„Bahnhof Mühldorf (Oberbay)“ – Versionsunterschied

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Am Eisenbahnknotenpunkt Mühldorf(Oberbay) laufen die Strecken des Liniensterns Mühldorf zusammen, der von der [[Südostbayernbahn|SOB]]betreiben wird. Der Bahnhof wird überwiegend von Pendlern genutzt. Von 1944 bis 2006 wurde das hohe Güterverkehraufkommen aus dem Chemiedreieck an einem Ablaufberg abgefertigt.
Am Eisenbahnknotenpunkt Mühldorf(Oberbay) laufen die Strecken des Liniensterns Mühldorf zusammen, der von der [[Südostbayernbahn|SOB]]betreiben wird. Der Bahnhof wird überwiegend von Pendlern genutzt. Von 1944 bis 2006 wurde das hohe Güterverkehrsaufkommen aus dem Chemiedreieck an einem Ablaufberg abgefertigt.
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Der Bahnhof Mühldorf (Oberbay) ist der von der [[DB RegioNetz|DB RegioNetz AG]] betriebener und von der [[Südostbayernbahn]] genutzte Bahnhof der Stadt [[Mühldorf am Inn]]. Er liegt in der [[Mühldorf am Inn #Geomorphologie |oberen Stadt]] und ist Knotenpunkt des Busnetzes.
Der Bahnhof Mühldorf (Oberbay) ist der von der [[DB RegioNetz|DB RegioNetz Infrastruktur GmbH]] betriebener und von der [[Südostbayernbahn]] genutzte Bahnhof der Stadt [[Mühldorf am Inn]]. Er liegt in der [[Mühldorf am Inn #Geomorphologie |oberen Stadt]] und ist Knotenpunkt des Busnetzes.


== Verkehrsanbindung ==
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=== Fernverkehr ===
=== Fernverkehr ===
→ ''Hauptartikel: ''[[Magistrale für Europa]]
→ ''Hauptartikel: ''[[Magistrale für Europa]]
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=== Entwicklung ===
=== Entwicklung ===
Der Bahnhof Mühldorf wuchs über die Jahrzehnte hinweg mit dem Neubau verschiedener Strecken, Umorganisierungen und anderen benötigten Neubauten. So war er bei seiner Eröffnung 1871 mit nur 3 [[Bahnsteig]]gleisen, das erste davon für die (geplante) Rosenheim-Landau-Strecke, ein paar [[Sackgleis]]en zur Güterhalle sowie Laderampe und -straße noch als kleiner [[Durchgangsbahnhof]] geplant.
Der Bahnhof Mühldorf wuchs über die Jahrzehnte hinweg mit dem Neubau verschiedener Strecken, Umorganisationen und anderen benötigten Neubauten. So war er bei seiner Eröffnung 1871 mit nur 3 [[Bahnsteig]]gleisen, das erste davon für die (geplante) Rosenheim-Landau-Strecke, ein paar [[Sackgleis]]en zur Güterhalle sowie Laderampe und -straße noch als kleiner [[Durchgangsbahnhof]] geplant.


Für die Eröffnung der Strecke Rosenheim-Landau wurde die Station dann zum Kreuzungsbahnhof ausgebaut, sodass 5 Bahnsteiggleise, 2 durchgehende und 4 Abstell- Güterzuggleise zur Verfügung standen. Die [[Ortsgüteranlage]] wurde westlich des Empfangsgebäudes angelegt. Die Lokremise der [[AG der Bayerischen Ostbahnen|Ostbahn]] entstand östlich des Empfangsgebäudes und südlich der Durchfahrgleise, die der [[Königlich Bayerische Staats-Eisenbahnen|Staatsbahn]] lag östlich des Empfangsgebäudes und nördlich der Durchfahrgleise (heutiges BW). Nachdem 1876 die Ostbahn in die Staatsbahn eingegliedert wurde, wurden auf dem Gelände des Ostbahn-BWs 1898 Lokalbahngleise für die Strecke nach Burghausen angelegt. Im selben Jahr bekamen das Lagerhaus des Landwirtschaftlichen Bezirksverbandes und die örtliche Kiesgrube Bahnanschlüsse. Auch erhielt das 6. Gleis einen Bahnsteig. 1903 wurde eine elektrische Beleuchtung für die Bahnsteige gebaut.
Für die Eröffnung der Strecke Rosenheim-Landau wurde die Station dann zum Kreuzungsbahnhof ausgebaut, sodass 5 Bahnsteiggleise, 2 durchgehende und 4 Abstell- Güterzuggleise zur Verfügung standen. Die [[Ortsgüteranlage]] wurde westlich des Empfangsgebäudes angelegt. Die Lokremise der [[AG der Bayerischen Ostbahnen|Ostbahn]] entstand östlich des Empfangsgebäudes und südlich der Durchfahrgleise, die der [[Königlich Bayerische Staats-Eisenbahnen|Staatsbahn]] lag östlich des Empfangsgebäudes und nördlich der Durchfahrgleise (heutiges Bw). Nachdem 1876 die Ostbahn in die Staatsbahn eingegliedert wurde, wurden auf dem Gelände des Ostbahn-Bw's 1898 Lokalbahngleise für die Strecke nach Burghausen angelegt. Im selben Jahr bekamen das Lagerhaus des Landwirtschaftlichen Bezirksverbandes und die örtliche Kiesgrube Bahnanschlüsse. Auch erhielt das 6. Gleis einen Bahnsteig. 1903 wurde eine elektrische Beleuchtung für die Bahnsteige gebaut.


[[Datei:Bf muehldorf 218348.jpg|thumb|Die [[DB-Baureihe 218|BR&nbsp;218&nbsp;348-1]] im Jahre 1988]]
[[Datei:Bf muehldorf 218348.jpg|thumb|Die [[DB-Baureihe 218|BR&nbsp;218&nbsp;348-1]] im Jahre 1988]]
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*Ablaufberg
*Ablaufberg
*18 Richtungsgleise (650-800m)
*18 Richtungsgleise (650-800m)
*Ausziehgleise Richtung BW
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*7 Gleise der Ausfahrgruppe für [[Durchgangsgüterzug|Durchgangsgüterzüge]] (300-680m)
*7 Gleise der Ausfahrgruppe für [[Durchgangsgüterzug|Durchgangsgüterzüge]] (300-680m)
*weiterer Ablaufberg vor 8-gleisiger Stationsgruppe für [[Nahgüterzug|Nahgüterzüge]] (170-220m)
*weiterer Ablaufberg vor 8-gleisiger Stationsgruppe für [[Nahgüterzug|Nahgüterzüge]] (170-220m)
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== Stellwerke ==
== Stellwerke ==


[[Datei:Blaue BR 364 im Bahnhof Mühldorf.jpg|miniatur|Die vom Verein [[Museumsstellwerk Mfw Mühldorf|Freunde Historischer Eisenbahn Mühldorf e.V.]] umlackierte [[DB-Baureihe V 60|BR&nbsp;364&nbsp;776]] vor dem Stellwerk Mw]]
[[Datei:Blaue BR 364 im Bahnhof Mühldorf.jpg|miniatur|Die vom Verein [[Museumsstellwerk Mfw Mühldorf|Freunde Historischer Eisenbahn Mühldorf e.V.]] umlackierte [[DB-Baureihe V 60|BR&nbsp;364&nbsp;776]] vor dem Stellwerk Mm]]
Das Stellwerk Mfw (Mühldorf Fahrdienstleiter West) wurde 1942 im Zuge des Bahnhofsumbaues, der durch das gestiegene Frachtaufkommen nötig wurde, in Betrieb genommen.
Das Stellwerk Mfw (Mühldorf Fahrdienstleiter West) wurde 1942 im Zuge des Bahnhofsumbaues, der durch das gestiegene Frachtaufkommen nötig wurde, in Betrieb genommen.


[[Museumsstellwerk Mfw Mühldorf]]
[[Museumsstellwerk Mfw Mühldorf]]
Neben dem Stellwerk Mfw verfügte der Bahnhof Mühldorf bis zur Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks im Jahre 1999 noch über folgende Stellwerke:
Neben dem Stellwerk Mfw verfügte der Bahnhof Mühldorf bis zur Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks im Jahre 1999 noch über folgende Stellwerke:

Stellwerk Mm - Bauart VES 2-Reihen-Hebelwerk ?
Stellwerk Mb - in Betrieb bis 2006 ?


Jahr 2003: Verein "Freunde Historischer Eisenbahn Mühldorf e.V."
Jahr 2003: Verein "Freunde Historischer Eisenbahn Mühldorf e.V."
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|elektrisch ortsgestellte Weichen
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Version vom 10. Januar 2011, 01:48 Uhr

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Mühldorf (Oberbay)
BR 628 am Bahnsteig 1
Daten
Bahnsteiggleise 7
Abkürzung MMF
Preisklasse 4
Eröffnung 1871
Webadresse Stationsdatenbank
Lage
Koordinaten 48° 14′ 53″ N, 12° 31′ 11″ O falscher Wert ›railwaystation‹ in type-Parameter region-Parameter fehltKoordinaten: 48° 14′ 53″ N, 12° 31′ 11″ O
Höhe (SO) 411 m
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Mühldorf (Oberbay)

Der Bahnhof Mühldorf (Oberbay) ist der von der DB RegioNetz Infrastruktur GmbH betriebener und von der Südostbayernbahn genutzte Bahnhof der Stadt Mühldorf am Inn. Er liegt in der oberen Stadt und ist Knotenpunkt des Busnetzes.

Verkehrsanbindung

Service-Einrichtungen

Die Bushaltestelle Bahnhof ist einer der Knotenpunkte des Mühldorfer Busnetzes [1]. Am Bahnhofsvorplatz gibt es sowohl PKW-Parkplätze, Taxistände und 3 verschiedene Fahrradständer mit 283 Stellplätzen [2]. Direkt über die Fußgängerüberführung lässt sich auch das Parkhaus, welches nochmals 390 PKW [3] fasst, erreichen.

Nahverkehr

Der Bahnhof wird überwiegend von Pendlern benutzt, die nach München fahren oder in einen der Züge dorthin umsteigen. Zudem ist er Endbahnhof für viele Zugfahrten aus allen Richtungen, und somit der wichtigste Umsteigebahnhof der Region. Die Zahl der Reisenden pro Tag beträgt nach verschiedenen Quellen rund 10.000 [4] bis 14. 000 Pendler [5]. Seit 1994 ist der Bahnhof Mittelpunkt des Liniensterns Mühldorf.

von Pasing (Paris)
München Hbf
München Ost
nach Holzkirchen-Rosenheim    
München-Mühldorf
Mühldorf am Inn
Mühldorf-Simbach
Simbach
Salzach
Braunau
Innviertelbahn
Neumarkt-Kallham
Westbahn
Wels
Linz
Verbindungsbahn (Wien)
Wien Westbahnhof

Fernverkehr

Hauptartikel: Magistrale für Europa

Der Bahnhof liegt an der geplanten Magistrale Paris – München – Mühldorf – Wien – Bratislava. Da die Strecke München – Mühldorf – Wels – Wien noch nicht mehrgleisig ausgebaut und elektrifiziert ist, läuft der größte Teil des Personenfernverkehres auf der Relation München–Rosenheim–Salzburg–Wien. Diese ist jedoch länger und durch die starke Frequentierung überlastet.

Auch die Verlängerung der mittlerweile fertig ausgebauten Tauernmagistrale wird seit längerem angestrebt. So wird schon im Bundesverkehrswegeplan 1985 ein teilweise zweigleisiger Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke München–Mühldorf–Freilassing geplant. Auch soll so die Strecke München–Rosenheim entlastet werden, um eine höhere Auslastung am Brennerpass auch in Hinblick auf die Fertigstellung des Brennerbasistunnels zu erreichen.

Historisch wurden 2 Mal besondere Fernzüge über Mühldorf geleitet. Von 1883 bis 1897 fuhr der Orient-Express über München – Mühldorf – Simbach nach Linz. Auch wurden während der nationalsozialistischen Herrschaft Urlauberzüge von Berlin nach Berchtesgaden über Plattling–Mühldorf gefahren, die dann aber bald ob Besuchen von weiteren Sehenswürdigkeiten die längere Strecke über München benutzten.

Geschichte

Strecken

Das eisenbahnlose Viereck mit den umgebenden Strecken
1899 fehlten nur noch die Strecken nach Traunstein und Burghausen
heutige Lage im Streckennetz: Linienstern Mühldorf

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Südostbayern eisenbahntechnisch noch kaum erschlossen. Um Mühldorf herum bestand ein sogenanntes „eisenbahnloses Viereck“ mit den umliegenden an das Eisenbahnnetz angeschlossenen Städten Salzburg, Rosenheim, München, Landshut und Passau. Als auch dieses Gebiet erschlossen werden sollte, machten viele Bürgerinitiativen und einflussreiche Personen verschiedene Vorschläge zur Streckenführung. Einige sollten München mit Salzburg oder Passau verbinden, andere von Rosenheim aus am Inn entlang oder in Richtung Regensburg führen. Dabei sollten aus militärischen Gesichtspunkten keine Strecken parallel zur Landesgrenze verlaufen. Schließlich wurde ein Streckenverlauf von München aus durch Isen- und Rotttal nach Schärding vorgeschlagen, woraufhin die Städte am Inn eine billigere Variante über Neuötting und Simbach vorstellten. Diese sollte in Neuötting von einer Linie Landshut-Traunstein gekreuzt werden.

Die Planungskonzession stellte zudem in Aussicht, diese laut Kostenvoranschlag nur etwa ¾ so teure Linie über Braunau nach Ried zu verlängern und damit an die Kaiserin-Elisabeth-Bahn anzuschließen, was die Fahrzeit von München nach Wien deutlich verkürzen würde. Unter der Bedingung dieses Anschlusses wurde eine solche Strecke schließlich im bayerischen Landtag beschlossen. Am 5.Oktober 1863 wurde dort im Gesetz zur Vervollständigung und Ausbau der bayerischen Staatsbahnen für die Linie München-Simbach ein Haushalt von 15,4 Mio. Gulden veranschlagt. Die genauere Planung sah dann eine Trassierung über Dorfen statt Haag und nicht zwischen Neuötting und Altötting hindurch vor, da sonst 2 weitere Innbrücken gebaut hätten werden müssen.

Parallel dazu plante die bayerische Ostbahn AG eine Verbindung zwischen Regensburg und Rosenheim als Fortsetzung der Brennerbahn und zum Anschluss Richtung Böhmen. 1869 wurde in einem Gesetz die Linie Vilshofen-Mühldorf-Rosenheim projektiert. Die Strecke nach Rosenheim wurde ab 1870 gebaut, die nach Norden sollte aber über Plattling führen, was eine Neuplanung erforderte. Am 15. Oktober 1872 wurde entschieden, die über Pilsting nach Plattling zu führen und von dort erst nach Eisenstein. Insbesondere setzte sich der damalige Handelminister Gustav von Schlör für den Knotenpunkt Mühldorf ein, sodass ihm am Tag vor der Eröffnung der Münchner Strecke die Ehrenbürgerwürde der Stadt Mühldorf verliehen wurde[6].

Schließlich wurden in den darauffolgenden Jahren die folgenden Strecken(abschnitte) gebaut und dann eröffnet am:

1.Mai 1871: München-Mühldorf-Neuötting KBS 940
1. Juni 1871: Neuötting-Simbach KBS 941
15. Oktober 1875: Mühldorf-Neumarkt-Pilsting(-Plattling) KBS 945
1. Mai 1876: Mühldorf-Wasserburg-Rosenheim KBS 944
4. Oktober 1883: Neumarkt-Landshut KBS 945
6. Oktober 1888: Neumarkt-Passau KBS 946
1. Mai 1897: Mühldorf-Tüssling-Altötting KBS 942
9./10. August 1897: Altötting-Burghausen KBS 942
27. September 1900:  Thann-Matzbach–Haag KBS 427b
1. Oktober 1903: Wasserburg-Grafing KBS 948
1. Dezember 1908: Tüssling-Garching-Wiesmühl(-Freilassing-Salzburg)  KBS 943
15. November 1910: Garching-Trostberg(-Traunstein) KBS 947
Dorfen–Velden KBS 427a?

Entwicklung

Der Bahnhof Mühldorf wuchs über die Jahrzehnte hinweg mit dem Neubau verschiedener Strecken, Umorganisationen und anderen benötigten Neubauten. So war er bei seiner Eröffnung 1871 mit nur 3 Bahnsteiggleisen, das erste davon für die (geplante) Rosenheim-Landau-Strecke, ein paar Sackgleisen zur Güterhalle sowie Laderampe und -straße noch als kleiner Durchgangsbahnhof geplant.

Für die Eröffnung der Strecke Rosenheim-Landau wurde die Station dann zum Kreuzungsbahnhof ausgebaut, sodass 5 Bahnsteiggleise, 2 durchgehende und 4 Abstell- Güterzuggleise zur Verfügung standen. Die Ortsgüteranlage wurde westlich des Empfangsgebäudes angelegt. Die Lokremise der Ostbahn entstand östlich des Empfangsgebäudes und südlich der Durchfahrgleise, die der Staatsbahn lag östlich des Empfangsgebäudes und nördlich der Durchfahrgleise (heutiges Bw). Nachdem 1876 die Ostbahn in die Staatsbahn eingegliedert wurde, wurden auf dem Gelände des Ostbahn-Bw's 1898 Lokalbahngleise für die Strecke nach Burghausen angelegt. Im selben Jahr bekamen das Lagerhaus des Landwirtschaftlichen Bezirksverbandes und die örtliche Kiesgrube Bahnanschlüsse. Auch erhielt das 6. Gleis einen Bahnsteig. 1903 wurde eine elektrische Beleuchtung für die Bahnsteige gebaut.

Die BR 218 348-1 im Jahre 1988

Zur Eröffnung der Strecke nach Salzburg 1908 wurden die Schüttbahnsteige auf 2 Zwischenbahnsteige umgebaut, es erfolgte eine Überdachung und das Anlegen der Bahnsteigunterführung. Somit waren 7 Bahnsteiggleise mit Stumpfgleisen für Kurswagen oder Lokomotiven dazwischen entstanden. Zudem wurde die Ladehalle vergrößert und das Sägewerk angeschlossen. Auch wurden eine Desinfektionsanlage für Viehwagen und die Bahnmeisterei errichtet. 1913-1917 wurde der 3. Zwischenbahnsteig gebaut und die Verlängerung der Bahnsteigdächer sowie neue Verschub- und Abstellgleise in Angriff genommen. Damit waren neben den 7 Bahnsteiggleisen noch 1 Maschinen-(Umfahr)gleis, 4 durchgehende und 6 Abstell- Güterzuggleise benutzbar.

  • erster Weltkrieg: umfangreiche militärische Einrichtungen (westlich des Bahnhofes); danach wieder abgebaut
  • Mitte der 20er: Erweiterung der nördl. Lokremise
  • 1944 Fertigstellung des Rangierbahnhofes
  • 1945 Bombenangriffe
  • Oktober 1978 Abriss und Neubau des beschädigten und heruntergekommenen Empfangsgebäudes
  • 2000 Bau des überdachten Stegs und des Parkhauses
  • 2008 Erhöhung und Sanierung der Bahnsteige [7]

Rangierbahnhof

20er:Der Aufbau der Betriebe des Chemiedreiecks, der Bau der Innstaustufen und die Ansiedelung von Industrie in Töging und Garching in den 20er Jahren brachte steigende Beförderungszahlen im Güterverkehr mit sich. Noch heute wird über die Strecke nach Burghausen rund 1% des bundesweiten Güteraufkommens transportiert. Dafür reichten die 11 für den Güterverkehr vorgesehenen Gleise nicht mehr aus.

  • 7 erhöht gelegene Gleise als Einfahrgruppe (650-700m)
  • Ablaufberg
  • 18 Richtungsgleise (650-800m)
  • Ausziehgleise Richtung Bw
  • 7 Gleise der Ausfahrgruppe für Durchgangsgüterzüge (300-680m)
  • weiterer Ablaufberg vor 8-gleisiger Stationsgruppe für Nahgüterzüge (170-220m)

Thyssen-Gleisbremse


1939-1942 Bau des Rangierbahnhofes Dabei auch Bau des markanten Wasserturms Erweiterung bzw. Umbau der Betriebsanlagen

bei Fertigstellung einer der größten und leistungsfähigsten der deutschen Reichsbahn, der modernste Europas

2.Weltkrieg

Seit 1944 wurde auch in Mühldorf mit einem feindlichen Großangriff auf die Stadt gerechnet. Daher wurden Schutzmaßnahmen gegen Bombenangriffe eingeleitet, wie in allen Städten des 3. Reiches auch. Dazu gehörten die Anlage von Luftschutz-Deckungsgräben und -Deckungslöchern an Verkehrsknotenpunkten, der Bau von unbeheizbaren Holzbehelfsheimen zwischen Töginger und Eichkapellenstraße als Notunterkünfte für Obdachlos gewordene, Verordnungen zum Umbau von Kellerräumen in Luftschutzkeller und die Umbauten der am Stadtwall gelegenen Bierkeller in solche. Der erste Angriff fand am 4. November 1944 durch amerikanische Bomber statt. Vermutlich auch da es kein geplanter Abwurf war, wurde niemand verletzt, als die Bomben in den Innauen östlich der Altstadt einschlugen. Am 16. März 1945 wurde der Bahnhof von Tieffliegern angegriffen, es entstand ebenfalls kaum Sachschaden[8].

Beim zweiten Angriff 19. März 1945[9] sollten die gesamten Gleisanlagen des Verschiebebahnhofs Mühldorf, sowie sämtliches Rollmaterial und alle Betriebseinrichtungen, zerstört werden. Trotz des nahen Kriegsendes sollten laut der auf der Casablanca-Konferenz erlassenen Anweisung die militärischen, industriellen und wirtschaftlichen Systeme zerstört und die Bevölkerung demoralisiert werden. Auch hatte der Mühldorfer Bahnhof mittlerweile eine große strategische Bedeutung erlangt. In mehreren Angriffswellen wurden insgesamt 5626 Sprengbomben abgeworfen, wobei wegen des bereits entstandenen Rauchs auch die obere Stadt und nicht nur Bahnhofsgelände getroffen wurde. Der Angriff forderte 130 Todesopfer und über 300 Verletzte. Neben etwa 2800 Güterwagen und 50 Lokomotiven wurden mit über 27 km Gleis fast 75% der Gleisanlagen zerstört. Die Aufräumarbeiten und Trauerfeiern wurden von der NS-Partei für Propagandazwecke genutzt.

Für die Reparaturarbeiten der Bahngleise mit dem Ziel, wenigstens einige Durchfahrgleise wiederherzustellen, wurden auch Zwangsarbeiter und Häftlinge des KZ Mettenheim eingesetzt. Als dies von feindlichen Aufklärern bemerkt wurde, kam es zu dem letzten Angriff am 20. April 1945[10]. Hierbei wurden nochmals 20 Menschen getötet. Neben dem Bahnhofsgebiet wurde auch die Altstadt getroffen. Die Ehringer Innbrücke wurde in den letzten Kriegstagen gesprengt und noch bis 27. Mai 1946 wiedererrichtet[11].

Vom Bahnhof wurden 54,5km Gleise und 234 Weichen zerstört;[12] von der Stadt Mühldorf etwa 40%[13], die sich nicht nur im Bahnhofsgebiet befanden. 114 Gebäude wurden durch die 1060 Tonnen Bomben völlig zerstört, 408 beschädigt. Insgesamt waren 154 Menschenleben zu beklagen, die während den Angriffen oder an deren Folgen starben. 1200 der der etwa 8100 Einwohner wurden obdachlos.

Auswirkungen auf die Entwicklung Mühldorfs

Um 1900 siedelte sich am Bahnhof entlang die erste Industrie an, auch die Post richtete eine Postexpedition ein. In den 1920er Jahren wurde die Walzmühle errichte, die heute noch das Viertel dominiert. Als dann nach dem 1. Weltkrieg auch die Bahnhofsstraße bebaut wurde, wuchs das Gebiet zum eigenen Stadtviertel[14] Nach 1920 entstanden dann neben der oberen Stadt auch Siedlungen nördlich des innkanals. Für die Vielzahl an Arbeitskräften und Angestellten der Bahn wurden auch immer wieder Wohnsiedlungen erbaut. Dazu zählen die Hartgassensiedlung von 1933 als sozialer Wohnungsbau des NS-Regimes, die Errichtung einer Wohnsiedlung in Mößling parallel zum Anlegen des Rangierbahnhofs und der Bau der „Eisenbahnerwohnblöcke“ an der Kärnerstraße in den 1950ern. Noch heute beschäftigt die Bahn über 1000 Menschen[15].

Zum Mai 2001 wurde von der Stadt Mühldorf in Zusammenarbeit mit der Post ein städteplanerischer Wettbewerb zur Aufwertung des Bahnhofsviertels in der oberen Stadt durchgeführt. Das etwa 4,4 ha große „Quartier am Bahnhof“ sollte wieder ein städtebauliches Gepräge erhalten, wie es dieses vor dem Krieg bereits besaß. Es gilt neben der Anbindung der B 12 als zweiter Eingang zur Stadt Mühldorf. Dazu ist ein Umbau des Bahnhofsplatzes sowie der ehemaligen Post- und nicht mehr genutzten Bahngrundstücke in Planung[16]. Zudem soll die Vernetzung der nördlichen Wohngebiete mit der Altstadt verbessert werden, wozu auch ein Radfahrer- und Fußgängersteg über den Innkanal errichtet werden soll[17]. Dessen baldige Finanzierung ist aber fraglich[18].


Stellwerke

Die vom Verein Freunde Historischer Eisenbahn Mühldorf e.V. umlackierte BR 364 776 vor dem Stellwerk Mm

Das Stellwerk Mfw (Mühldorf Fahrdienstleiter West) wurde 1942 im Zuge des Bahnhofsumbaues, der durch das gestiegene Frachtaufkommen nötig wurde, in Betrieb genommen.

Museumsstellwerk Mfw Mühldorf Neben dem Stellwerk Mfw verfügte der Bahnhof Mühldorf bis zur Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks im Jahre 1999 noch über folgende Stellwerke:

Jahr 2003: Verein "Freunde Historischer Eisenbahn Mühldorf e.V." Ziel: im Stellwerk Mfw ein Museumsstellwerk Erläuterung der Funktion der Eisenbahnsicherungstechnik und der Eisenbahngeschichte der von Mühldorf ausgehenden Strecken

Stellwerke im Bahnhof Mühldorf[19]
Kürzel Art Bauart (Hersteller) Betrieb Aufgaben Bild
seit bis
Ma elektromechanisches Stellwerk 1912 von Siemens & Halske 1942 ? Abl.
Ma elektrisch ortsgestellte Weichen Ablaufbergsteuerungssytem MSR32 von Siemens[20] 2000 Abl.
Mb elektromechanisches Stellwerk 1912 von Siemens und Halske 1943 2006
Mf Elektronisches Stellwerk von Siemens 2000 neben Fdl. auch ZS und RS
Mfo elektromechanisches Stellwerk VES-4-Reihen-Hebelwerk 1944 2000 Fdl. ost
Mfw elektromechanisches Stellwerk VES-4-Reihen-Hebelwerk 1942 2000 Fdl. west, Museumsstellwerk
Mm elektromechanisches Stellwerk VES-2-Reihen-Hebelwerk 1943 2000
Mp elektromechanisches Stellwerk Bauart E43 1949 2000
Mw mechanisches Stellwerk Einheitsbauart 1943 2000
Mg Wärterhäuschen am Ablaufberg abgerissen
Mv am alten Ausrüstungsschuppen und den Bbv-Gleisen abgerissen
Mn An der Bekohlungsanlage abgerissen
Ms am „kleinen“ Ablaufberg abgerissen
grau hinterlegt: noch in Betrieb

Betriebswerk

siehe Hauptartikel: Benutzer:Bergi93/Werkstatt/Bahnbetriebswerk Mühldorf

Geschichte

Noch heute werden Dampfloks auf Sonderfahrten eingesetzt, hier die BR 70 083 im Mai 2008.
Blick auf das BW im April 1988
Ein Uerdinger Schienenbus fährt nach Osten ins Ausziehgleis.

Außenstelle von Simbach

1926 selbstständig

1959 Mutter-BW für Außenstelle Simbach

Betriebsanlagen

Fahrzeuge

  • BR 215 seit 1968
  • BR 216 seit 1964
  • BR 217 seit September 1965 mittlerweile alle in Doppeltraktion [21]
  • BR 225 jederzeit Ersatz für 217[21]
  • BR 233 (Ludmilla)
  • 218 seit 1971 Mühldorf–München–Simbach vor Doppelstockzügen, modernisierte Silberlinge & IR-Wagen; auch Güterzugdienst[21]


Einzelnachweise

  1. Busnetz Mühldorf
  2. Stationsdatenbank
  3. Parkplätze am Bahnhof
  4. Stationen der SOB
  5. www.muehldorf-informativ.de
  6. Josef Steinbichler: Die Ehrenbürger der Stadt Mühldorf. In: Mühldorf - Stadt am Inn (siehe unten)
  7. SOB-Webseite zur Modernisierung
  8. Mühlorfer Anzeiger vom 17. 3. 1945 - Aus Heimat und Ferne: Tieffliegrangriff auf unser Kraisgebiet
  9. Mühldorfer Anzeiger vom 20. März 1945 - Terrorangriff auf Mühldorf
  10. Mühlorfer Anzeiger vom 21. 4. 1945 - Aus Heimat und Ferne Kurznachricht über ein getöteten Lokführer
  11. Hans Rudolf Spagl: Neubeginn nach 1945. In: Mühldorf - Stadt am Inn (siehe unten), Seite 186
  12. www.iivs.de (InnIsenVilsSalzach-Bürgernetz) - Bericht vom Kriegsende in Mühldorf
  13. www.muehldorf.de - Geschichte
  14. Wolfgang Pfeiffer: Mühldorf im Spiegelbild der großen Geschichte. In: Mühldorf - Stadt am Inn (siehe unten).
  15. Reinhard Wanka: Verkehrsknotenpunkt Mühldorf. In: Mühldorf - Stadt am Inn (siehe unten)
  16. Stadt Mühldorf am Inn (Hrsg): Städtebaulicher Ideen- und Realisierungswettbewerb „Quartier am Bahnhofsplatz“. Buchdruckerei Günther Raschke, 2001 - als Broschüre im Rathaus erhältlich
  17. Archiv des OVB - Steg über den Innkanal
  18. Archiv des OVB - Kosten steigen weiter
  19. nach www.stellwerke.de - Stellwerksliste und www.stellwerke.de - Abkürzungen sowie Hauptbahn München–Simbach und ihre Zweigbahnen (siehe unten), Karte auf Seite 20/21
  20. www.mobility.siemens.com - MSR32
  21. a b c Die V 160-Familie. In: Eisenbahn Magazin. Nr. 5/09, Alba Verlag, Düsseldorf, ISSN 0342-1902, Im Focus, S. 5-13.

Literatur und Quellen

  • Reinhard Wanka, Wolfgang Wiesner: Hauptbahn München–Simbach und ihre Zweigbahnen. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1996, ISBN 3-922138-59-4, v.a. Seiten 7-28 und 95-101.
  • Reinhard Wanka: Mühldorf wird Bahnstation, In: Das Mühlradl Bd. XXVIII Jg. 1986, Seiten 35-60.
  • Reinhard Wanka: Der Bahnknotenpunkt Mühldorf, In: Das Mühlradl Bd. XXIX Jg. 1987, Seiten 6-30.
→ gekürzte Fassung auf der Seite der Modellbahnfreunde Mühldorf
  • Hans Gollwitzer: Hundert Jahre Mühldorfer Eisenbahn, In: Das Mühlradl Bd. XIV Jg. 1971/72, Seiten 77-87.
  • Edwin Hamberger: »Rauch und Staub verdunkelten die Sonne«. Geschichtsverein Heimatbund Mühldorf a. Inn e.V., Altötting 2005, ISBN 3-930033-19-4, zu den Luftangriffen auf Mühldorf
  • Heimatbund Mühldorf (Hrsg.): Mühldorf - Stadt am Inn. 2. Auflage. Gebr. Geiselberger GmbH, Altötting 1995, ISBN 3-930033-11-9.

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