„Landsmannschaft Zaringia Heidelberg“ – Versionsunterschied

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== Auswärtige Beziehungen ==
== Auswärtige Beziehungen ==
Zaringia ist Teil des [[Verhältnisvertrag#Coburger Convent|Dreibunds]] mit der [[Landsmannschaft Spandovia Berlin|Landsmannschaft Spandovia zu Berlin]] und der [[Landsmannschaft Darmstadtia Gießen|Landsmannschaft Darmstadtia zu Gießen]] innerhalb des [[Coburger Convent]]. Durch das Vertragsverhältnis der ''Darmstädter'' hat Zaringia indirekt Teil an deren Kartellverhältnis zur [[Gießener Burschenschaft Germania]], das verbändeübergreifend einzigartig ist.
Zaringia ist Teil des [[Verhältnisvertrag#Coburger Convent|Dreibunds]] mit der [[Landsmannschaft Spandovia Berlin|Landsmannschaft Spandovia zu Berlin]] und der [[Landsmannschaft Darmstadtia Gießen|Landsmannschaft Darmstadtia zu Gießen]] innerhalb des [[Coburger Convent]]. Durch das Vertragsverhältnis der ''Darmstädter'' hat Zaringia indirekt Teil an deren Kartellverhältnis zur [[Gießener Burschenschaft Germania]], das verbändeübergreifend [[Einzigartigkeit|einzigartig]] ist.


Mit der Landsmannschaft [[Hammonia]]<ref>https://www.h-mn.net/über-uns-1/gemeinschaft/</ref>-Marko [[Natangen|Natangia]] zu [[Hamburg]] (im CC) besteht ebenfalls ein Kontakt.
Mit der Landsmannschaft [[Hammonia]]<ref>https://www.h-mn.net/über-uns-1/gemeinschaft/</ref>-Marko [[Natangen|Natangia]] zu [[Hamburg]] (im CC) besteht ebenfalls ein Kontakt.

Version vom 29. März 2017, 19:03 Uhr

Flagge Flagge
Datei:First proposed flag of Jamaica.svg.png
Basisdaten
Hochschulen Heidelberg, Mannheim
Gestiftet 19. November 1880
Dachverband Coburger Convent
Kürzel Z!
Farben blau-rot-weiß, schwarz-gold-grün
Mütze Hinterhauptcouleur
Art des Bundes Männerbund
Befreundet Deutsche Sängerschaft (DS) seit 1922[1]
Arbeitsgruppe via Coburger Convent Arbeitsgemeinschaft Andernach der mensurbeflissenen Verbände (AGA)
Waffenspruch Amico pectus, hosti frontem!
Mitgliederzahl der Alter Herren 195 AHAH nach Stand 10.05.2016
Anschrift
Schloßberg 9
69117 Heidelberg
Website zaringia.de/

Zaringia zu Heidelberg ist eine pflichtschlagende und farbentragende Studentenverbindung im Coburger Convent. Sie ist eine Vereinigung von Studenten in der Aktivitas und Absolventen von Hochschulen, die anschließend in der Altherrenschaft von Zaringia ihren Platz haben.

Zähringerhaus

Zuerst wurde im Jahr 1898 nur die erste Etage der damaligen Diemerei gemietet. Doch seit dem Jahr 1919 ist das Haus am Schloßberg 9 in der wunderschönen Heidelberger Altstadt im Besitz der Zaringia. Von der Terrasse hat man eine unvergleichliche Aussicht über das Herz von Heidelberg. Das Haus beherbergt einerseits Aktivenzimmer und bietet mit seinen zahlreichen wie traditionsreichen Räumen ideale Möglichkeiten für Veranstaltungen. Im Jahr 2014 wurden die Renovierungen (überwiegend Außenfassade) des Zähringerhauses für ungefähr 1,3 Millionen Euro für beendet gemeldet.

Name

Zaringia ist die latinisierte Namensform des Fürstengeschlechts der Zähringer. Der volle Name der Landsmannschaft Zaringia lautet „Landsmannschaft Zaringia Heidelberg vereinigt mit Vandalia Breslau zu Heidelberg im Coburger Convent der akademischen Landsmannschaften und Turnerschaften an deutschen Hochschulen“. Die Mitglieder werden ebenso wie die ganze Korporation „Die Zähringer“ genannt.

Auswärtige Beziehungen

Zaringia ist Teil des Dreibunds mit der Landsmannschaft Spandovia zu Berlin und der Landsmannschaft Darmstadtia zu Gießen innerhalb des Coburger Convent. Durch das Vertragsverhältnis der Darmstädter hat Zaringia indirekt Teil an deren Kartellverhältnis zur Gießener Burschenschaft Germania, das verbändeübergreifend einzigartig ist.

Mit der Landsmannschaft Hammonia[2]-Marko Natangia zu Hamburg (im CC) besteht ebenfalls ein Kontakt.

Bei Stiftungsfesten sind oftmals verschiedene Landsmannschaften als Gast eingeladen.

Ein fünftel ungefähr der Mitglieder bei Zaringia sind ebenfalls Mitglied bei weiteren CC Studentenverbindungen oder sind Mitglied bei Pennäler Verbindungen.

Religion

Zaringia hat bzw. hatte Mitglieder verschiedener Religionen wie z. B. dem jüdischen oder dem römisch-katholische Glauben sowie stammen von verschiedenen Staatsländern.

Couleur

Die Landsmannschaft Zaringia trägt in Anlehnung an das Heidelberger Stadtwappen die Farben schwarz-gold-grün[3] mit goldener Perkussion als Burschenband. Das Fuchsenband ist gold-grün - ebenfalls mit goldener Perkussion.[4]

Die Zähringer tragen als Couleur dazu eine dunkelgrüne Studentenmütze im Heidelberger Format mit schwarz-gold-grüner Perkussion.

Seit der Fusion mit der Landsmannschaft Vandalia Breslau zu Heidelberg im Jahr 1983 tragen die Chargen das blau-rot-weiße Vandalen-Band als Traditionsband mit silberner Perkussion oben und gelber Perkussion unten, ebenso die ehemaligen Angehörigen der Landsmannschaft Vandalia. Ferner darf man das Band tragen, wenn man als Bursche eine freiwillige ziehende, zusätzliche Partie auf das Band geschlagen hat.

Waffenring und Waffenspruch

Ihre zwei Pflichtmensuren schlagen die Zähringer im Waffenring der Heidelberger Interessengemeinschaft pflichtschlagender Verbindungen (HIG). Die Besonderheit an der zweiten Partie ist, dass diese "tief" gefochten werden muss. Eine Pro-Patria-Suite sowie eine Persönliche Contrahage ist nach heutigem Stand nicht gestattet (Satzung).

Polnischer Paukant (2004)

Aufgrund der Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Andernach der mensurbeflissenen Verbände werden die Partien "hoch" gefochten mit dem KSCV, der DS und der NeueDB Studentenverbindungen in der Region. Dies ist durch den Göttinger Mensurenprozess sowie durch die Bürgerrechtsbewegung entstanden.

Der Waffenspruch lautet: „Amico pectus, hosti frontem“! (deutsch: „Dem Freund die Brust, dem Feind die Stirn!“)

Bekannte Zähringer

  • Tilmann Bechert (* 1939), Archäologe und Historiker
  • Wilhelm Bechtolsheimer (1911–1995), Kommunalpolitiker
  • Karl Bruchmann (1902–1967), Direktor des Bundesarchivs
  • Armin Fink (* 1960), Musikdirektor, Verbandschorleiter Chorverband Kurpfalz Heidelberg
  • Hartwig Franzen (1878–1923), Chemiker
  • Erwin Gaber (1903–1986), Präsident der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte und Honorarprofessor
  • Volker Glatz (* 1942), Gynäkologe und Kunstmaler
  • Heinrich Göppert (1800–1884), Professor für Botanik, Direktor des Botanischen Gartens in Breslau/Wrocław
  • Jan Gradel (* 1961), Stadtrat der Stadt Heidelberg, Fraktionsvorsitzender
  • Martin Henglein (1882–1963), Mineraloge
  • Emil Jacobsen (1836–1911), Chemiker und Schriftsteller
  • Herbert Jess (* 1943), Botschafter a. D.
  • Bodo-Knut Jüngst (* 1935), Kinderarzt und Hochschullehrer, Mitbegründer der ersten Kinderintensivstation Deutschlands
  • Felix Kaul (1920–2013), Bundesanwalt
  • Hermann Kiefer (1867–1946), Jurist und Landrat
  • Karl Kirsch (* 1938), Gravitationsphysiologe
  • Walter Leupold, Reichsverwaltungsrichter
  • Kurt Maretzky, langjähriger Chefredakteur der „Zahnärztlichen Mitteilungen“
  • Eduard Reichenow (1883–1960), Protozoologe, Professor für Zoologie in Hamburg
  • Günter Schardey (1929–2015), Rechtsanwalt, Präsident des Deutschen Anwaltvereins (DAV) 1991–1994
  • Richard Schering (1859–1942), Apotheker und Unternehmer
  • Bernhard Schmidt (1906–2003), Arzt, Hygieniker und Hochschullehrer
  • Klaus Schroth (* 1940), Strafverteidiger
  • Gerhard Schulz-Wittuhn, Schriftsteller
  • Kai Schürholt (* 1971), ehemaliger Politiker
  • Conrad Skibbe, Herausgeber der Pharmazeutischen Zeitung von 1933 bis 1937
  • Ludwig Sütterlin (1863–1934), Sprachwissenschaftler
  • Otto Weipert (1874–1961), Reichsgerichtsrat

Geschichte

Die heutige Landsmannschaft Zaringia ist aus einem Zusammenschluss der ursprünglichen Zaringia mit den Verbindungen Cheruskia und Vandalia hervorgegangen.

Zaringia wurde im Wintersemester 1882/83 als „Tischgesellschaft Pfalz-Kraichgau“ im Heidelberger „Essighaus“ gegründet. Am 8. Februar 1888 konstituierte sich die „Kraichgauer Gesellschaft“ unter dem Namen „Zaringia“ als schlagende Verbindung mit den Farben rot-weiß-hellblau, worauf man 1903 Mitglied des Coburger Landsmannschafter Convent wurde. Der Namenspatron der Verbindung ist das Adelsgeschlecht die Zähringer. Dieser Familie zu Ehren entschied man sich für den Verbindungsnamen „Zaringia“.

Cheruskia ist aus dem „Neuphilologischen Verein“ hervorgegangen, der sich am 19. November 1880 konstituierte. Mit der Wahl der Farben rot-schwarz-gold gab man sich 1894 den Namen „Cheruskia“ und nannte sich seit dem Sommersemester 1904 „Wissenschaftliche Verbindung Cheruskia“. Ab 1906 wurden die ersten Mensuren geschlagen, zwei Jahre später beschloss man die Umwandlung in eine Landsmannschaft mit den Heidelberger Stadtfarben schwarz-gold-grün, wiederum ein Jahr später erfolgte die Aufnahme in den Coburger Landsmannschafter Convent.

Auch Vandalia ist als ursprünglicher „Pharmazeutischer Verein“ an der Universität Breslau den Weg vom wissenschaftlichen Fachverband zur waffenstudentischen Korporation gegangen. Gegründet 1859 strebte der Verein schon bald den Status einer studentischen Verbindung mit den Farben blau-rot-grün an. Im Jahre 1887 nahm man den Namen „Vandalia“ an und wurde schlagende Verbindung. Vier Jahre später erfolgte die Aufnahme in den Coburger Landsmannschafter Convent. Kurz vor 1914 änderte man die Farben und trug fortan blau-rot-weiße Bänder, die eine grüne Perkussion aufwiesen.

Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg brachte für alle drei Bünde größere Veränderungen mit sich:

In Heidelberg verschmolzen sich 1919 die beiden Landsmannschaften Zaringia und Cheruskia.

Aus der „weißen“ wurde die „grüne“ Zaringia, denn der neue Bund übernahm Band und Mütze sowie das Gründungsdatum und das Bundeslied von der alten Cheruskia. Noch im Sommersemester 1919 erwarb die neue Landsmannschaft das Haus am Schloßberg 9, in dessen erster Etage Zaringia als langjähriger Mieter bereits mehr als zwei Jahrzehnte lang Heimrecht genossen hatte und das bis heute im Besitz des Bundes ist.

Nicht ganz so einschneidend stellte sich die Entwicklung für Vandalia dar, die sich 1925 mit der Deutsch-Akademischen Verbindung Baltia verschmolz. Als Zeichen der Verschmelzung galten die jetzt gelbe Perkussion des Vandalenbandes und das Baltenkreuz, das dem Bundeswappen eingefügt wurde.

Auch im Hinblick auf die nationalsozialistischen Zeiten finden sich deutliche Parallelen im Leben beider Bünde: Vandalia, die einige Jahre zuvor noch ihr zweites Haus in Breslau bezogen hatte, musste sich 1936 ebenso selber auflösen, wie es in Heidelberg Zaringia tat, um nicht dem nationalsozialistischen deutschen Studentenbund beitreten zu müssen, dessen erklärtes Ziel es war, die waffenstudentischen Korporationen mit dem eigenen Ungeist zu durchsetzen. Um überleben zu können, öffneten beide Bünde ihre Häuser einer nationalsozialistischen Kameradschaft (in Heidelberg hieß sie „Kurpfalz“, in Breslau „Lützow“) – neuen studentischen Gemeinschaften, mit deren Hilfe die Verantwortlichen hofften, die letzten Reste des Korporationsstudententums zu liquidieren, was in beiden Fällen gründlich misslang.

Die weitaus größeren Schwierigkeiten, um nach 1945 wieder Fuß zu fassen, hatte ohne Zweifel Vandalia. Nachdem man sich im Mai 1948 erstmals wieder getroffen hatte, feierte man bereits ein Jahr später das 90. Stiftungsfest in Heidelberg, das zur neuen Heimat der „Landsmannschaft Vandalia-Breslau zu Heidelberg“ werden sollte.

Zum gleichen Zeitpunkt rekonstituierte sich auch Zaringia wieder in der Hoffnung, das eigene Haus am Schloßberg mit neuem studentischem Leben zu erfüllen. Auch dort hatte es eine ähnliche Sammelaktion gegeben, um einen Neubeginn zu wagen.

Die Jahre seit 1949 haben Zaringia und Vandalia in enger Nachbarschaft und herzlicher Freundschaft zueinander zugebracht. Zunächst erwarb Vandalia 1955 unter großen Opfern ihrer Mitglieder ihr drittes eigenes Korporationshaus an der Handschuhsheimer Landstraße in Heidelberg. Hauptthema aber blieb die Sorge um den eigenen Fortbestand.

Die enge Verbundenheit beider Bünde mündete schließlich in einer Fusion, die auf einem gemeinsamen Kommers am 22. Oktober 1983 vollzogen wurde. Seitdem tragen die ehemaligen Vandalen zu ihrer alten Couleur Farben und Mütze der Zaringia.

Einzelnachweise

  1. https://coburger-convent.de/pressemeldung-zur-15-greifensteintagung/
  2. https://www.h-mn.net/über-uns-1/gemeinschaft/
  3. Eckhard Oberdörfer: Der Heidelberger Karzer, Köln 2005, S. 160.
  4. E. H. Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 66.