Leutershausen

WappenDeutschlandkarte
Leutershausen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Leutershausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:49° 18′ N, 10° 24′ OKoordinaten: 49° 18′ N, 10° 24′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk:Mittelfranken
Landkreis:Ansbach
Höhe:426 m ü. NHN
Fläche:84,07 km2
Einwohner:5689 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:68 Einwohner je km2
Postleitzahl:91578
Vorwahlen:09823, 09803 (Frommetsfelden), 09804 (Atzenhofen, Röttenbach)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen:AN, DKB, FEU, ROT
Gemeindeschlüssel:09 5 71 174
Stadtgliederung:49 Ortschaften
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 1-3
91578 Leutershausen
Website:www.leutershausen.de
Bürgermeister:Siegfried Heß (CSU)
Lage der Stadt Leutershausen im Landkreis Ansbach
KarteLandkreis Donau-RiesAnsbachFürthLandkreis Neustadt an der Aisch-Bad WindsheimLandkreis FürthLandkreis RothLandkreis Weißenburg-GunzenhausenUnterer WaldLehrbergAdelshofen (Mittelfranken)Bechhofen (Mittelfranken)Bruckberg (Mittelfranken)Buch am WaldBurkColmbergDentlein am ForstDiebachDietenhofenDinkelsbühlDombühlEhingen (Mittelfranken)FeuchtwangenFlachslandenGebsattelGerolfingenGeslauHeilsbronnInsingenLangfurthLeutershausenLichtenau (Mittelfranken)Merkendorf (Mittelfranken)MönchsrothNeuendettelsauNeusitzOberdachstettenOhrenbachPetersaurachRöckingenRothenburg ob der TauberRüglandSachsen bei AnsbachSchillingsfürstSchnelldorfSchopfloch (Mittelfranken)SteinsfeldUnterschwaningenWassertrüdingenWeidenbach (Mittelfranken)WeihenzellWeiltingenWettringen (Mittelfranken)WiesethWindelsbachWindsbachWittelshofenWörnitz (Gemeinde)Wolframs-EschenbachWilburgstettenOrnbauMitteleschenbachHerriedenDürrwangenBurgoberbachAurach (Landkreis Ansbach)ArbergBaden-Württemberg
Karte

Leutershausen (umgangssprachlich: Laidəscháusn[2]) ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Ansbach.

Geografie

Geografische Lage

Leutershausen liegt an der Altmühl etwa in der Mitte zwischen der Bezirkshauptstadt Ansbach und Rothenburg ob der Tauber. Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Geslau, Colmberg, Lehrberg, Ansbach, Herrieden, Aurach, Dombühl, Schillingsfürst und Buch am Wald.

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Leutershausen hat 49 amtlich benannte Ortsteile[3]:

Klima

In Leutershausen beträgt die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Jahr 685 mm.

Geschichte

Leutershausen wurde vermutlich um 800 von fränkischen Siedlern gegründet. Erstmals urkundlich belegt ist der Ort für das Jahr 1000 als „villa Liuthereshusunin“ in der Wildbannurkunde Kaiser Ottos III..

Leutershausen im Wandel der Zeit (Beispiele)

Fachwerk am Markt - ca.1920
Fachwerk am Markt - Damals
Fachwerk am Markt - Heute

Das Haus am Markt (ehemals auch Synagoge) ging 1866 für 2730 Taler an einen Seifensieder, Spezereihändler. Vor allem durch den nahen Eisenbahnbau florierte das Geschäft. Später entwickelte sich daraus ein beliebter EDEKA-Laden und wurde im Vergleich zu den neuen Supermärkten langsam zum "Tante-Emma-Laden" bis er schließlich aus dem Stadtbild verschwand. Heute befindet sich darin eine Pizzeria.

Eingemeindungen

GemeindeEinwohner
(1970)
Eingemeindungs-
datum
Bemerkungen
Auerbach3281. Januar 1972Eingliederung von 164 der 328 Einwohner, Umgliederung der anderen Einwohner nach Colmberg
Bieg1831. Juli 1972Eingliederung von 121 der 183 Einwohner, Umgliederung der anderen Einwohner nach Colmberg
Brunst2131. Mai 1978
Büchelberg2861. Juli 1972Eingliederung von 155 der 286 Einwohner, Umgliederung der anderen Einwohner nach Aurach
Eckartsweiler1051. Juli 1976
Erlach1391. Mai 1978
Erlbach2721. Januar 1972
Frommetsfelden1381. Juli 1972
Jochsberg3101. Januar 1972
Mittelramstadt1921. Januar 1972
Neunkirchen bei Leutershausen5771. Januar 1972
Rauenbuch1451. Januar 1972
Wiedersbach5481. Januar 1972

Einwohnerentwicklung

Stadt Leutershausen mit eingemeindeten Ortsteilen:

  • 1939: 4346
  • 1950: 6454
  • 1961: 5220
  • 1970: 5268
  • 1979: 5039
  • 2003: 5620
  • 2008: 5597

Stadt Leutershausen ohne eingemeindete Ortsteile:

  • 1910: 1408 [4]
  • 1933: 1400
  • 1939: 1521 [5]
  • 1961: 2160
  • 1963: 2239
  • 1970: 2200

Politik

Bürgermeister

  • 1962–1965: Egon Erzum (CSU)
  • 1966–1974: Heinz Wellhöffer (parteilos)
  • 1974–2002: Dieter Gundel (parteilos)
  • seit 2002: Siegfried Heß (CSU)

Stadtrat

Der Stadtrat von Leutershausen hat 21 Mitglieder einschließlich des hauptamtlichen Bürgermeisters.

