Apple Pay

Apple Pay

Basisdaten

Entwickler Apple
Erscheinungsjahr 2014
Betriebssystem iOS 8.1 und neuer
Kategorie Mobile-Payments
Lizenz Proprietär
deutschsprachig nein
apple.com (englisch)

Apple Pay ist ein Zahlungssystem des US-amerikanischen Unternehmens Apple für hauseigene, mobile Geräte. Es wurde am 20. Oktober 2014 in den USA für das iPhone 6 und 6 Plus eingeführt. Das Zahlungssystem arbeitet mittels Near Field Communication (NFC), sowie über die hauseigene App Wallet. Zahlungen sind auch über die hauseigene Smartwatch Apple Watch möglich. Das Zahlungssystem wurde am 9. September 2014 auf einer iPhone-Veranstaltung für den US-amerikanischen Markt vorgestellt. Seit dem 14. Juli 2015 steht der Dienst auch im Vereinigten Königreich zur Verfügung.[1] Er soll später auch in weiteren Ländern eingeführt werden.[2]

Das Unternehmen erklärte, dass der Dienst in über einer Million US-Geschäften angeboten werde.[3] Das System kann außerdem genutzt werden, um Zahlungen in dafür vorgesehenen Apps durchzuführen.[2] Apple verlangt von den Banken eine Umsatzgebühr in Höhe von 0,15 %.[4][5][6]

Funktionsweise

Bei jeder Transaktion wird die Device Account Number entweder mittels Near Field Communication im stationären Handel oder im Online-Handel per Internet an den Verkäufer übermittelt. Die Device Account Number ist eine zufällig generierte 16-stellige Repräsentation der Kreditkartennummer und kann als Token verstanden werden. Diese wird im Chip Secure Element gespeichert, die vom Betriebssystem isoliert und nicht Teil des Backups ist. Unterschiedliche Geräte erhalten bei der Einrichtung der Kreditkarteninformation unterschiedliche Device Account Numbers zugewiesen. Beim Eintragen einer neuen Kreditkarte in Wallet werden neben den konkreten Kartendaten auch Geräteinformationen wie die letzten Ziffern der Mobilfunknummer oder der Gerätename sowie der ungefähre Standort an die ausgebende Bank weiter geleitet, um Missbrauch beim Hinterlegen der Kartendaten zu vermeiden. Auf einem Gerät hinterlegte Kartendaten können jederzeit vom Nutzer wieder gelöscht werden. Bei Verlust des Geräts kann dies über Mein iPhone suchen oder über die iCloud-Einstellungen auch ohne direkten Zugriff darauf geschehen.

Listen im dazugehörigen Bankennetzwerk ermöglichen die Zuordnung der Device Account Number zu den hinterlegten Kreditkarten. Der Verkäufer überträgt diese Nummer an das zugehörige Bankennetzwerk und erhält eine Freigabe für die Transaktion. Daraufhin übermittelt er den zu zahlenden Betrag und seine ID an das Gerät des Käufers. In einem zweiten Schritt muss nun der Apple-Pay-Nutzer dies mittels seiner Touch ID beziehungsweise Apple Watch bestätigen.[7] Die Bestätigung erfolgt mittels eines Kryptogramms, in dem unter anderem eine einmalige Card Validation Code (CVV), der Betrag, der Verkäufer und die Authentifizierung des Apple-Pay-Nutzer an seinem spezifischen Gerät codiert gespeichert sind. Der Aufbau des Kryptogramms ist nicht veröffentlicht und daher kann die Vollständigkeit dieser Angaben nicht überprüft werden. Das Kryptogramm wird über den Verkäufer an das Bankennetzwerk weitergeleitet und die Zahlung durchgeführt.

Während der gesamten Übertragung werden weder die Kreditkartennummer noch sonstige sensiblen Daten übertragen, mit Ausnahme der Adresse, falls Postversand gewünscht wird. Die Device Account Number ist nur mit einem gültigen Kryptogramm nützlich und kann nur für Transaktionen mittels eines einzigen spezifischen Apple-Geräts genutzt werden.[6][5] Laut Apple werden die für Apple Pay erforderlichen Kartendaten weder auf dem Gerät noch auf Apples Servern gespeichert.[8][9] Die eigentliche Kartennummer ist somit für keine der an einer Transaktion beteiligten Parteien mehr ersichtlich.

Rezeption

Der Analyst Craig Hettenbach von Morgan Stanley sieht die Vorteile von Apple Pay im großen Kundenstamm von Apple, den Sicherheitsfeatures sowie der Abstimmung mit Großbanken, die alle das geplante System unterstützen. Bisherige NFC-Bezahlsysteme legten ihren Fokus entweder auf Kosteneffektivität oder Nutzerfreundlichkeit. Apple habe beide Aspekte in einem Produkt vereint.[10]

Einzelnachweise

  1. Apple Pay expected to go live in the U.K. on July 14th. 9to5Mac, 4. Juli 2015, abgerufen am 27. August 2015.
  2. a b Apple Pay. Apple, abgerufen am 10. September 2014.
  3. Apple Pay is accepted in over a million stores. And counting.. Abgerufen am 14. November 2015 
  4. Apple Pay: Apple nimmt sich 15 Cent je 100 US-Dollar, maclife.de am 13. September 2014
  5. a b Yoni Heisler: Apple Pay: An in-depth look at what's behind the secure payment system, The Unofficial Apple Weblog, 2. Oktober 2014, abgerufen am 7. Januar 2015
  6. a b Apple Pay, abgerufen am 7. Januar 2015
  7. Apple Pay – Alles was du darüber wissen musst. bluemind.tv, abgerufen am 11. September 2014.
  8. Apple Pay security and privacy overview. Apple, abgerufen am 8. Oktober 2014
  9. iOS Security. Apple, abgerufen am 8. Oktober 2014
  10. Apple Pay hat den entscheidenden Marktvorteil, macerkopf.de am 8. Oktober 2014