Degussa Sonne/Mond Goldhandel

Degussa Sonne/Mond Goldhandel GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 2010
Sitz Frankfurt am Main
Leitung
  • Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
  • Werner Schätzler
Mitarbeiterzahl 66 (2013)[1]
Umsatz 1.3 Mrd. € (2014)[2]
Branche Edelmetall- und Münzhandel
Website www.degussa-goldhandel.de

Die Degussa Sonne/Mond Goldhandel GmbH (in der Regel verkürzt zu Degussa Goldhandel) ist ein 2010 gegründetes Edelmetallhandelshaus mit der Zentrale in Frankfurt am Main und gilt als der größte bankenunabhängige Edelmetallhändler Deutschlands.[3] Außer den Namensrechten besteht keine Unternehmenskontinuität zu der 1873 gegründeten Scheideanstalt Degussa.[4]

Geschichte

Die Bankiersfamilie von Finck um August von Finck junior erwarb 2010 für zwei Millionen Euro über die Substantia AG die Nutzungsrechte für den Markennamen Degussa in Verbindung mit dem Edelmetallgeschäft von der Evonik Industries AG.[5][6] Die Barrenproduktion der ehemaligen Degussa AG führt das Unternehmen Umicore weiter.[7] Degussa Goldhandel lässt seine Barren bei der Schweizer Scheideanstalt Valcambi herstellen.[5]

Im Januar 2014 entschied das Oberlandesgericht München in zweiter Instanz, dass Degussa Goldhandel seine irreführende Werbung mit dem Slogan „Degussa – Gold und Silber seit 1843“, die eine nicht bestehende über 170-jährige Unternehmenskontinuität vortäuschen sollte, einstellen muss.[6]

Seit 2012 ist der Ökonom Thorsten Polleit Chefvolkswirt der Degussa und verantwortet die volkswirtschaftlichen Analysen zu Konjunktur, Edelmetall- und Finanzmärkten, Geld- und Wirtschaftspolitik.[8]

Degussa Goldhandel unterhält mehrere Filialen in Deutschland und anderen europäischen Ländern und setzt nach eigenen Angaben auf eine globale Expansionsstrategie.[9][10] In Cham in der Schweiz wurde im Herbst 2010 die Degussa Sonne/Mond Goldhandel AG gegründet.[4] Im August 2013 übernahm Degussa Goldhandel den Würzburger Edelmetallhändler SilviOr GmbH, der auf die Einlagerung von Edelmetallen spezialisiert ist.[11] Im November 2013 folgte die Übernahme des Londoner Goldhandelshauses Sharps Pixley.[12][9] Im August 2014 übernahm Degussa die Pforzheimer Scheideanstalt Schellhorn & Roth.[13]

Einzelnachweise

  1. Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2013 im Bundesanzeiger
  2. Degussa Goldhandel eröffnet erste Filiale in Asien - Gold-Reporter, 3. November 2015
  3. Absatz-Boom bei Degussa Goldhandel - Thomas Baumgartner, Frankfurter Neue Presse, 29. Juni 2015.
  4. a b Doris Grass und Gerhard Hegmann: Comeback des Goldhändlers Degussa in: Financial Times Deutschland, 2. November 2011 ftd.de (Memento vom 4. November 2011 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  5. a b Simone Boehringer: Recycling der edlen Sorte in: Süddeutsche Zeitung 11. November 2011 [1]
  6. a b Frank Stocker: Gericht stoppt Gold-Schwindel unter falschem Namen, in: Die Welt, 5. Januar 2014 [2]
  7. Umicore: Umicore Pressemitteilung vom 16. Dezember 2011. Abgerufen am 12. April 2014.
  8. Pressemeldung Degussa Goldhandel: Degussa mit Thorsten Polleit als Chefvolkswirt, 23. April 2012 [3]
  9. a b Börse am Sonntag: Interview mit Degussa-Geschäftsführer Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, 15. November 2013 [4]
  10. Jürgen Salz: Goldhändler Degussa will expandieren in Wirtschaftswoche, 15. März 2014 [5]
  11. Reuters: Deals of the day, 6. August 2013 [6]
  12. Reuters: German bullion retailer Degussa buys London dealer Sharps Pixley, 7. November 2013 [7]
  13. Gerd Lache: Goldhändler etabliert sich in der Goldstadt in: Pforzheimer Zeitung, 14. August 2014 [8]