„Bling-Bling“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Kleinkram, Quellen fehlen
Zeile 1: Zeile 1:
{{Belege fehlen}}
[[Datei:Bling.jpg|thumb|300px|Bling-Bling-Schmuck]]
[[Datei:Bling.jpg|thumb|300px|Bling-Bling-Schmuck]]
'''Bling-Bling''', auch Bling genannt, ist eine Bezeichnung der einfachen Umgangssprache für [[Schmuck]], der sehr stark funkelt.
'''Bling-Bling''', auch Bling genannt, ist eine Bezeichnung der einfachen Umgangssprache für [[Schmuck]], der sehr stark funkelt.


Ursprünglich ist Bling-Bling ein Südstaaten-Slangwort für glänzenden und mit Edelsteinen besetzten Schmuck aus [[Platin]], [[Gold]] oder [[Silber]]. Gerade in der [[Hip-Hop (Subkultur)|Hip-Hop-Szene]] des [[Dirty South]] genießt Bling-Bling-Schmuck einen hohen Stellenwert. Die Entstehung des Begriffs geht auf das Blitzen des Schmucks im Licht zurück. Das [[Gangsta-Rap]]-Label ''[[Cash Money Records]]'' aus New Orleans, das bekannt für seine mit Diamanten verzierten Cover war, veröffentlichte im Jahr 1998 den Hit des Rappers B.G. mit dem Titel ''Bling Bling'', durch den der Begriff zum ersten Mal weltweite Aufmerksamkeit erreichte.
Ursprünglich ist Bling-Bling ein [[Südstaaten]]-Slangwort für glänzenden und mit [[Edelstein]]en besetzten Schmuck aus [[Platin]], [[Gold]] oder [[Silber]]. Gerade in der [[Hip-Hop (Subkultur)|Hip-Hop-Szene]] des [[Dirty South]] genießt Bling-Bling-Schmuck einen hohen Stellenwert. Die Entstehung des Begriffs geht auf das Blitzen des Schmucks im Licht zurück.
Inzwischen hat Bling-Bling den [[Mainstream]] erreicht und bezeichnet ein klassenübergreifendes [[Mode]]phänomen. Im Jahr 2002 nahm sogar das [[Oxford English Dictionary|Shorter Oxford English Dictionary]] das Wort auf. Im deutschen Duden ist das Wort ebenfalls als beschreibender Begriff für stark glitzernder Schmuck aufgenommen worden.


Das [[Gangsta-Rap]]-Label ''[[Cash Money Records]]'' aus [[New Orleans]], das bekannt für seine mit Diamanten verzierten Cover war, veröffentlichte 1998 den Hit des Rappers [[B.G.]] mit dem Titel ''Bling Bling'', durch den der Begriff zum ersten Mal weltweite Aufmerksamkeit erreichte.
Bling-Bling steht für eine aggressive, nach bürgerlichen Maßstäben protzige Zurschaustellung von Reichtum. Eine Uhr mit Bling-Bling erkennt man z.B. an den vielen [[Diamant]]en. Viele Bling-Bling-Träger können sich allerdings keine Diamanten, [[Silber]] und [[Gold]] leisten und tragen deshalb unechten Bling-Bling-Schmuck aus Materialien wie Stahl oder Eisen, der meist mit [[Zirkonia]]- oder [[Strass]]steinen besetzt ist. Sehr beliebt bei den Jugendlichen sind auch etwas größere Ohrstecker, die meist an beiden Ohren getragen werden. Oft sind sie aus Kunststoff oder Glas, das einen Ersatz für Diamanten darstellt. Das Slangwort für Ohrstecker oder allgemein Diamanten ist "Ice", von der Aufmachung her abgeleitet.
Beim [[Fahrzeugtuning|Tuning]] eines Autos bezeichnet Bling-Bling [[Chrom|verchromte]] [[Autofelge|Felgen]] oder andere glänzende Teile.


Inzwischen hat Bling-Bling den [[Mainstream]] erreicht und bezeichnet ein klassenübergreifendes [[Mode]]phänomen. Im Jahr 2002 nahm sogar das [[Oxford English Dictionary|Shorter Oxford English Dictionary]] das Wort auf. Im deutschen Duden ist das Wort ebenfalls als beschreibender Begriff für stark glitzernden Schmuck aufgenommen worden.
Bling-Bling ist mittlerweile ein fester Bestandteil des [[Mainstream]]-[[Hip Hop|Hip-Hop]]. Doch nicht nur Rapper und andere Musiker tragen den auffälligen Schmuck, auch Modeikonen wie der [[England|englische]] [[Fußball]]spieler [[David Beckham]] tragen oft Ohrstecker aus echten Diamanten sowie teure Uhren, oft auch mit Diamanten verziert. Unter Anhängern von Hip Hop abseits des Mainstreams wird übertriebenes Bling-Bling oft verpönt, so werden z. B. die Träger als [[Poser (Bezeichnung)|Poser]] oder [[Popper (Jugendkultur)|Popper]] bezeichnet.

Bling-Bling steht für eine aggressive, nach bürgerlichen Maßstäben protzige Zurschaustellung von Reichtum. Eine Uhr mit Bling-Bling erkennt man zum Beispiel an den vielen [[Diamant]]en. Viele Bling-Bling-Träger können sich allerdings keine Diamanten, Silber und Gold leisten und tragen deshalb unechten Bling-Bling-Schmuck aus Materialien wie Stahl oder Eisen, der meist mit [[Zirkonia]]- oder [[Strass]]steinen besetzt ist. Sehr beliebt bei den Jugendlichen sind auch etwas größere Ohrstecker, die meist an beiden Ohren getragen werden. Oft sind sie aus Kunststoff oder Glas, das einen Ersatz für Diamanten darstellt. Das Slangwort für Ohrstecker oder allgemein Diamanten ist „Ice“, von der Aufmachung her abgeleitet. Beim [[Fahrzeugtuning|Tuning]] eines Autos bezeichnet Bling-Bling [[Chrom|verchromte]] [[Autofelge|Felgen]] oder andere glänzende Teile.

Bling-Bling ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Mainstream-[[Hip Hop|Hip-Hop]]. Doch nicht nur Rapper und andere Musiker tragen den auffälligen Schmuck, auch Mode-Ikonen wie der [[England|englische]] [[Fußball]]spieler [[David Beckham]] tragen oft Ohrstecker aus echten Diamanten sowie teure Uhren, oft auch mit Diamanten verziert. Unter Anhängern von Hip Hop abseits des Mainstreams ist übertriebenes Bling-Bling oft verpönt, so werden zum Beispiel die Träger als [[Poser (Bezeichnung)|Poser]] oder [[Popper (Jugendkultur)|Popper]] bezeichnet.


In Frankreich wird der Ausdruck auch mit dem französischen Präsidenten [[Nicolas Sarkozy]] in Verbindung gebracht (''président bling-bling''), um dessen Hang zur Selbstdarstellung und seine offene Zurschaustellung von Statussymbolen im Privatleben (Segelyachten, modische Sonnenbrillen, teure Armbanduhren) zu kommentieren.
In Frankreich wird der Ausdruck auch mit dem französischen Präsidenten [[Nicolas Sarkozy]] in Verbindung gebracht (''président bling-bling''), um dessen Hang zur Selbstdarstellung und seine offene Zurschaustellung von Statussymbolen im Privatleben (Segelyachten, modische Sonnenbrillen, teure Armbanduhren) zu kommentieren.

Version vom 4. August 2010, 16:46 Uhr

Bling-Bling-Schmuck

Bling-Bling, auch Bling genannt, ist eine Bezeichnung der einfachen Umgangssprache für Schmuck, der sehr stark funkelt.

Ursprünglich ist Bling-Bling ein Südstaaten-Slangwort für glänzenden und mit Edelsteinen besetzten Schmuck aus Platin, Gold oder Silber. Gerade in der Hip-Hop-Szene des Dirty South genießt Bling-Bling-Schmuck einen hohen Stellenwert. Die Entstehung des Begriffs geht auf das Blitzen des Schmucks im Licht zurück.

Das Gangsta-Rap-Label Cash Money Records aus New Orleans, das bekannt für seine mit Diamanten verzierten Cover war, veröffentlichte 1998 den Hit des Rappers B.G. mit dem Titel Bling Bling, durch den der Begriff zum ersten Mal weltweite Aufmerksamkeit erreichte.

Inzwischen hat Bling-Bling den Mainstream erreicht und bezeichnet ein klassenübergreifendes Modephänomen. Im Jahr 2002 nahm sogar das Shorter Oxford English Dictionary das Wort auf. Im deutschen Duden ist das Wort ebenfalls als beschreibender Begriff für stark glitzernden Schmuck aufgenommen worden.

Bling-Bling steht für eine aggressive, nach bürgerlichen Maßstäben protzige Zurschaustellung von Reichtum. Eine Uhr mit Bling-Bling erkennt man zum Beispiel an den vielen Diamanten. Viele Bling-Bling-Träger können sich allerdings keine Diamanten, Silber und Gold leisten und tragen deshalb unechten Bling-Bling-Schmuck aus Materialien wie Stahl oder Eisen, der meist mit Zirkonia- oder Strasssteinen besetzt ist. Sehr beliebt bei den Jugendlichen sind auch etwas größere Ohrstecker, die meist an beiden Ohren getragen werden. Oft sind sie aus Kunststoff oder Glas, das einen Ersatz für Diamanten darstellt. Das Slangwort für Ohrstecker oder allgemein Diamanten ist „Ice“, von der Aufmachung her abgeleitet. Beim Tuning eines Autos bezeichnet Bling-Bling verchromte Felgen oder andere glänzende Teile.

Bling-Bling ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Mainstream-Hip-Hop. Doch nicht nur Rapper und andere Musiker tragen den auffälligen Schmuck, auch Mode-Ikonen wie der englische Fußballspieler David Beckham tragen oft Ohrstecker aus echten Diamanten sowie teure Uhren, oft auch mit Diamanten verziert. Unter Anhängern von Hip Hop abseits des Mainstreams ist übertriebenes Bling-Bling oft verpönt, so werden zum Beispiel die Träger als Poser oder Popper bezeichnet.

In Frankreich wird der Ausdruck auch mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy in Verbindung gebracht (président bling-bling), um dessen Hang zur Selbstdarstellung und seine offene Zurschaustellung von Statussymbolen im Privatleben (Segelyachten, modische Sonnenbrillen, teure Armbanduhren) zu kommentieren.

Anmerkungen

  • Adrienne Anderson: Word. Rap, Politics and Feminism, Writers Club Press, New York 2003
  • Lisa J. Green: African American English. A Linguistic Introduction Cambridge University Press, Cambridge 2002
  • Aaron Peckham (Hrsg.): Bling und Bling Bling in Urban Dictionary, Andrew McKeel Publishing, Kansas City Missouri 2005; S. 45
  • Duden - Die deutsche Rechtschreibung, 25., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Bibliographisches Institut AG, 2009
  • Vladimir Bogdanov, Chris Woodstra, Stephen Thomas Erlewine und John Bush (Hrsg.): B.G. in All Music Guide to Hip Hop Backbeat Books, San Francisco 2003 S. 34