Gedeihstörung

Klassifikation nach ICD-10
R62.8 Gedeihstörung (Sonstiges Ausbleiben der erwarteten physiologischen Entwicklung)
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Als Gedeihstörung wird eine Verzögerung der körperlichen Entwicklung eines Kindes bezeichnet, die häufig mit Auffälligkeiten in der motorischen und psycho-sozialen Entwicklung verbunden ist. Diese tritt in pädiatrischen Kliniken mit einer Häufigkeit von 2–25 % auf und ist in der entwickelten Welt meist ein Begleitsymptom einer Grunderkrankung.[1]

Diagnostik

Die Gedeihstörung ist keine Diagnose, sondern nur eine Beschreibung. Diagnostische Kriterien sind:

Ursachen

Wie bereits erwähnt handelt es sich meist um ein Begleitsymptom einer Grunderkrankung. Durch diese kommt es zu:

Häufige Grunderkrankungen, die mit einer Gedeihstörung einhergehen sind diverse Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, Nahrungsmittelallergien, zystische Fibrose, Zöliakie, Essstörungen. Auch psychiatrische Erkrankungen der Kinder und deren Eltern (Münchhausen-Syndrom, Vernachlässigung) dürfen nicht außer Acht gelassen werden,[3] da sie zu psychosozialem Kleinwuchs führen können.

Therapie

Im Vordergrund steht die Therapie der Grunderkrankung. Weitere Therapie kann erfolgen durch:[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nützenadel: Gedeihstörungen im Kindesalter. In: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 108, Heft 38, Sept. 2011
  2. Leitlinie der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE) zur Gedeihstörung AWMF, Register Nummer 068-002, abgerufen am 8. November 2018
  3. Nützenadel: Gedeihstörungen im Kindesalter. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 108, Heft 38, September 2011.
  4. Nützenadel: Gedeihstörungen im Kindesalter. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 108, