„Hamburger Hafen“ – Versionsunterschied

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Seine Lage 110 km entfernt von der Mündung der [[Unterelbe|Elbe]] in die [[Nordsee]] hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Baggerschiffe sind regelmäßig auf der Elbe im Einsatz, um die Wassertiefe von 13 Metern zu gewährleisten und so auch großen Schiffen die Passage in den Hafen zu ermöglichen. Trotzdem können die größten Containerfrachter den Hafen gar nicht, nicht vollbeladen oder nur bei Flut anlaufen, weswegen immer wieder diskutiert wird, die Teilstrecken der Elbe, die nicht tief genug sind, auszubaggern.
Seine Lage 110000 km entfernt von der Mündung der [[Unterelbe|Elbe]] in die [[Nordsee]] hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Baggerschiffe sind regelmäßig auf der Elbe im Einsatz, um die Wassertiefe von 13 Metern zu gewährleisten und so auch großen Schiffen die Passage in den Hafen zu ermöglichen. Trotzdem können die größten Containerfrachter den Hafen gar nicht, nicht vollbeladen oder nur bei Flut anlaufen, weswegen immer wieder diskutiert wird, die Teilstrecken der Elbe, die nicht tief genug sind, auszubaggern.
Als Gegenargument wird unter anderem der Hochwasserschutz angemahnt, denn der Hamburger Hafen ist ein '''Tidehafen''', in dem Ebbe und Flut herrschen - und eben auch hoch auflaufende Sturmfluten, die nicht nur den Hafen, sondern auch die [[Hamburger Innenstadt|Innenstadt]] und die [[Elbmarschen]] gefährden.
Als Gegenargument wird unter anderem der Hochwasserschutz angemahnt, denn der Hamburger Hafen ist ein '''Tidehafen''', in dem Ebbe und Flut herrschen - und eben auch hoch auflaufende Sturmfluten, die nicht nur den Hafen, sondern auch die [[Hamburger Innenstadt|Innenstadt]] und die [[Elbmarschen]] gefährden.



Version vom 3. April 2006, 13:57 Uhr

Panorama des Hamburger Hafens mit Kehrwieder (September 2004)

Der Hamburger Hafen ist der größte Seehafen Deutschlands, der zweitgrößte in Europa, und gehört zu den neun größten Containerhäfen der Erde. 2005 wurden 8,087 Millionen Container (2004: 7 Mio.; 2003: 6,1 Mio.) umgeschlagen. Als Umschlagplatz für Rohkaffee ist seine Position an der Spitze sogar weltweit unbestritten.

Luftbild des Hamburger Hafens

Umschlag

11.700 Schiffe mit 121 Mio. NRT liefen 2002 den Hafen an. Er bietet Liegeplätze für 320 Seeschiffe, davon 38 für große Container- und Massengutfrachter, weitere 9 Liegeplätze für große Containerschiffe sind in Planung.

Lage

Seine Lage 110000 km entfernt von der Mündung der Elbe in die Nordsee hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Baggerschiffe sind regelmäßig auf der Elbe im Einsatz, um die Wassertiefe von 13 Metern zu gewährleisten und so auch großen Schiffen die Passage in den Hafen zu ermöglichen. Trotzdem können die größten Containerfrachter den Hafen gar nicht, nicht vollbeladen oder nur bei Flut anlaufen, weswegen immer wieder diskutiert wird, die Teilstrecken der Elbe, die nicht tief genug sind, auszubaggern. Als Gegenargument wird unter anderem der Hochwasserschutz angemahnt, denn der Hamburger Hafen ist ein Tidehafen, in dem Ebbe und Flut herrschen - und eben auch hoch auflaufende Sturmfluten, die nicht nur den Hafen, sondern auch die Innenstadt und die Elbmarschen gefährden.

Ein oft vergessenes Argument für die Lage verhältnismäßig weit im Inland sind allerdings die unschlagbar geringen Transportkosten im Schiffsverkehr.