SPDCSUAlternative ListeFreie WählerGesamt
20025111421 Sitze
20085101521 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In Rot ein silbernes Torhaus mit geschlossenem roten Tor und spitzbedachtem Dachreiter; auf dem Dach beiderseits ein schwarz-silbernes Fähnchen.

Städtepartnerschaft

Seit 1. Juli 2000 besteht eine Partnerschaft mit der Stadt Szendrö in Ungarn.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Stadttor in Leutershausen

Bauwerke

Bauwerke, die Leutershausen und die Umgebung auszeichnen, sind vor allem:

  • in Leutershausen Teile der ehemaligen Stadtmauer und die Stadttore. Unter anderen sind erwähnenswert:
    • der Röhrenbrunnen vor dem Rathaus
    • das ehemalige Landgericht
    • die Kirche St. Peter
    • das Gustav-Weißkopf-Denkmal
Röhrenbrunnen mit Oberem Tor
  • Im Ortsteil Jochsberg sind zu nennen:
    • die ehemalige Synagoge
    • die Kirche St. Mauritius

Denkmal

Ein Denkmal an der Seitenmauer des Friedhofs erinnert an die zwei Wehrmachtssoldaten Friedrich Döppel und Richard Köhler (Wehrmachtsdeserteur), die wegen Desertation im April 1945 von einem SS-Kommando erschossen wurden.[6]

Museum

  • Flugpionier-Gustav-Weißkopf-Museum

Sport

Sportanlagen:

  • Stadion mit überdachter Tribüne
  • Vereinsheim
  • Alte und Neue Turnhalle
  • Drei weitere Fußballplätze
  • Vier Tennisplätze
  • Beachvolleyballfeld (Sportzentrum)
  • Zwei Basketballfelder (Sportzentrum und Schule)
  • Hallenbad
  • Freibad Altmühlbad

Wirtschaft und Infrastruktur

Leutershausen ist Mitglied im Tourismusverband Romantisches Franken und in der Entwicklungsgesellschaft Region Hesselberg. Die Stadt ist zudem Mitglied der Kommunalen Allianz „AGIL“, die aus den Orten Aurach, Burgoberbach, Herrieden und Leutershausen besteht.

Des Weiteren befinden sich in Leutershausen noch verschiedene Firmen, unter anderem Deutschlands größter Garnveredler, die TVU Textilveredlungsunion GmbH & Co. KG, die zugleich auch der größte Arbeitgeber in Leutershausen ist.

Verkehr

Der Ortsteil Wiedersbach liegt an der Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim. Die Station Leutershausen-Wiedersbach ist derzeit stillgelegt und wird von den Zügen ohne Halt durchfahren. Künftig wird der Halt in die S-Bahn Nürnberg eingebunden. Mit der Verlängerung der S4 von Ansbach nach Dombühl zum Fahrplanwechsel im Dezember 2013 soll der Halt reaktiviert werden.

Persönlichkeiten

Gustav Weißkopf Denkmal

Söhne und Töchter der Stadt

Leutershausen ist die Heimatstadt des Flugpioniers Gustav Weißkopf. Das Flugzeug Weißkopfs wurde anlässlich des Jubiläums der Gebrüder Wright nachgebaut und das Modell 21 ist tatsächlich erfolgreich geflogen. Des Weiteren ist Paula Kissinger (geb. Stern), die Mutter von Henry Kissinger in Leutershausen geboren. Basketballnationalspieler Christopher McNaughton wurde auch in Leutershausen geboren.

Weitere Persönlichkeiten, die mit Leutershausen in Verbindung stehen

In Leutershausen verstarb um die Mitte des 16. Jahrhunderts der Augsburger Täuferführer Georg Nespitzer, nachdem er während eines Gefängnisaufenthaltes in Ansbach seine täuferischen Ansichten widerrufen hatte.

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. E. Fechter, S. 125.
  3. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20120208/193249&attr=OBJ&val=1346
  4. http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/ansbach.htm
  5. http://geschichte-on-demand.de/bay_ansbach.html
  6. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 160

Literatur

  • Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart, R. A. Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1964, S. 165ff.
  • Konrad Bickert: Alt-Leutershausen und seine Ortsteile, Bd. 1, Leutershausen 1987, ISBN 3-922175-23-6, 9783922175230; Bd. 2, Leutershausen 1998, ISBN 3-922175-38-4, 9783922175384.
  • Konrad Bickert: 1000 Jahre Leutershausen. Bilder der Heimat, mit einem Beitrag von Gerhard Rechter, Leutershausen 2000, ISBN 3-922175-43-0, 9783922175438.
  • Eberhard Krauß: Exulanten im Evang.-Luth. Dekanat Leutershausen. Eine familiengeschichtliche Untersuchung, Nürnberg 2006.
  • Hermann Schreiber: Heimatbuch Leutershausen, Leutershausen 1973.
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, Erlangen 1955, S. 125f.
  • Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, Deutscher Kunstverlag München 1958, S. 119ff.
  • Ernst Stimpfig: Die Juden in Leutershausen, Jochsberg, Colmberg und Wiedersbach. Eine Dokumentation, Leutershausen 2001, ISBN 3-922175-42-2, 9783922175421.
  • Gerald Ulrich: Leben und Lebensraum: Leutershausen - Fotografien von innen und außen, Leutershausen 2002, ISBN 3-922175-48-1, 9783922175483.
  • Albert Wüst: Gustav Weißkopf: „ich flog vor den Wrights“. Erster Motorflug 14. August 1901, Leutershausen 1999, ISBN 3-922175-39-2, 9783922175391.
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