„Dreetz (Brandenburg)“ – Versionsunterschied

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|Blasonierung = In Gold unter blauem Wellenschildhaupt ein laufender, rot-gezungter, blau-geschwänzter schwarzer Biber über grünem Astwerk.
|Blasonierung = In Gold unter blauem Wellenschildhaupt ein laufender, rot-gezungter, blau-geschwänzter schwarzer [[Biber]] über grünem Astwerk.
|Zusatz = Das Wappen wurde am 18. Juni 1997 genehmigt.
|Zusatz = Das Wappen wurde am 18. Juni 1997 genehmigt.
|Quelle = [https://service.brandenburg.de/lis/detail.php?template=wappen_text_d&id=19916 Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg]
|Quelle = [https://service.brandenburg.de/lis/detail.php?template=wappen_text_d&id=19916 Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg]

Version vom 20. August 2021, 20:20 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Dreetz (Brandenburg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Dreetz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 48′ N, 12° 28′ OKoordinaten: 52° 48′ N, 12° 28′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Ostprignitz-Ruppin
Amt: Neustadt (Dosse)
Höhe: 29 m ü. NHN
Fläche: 64,75 km2
Einwohner: 1170 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 18 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16845
Vorwahl: 033970
Kfz-Kennzeichen: OPR, KY, NP, WK
Gemeindeschlüssel: 12 0 68 109
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Bahnhofstraße 6
16845 Neustadt (Dosse)
Website: www.gemeinde-dreetz.de
Bürgermeister: Bernd Schindler
Lage der Gemeinde Dreetz im Landkreis Ostprignitz-Ruppin
KarteWittstock/DosseHeiligengrabeRheinsbergNeuruppinLindow (Mark)VielitzseeHerzberg (Mark)RüthnickFehrbellinKyritzBreddinStüdenitz-SchönermarkZernitz-LohmNeustadt (Dosse)Sieversdorf-HohenofenDreetzWalslebenDabergotzStorbeck-FrankendorfTemnitzquellTemnitztalMärkisch LindenWusterhausen/DosseSachsen-AnhaltMecklenburg-VorpommernMecklenburg-VorpommernMecklenburg-VorpommernMecklenburg-Vorpommern
Karte

Dreetz ist eine Gemeinde im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg. Sie wird vom Amt Neustadt (Dosse) verwaltet.

Geografie

Dreetz liegt zwischen Neustadt (Dosse) und Friesack im Naturschutzgebiet Dreetzer See.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet untergliedert sich[2] in die bewohnten Gemeindeteile

Außerdem gehören zur Gemeinde die Wohnplätze

  • Baselitz
  • Blumenaue
  • Böhls Plan
  • Fischershof
  • Koseshof
  • Lüttgendreetz
  • Schäferberg
  • Schulsiedlung
  • Sterns Plan
  • Treuhorst
  • Waldsiedlung
  • Webers Plan
  • Wolfs Plan
  • Zietensaue
Dorfkirche in Dreetz

