Bobby Goepfert

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Bobby Goepfert

Geburtsdatum9. Mai 1983
GeburtsortKings Park, New York, USA
Größe179 cm
Gewicht80 kg

PositionTorhüter
FanghandLinks

Draft

NHL Entry Draft2002, 6. Runde, 171. Position
Pittsburgh Penguins

Karrierestationen

2000–2002Cedar Rapids RoughRiders
2002–2004Providence College
2005–2007St. Cloud State University
2007–2008Augusta Lynx
2008–2009South Carolina Stingrays
2009EC Red Bull Salzburg
2009–2010Hamburg Freezers
2010–2011Charlotte Checkers
2011–2016Düsseldorfer EG
2017–2018Charlotte Checkers

Robert Joseph „Bobby“ Goepfert (* 9. Mai 1983 in Kings Park, New York) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeytorwart, der in Deutschland zuletzt zwischen 2011 und 2016 bei der Düsseldorfer EG in der Deutschen Eishockey Liga unter Vertrag stand.

Karriere

Anfänge

Goepfert im Trikot der Charlotte Checkers

Goepfert begann seine Karriere in der United States Hockey League bei den Cedar Rapids RoughRiders und wechselte danach für vier Jahre in die National Collegiate Athletic Association, wo er nach zwei Jahren vom Providence College zur St. Cloud State University wechselte. Dieser Wechsel geschah auch aus persönlichen Gründen, da er sich in Providence nicht richtig wohlfühlte. Schwerwiegender war jedoch die Tatsache, dass er am College unbeabsichtigt eine Arbeit plagiiert hatte, woraufhin er an der St. Cloud State University eine neue Chance erhielt. Bedingt durch die Regelungen der NCAA musste er im aktiven Sport jedoch ein Jahr pausieren und nutzte diese Zeit, um sein Studium voranzutreiben.[1]

Goepfert wurde beim NHL Entry Draft 2002 an 171. Stelle von den Pittsburgh Penguins gezogen, absolvierte jedoch kein Spiel in der National Hockey League.

Durch gute Leistungen während seiner letzten beiden Studienjahre empfahl er sich nach seinem Abschluss für die ECHL und unterzeichnete einen Vertrag bei Augusta Lynx, wo er ebenfalls überzeugen konnte. Im Jahr 2008 debütierte er in der AHL bei den Hershey Bears, brachte es aber nur auf drei Einsätze und absolvierte den Großteil der Saison bei den South Carolina Stingrays in der ECHL. In derselben Saison spielte er auch ein Spiel für den EC Red Bull Salzburg, wo man aber weiterhin auf Jordan Parise setzte. Für die Saison 2009/10 wurde er jedoch als erster Torhüter von den Salzburgern verpflichtet. Nach der Verpflichtung von Reinhard Divis wurde Goepferts Vertrag aufgelöst. Im Dezember 2009 unterschrieb Goepfert einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2009/10 bei den Hamburg Freezers, die auf Grund einer Verletzung des Stammtorhüters Jean-Marc Pelletier einen neuen Schlussmann benötigten. Im August 2010 unterzeichnete Goepfert einen Vertrag bei den Charlotte Checkers aus der American Hockey League, der aber auch für die ECHL galt.

Düsseldorfer EG

Ein Jahr später wurde er als Ersatztorhüter für Jean-Sébastien Aubin von der Düsseldorfer EG verpflichtet. Nach einem schwachen ersten Drittel der Saison steckte die DEG in der Krise. Trainer Tomlinson ersetzte daraufhin Jean-Sébastien Aubin durch seinen Ersatzmann Bobby Goepfert. Die DEG gab in den nächsten sieben Spielen nur einen Punkt ab und kletterte bis auf Platz drei und Goepfert avancierte zum Stammtorhüter. Außerdem wurde er, wie auch schon zu seiner Hamburger Zeit, nach wenigen absolvierten Spielen aufgrund seiner Spielweise zum Publikumsliebling. Sein erster Shutout für Düsseldorf gelang ihm am 4. November 2011 in München gegen den dort beheimateten EHC. Als erster Spieler neben Kapitän Daniel Kreutzer erhielt er einen Vertrag für die Saison 2012/2013. Mit seinen Leistungen hatte Goepfert maßgeblich Anteil daran, dass es die DEG Metro Stars trotz schwachen Saisonbeginns noch auf die vorderen Ränge der Tabelle schaffte. Erst am letzten Spieltag wurde die direkte Playoff-Teilnahme verpasst. Die gelang dann in den Pre-Playoffs mit zwei Siegen gegen die Iserlohn Roosters. Im Viertelfinale schied die DEG nach fünf von sieben möglichen Spielen gegen den ERC Ingolstadt aus.[2]

Nach dem Ausstieg des Namenssponsors Metro verließen die Trainer und fast alle Spieler die DEG, die nun wieder unter ihrem Traditionsnamen Düsseldorfer EG antrat. Goepfert blieb als einer von nur vier Spielern dem Verein treu. Es folgten zwei Jahre am Tabellenende, in denen Goepfert für seinen Verein oft höhere Niederlagen verhinderte. Nach Siegen wurde es fortan zum Ritual, dass Goepfert kleine Tanzeinlagen vor den Fans zeigte.[3] In der Saison 2013/2014 blieb Goepfert trotz der Verpflichtung des Schweden Stefan Ridderwall Stammtorhüter. Zu Beginn der Saison 2014/15 setzte Goepfert eine Hüftverletzung für mehrere Wochen außer Gefecht. Trainer Christof Kreutzer verpflichtete mit Tyler Beskorowany daher einen weiteren Torwart, der eine Fangquote von über 92 Prozent erreichte und die DEG auf Platz fünf der Tabelle und ins Halbfinale führte. Am Ende der Saison wurde er zum DEL-Torhüter des Jahres gewählt.[4] Entsprechend blieb Gopfert nach überstandener Verletzung nur die Rolle als Ersatztorhüter.

Rekorde

Am 1. Dezember 2013 stellte Gopefert einen DEL-Rekord auf: Beim 2:1-Sieg nach Penaltyschießen gegen die Eisbären Berlin parierte Goepfert 77 Torschüsse, was bis heute Rekord für ein DEL-Spiel ohne Verlängerung ist (Stand 30. April 2021).[5]

Sonstiges

Im Dezember 2013 erlebte Goepfert beim Heimspiel der DEG gegen die Kölner Haie eine kritische Situation: Nach 29 Minuten traf ihn ein Schlagschuss des Kölner Stürmers Nathan Robinson am Kehlkopf, woraufhin Goepfert stürzte. Gestützt von Mitspielern verließ er das Eis und erbrach sich hinter der Bande. Da die Schwellung des Kehlkopfes auf die Luftröhre drückte, musste Teamarzt Dr. Ulf Blecker einen Luftröhrenschnitt vornehmen. Erst nach seiner Rückkehr aus dem Krankenhaus erfuhr Goepfert, dass er für kurze Zeit in Lebensgefahr geschwebt hatte.[6] Nur 53 Stunden nach dem Unfall stand Goepfert gegen den EHC München wieder im Tor und führte seine Mannschaft zu einem 2:1-Erfolg[7].

Karrierestatistik

Hauptrunde

Goepfert im Trikot der Florida Everblades
SaisonTeamLigaGPWLTMIPGAGAASVSSVS%SOGAPIM
2000/01Cedar Rapids RoughRidersUSHL452512425651252.92136091.5810123
2001/02Cedar Rapids RoughRidersUSHL51271652918992.04144693.598010
2002/03Providence CollegeNCAA13661754302.3936592.411000
2003/04Providence CollegeNCAA2815931637692.5377291.802000
2004/05Absolvierte aufgrund eines Wechsels kein Spiel.
2005/06St. Cloud State UniversityNCAA38201442264892.36101091.903020
2006/07St. Cloud State UniversityNCAA35171072149822.29100492.453030
2007/08Augusta LynxECHL33161511798782.6081191.233010
2008/09Hershey BearsAHL310115062.406992.000000
South Carolina StingraysECHL13724795241.8135593.673000
Portland PiratesAHL30106033.001986.360000
EC Red Bull SalzburgEBEL10106022.002291.670000
2009/10EC Red Bull SalzburgEBEL5121255194.479783.620000
Hamburg FreezersDEL2591411387692.9973491.413010
2010/11Florida EverbladesECHL422313323861092.74122091.8020217
Charlotte CheckersAHL21007221.663394.290000
2011/12DEG Metro StarsDEL412415023351072.75114791.53020
2012/13Düsseldorfer EGDEL411227023401243.18115290.40010
2013/14Düsseldorfer EGDEL37923020771083.12129592.00000
2014/15Düsseldorfer EGDEL34.5987.0
2015/16Düsseldorfer EGDEL10540550262.8328392.00

Play-offs

SaisonTeamLigaGPWLTMIPGAGAASVSSVS%SOGAPIM
2000/01Cedar Rapids RoughRidersUSHL4------------------000
2001/02Cedar Rapids RoughRidersUSHL8------------------000
2007/08Augusta LynxECHL4202276112.3915193.210000
2010/11Florida EverbladesECHL21109153.295291.230000
2011/12DEG Metro StarsDEL532-269:15132.89154920000

(Legende zur Torhüterstatistik: GP oder Sp = Spiele insgesamt; W oder S = Siege; L oder N = Niederlagen; T oder U oder OT = Unentschieden oder Overtime- bzw. Shootout-Niederlage; Min. = Minuten; SOG oder SaT = Schüsse aufs Tor; GA oder GT = Gegentore; SO = Shutouts; GAA oder GTS = Gegentorschnitt; Sv% oder SVS% = Fangquote; EN = Empty Net Goal; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Commons: Bobby Goepfert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Collegehockeynews: Interview mit Bobby Goepfert
  2. Patrick Scherer und Roman Grombach: DEG Metro Stars: Play-off-Aus für die DEG. In: RP ONLINE. Abgerufen am 23. September 2016.
  3. RP ONLINE: DEG: Goepfert tanzt nach Sieg. In: RP ONLINE. Abgerufen am 23. September 2016.
  4. DEG Eishockey: Tyler Beskorowany ist Torhüter des Jahres. In: deg-eishockey.de. Archiviert vom Original am 23. September 2016; abgerufen am 23. August 2022.
  5. Eishockey News Saisonvorschau 2020/21, S. 225
  6. Alex Westhoff: Eishockeytorwart Goepfert: „Bloß keinen Luftröhrenschnitt“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 10. Dezember 2013, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 23. September 2016]).
  7. Lebensgefahr und Comeback innert 53 Stunden. In: tagesanzeiger.ch/. Abgerufen am 23. September 2016.