Wichtigster Vorteil des Hafens ist das sogenannte Freihafen-Gebiet. Dieses Areal wird zollrechtlich als Ausland behandelt, per Schiff angelieferte Waren müssen dort zunächst nicht verzollt werden, sondern können den Hafen auch unverzollt per Schiff wieder verlassen. Erst bei der tatsächlichen Einfuhr sind die Zollformalitäten zu erledigen. Aus diesem Grund ist dieses Gebiet des Freihafens umzäunt und hat an allen Straßenzufahrten Zollkontrollstellen, die insbesondere für den LKW-Verkehr zuständig sind.

Flächenaufteilung des Hafennutzungsgebietes

Das Hafengebiet umfasst ca. 7.399 ha (nutzbar 6.480 ha), von denen 4.331 ha (nutzbar 3.412ha) Landflächen sind. Dazu kommen 919 ha Hafenerweiterungsgebiet. 200 Betriebe sind hier angesiedelt, die rund 50.000 Mitarbeiter beschäftigen. Der Moldauhafen, ein 30.000 Quadratmeter großer Teil des Hamburger Hafens, wurde aufgrund des Versailler Vertrags für 99 Jahre an Tschechien verpachtet.

Hamburger Hafen im Winter

Landflächen insgesamt: ca. 3.412 ha (100%)

  • Stückgut - einschl. Containerumschlag ca. 777 ha (23%)
  • Massengutumschlag ca. 304 ha (9%)
  • Grundstoff und mineralölverarbeitende Industrie ca. 629 ha (18%)
  • Sonstige Industrie- und Gewerbeunternehmen ca. 561 ha (17%)
  • Flächen für Verkehrsinfrastruktur ca. 483 ha (14%)
  • Kommunale Ver- und Entsorgung, Hafenverwaltung ca. 117 ha (3%)
  • Grün im Hafennutzungsgebiet ca. 152 ha (4%)
  • Freiflächen ca. 103 ha (4%), davon frei verfügbar 15 Flächen mit ca. 55 ha
  • Hafenerweiterung Altenwerder 281 ha (8%)
    • Container und Stückgut 130 ha
    • Flächen in Herrichtung 45 ha
    • Grünflächen 6 ha
    • Flächen für Verkehrsinfrastruktur 29 ha
    • Restfläche 71 ha

Entwicklung

Hamburger Hafen um 1900
Deutsche Emigranten gehen an Bord eines in die USA fahrenden Dampfers (um 1850)

Der Ursprung des Hamburger (Elb-[1])Hafens lag im Bereich des Baumwalls und den Vorsetzen weitgehend ohne Kaianlagen. Die Schiffe lagen im offenen Elbstrom an Duckdalben. Dies war aus Sicherheitsgründen erforderlich, um ein Angriff auf Hamburg von See aus zu verhindern.

Die Ladung wurde mit schiffseigenen Ladegeschirr zunächst auf kleine Schiffe umgeladen und so zu den Empfängern transportiert, innerhalb der Stadt standen die Fleete als Transportweg zur Verfügung. 1842 waren im Hamburger Hafen ca. 200 Seeschiffe beheimatet, 1893 waren es schon 631. Im Jahr 1847 wurde das Schiffahrtsunternehmen Hamburg-Amerikanische-Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (Hapag), die Hamburg-Amerika-Linie, gegründet.

Der Deutsch-Französischer Krieg von 1870–1871 führte zu einer Einigung Deutschlands und damit zum Druck des 1833 gegründeten Deutscher Zollvereins auf Hamburg, diesem beizutreten. Man einigte sich darauf, einen Freihafen einzurichten, der mit einer kontrollierbaren Grenze umgeben war. Mit der Einrichtung des Freihafens 1888 entstanden die Lagerhäuser der Speicherstadt, die teilweise heute noch für die Lagerung wertvoller Güter wie Tee, Gewürz und Kaffee genutzt werden. Im ausgehenden 18. Jahrhundert wurden die Elbinseln zwischen Norder- und Süderelbe als Hafengebiet erschlossen und es entstanden zahlreiche Hafenbecken und Kaianlagen mit Lagermöglichkeiten. Das Gebiet war zollrechtlich Freizone, dabei werden die Güter so behandelt, als wären sie noch in ihrem Ursprungsland. Dies ermöglicht eine Weiterverarbeitung, ohne dass Abgaben entrichtet werden müssen.

