Bengt Nordenberg

Bengt Nordenberg (* 22. April 1822 in Jämshög, Blekinge; † 18. Dezember 1902 in Düsseldorf) war ein schwedischer Genremaler der Düsseldorfer Schule.

Leben

Nordenberg wurde 1822 als Sohn des Pächters Per Jönsson Nord (1785–1854) und seiner Frau Sissa Bengtsdotter im südschwedischen Ort Jämshög geboren. Obwohl die kinderreiche Familie arm war – Nordenberg hatte neun Geschwister, schickte ihn sein Vater nach Karlshamn auf die Schule. Nordenberg, der gerne las und früh zu zeichnen begann, hatte im Alter von zwölf Jahren Gelegenheit, beim Maler Brodin in Sölvesborg in die Lehre zu gehen. 19-jährig wurde er dessen Geselle. 21-jährig schrieb er sich in der Kunstakademie Stockholm ein, doch musste er mangels Geldes wieder heimkehren und arbeiten gehen. 1846 begann er an der Stockholmer Akademie erneut mit dem Malereistudium. Bald darauf stellte er mit Erfolg seine ersten Gemälde aus.

1851 reiste er nach Düsseldorf, wo er im Oktober eintraf, um an der dortigen Kunstakademie weiter zu studieren. Im Vorjahr hatte sich mit Carl d’Unker der erste Schwede dort eingeschrieben. Bis etwa 1854 studierte Nordenberg an der Düsseldorfer Akademie bei Theodor Hildebrandt, unterbrochen durch kurze Reisen nach Schweden. In Düsseldorf arbeitete Nordenberg im Atelier des freischaffend tätigen norwegischen Genremalers Adolph Tidemand, der sein künstlerisches Vorbild wurde. Jener hatte bereits Ende der 1830er Jahre damit begonnen, romantische Motive des skandinavischen Volkslebens und mithin die Norwegische Nationalromantik ins Bild zu setzen. 1855 heiratete Nordenberg in Lekaryd die Schwedin Nanny Maria Charlotta Sutthof (1831–1905).[1] 1856 erhielt Nordenberg ein Reisestipendium des schwedischen Staats, das es ihm ermöglichte, für anderthalb Jahre bei Thomas Couture in Paris zu studieren. Nach einer kurzen Rückkehr an den Rhein reiste er im Herbst 1858 nach Rom. Bald kehrte er aber wieder nach Düsseldorf zurück, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 1902 als freischaffender Maler lebte.[2]

Von 1856 bis 1889 war er Mitglied des Düsseldorfer Künstlervereins Malkasten. Privatunterricht gab Nordenberg ab 1856 dem Schweden Peter Eskilson (1820–1872), ab 1877 der Schwedin Augusta Jensen (1858–1936) sowie ab 1873 seinem Neffen Karl Henrik Nordenberg (1857–1928), der wie er selbst bis zu seinem Tode als freischaffender Maler in Düsseldorf wohnte. Ehrungen durch Medaillen erzielte Nordenberg in Stockholm (1845, 1847 und 1848), Lyon (1866) und London (1879). Beim Salon de Paris des Jahres 1864 fand er eine lobende Erwähnung, ebenso in der Wiener Ausstellung des Jahres 1873.

Werk (Auswahl)

Der Schwerpunkt von Nordenbergs Schaffen lag in der Genremalerei. Sein bevorzugtes Sujet war das Volksleben der Landbevölkerung in den schwedischen Provinzen Blekinge, Dalarna und Schonen, das er mit den Techniken der Düsseldorfer Malerschule festhielt. Nordenberg schuf aber auch Porträts, ferner sakrale Bilder, etwa für die Kirchen von Asarum, Kungsbacka, Öljehults und Tingsås.

  • Altargang in einer schwedischen Landkirche (1856)
  • Hochzeit in Värend (1873)

Literatur

  • Sven Christer Swahn: Bengt Nordenberg 1822–1902, Vekerum, 1975, ISBN 9789186787103 (schwedisch)
  • Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-3, Band 1: S. 183, 184, 279, 344, 363, 371, 430, 433, 437; Band 2: S. 420.

Einzelnachweise

  1. Profil Nanny Maria Charlotta Nordenberg (Sutthof) im Portal geni.com, abgerufen am 9. September 2013
  2. Seine letzte Adresse in Düsseldorf war das Haus Ehrenstraße 13 im Stadtteil Pempelfort. – Siehe: Grosses Landes-Adressbuch oder Handels- und Gewerbeadressbücher für die einzelnen Staaten u. Provinzen des Deutschen Reiches, Berenberg, Hannover 1901, S. 1511.
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