„Ingwer“ – Versionsunterschied

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Auch kleinere Probleme der Haut, wie Reizungen und Rötungen, können durch in Scheiben geschnittene Ingwerwurzeln durch Einreiben behandelt werden.
Auch kleinere Probleme der Haut, wie Reizungen und Rötungen, können durch in Scheiben geschnittene Ingwerwurzeln durch Einreiben behandelt werden.
Ingwer wird häufig in der Getränke- ([[Ginger Ale]], Ingwerbier) und Lebensmittelindustrie verwendet. Er dient pur oder in Mischungen ([[Curry]], [[Chutney]]s, [[Marmelade]]n, [[Soße]]n) als Gewürz. Als grünen Ingwer bezeichnet man die jung geernteten, milder schmeckenden Rhizome. In heißen Ländern ist Ingwer auch als Zusatz in Kaffee oder Tee wegen seiner anregenden Wirkung auf die Schweißbildung beliebt.
Ingwer wird häufig in der Getränke- ([[Ginger Ale]], Ingwerbier) und Lebensmittelindustrie verwendet. Er dient pur oder in Mischungen ([[Curry]], [[Chutney]]s, [[Marmelade]]n, [[Soße]]n) als Gewürz. Als grünen Ingwer bezeichnet man die jung geernteten, milder schmeckenden Rhizome. In heißen Ländern ist Ingwer auch als Zusatz in Kaffee oder Tee wegen seiner anregenden Wirkung auf die Schweißbildung beliebt.
Seit 2002 wird Ingwer in Deutschland zunehmend in der Pferdefütterung als Heilmittel bei Entzündungen und Arthrosen eingesetzt. Vor allem seit der erfolgreichen Behandlung der berühmten Trakehner-Stute Renaissance Fleur breitete sich die Anwendung schnell aus. Für reine Gelenkentzündungen werden ungefähr 3 Gramm (Trockenmasse) pro 100 Kilo Körpergewicht benötigt, für Weichteilentzündungen (Sehnen, Bänder) liegt die benötigte Menge deutlich höher bei ungefähr 10 bis 12 Gramm (Trockenmasse) pro 100 Kilo Körpergewicht. Für Menschen liegt die körpergewichtsbezogene Dosis ungefähr 7-mal höher, da die Magenverdauung beim Menschen deutlich ausgeprägter ist als beim Pferd. Beim Hund mit noch ausgeprägterer Magenverdauung liegt die körpergewichtsbezogene Dosis daher sogar etwa 10-mal höher als beim Pferd. Die Wirksamkeit beim Menschen lässt sich durch Verwendung magensaftresistenter Kapseln deutlich steigern. Nebenwirkungen haben sich beim Pferd bei Fütterung in den genannten Mengen bislang nicht gezeigt. Für eine sichere Wirkung sollte der Ingwer afrikanischer Herkunft sein oder einen Scharfstoffgehalt von mehr als 2 % (bezogen auf die Trockenmasse) aufweisen. Bevorzugt ist die Verabreichung an Pferde in eingeweichten Heu-/Wiesencobs.
Seit 2002 wird Ingwer in Deutschland zunehmend in der Pferdefütterung als Heilmittel bei Entzündungen und Arthrosen eingesetzt. Vor allem seit der erfolgreichen Behandlung der berühmten Trakehner-Stute Renaissance Fleur und besonders der umfassenden Publikation aller neuesten Erkenntnisse im Internet ab Sommer 2002 (Link zu dieser Website siehe unten) breitete sich die Anwendung schnell aus. Für reine Gelenkentzündungen werden ungefähr 3 Gramm (Trockenmasse) pro 100 Kilo Körpergewicht benötigt, für Weichteilentzündungen (Sehnen, Bänder) liegt die benötigte Menge deutlich höher bei ungefähr 10 bis 12 Gramm (Trockenmasse) pro 100 Kilo Körpergewicht. Für Menschen liegt die körpergewichtsbezogene Dosis ungefähr 7-mal höher, da die Magenverdauung beim Menschen deutlich ausgeprägter ist als beim Pferd. Beim Hund mit noch ausgeprägterer Magenverdauung liegt die körpergewichtsbezogene Dosis daher sogar etwa 10-mal höher als beim Pferd. Die Wirksamkeit beim Menschen lässt sich durch Verwendung magensaftresistenter Kapseln deutlich steigern. Nebenwirkungen haben sich beim Pferd bei Fütterung in den genannten Mengen bislang nicht gezeigt. Für eine sichere Wirkung sollte der Ingwer afrikanischer Herkunft sein oder einen Scharfstoffgehalt von mehr als 2 % (bezogen auf die Trockenmasse) aufweisen. Bevorzugt ist die Verabreichung an Pferde in eingeweichten Heu-/Wiesencobs.


=== Lagerung im Haushalt ===
=== Lagerung im Haushalt ===
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*http://www.uni-graz.at/~katzer/germ/Zing_off.html − Ingwer als Gewürz
*http://www.uni-graz.at/~katzer/germ/Zing_off.html − Ingwer als Gewürz
*http://www.pharmakobotanik.de/systematik/6droge-f/zingib-r.htm
*http://www.pharmakobotanik.de/systematik/6droge-f/zingib-r.htm
*http://www.pferdeglueck.de - Alles über Ingwer in der Pferdefütterung


{{Gesundheitshinweis}} <!-- wegen Heilpflanze -->
{{Gesundheitshinweis}} <!-- wegen Heilpflanze -->

Version vom 31. Dezember 2006, 15:03 Uhr

Ingwer, auch Ingber, Imber, Immerwurzel, Ingwerwurzel genannt, (botanische Bezeichnung Zingiber officinale, medizinische/pharmazeutische Bezeichnung für die Droge Rhizoma zingiberis) ist ein Ingwergewächs (Zingiberaceae) und gehört zu den Einkeimblättrigen (Liliopsida).

Echter Ingwer
Echter Ingwer (Z. officinale)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis:Commelinaähnliche (Commelinidae)
Vorlage:Ordo:Ingwerartige (Zingiberales)
Vorlage:Familia:Ingwergewächse (Zingiberaceae)
Vorlage:Genus:Ingwer (Zingiber)
Vorlage:Species:Echter Ingwer
Wissenschaftlicher Name
Zingiber officinale
Boehm.
Datei:Ingwer.jpg
Frisches Ingwer-Rhizom

Verbreitung

Diese Gewürzpflanze (Ingwar) wächst in den Tropen und Subtropen und wird in Ländern wie Indien, Indonesien, China, Japan, Australien, Südamerika und auch in Nigeria angebaut. Die Heimat dieser Kulturpflanze ist nicht sicher bekannt. Möglicherweise hat sie ihren Ursprung auf den Pazifischen Inseln.

Beschreibung

Die Ingwerpflanze wird bis über 1 m hoch. Das schilfartige Gewächs hat lange schmale Blätter und bildet einen Blütenstand mit gelb-roten Blüten.

Der Hauptspross des Ingwers besteht aus einem Rhizom, das in der Erde horizontal wächst. Die Pflanze bildet keine Hauptwurzel, was für Einkeimblättrige (Liliopsida) typisch ist. Die Wurzeln werden sprosspürtig als Adventivwurzeln angelegt.

Der Geruch des Ingwers ist angenehm aromatisch, der Geschmack brennend scharf und würzig. Wesentliche Bestandteile sind dabei ein ätherisches Öl, Harzsäuren und neutrales Harz sowie Gingerol, eine scharf aromatische Substanz.

Verwendung

Verwendung als Nahrungspflanze

Die Rhizome werden − vor allem in Süd- und Ostasien, und dort schon seit langer Zeit − als Gewürz und Heilmittel (z. B. bei Husten) verwendet. Vor der Einführung der Chilischoten aus Amerika zu Beginn der Neuzeit war Ingwer in Ostasien meist das einzige verfügbare scharfe Gewürz. Zu Sushi wird beispielsweise oft süß-sauer eingelegter Ingwer (jap. shōga) als Beilage serviert. Ingwer hat eine antibakterielle Wirkung, wirkt antiemetisch (vor Erbrechen schützend), fördert die Durchblutung, steigert die Produktion der Gallensäfte und gilt als Aphrodisiakum. Je nach Produktionsmethode, Erntezeitpunkt und Zubereitungsart wird Ingwer ein mildes oder scharfes Gewürz.

Ingwer zählt zu den bekannteren Küchenkräutern und Gewürzen. So zerreibt man beispielsweise ein daumennagelgroßes geschältes Stück des Ingwer-Rhizoms auf der Küchenreibe und gibt es (kurz nach dem Kochen oder Braten) in Suppen oder auch auf Hühnchenfleisch. Es passt hervorragend zu Geflügel und Lamm sowie zu Fisch und Meeresfrüchten. Auch Lebkuchen, Printen, Milchreis, Obstsalat, Tee und fruchtige Kaltschalen werden mit gemahlenem Ingwer verfeinert.

Ingwer-Pflaumen sind in Sirup eingelegte Stücke frischen Ingwers. Als weitere süße Ingwerzubereitungen gibt es kandierten (auch mit Schokolade überzogenen) Ingwer und die in Großbritannien beliebte Ingwermarmelade. Junge Ingwersprossen dienen in den Tropen gelegentlich als sehr würziges Gemüse oder als Würzkraut.

Man kann aus Ingwer auch Bier oder Tee herstellen. Besonders als aromatisierende Beigabe im Grüntee zum Frühstück ist Ingwer sehr bekömmlich und immer beliebter. Die Schärfe belebt den Geist, der am frühen Morgen noch immer schläft. Das so genannte Ginger Ale ist eine alkoholhaltige Limonade mit Ingwergeschmack, die vor allem um die Mitte des 20. Jahrhunderts äußerst beliebt war. Der heute unter dem Namen Ginger Ale erhältliche Softdrink enthält keinen Alkohol. Ingwer ist u. a. auch in dem Kräuterschnaps Ratzeputz enthalten, wo es sich nach dem Genuss wohltuend auf den Magen auswirkt.

Verwendung als Heilpflanze

Der Ingwer-Wurzelstock enthält einen zähflüssigen Balsam (Oleoresin), der aus ätherischen Ölen und einem Scharfstoffanteil, den Gingerolen und Shoagolen, besteht. Ingwertee und Ingwerbäder werden in der asiatischen Alternativmedizin bei Rheuma, Muskelschmerzen, oder Erkältungen verordnet. Zubereitungen aus dem Ingwer-Wurzelstock wirken antiemetisch, entzündungshemmend, anregend auf die Magensaft-, Speichel- und Gallenbildung und steigernd auf die Darmfunktion. Die antiemetische Wirkung scheint durch eine direkte Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt vermittelt zu werden. Diskutiert wird auch ein Antagonismus von Serotonin Typ 3 Rezeptoren. Ingwer wird daher zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden, Blähungen und zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen vor allem bei der Reise- oder Seekrankheit, verwendet. Zur Beurteilung der Sicherheit bei einer Anwendung zur Vorbeugung des Schwangerschafterbrechens liegt noch nicht ausreichend Material vor (s. Hinweis). Verschiedentlich wird über eine günstige Wirkung bei Magengeschwüren, Kopfschmerzen und rheumatischen Gelenkbeschwerden berichtet. Diese Angaben sind aber bisher nur unzureichend untersucht. Auch kleinere Probleme der Haut, wie Reizungen und Rötungen, können durch in Scheiben geschnittene Ingwerwurzeln durch Einreiben behandelt werden. Ingwer wird häufig in der Getränke- (Ginger Ale, Ingwerbier) und Lebensmittelindustrie verwendet. Er dient pur oder in Mischungen (Curry, Chutneys, Marmeladen, Soßen) als Gewürz. Als grünen Ingwer bezeichnet man die jung geernteten, milder schmeckenden Rhizome. In heißen Ländern ist Ingwer auch als Zusatz in Kaffee oder Tee wegen seiner anregenden Wirkung auf die Schweißbildung beliebt. Seit 2002 wird Ingwer in Deutschland zunehmend in der Pferdefütterung als Heilmittel bei Entzündungen und Arthrosen eingesetzt. Vor allem seit der erfolgreichen Behandlung der berühmten Trakehner-Stute Renaissance Fleur und besonders der umfassenden Publikation aller neuesten Erkenntnisse im Internet ab Sommer 2002 (Link zu dieser Website siehe unten) breitete sich die Anwendung schnell aus. Für reine Gelenkentzündungen werden ungefähr 3 Gramm (Trockenmasse) pro 100 Kilo Körpergewicht benötigt, für Weichteilentzündungen (Sehnen, Bänder) liegt die benötigte Menge deutlich höher bei ungefähr 10 bis 12 Gramm (Trockenmasse) pro 100 Kilo Körpergewicht. Für Menschen liegt die körpergewichtsbezogene Dosis ungefähr 7-mal höher, da die Magenverdauung beim Menschen deutlich ausgeprägter ist als beim Pferd. Beim Hund mit noch ausgeprägterer Magenverdauung liegt die körpergewichtsbezogene Dosis daher sogar etwa 10-mal höher als beim Pferd. Die Wirksamkeit beim Menschen lässt sich durch Verwendung magensaftresistenter Kapseln deutlich steigern. Nebenwirkungen haben sich beim Pferd bei Fütterung in den genannten Mengen bislang nicht gezeigt. Für eine sichere Wirkung sollte der Ingwer afrikanischer Herkunft sein oder einen Scharfstoffgehalt von mehr als 2 % (bezogen auf die Trockenmasse) aufweisen. Bevorzugt ist die Verabreichung an Pferde in eingeweichten Heu-/Wiesencobs.

Lagerung im Haushalt

Trocken und kühl hält sich das Ingwerrhizom (handelsüblich: Ingwerwurzel) einige Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks. Zum Einfrieren eignet sich Ingwer nicht.

Anbau

Unter günstigen Bedingungen kann man Ingwer auch hierzulande im Garten anbauen, frosthart ist er allerdings nicht. Jedoch lässt sich Ingwer zu Hause als Zierpflanze züchten. Für den Anbau zu Hause sowie im Garten können die im Handel erhältlichen Rhizome genutzt werden. Diese schneidet man in ca. 3 bis 5 cm breite Stücke und steckt sie mit der Schnittfläche nach unten in Blumenerde. Ein kleines Stück des Rhizoms lässt man herausstehen. In warmen Räumen, mäßig feucht gehalten, wächst die Ingwerpflanze dann recht schnell.

Literaturhinweis

  • Ingwer − Die edle Schärfe aus dem Land des Lächelns − Anregendes, Geschichte und Rezepte. AT-Verlag. ISBN 3-03800-259-3
  • Anne Iburg: Dumonts kleines Gewürz-Lexikon. DuMont monte Verlag, 2002. ISBN 3-8320-8780-X
Commons: Ingwer – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Ingwer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen