Landjäger

Verschiedene Landjäger

Landjäger sind eintägig geräucherte und luftgetrocknete Rohwürste, die meist paarweise zusammenhängen und früher als Proviant bei der Feldarbeit und in den Weinbergen dienten, heute bei Wanderern als „Snack“ und „Rucksackwurst“ beliebt sind. Sie enthalten Rindfleisch und/oder Schweinefleisch, Speck, Schwarte, Nitritpökelsalz, Rotwein, Zucker und Gewürze.

Eckig gepresst in Naturdarm sind sie eine Spezialität aus Süddeutschland, Österreich und der Schweiz. Manchmal werden sie auch Peitschenstecken, Bauraseufzer (Bauernseufzer) oder Unteruhlbacher (nach Stuttgart-Uhlbach) genannt. Im Elsass heißen sie Gendarmen.

In Frankreich hat die Bezeichnung „gendarme“ in ähnlicher Weise eine Mehrfachbedeutung: Eine als Reiseproviant taugliche Dauerwurst wird als gendarme bezeichnet.

Wortherkunft

Landjäger ist nach dem Schweizerischen Idiotikon möglicherweise ursprünglich auf mundartlich lang tige(n) zurückzuführen, was ‘lange geräuchert’, ‘lange luftgetrocknet’ bedeutet. Die scherzhafte Umdeutung ist möglicherweise dadurch inspiriert, dass das steife Aussehen der Wurst mit der militärischen Steifheit eines Polizisten verglichen wurde.[1] Elsässisch und französisch Gendarm bzw. gendarme in der Bedeutung ‘geräucherte und luftgetrocknete Rohwurst’ (vgl. ferner französisch chasseur für Cervelat) wären demnach Übersetzungen des deutschen Begriffs.

Einzelnachweise

  1. Siehe Schweizerisches Idiotikon Bd. III 20 Land-Jäger Bed. 3, mit Anmerkung sowie Bd. XII 1120 ge-digen Bed. 3aβ, ab Spalte 1121 unten.