Jörg Heinrich

Jörg Heinrich
Jörg Heinrich 2009
Personalia
Geburtstag 6. Dezember 1969
Geburtsort BöhneDDR
Größe 186 cm
Position Linkes Mittelfeld, Links-/Rechtsverteidiger

2 Stand: 21. Juli 2013

Jörg Heinrich (* 6. Dezember 1969 in Böhne-Wilhelminenhof, Kreis Rathenow) ist ein ehemaliger deutscher Fußballprofi und jetziger Fußballtrainer.

Karriere

Heinrich begann mit dem Fußballspielen bei der BSG Motor Rathenow. Von 1982 bis 1984 spielte er beim FC Vorwärts Frankfurt (Oder) und kehrte anschließend wieder zu seinem Heimatverein zurück. Nach einer Saison bei SC Oberhavel Velten wagte er 1990 den Schritt in den Westen und ging zu Kickers Emden.

Nachdem er von den Trainern der Oberliga Nord zum Spieler der Saison 1993/94 gewählt wurde, wechselte er im Sommer 1994 für 100.000 DM in die Fußball-Bundesliga zum SC Freiburg.[2] Zwischen 1996 und 1998 sowie von 2000 bis 2003 spielte er für Borussia Dortmund. Dazwischen spielte er für den AC Florenz in der italienischen Serie A. Die Summe von 25 Millionen DM, die Florenz an den BVB zahlte, war die höchste Ablöse, die bis dahin für einen deutschen Spieler gezahlt wurde.

2003/04 lief er für den 1. FC Köln auf. Später war er für den Viertligisten Ludwigsfelder FC aktiv, bevor er 2005 zum damaligen Absteiger in die Oberliga Nordost (Staffel Nord) 1. FC Union Berlin wechselte, wo er im Dezember 2005 seine aktive Laufbahn beendete und den Posten des Sportdirektors übernahm. Er gab dieses Amt am 1. März 2007 wieder an Christian Beeck ab und ist seitdem ehrenamtliches Mitglied des Präsidiums. In der Saison 2006/07 spielte er in seiner Freizeit für Chemie Premnitz einige Punktspiele in der Landesklasse Brandenburg. [3] Im Sommer 2007 kehrte er nach 17 Jahren zurück nach Velten. Hier spielte er jedoch nur noch bei den Senioren. Von 2008 bis 2011 spielte er beim BSC Rathenow 1994 in der Landesliga Brandenburg-Nord (siebthöchste Spielklasse).

Jörg Heinrich lebt in Berlin und betreibt ein Sportartikelgeschäft mit Filialen in Berlin-Spandau und Rathenow. Daneben schloss er im April 2012 eine Ausbildung zum Fußballlehrer ab.

Am 1. Juli 2013 löste er Ingolf Pfahl als Trainer beim BSC Rathenow 1994 ab.

Nationalmannschaft

Jörg Heinrich gab sein Debüt am 21. Juni 1995. Beim 2:0-Sieg in Zürich gegen Italien stand er in der Startelf. Im Jahr 1996 kam er zu keinem Länderspieleinsatz und stand auch nicht im Kader für die Fußball-Europameisterschaft 1996. Erst am 26. Februar 1997 kam er wieder zu einem Länderspieleinsatz, als er beim 1:0-Sieg gegen Israel in der 90. Minute für Mario Basler eingewechselt wurde. Der Einsatz gegen Israel war sein drittes Länderspiel. Mit der Nationalmannschaft nahm er auch an der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich teil. Am 18. Juli 1999 wurde Jörg Heinrich von Erich Ribbeck für das deutsche Aufgebot zur Konföderationen-Pokal nominiert.[4] Im Turnier, für dass sich Deutschland als Europameister 1996 qualifizierte, schied die Mannschaft jedoch als Tabellenschlusslicht aus. Heinrich kam in allen drei Partien zum Einsatz. Das letzte Gruppenspiel an 30. Juli 1999, gegen die USA, war sein vorerst letztes Länderspiel.

Heinrich wurde nach dem Turnier von Ribbeck nicht nominiert, so auch nicht für den deutschen Kader zur EM 2000. Am 8. August 2000 wurde er dann nach einjähriger Abstinenz wieder für die Nationalmannschaft nominiert, als er von Ribbecks Nachfolger Rudi Völler für das Freundschaftsspiel am 16. August 2000 in Hannover gegen Spanien aufgeboten wurde.[5] Gegen Spanien stand er in der Anfangself und wurde nach 67 Minuten durch Thomas Linke ersetzt. Das Spiel gewann die deutsche Nationalelf mit 4:1. 2002 wurde er für den vorläufigen Kader zur Fußball-Weltmeisterschaft 2002 nominiert. Bei den Testländerspielen gegen Wales (0:1) und Österreich (6:2) kam er zum Einsatz. Allerdings sollte das Testländerspiel gegen Österreich am 18. Mai 2002 auch sein letztes Länderspiel sein. Am 21. Mai 2002 gab Heinrich selbst seinen Verzicht auf die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft bekannt.[6] Nach der Fußball-Weltmeisterschaft wurde Heinrich nicht mehr nominiert. Insgesamt trug Jörg Heinrich von 1995 bis 2002 37 Mal das Nationaltrikot.

Spielweise

Heinrich galt als ein sehr vielseitiger Spieler.[7] Obwohl er nominell linker Außenbahnspieler war, war er beidfüßig sowie offensiv (24 Bundesligatore in 204 Spielen) und defensiv gleich stark.[8] Bei Borussia Dortmund zum Beispiel spielte Heinrich, je nach Bedarf, abwechselnd rechten und linken Vorstopper als auch die rechte oder linke Außenbahn.

Vereine

als Spieler

  • Siehe Informationskasten

als Sportdirektor

  • 12/2005–02/2007 1. FC Union Berlin

Statistik

  • 1. Bundesliga: 205 Spiele; 25 Tore
    • SC Freiburg: 41 Spiele; 7 Tore
    • Borussia Dortmund: 144 Spiele; 18 Tore
    • 1. FC Köln: 20 Spiele
  • Serie A Italien: 57 Spiele; 5 Tore
    • AC Florenz: 57 Spiele; 5 Tore
  • DFB-Pokal 5 Spiele; 2 Tore
    • 1. FC Köln: 2 Spiele; 1 Tor
    • Borussia Dortmund: 3 Spiele; 1 Tor

Erfolge

Mit Borussia Dortmund:

Einzelnachweise

  1. Angabe ohne Daten der Verbandsligasaison 1990/91
  2. Kicker-Sportmagazin Nr. 90/1994 vom 7. November 1994, S. 14
  3. http://www.fc-union-berlin.de/default.php?content=vereinsnews_detail&start=0
  4. kicker online (Hrsg.): Das Aufgebot für den Confederations-Cup. 18. Juli 1999, abgerufen am 25. November 2012.
  5. kicker online (Hrsg.): Völler gibt Aufgebot bekannt. 8. August 2000, abgerufen am 25. November 2012.
  6. [1]
  7. Jörg Heinrich auf transfermarkt.de, Einstufung als Defensiv-Allrounder
  8. Jörg Heinrich auf fussballdaten.de, man bemerke die häufige Einordnung als Abwehrspieler in der Nationalmannschaft und als Mittelfeldspieler im Verein