Geschichte

Chronik

  • ca. 600: Die Gründung und Besiedlung des am Dreetzer See gelegenen Lutken Dretze („Klein Dreetz“) durch slawische Stämme vollzieht sich wahrscheinlich nach der Völkerwanderung.
  • ca. 1150: Unter Albrecht dem Bären wird vermutlich neben Lutken Dretze das lang gezogene Straßen-/Angerdorf „Groten Dretze“ („Groß Dreetz“) angelegt. Beide Dreetze gehören zum Land Wusterhausen, das eine zur Prignitz gehörende selbstständige Herrschaft der Herren von Plotho war (Schreibweisen: v. Ploto, v. Plote, v. Plothos, de Plove. v. Plate).
  • ca. 1290: Dreetz fällt unter die Landesherrschaft des Markgrafen von Brandenburg.
  • 6. Juni 1337: Erste urkundliche Erwähnung von Dreetz. Die Gebrüder Heinrich und Jordan von Kröcher erhalten vom Markgrafen Ludwig I., dem Brandenburger, die beiden Dörfer Dreetz und das Dorf Lohm samt der Gerichtsherrschaft und dem Kirchenpatronat, den Diensten und Abgaben der Bauern … und weiterer Privilegien.
  • 1349: Dreetz gerät unter die Landesherrschaft der Grafen von Lindow-Ruppin und wird Teil der Herrschaft Ruppin.
  • ca. 1400 bis 1500: Aufgabe von Lüttgen Dreetz.
  • 1524: Nach dem Aussterben der Grafen von Lindow-Ruppin kommen Dreetz und Neuruppin als erledigtes Lehen unter die Landesherrschaft von Brandenburg bzw. an den Kurfürst Joachim I.
  • 1601 bis 1705: Ursprünglich gab es im Raum Dreetz fünf Rittergüter. Die Güter werden sukzessiv verkauft.
  • 1601: David von Lüderitz erwirbt von Ernst von Kröcher dessen Dreetzer Gut.
  • 1624: David von Lüderitz kauft einen weiteren Teil von Dreetz. Andere Teile gehen an die Adelsfamilien von Maltitz und von Lochow über.
  • 1679: Der Landgraf Friedrich von Hessen-Homburg erwirbt von der Adelsfamilie von Lüderitz eines der Dreetzer Güter.
  • 1694: Friedrich von Hessen-Homburg tauscht seine Domäne Neustadt an der Dosse gegen das Gut Öebisfelde im Magdeburgischen. Der Tauschpartner ist König Friedrich I. Das Dreetzer Gut des Prinzen von Homburg geht als landesherrliches Schatullengut an den Landesherrn.
  • 1705: König Friedrich I. erwirbt auch noch die Dreetzschen Güter derer von Maltizsche und derer von Lüderitz.
  • 1773: König Friedrich II. ordnet die Entwässerung und Besiedlung des Rhinluchs und des Dossebruchs an. Nach der Eindeichung von Rhin und Dosse werden die Koloniedörfer und Weiler Bartschendorf, Baselitz, Blumenaue, Fischershof, Giesenhorst, Michaelisbruch, Siegrothsbruch, Webersplan, Wilhelminenaue, Wolfsplan und Ziethensau auf Dreetzer Grund besiedelt. Im gleichen Jahr wird die Dreetzer Wassermühle beseitigt.
  • 1774: Das Amtsvorwerk Dreetz entsteht aus den fünf ursprünglichen Rittergütern: Friedrich II. erwirbt den Anteil derer von Lochow und den letzten Anteil derer von Kröchern durch Tausch mit Blankenberg, so dass ab 1774 Dreetz ganz im Besitz des Landesherrn ist. Verlegung des Amtssitzes von Neustadt an der Dosse nach Dreetz.
  • 1777: Clausius wird landesherrlicher Beamter in Dreetz.
  • 1791: Krause wird landesherrlicher Beamter in Dreetz.
  • 1800–1900: Staatsdomäne, Amtsvorwerk, Brennerei, Brauerei. Viele Handwerker lassen sich in Dreetz nieder, um Gut, Landarbeiter und Bauern zu versorgen.
  • 1806: Amtsrath Ferdinand Cochius wird landesherrlicher Beamter in Dreetz.
  • 1806–1813: Die Franzosen besetzen Dreetz und zerstören angeblich mehrere Gebäude durch Brand.
  • 1840: Oberamtmann Wilhelm Cochius (Sohn des Vorgängers) wird landesherrlicher Beamter in Dreetz.
  • 1846: Oberamtmann Friedrich Cochius (Bruder des Vorgängers) wird landesherrlicher Beamter in Dreetz.
  • 1847: Dreetz brennt bis auf wenige Gebäude komplett nieder. Der Wiederaufbau verändert das Gesamtbild des Dorfes. Zeigten früher die Giebel der Gebäude zur Straßenseite, werden nun Gebäude errichtet, die mit der langen Seite zur Hauptstraße zeigen. Dadurch können weniger Gebäude an der Hauptstraße entlang gebaut werden. Viele ehemalige Dreetzer werden daher „ausgeplant“ bzw. errichten Aussiedler-Höfe in Nähe von Dreetz (z. B. Sterns-Plan).
  • ca. 1940–1945: Ein Rüstungswerk der Deutschen Sprengchemie GmbH wird in der Nähe von Dreetz errichtet und zwar nach Plänen und unter Leitung der Berliner Architekten Mohr & Weidner. Dessen Produktion fordert zahlreiche Opfer unter den polnischen, sowjetischen und serbischen Zwangsarbeitern.
  • 1945: Alliierte Kampfflugzeuge beschießen einen bei Dreetz, Blockstelle Segeletz abgestellten Zug, wodurch 186 KZ-Häftlinge getötet werden.
  • 1952: Dreetz (bis dahin dem Kreis Ruppin zugehörig) wird dem Kreis Kyritz im DDR-Bezirk Potsdam zugeordnet.
  • 1953: Gründung einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (daraus: LPG Tier- und LPG Pflanzenproduktion Dreetz).

Dreetz gehörte seit dem 14. Jahrhundert zur Herrschaft Ruppin, seit 1524 zum Kreis Ruppin in der Mark Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Kyritz im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegt Dreetz im brandenburgischen Kreis Ostprignitz-Ruppin.

Eingemeindungen

Kirchenruine in Batschendorf

Am 1. April 1973 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Michaelisbruch eingegliedert. Am 1. Januar 1977 folgte Bartschendorf.[3] Giesenhorst kam am 31. Dezember 1997 hinzu.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1875 1553
1890 1457
1910 1231
1925 1193
1933 1246
1939 1439
1946 1682
1950 1900
Jahr Einwohner
1964 1568
1971 1456
1981 1402
1985 1374
1989 1329
1990 1282
1991 1248
1992 1223
1993 1204
1994 1199
Jahr Einwohner
1995 1178
1996 1166
1997 1284
1998 1292
1999 1284
2000 1278
2001 1263
2002 1256
2003 1254
2004 1261
Jahr Einwohner
2005 1261
2006 1240
2007 1226
2008 1225
2009 1230
2010 1206
2011 1147
2012 1157
2013 1162
2014 1153
Jahr Einwohner
2015 1157
2016 1147
2017 1140
2018 1141
2019 1128
2020 1119

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[5][6][7]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung Dreetz besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister.

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Förderverein Dreetz 48,7 % 5
Bürgergruppe Dreetz 24,7 % 2
Die Linke 12,7 % 1
Einzelbewerber Ralf Gerloff 07,7 % 1
Einzelbewerber Heiko Fritzsch 06,2 % 1

(Stand: Kommunalwahl am 26. Mai 2019)[8]

Bürgermeister

  • 1998–2003: Gernot Elftmann[9]
  • seit 2003: Bernd Schindler[10]

Schindler wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 64,9 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]

Wappen

Blasonierung: „In Gold unter blauem Wellenschildhaupt ein laufender, rot-gezungter, blau-geschwänzter schwarzer Biber über grünem Astwerk.“[13]

Das Wappen wurde am 18. Juni 1997 genehmigt.

Bauwerke und Gedenkstätten

In der Liste der Baudenkmale in Dreetz (Brandenburg) stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

Verkehr

Dreetz liegt an der Landesstraße L 141 zwischen Neustadt (Dosse) und der B 5 südlich des Ortsteils Segeletz (Wusterhausen/Dosse).

Ein Fund gibt Anstoß zu einer Fontane-Veröffentlichung

Um 1850 wurde in Dreetz die Leiche eines getöteten französischen Soldaten aus der Zeit der Freiheitskriege entdeckt; dies inspirierte Theodor Fontane zu seiner Kriminal-Novelle Unterm Birnbaum.

Literatur

  • Johannes Schultze: Die Herrschaft Ruppin und ihre Bevölkerung nach dem 30jährigen Kriege. Historischer Verein der. Grafschaft Ruppin, Neuruppin 1925
  • Johannes Schultze: Die Hofbesitzer in den Dörfern des Landes Ruppin 1491 bis 1700. Stein, Neuruppin 1937
  • Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Band 1: Die Grafschaft Ruppin
Commons: Dreetz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise