Huawei

Huawei Technologies Co., Ltd

Logo von Huawei
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RechtsformLimited[1]
Gründung1988
SitzHauptsitz

Europahauptsitz

LeitungRen Zhengfei, CEO
Mitarbeiterzahl110.000+ (Ende 2010)
Umsatz39,7 Mrd. USD (2013)
BrancheTelekommunikation
Websitewww.huawei.com/de/

Huawei [xwǎˈwěɪ] (chinesisch 華為技術有限公司 / 华为技术有限公司, Pinyin Huáwéi Jìshù Yǒuxiàn Gōngsī;[2] Huawei Technologies Co., Ltd.) ist ein 1988 von Ren Zhengfei gegründeter Telekommunikationsausrüster mit Sitz in Shenzhen, Guangdong, China mit mehr als 140.000 Mitarbeitern.[3] Der Gewinn betrug im Jahr 2011 2,952 Milliarden US-Dollar, bei einem Umsatz von 32,396 Milliarden US-Dollar.[4] Schwerpunkt des Unternehmens ist die Entwicklung und Herstellung von Geräten der Kommunikationstechnologie. Dazu gehören zum Beispiel Mobilfunk (UMTS, GSM, GPRS, GSM-R, WiMAX), aber auch xDSL, Optische Netzwerke und Endgeräte.

Die deutsche Tochterfirma Huawei Technologies Deutschland GmbH hat ihren Sitz in Eschborn und unterhält weitere Büros in Berlin, München, Bonn, Köln, Nürnberg, Darmstadt, Langenhagen, Dresden und Bamberg. Anfang 2008 wurde die Europazentrale von London nach Düsseldorf verlegt. Insgesamt beschäftigt Huawei in Deutschland mehr als 1400 Mitarbeiter (Mai 2011).

In der weiteren Tochterfirma Huawei Technologies Services GmbH sind die ehemaligen Wartungs- und Servicemitarbeiter von o2 zusammengefasst.[5]

Die Schweizer Tochterfirma Huawei Technologies Switzerland AG hat ihren Hauptsitz seit 2008 in Köniz, Kanton Bern, mit weiteren Büros in Dübendorf, Zürich und anderen Schweizer Agglomerationen. Die Niederlassungen beschäftigten 450 Angestellte (Mai 2013). Infoniqa SQL AG ist der Technologie-Integrator für Huawei Schweiz. Die Firma kooperiert auch intensiv mit lokalen Telekommunikationsanbietern wie Sunrise Communications AG.

Geschichte

Huawei Technologies in Shenzhen
Huawei-Industriepark in Shenzhen

Um das Jahr 2002 wurde dem Unternehmen durch den Netzwerkkomponenten-Hersteller Cisco vorgeworfen, dass die Geräte in Hardware als auch Software (IOS) fast bis ins Detail den Cisco-Produkten glichen. Im Jahr 2003 gab ein US-Gericht Cisco teilweise Recht, jedoch nur im Bereich der Software. Im Folgenden einigten sich Cisco und Huawei auf einen außergerichtlichen Vergleich. Nachdem Ende 2004 Dritte die Einhaltung des Vergleichs durch Huawei bestätigt hatten, verfolgte Cisco die Vorwürfe gegen Huawei nicht weiter.[6] Ein im Dezember 2006 von Huawei beim Europäischen Patentamt eingereichtes Patent sorgt derzeit in Fachkreisen für Verärgerung, da Huawei mutmaßlich die Mitarbeit beim IETF ausnutzte, um nun Patentschutz auf ein bereits zuvor bekanntes Verfahren zu beanspruchen.[7]

Das chinesische Wirtschaftsmagazin „Global Entrepreneur“ zeichnete im Juni 2007 Huawei als bestes chinesisches Unternehmen in Europa aus.[8]

2008 gründete Huawei mit der amerikanischen Symantec das Joint-Venture Huawei Symantec mit Sitz in Chengdu, China. Dabei hielt Huawei 51 % des Unternehmens, 49 % Symantec. Im November 2011 hat Huawei das Gemeinschaftsunternehmen komplett übernommen und dabei für Symantecs Beteiligung 530 Millionen US-Dollar bezahlt.[9]

Im März 2014 wird in den Medien bekannt, dass die der US-amerikanische Geheimdienst NSA den Huawei-Konzern ausspioniert hat. [10]

Hauptabnehmer

Seit 2006 setzt der Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e. V. (DFN-Verein) in seinem 10-Gigabit-Netz X-WiN optische DWDM-Multiplextechnik des Herstellers Huawei ein.[11]

Größter deutscher Auftraggeber ist die Telefónica Germany GmbH & Co. OHG, die ihr Mobilfunknetz im süddeutschen Raum komplett auf die Huawei-Technik umstellte (2008 bis 2009).

Produkte

Consumer: In Deutschland werden zahlreiche Endgeräte, z. B. USB-Surf-Sticks und WLAN-Router, aus der Herstellung von Huawei unter anderem von T-Mobile, Vodafone und O2 vertrieben. Es existieren auch Huawei-Smartphones und -Tablets mit Android oder Windows Phone 7 sowie Windows Phone 8 als Betriebssystem (z. B. das U8230). Des Weiteren stellt die Firma auch zahlreiche Produkte im Bereich Enterprise-Netzwerk her.

Siehe auch: Liste von Huawei-Mobiltelefonen.

Mitgliedschaften

Die Huawei Technologies Deutschland GmbH ist seit 2011 Mitglied im Netzwerk Europäische Bewegung Deutschland.[12]

Kritik

Huawei wird von einem Untersuchungsausschusses des US-Kongresses vorgeworfen, unter dem Einfluss der chinesischen Regierung zu stehen. Wie auch ZTE könne Huawei die nationale Sicherheit der USA gefährden und Spionage betreiben, so die Argumente einiger Abgeordneter.[13] US-Unternehmen wurde geraten, mit Huawei keine Geschäfte zu machen, wenn sie an ihrem geistigen Eigentum interessiert seien. Huawei führt dagegen das Argument an, bei den Vorwürfen handle es sich um reinen Protektionismus.[14] Huawei selbst war in der Vergangenheit Spionageziel des amerikanischen Geheimdienstes NSA. [15]

In Australien wurde Huawei vom nationalen Breitband-Netzwerk ausgeschlossen. Aus Deutschland kamen Vorwürfe, dass die Router des Internetzugangs einfach zu hacken seien.[14]

Huawei steht unter Verdacht, sogenannte Embargo-Güter in die islamische Republik Iran geliefert zu haben. Dies soll laut Aussagen Huaweis jedoch noch vor Inkrafttreten der sogenannten Iran-Menschenrechts-Verordnung [VO (EU) Nr. 264/2012] geschehen sein. Es ist jedoch lt. Reuters nicht auszuschließen, dass von Huawei produzierte Technologie, die vom Embargo umfasst ist, über Dritte in den Iran gelangt.[16]

Rundfunkberichte

Einzelnachweise

  1. http://www.huawei.com/en/about-huawei/corporate-info/coporate-governance/index.htm
  2. wörtlich: Huawei Technologie-GmbH
  3. Huawei Annual Report 2011, S. 4
  4. Huawei Annual Report 2011, S. 6
  5. Huawei übernimmt Field Service von O2 Abgerufen am 22. Februar 2012.
  6. Bericht auf heise.de
  7. Bericht auf heise.de
  8. Bericht bei Spiegel Online
  9. Huawei löst Symantec aus Gemeinschaftsunternehmen aus. Bericht auf heise.de vom 17. November 2011.
  10. Handelsblatt:US-Geheimdienst NSA spionierte chinesische Führung aus
  11. Huawei im X-WiN des DFN-Vereins
  12. Vier rein, zwei raus – EBD setzt Wachstumskurs fort. Europäische Bewegung Deutschland, 30. Mai 2011, abgerufen am 2. Juni 2011.
  13. Annika Demgen: Spionage-Vorwurf: US-Repräsentantenhaus will Huawei und ZTE verbannen. In: netzwelt. 8. Oktober 2012, abgerufen am 8. Oktober 2012.
  14. a b Angst vor Industriespionage. US-Kongress warnt vor chinesischen Netzwerkfirmen. In: Süddeutsche Zeitung. 8. Oktober 2012, abgerufen am 8. Oktober 2012.
  15. NSA spionierte chinesische Regierung und Huawei aus. In: Golem.de. , abgerufen Format invalid.
  16. Huawei und der IRAN

Koordinaten: 22° 39′ 12″ N, 114° 3′ 16,4″ O