geschichte

Tor zur namengebenden Burg Limpurg bei Schwäbisch Hall

Das Limpurger Land entstand aus staufischem Besitz. Schenk Walter von Schüpf erbaute um 1215 die Burg Limpurg oberhalb der Stadt Hall. Es gelang den Schenken jedoch nicht, die reiche Salzstadt Hall in ihren Besitz einzugliedern. Ihnen blieb deshalb das Land um Gaildorf. Es umfasst einen ehemaligen Reichswald vom Kocher- bis zum Leintal und ein Gebiet freier Rodungsbauern, genannt Waibelhaube. Es gab häufig Auseinandersetzungen mit Hall. Diese endeten 1541 schlussendlich mit dem Verkauf der Burg Limpurg an Hall. Trotz den Auseinandersetzungen blieben die Reichsstadt und die Limpurger Schenken eng verbunden, denn Hall brauchte das Brennholz aus den Limpurger Wäldern für den Betrieb seiner Saline zum Einkochen der genutzten salzhaltigen Sole. Es wurde in großen Scheiten aus den Wäldern der Schenken im Umfang von jährlich bis zu 130.000 Kubikmetern auf Nebenflüssen von diesem und auf dem Kocher nach Schwäbisch Hall geflößt. Dort wurde es für die Salzgewinnung als Brennstoff für die Saline verwendet.

Nach dem Übertritt zur Reformation veränderte sich die Lage der Schenken entscheidend. Sie mussten, weil die nachgeborenen Söhne nicht mehr abgefunden und im Kloster versorgt werden konnten, nun ihren Besitz immer weiter teilen. Dies schwächte die Wirtschaftskraft der Limpurger Schenken und sie mussten sich ein neues Auskommen suchen. Sie fanden es im Dienst als Beamte oder Offiziere. Gleichwohl entstanden 1564 in Untergröningen (Schloss Untergröningen) und 1609 in Michelbach an der Bilz neue Residenzen.

Der nächste harte Schlag für die Limpurger war der Dreißigjährige Krieg. Sie waren zwar selbst nicht Kriegspartei, jedoch stießen 1645 bei Obersontheim die Schweden und Franzosen mit den Bayern zusammen. 1645 lagerte der französische Feldherr Turenne in Gaildorf.

Grabmal von Schenken Vollrath, Skulptur des Verstorbenen.

1690 starb Wilhelm Heinrich, der letzte Gaildorfer Schenk. Sein Verwandter und Erbe Graf Vollrath aus der dortigen Linie starb 1713 in Obersontheim. Beide haben prunkvolle Gräber in den Kirchen des jeweiligen Sterbeortes. Nach dem Tod des letzten Schenken besetzten preußische Soldaten Gaildorf und machten Erbansprüche geltend. Nach der Schlichtung dieses Streits heirateten die zehn verbliebenen Erbtöchter, wodurch das Erbe weiter zersplitterte. Nachkommen dieser Töchter erscheinen auf den Ahnentafeln des deutschen und europäischen Hochadels.

Oberamt Gaildorf, im Wesentlichen mit dem Umfang des Limpurger Landes und dessen sieben Landesteilen nach dem Erlöschen der männlichen Linie

Württemberg erwarb nach und nach Anteile an Limpurg. 1806 kam die Grafschaft Limpurg, aufgrund der Rheinbundakte vollständig an das Königreich Württemberg. Gaildorf wurde zum Sitz des Oberamts Gaildorf, das bis 1938 bestand. In diesem Jahr schon wurde ein Teil dem (Alt-)Landkreis Hall zugeschlagen. Seit der Kreisreform 1973 ist das Limpurger Land aufgeteilt auf den Landkreis Schwäbisch Hall und den Ostalbkreis (Gschwend, Abtsgmünd-Untergröningen).

Erst 1843 bekam die Oberamtsstadt Gaildorf (sie war eine der letzten) ein Postamt und 1879/80 mit der Murrtalbahn einen Eisenbahnanschluss.

Residenzen der Schenken von Limpurg im Limpurger Land

Die Residenzen der Limpurger waren das Alte Schloss und das Neue Schloss in Gaildorf sowie das Schloss Schmiedelfeld oberhalb von Sulzbach am Kocher. Schenk Erasmus erbaute Mitte des 16. Jahrhunderts sein Schloss in Obersontheim, nachdem er die Stammburg verkauft hatte.

Verkehr

Straße

Das Limpurger Land wird von den folgenden Bundesstraßen durchquert:

Innerhalb der Region fahren außerdem Linien- sowie Rufbusse.

Durch das Limpurger Land führt auch die Idyllische Straße.

Schiene

Das Limpurger Land liegt an der Bahnstrecke Waiblingen–Schwäbisch Hall-Hessental mit den Bahnhöfen Gaildorf West und Fichtenberg. Am Bahnhof Gaildorf West zweigte die Obere Kochertalbahn ab, auf welcher der Betrieb gegen Ende 2005 eingestellt wurde und die Schienen 2009 größtenteils abgebaut wurden.

Landschaft

Mehr als die Hälfte des Limpurger Landes ist mit Wald bedeckt.

Die östlichen Limpurger Land umfassen einen großen Teil der Limpurger Berge mit dem 564,7 m ü. NHN hohen Altenberg am Ostrand der Region, auf dem der Aussichtsturm Altenbergturm bis über 600 m ü. NHN aufragt. Die höchste Erhebung des Limpurger Landes ist jedoch der 585,2 m ü. NHN hohe Hagberg westlich von Gschwend am Rand des Welzheimer Waldes; auf ihm steht der 23 m hohe Hagbergturm. Andere Teile der Höhen über den Tälern gehören zum südöstlichen Mainhardter Wald.

Flüsse

Hierarchisch unter den jeweiligen Vorfööiter eingerückt.

Der den Anfluss letztlich aufnehmenden Kocher entwässert über den Neckar und dann den Rhein letztendlich in die Nordsee.

Wirtschaft

In Gaildorf wurde 1839 die erste Kaltwasser-Heilanstalt Württembergs gegründet. Diese scheiterte jedoch genauso wie eine chemische Fabrik in Gaildorf-Ottendorf. Auch der 1879/80 erfolgte Anschluss an die Eisenbahn brachte keine bemerkenswerte wirtschaftliche Entwicklung. Diese setzte erst in den 1930er Jahren ein, jedoch nur auf sehr bescheidenem Niveau.

Die Holzindustrie im Limpurger Land verarbeitet Holz aus ganz Süddeutschland. Ansässige holzverarbeitende Unternehmen sind:

Weitere große Firmen sind:

Tourismus

Kochertaldraisine

Auf der ca. 4 Kilometer langen Strecke zwischen Laufen am Kocher und Untergröningen wurden die Gleise der Oberen Kochertalbahn nicht entfernt. Hier verkehrten in der Eröffnungssaison 2009 vier Fahrraddraisinen.[4] Für die Saison 2010 wurde auf sechs Draisinen aufgerüstet. Somit hat die Bahn eine Gesamtkapazität von 28 Personen, unter den Draisinen befindet sich auch eine „Rollstuhl-Draisine“.[5]

Aussichtstürme

Spezialitäten des Limpurger Landes

Limpurger Rind

Das Limpurger Rind, auch Leintäler genannt, ist die älteste Rinderrasse Württembergs. Der Name geht auf die Zuchtgebiete im Limpurger Land zurück, jedoch wird es auch in Gebieten nahe am Limpurger Land gezüchtet. Die Limpurger Rinder erzielten schon früher Aufmerksamkeit auf überregionalen Märkten. Grund dafür sind der feine Knochenbau sowie die besondere Fleischqualität, was Kenner heute wieder sehr zu schätzen wissen.[6]

Einzelnachweise

  1. Website von Holopack, abgerufen am 17. Juni 2013.
  2. Website von Thermo-Pack, abgerufen am 17. Juni 2013.
  3. Website von Kocher-Plastik, abgerufen am 17. Juni 2013.
  4. Website der Gemeinde Sulzbach-Laufen, abgerufen am 15. Juni 2013.
  5. Website der Kochertaldraisine (Memento des Originals vom 25. Juli 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kochertalerlebnis.de, abgerufen am 15. Juni 2013.
  6. Geschichte des Limpurger Rinds, abgerufen am 17. Juni 2013.