„Ergebnisse der Kommunalwahlen in Erlangen“ – Versionsunterschied

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== Stadtratswahlen ab 1984 ==
== Stadtratswahlen ab 1984 ==


Bei den Stadtratswahlen 1984 und 1990 obsiegte weiterhin die SPD. Bei der Wahl 1996 wurde die CSU erstmals in der Nachkriegszeit stärkste Partei. Diese Stellung konnte sie seitdem verteidigen. Die SPD verliert bereits seit 1972 bei jeder Wahl Prozentpunkte, umgekehrt konnte die Grüne Liste seit ihrem erstmaligen Antreten 1978 bei jeder Stadtratswahl ihren Stimmenanteil ausbauen. Mittlerweile ist die Grüne Liste mit deutlichem Vorsprung drittstärkste Kraft im Erlanger Stadtrat und hat den Rückstand zur SPD deutlich verkürzt.
Bei den Stadtratswahlen 1984 und 1990 obsiegte weiterhin die SPD. Bei der Wahl 1996 wurde die CSU erstmals in der Nachkriegszeit stärkste Partei. Diese Stellung konnte sie seitdem verteidigen. Die SPD verlor zwischen 1972 und 2008 bei jeder Wahl Prozentpunkte, umgekehrt konnte die Grüne Liste seit ihrem erstmaligen Antreten 1978 bei jeder Stadtratswahl ihren Stimmenanteil ausbauen. Mittlerweile ist die Grüne Liste mit deutlichem Vorsprung drittstärkste Kraft im Erlanger Stadtrat und hat den Rückstand zur SPD deutlich verkürzt.


'''Stimmenanteile der Parteien in Prozent'''
'''Stimmenanteile der Parteien in Prozent'''

Version vom 17. März 2014, 17:39 Uhr

Stadtratswahl 2008
in Prozent
 %
50
40
30
20
10
0
41,6
26,4
12,8
7,9
4,2
4,0
3,1
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2002
 %p
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
−5,7
−5,8
+3,6
+2,7
+4,2
+1,1
± 0,0

In den folgenden Listen werden die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Erlangen aufgelistet. Es werden die Ergebnisse der Stadtratswahlen ab 1946 und der Oberbürgermeisterwahlen seit 1952 angegeben.

Es werden nur diejenigen Parteien und Wählergruppen aufgelistet, die bei wenigstens einer Wahl mindestens zwei Prozent der gültigen Stimmen erhalten haben. Bei mehrmaligem Überschreiten dieser Grenze werden auch Ergebnisse ab einem Prozent aufgeführt. Bei den Wahlen bis 1990 werden nur die Ergebnisse der in der Tabelle verzeichneten Parteien aufgelistet. Das Feld der Partei, die bei der jeweiligen Wahl die meisten Stimmen bzw. Sitze erhalten hat, ist farblich gekennzeichnet.

Parteien

Wählergruppen

Stadtratswahlen 1946 bis 1978

Aus den Stadtratswahlen 1946 bis 1990 ging durchgängig die SPD als stärkste Partei hervor. Zweimal, 1946 und 1972, gewann sie dabei die absolute Mehrheit. Die CSU dagegen hatte lange verhältnismäßig schwache Ergebnisse, gemessen an den Zahlen, die sie bei Landtags- und Bundestagswahlen in Erlangen erzielte.[1] Auch die FDP schnitt bei den Stadtratswahlen immer schlechter ab als bei unmittelbar vorausgehenden oder nachfolgenden Bundes- oder Landtagswahlen.

Bei den Ergebnissen für 1946 und dem Vergleich der Ergebnisse 1946 auf 1948 ist zu beachten, dass 1946 alle Personen, die vor 1937 in die NSDAP eingetreten waren oder dort oder in NS-Organisationen ein Amt ausgeübt hatten, von der Wahl ausgeschlossen waren. 1948 galt dieser Ausschluss nicht mehr. Bei einer nur unwesentlichen Zunahme der Bevölkerung waren so 1948 fast 6.000 Personen mehr wahlberechtigt als 1946, was einem Anstieg um fast ein Drittel entspricht.[2]

Stimmenanteile der Parteien in Prozent

JahrSPDCSUFDPGLBPKPDSonstige
194652,932,78,65,9
194840,514,815,48,88,611,9
195243,715,210,03,83,024,3
195642,626,07,92,82,218,5
196041,234,48,915,5
196642,935,911,110,1
197252,837,35,44,5
197845,743,44,32,04,6

Sitzverteilung

JahrGesamtSPDCSUFDPGLSonstige
19724424182
1978502422211

Stadtratswahlen ab 1984

Bei den Stadtratswahlen 1984 und 1990 obsiegte weiterhin die SPD. Bei der Wahl 1996 wurde die CSU erstmals in der Nachkriegszeit stärkste Partei. Diese Stellung konnte sie seitdem verteidigen. Die SPD verlor zwischen 1972 und 2008 bei jeder Wahl Prozentpunkte, umgekehrt konnte die Grüne Liste seit ihrem erstmaligen Antreten 1978 bei jeder Stadtratswahl ihren Stimmenanteil ausbauen. Mittlerweile ist die Grüne Liste mit deutlichem Vorsprung drittstärkste Kraft im Erlanger Stadtrat und hat den Rückstand zur SPD deutlich verkürzt.

