„Hanomag Partner“ – Versionsunterschied

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Der '''Hanomag Partner''' ist der [[Prototyp (Technik)|Prototyp]] eines [[Kleinwagen]]s, den der [[Hannover|hannoversche]] [[Automobilhersteller]] [[Hanomag]] 1951 auf der Frankfurter [[Internationale Automobil-Ausstellung|IAA]] als Nachfolger des zehn Jahre vorher eingestellten Modells [[Hanomag 1,3 Liter|1,3 Liter]] vorstellte. Mit diesem Wagen wollte Hanomag die Rückkehr auf den Markt für Pkw versuchen.
Der '''Hanomag Partner''' ist der [[Prototyp (Technik)|Prototyp]] eines [[Kleinwagen]]s, den der [[Hannover|hannoversche]] [[Automobilhersteller]] [[Hanomag]] 1951 auf der Frankfurter [[Internationale Automobil-Ausstellung|IAA]] als Nachfolger des zehn Jahre vorher eingestellten Modells [[Hanomag 1,3 Liter|1,3 Liter]] vorstellte. Mit diesem Wagen wollte Hanomag die Rückkehr auf den Markt für Pkw versuchen.


Der Wagen hatte einen vorn eingebauten [[Dreizylindermotor|Dreizylinder]]-[[Zweitaktmotor]] (von [[Hans Müller (Ingenieur)|Müller-Andernach]] mit Umkehrspülung und Mischungsschmierung konstruiert) mit 697 cm³ Hubraum, 28 PS Leistung und Thermosiphon-Flüssigkeitskühlung. Über ein vollsynchronisiertes Dreiganggetriebe mit Lenkradschaltung trieb er die Vorderräder an. Die selbsttragende Ganzstahl-Karosserie in Pontonform mit zwei hinten angeschlagenen Türen wurde von [[Karmann]] in [[Osnabrück]] gebaut und bot auf der vorderen Sitzbank Platz für drei Erwachsene. Dahinter konnten noch zwei Kinder auf Notsitzen Platz nehmen. Alle vier Räder waren einzeln an Schwingmetall-Gummidrehfederkörpern aufgehängt, die vorderen an doppelten Querlenkern, die hinteren an Längslenkern. Die Bremsen wurden hydraulisch betätigt.
Der Wagen hatte einen vorn eingebauten [[Dreizylindermotor|Dreizylinder]]-[[Zweitaktmotor]] (von [[Hans Müller (Ingenieur)|Müller-Andernach]] mit Umkehrspülung und Mischungsschmierung konstruiert) mit 697&nbsp;cm³ Hubraum, 28&nbsp;PS Leistung und Thermosiphon-Flüssigkeitskühlung. Über ein vollsynchronisiertes Dreiganggetriebe mit Lenkradschaltung trieb er die Vorderräder an. Die selbsttragende Ganzstahl-Karosserie in Pontonform mit zwei hinten angeschlagenen Türen wurde von [[Karmann]] in [[Osnabrück]] gebaut und bot auf der vorderen Sitzbank<ref>In einem Bericht der NWZ vom 19. April 1951 heißt es: "Das ewig leidige Sitzproblem - '. und wer seitz hinten' - wird bei dem neuen Hanomag 'Partner' nahezu ideal gelöst: durch die Teilung einer Sitzbank in drei verschiebbare Einzelsitze. Gleichzeitig verbleibt noch genüend Raum ... für einen überdimensionalen Kofferraum."</ref> Platz für drei Erwachsene. Dahinter konnten noch zwei Kinder auf Notsitzen Platz nehmen. Alle vier Räder waren einzeln an Schwingmetall-Gummidrehfederkörpern aufgehängt, die vorderen an doppelten Querlenkern, die hinteren an Längslenkern. Die Bremsen wurden hydraulisch betätigt.


Zwar war der Wagen in Bezug auf Design und Technik auf der Höhe seiner Zeit, fand aber beim Publikum so wenig Anklang, dass er nicht in Serie ging. Es entstanden nur 20 Vorserienfahrzeuge, von denen 6 Stück auf der [[Internationale Automobil-Ausstellung|IAA]] in [[Frankfurt am Main]] ausgestellt waren. (Fast) alle Exemplare wurden anschließend verschrottet und der Pkw-Bau bei Hanomag endgültig aufgegeben. Lediglich ein Fahrzeug mit der Seriennummer 0008 ist derzeit bekannt, es wurde komplett restauriert und steht fahrfertig im Karmann-Museum in Osnabrück.
Zwar war der Wagen in Bezug auf Design und Technik auf der Höhe seiner Zeit, fand aber beim Publikum so wenig Anklang, dass er nicht in Serie ging. Es entstanden nur 20 Vorserienfahrzeuge, von denen 6 Stück auf der [[Internationale Automobil-Ausstellung|IAA]] in [[Frankfurt am Main]] ausgestellt waren. (Fast) alle Exemplare wurden anschließend verschrottet und der Pkw-Bau bei Hanomag endgültig aufgegeben. Lediglich ein Fahrzeug mit der Seriennummer 0008 ist derzeit bekannt, es wurde komplett restauriert und steht fahrfertig im Karmann-Museum in Osnabrück.
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* L2 = 2-türige [[Limousine]]
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== Anmerkungen ==
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== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 19. Januar 2022, 17:11 Uhr