Im 19.Jahrhundert bildete sich hier eine eigene Sondersprache, die Kedelkloppersprook. Bis Ende des 19. Jahrhunderts stieg Hamburg zur bedeutendsten Seehandelsstadt des europäischen Festlands auf. Bereits im 14. Jahrhundert hatte sich Hamburg zum wichtigsten deutschen Umschlag- und Stapelplatz zwischen Nord- und Ostsee entwickelt.

Mitte des 19.Jahrhunderts wurde der Hamburger Hafen wichtig für die Passagierschiffahrt deutscher Emigranten. Auch russische Juden übersiedelten von Hamburg in die Vereinigten Staaten. Die Choleraepidemie von 1892 in Hamburg führte 1900 zum Bau der Auswandererhallen.

Für die Planungen der HafenCity wurde das Gebiet nördlich der Elbe, einschließlich der Speicherstadt, weitgehend aus dem Freihafen herausgenommen.

Containerumschlag

Seit den frühen 1960er wuchs der Anteil der mit Containern transportierten Waren, der Stückgutumschlag in Säcken, Fässern und Kisten ging erheblich zurück. Es entstanden hoch spezialisierte neue Formen des Güterumschlags, die Containerterminals, die durch ihre Containerbrücken als Kräne ein schiffseigenes Ladegeschirr überflüssig machten. Diese Anlagen entstanden elbabwärts des Kernhafens in Steinwerder (Schuppen 90/91) und Waltershof (Eurokai und Burchardkai). 2003 kam in Altenwerder das Containerterminal Altenwerder (CTA) hinzu.

Datei:Container-terminal-altenwerder.jpg
Erweiterung des Hamburger Hafens: Das Containerterminal Altenwerder

Den größten Umsatz macht der Hamburger Hafen mit dem Containerumschlag. Es befinden sich mit den Firmen Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und Firma Eurogate GmbH & Co. KGaA zwei Hauptcontainer-Terminals in Hamburg. Die Firma Eurogate ist der größte Containerterminal-Betreiber in Europa und drittgrößter auf der Welt.

Wirtschaft

Ausser den Betrieben des Güterumschlags

Für einen Teil des Weitertransports sorgt die Hamburger Hafenbahn, sodass das Straßennetz entlastet wird.

Unfälle

Museales

Zur Geschichte des Hamburger Hafens gibt es eine große Abteilung im Museum für Hamburgische Geschichte. Ferner sind über das Gebiet entlang der Elbe einige Erinnerungsstücke zu besichtigen:

  • Die Cap San Diego an der Überseebrücke ist ein Stückgutfrachter, der besichtigt werden kann.
  • Die Rickmer Rickmers ist eine stählerne Viermastbark an den Hamburger Landungsbrücken.
  • Im Museumshafen Oevelgönne liegen etliche Ewer, ein Schwimmkran und häufig auch ein Feuerschiff und der Dampfeisbrecher Stettin.
  • Der älteste Kran ist an der Mündung des Nikolaifleetes, weitere Krane des Museums der Arbeit stehen an der Großen Elbstraße.

Siehe auch: U-Bootmuseum U-434

Weblinks

Containerschiff im Hamburger Hafen

Schiffsabfahrten

Bitte die Homepage port-direct aufrufen und unter dem Knopf 'Hafen' im dazugehörigen Menu 'Schiffsabfahrten' >> Hamburg (SHIPS) auswählen und die dann erscheinende Erfassungsmaske ausfüllen und Suche starten.

Siehe auch


Fussnote
  1. Der erste Hamburger Hafen enstand am Reichenfleet, einer Verbindung zwischen Alster und Bille.