Stimmenanteile der Parteien in Prozent

JahrCSUSPDGLFDPErliÖDPFWG
198440,845,56,04,81,9
11990138,039,97,96,32,7
199645,835,08,44,92,53,4
200247,332,29,25,22,93,1
200841,626,412,87,94,24,03,1
201439,629,713,45,64,13,83,8

Sitzverteilung

Bei der Sitzverteilung ist zu beachten, dass es im Erlanger Stadtrat in den letzten Wahlperioden wiederholt zu Aus- und Übertritten und somit zu Änderungen bei den Fraktionsstärken gekommen ist. In der Amtszeit 1990 bis 1996 wurde die CSU dadurch zur stärksten Fraktion. Im aktuellen Stadtrat (2008–2014) verfügen die CSU und die Grüne Liste derzeit jeweils über einen Sitz weniger als sie bei der Wahl erhalten haben, zwei Stadträte sind parteilos.

Die folgende Aufstellung gibt die Sitzverteilung an, die sich aus dem jeweiligen Wahlergebnis ergeben hat.

JahrGesamtCSUSPDGLFDPErliÖDPFWGREP
1984502123321
19905020214311
19965023184212
20025024165311
200850211374221

Fußnote

1 1990: zusätzlich: REP: 3,5 %

Oberbürgermeister-Wahlen seit 1952

1946 und 1948 wurde der Erlanger Oberbürgermeister durch den Stadtrat gewählt. Seit 1952 finden Direktwahlen statt. Durch den Tod von Michael Poeschke 1959 und die Gebietsreform in Bayern 1972 fanden in beiden Jahren Oberbürgermeister-Wahlen statt, die jeweils nur ein Jahr nach einer regulären Wahl erfolgten. Seit 1972 fallen die Oberbürgermeister-Wahlen mit den Stadtratswahlen zusammen.

Alle Oberbürgermeister wurden bisher im ersten Wahlgang gewählt. In der Erlanger Geschichte der Nachkriegszeit ist bisher erst einmal ein amtierender und wieder kandidierender Oberbürgermeister nicht wiedergewählt worden, Heinrich Lades 1972. Michael Poeschke verstarb im Amt, Dietmar Hahlweg verzichtete 1996 auf eine erneute Kandidatur.

Ursache für die höhere Zahl von Oberbürgermeister-Kandidaten seit 1978 dürfte auch sein, dass die Oberbürgermeister-Wahlen jeweils mit der Stadtratswahl zusammenfielen. Parteien und Wählervereinigungen versprechen sich meist von einem eigenen Oberbürgermeister-Kandidaten auch eine höhere Aufmerksamkeit für ihre Stadtratsliste.

Wahlergebnisse

JahrCSUSPDGLFDPsonstige
1952KandidatMichael PoeschkeAdam Heckel (KPD)
Prozent92,47,6
1958KandidatHeinrich LadesMichael Poeschke
Prozent42,257,8
1959KandidatHeinrich LadesPeter Zink
Prozent57,942,1
1965KandidatHeinrich LadesDieter Haack
Prozent65,134,9
1971KandidatHeinrich LadesDietmar Hahlweg
Prozent51,948,1
1972KandidatHeinrich LadesDietmar Hahlweg
Prozent43,656,4
1978KandidatGerd LohwasserDietmar HahlwegGerhard Wangemannunbekannt
Prozent39,957,91,90,4
1984KandidatGerd LohwasserDietmar HahlwegGerhard Wangemann
Prozent38,259,42,3
1990KandidatJoachim HerrmannDietmar HahlwegIngrid Säckelmehrere
Prozent36,357,43,52,7
1996KandidatSiegfried BalleisGisela NiclasPierrette Herzberger-FofanaMatthias Faigle
Prozent52,541,63,03,2
2002KandidatSiegfried BalleisWolfgang VogelClaudia BittnerMatthias FaigleFrank Höppel (ödp)
Prozent58,334,52,83,11,3
2008KandidatSiegfried BalleisUrsula LanigHelmut WeningJutta Helm (ödp)
Prozent55,833,27,14,0

sonstige 1990: Günter Achenbach (REP) 2,0 %, Rüdiger Kalupner (WIR + WIR, Die Kreativen) 0,7 %

Einzelbelege

  1. Wahlergebnisse in Erlangen seit 1946. Stadt Erlangen, Abteilung Statistik und Stadtforschung, abgerufen am 27. November 2010.
  2. Norbert Fuchs: 100 Jahre Sozialdemokratie im Erlanger Rathaus. Die ersten 50 Jahre. In: SPD Erlangen (Hrsg.): Monatsspiegel. Erlangen Dezember 2009, S. 13 (PDF 1 MB [abgerufen am 27. November 2010]).