Hanomag
Partner
Präsentationsjahr: 1951
Fahrzeugmesse: IAA
Klasse: Kleinwagen
Karosseriebauform: Limousine
Motor: Ottomotor:
0,7 Liter (20,6 kW)
Länge: 4000 mm
Breite: 1700 mm
Höhe: 1480 mm
Radstand: 2165 mm
Leergewicht: 730 kg
Serienmodell: keines
Front
schräg von vorne
Seitenansicht
schräg von hinten

Der Hanomag Partner ist der Prototyp eines Kleinwagens, den der hannoversche Automobilhersteller Hanomag 1951 auf der Frankfurter IAA als Nachfolger des zehn Jahre vorher eingestellten Modells 1,3 Liter vorstellte. Mit diesem Wagen wollte Hanomag die Rückkehr auf den Markt für Pkw versuchen.

Der Wagen hatte einen vorn eingebauten Dreizylinder-Zweitaktmotor (von Müller-Andernach mit Umkehrspülung und Mischungsschmierung konstruiert) mit 697 cm³ Hubraum, 28 PS Leistung und Thermosiphon-Flüssigkeitskühlung. Über ein vollsynchronisiertes Dreiganggetriebe mit Lenkradschaltung trieb er die Vorderräder an. Die selbsttragende Ganzstahl-Karosserie in Pontonform mit zwei hinten angeschlagenen Türen wurde von Karmann in Osnabrück gebaut und bot auf der vorderen Sitzbank[1] Platz für drei Erwachsene. Dahinter konnten noch zwei Kinder auf Notsitzen Platz nehmen. Alle vier Räder waren einzeln an Schwingmetall-Gummidrehfederkörpern aufgehängt, die vorderen an doppelten Querlenkern, die hinteren an Längslenkern. Die Bremsen wurden hydraulisch betätigt.

Zwar war der Wagen in Bezug auf Design und Technik auf der Höhe seiner Zeit, fand aber beim Publikum so wenig Anklang, dass er nicht in Serie ging. Es entstanden nur 20 Vorserienfahrzeuge, von denen 6 Stück auf der IAA in Frankfurt am Main ausgestellt waren. (Fast) alle Exemplare wurden anschließend verschrottet und der Pkw-Bau bei Hanomag endgültig aufgegeben. Lediglich ein Fahrzeug mit der Seriennummer 0008 ist derzeit bekannt, es wurde komplett restauriert und steht fahrfertig im Karmann-Museum in Osnabrück.

Technische Daten

Typ Partner
Bauzeitraum 1951
Aufbauten L2
Motor 3 Zyl. Reihe 2-Takt
Ventile ohne
Bohrung × Hub 65 mm × 70 mm
Hubraum 697 cm³
Leistung (PS) 28
Leistung (kW) 20,6
bei Drehzahl (1/min) 4000
Drehmoment (Nm)
bei Drehzahl (1/min)
Verdichtung 7,3 : 1
Verbrauch 7 l / 100 km
Getriebe 3-Gang mit Lenkradschaltung
Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
Leergewicht 730 kg
Zul. Gesamtgewicht 1080 kg
Elektrik 12 Volt
Länge 4000 mm
Breite 1700 mm
Höhe 1480 mm
Radstand 2165 mm
Spur vorne/hinten 1350 mm / 1300 mm
Wendekreis 10 m
Reifengröße 5,60-13"

Anmerkungen

  1. In einem Bericht der NWZ vom 19. April 1951 heißt es: "Das ewig leidige Sitzproblem - '. und wer seitz hinten' - wird bei dem neuen Hanomag 'Partner' nahezu ideal gelöst: durch die Teilung einer Sitzbank in drei verschiebbare Einzelsitze. Gleichzeitig verbleibt noch genüend Raum ... für einen überdimensionalen Kofferraum."

Literatur

  • Werner Oswald: Deutsche Autos 1920–1945. 10. Auflage, Motorbuch Verlag Stuttgart (1996), ISBN 3-87943-519-7
  • Ph.: "Was bringt die Automobilausstellung?" in: Nordwest Zeitung (NWZ), Ausgabe Oldenburger Nachrichten vom 19.04.1951 Seite 3
Commons: Hanomag Partner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien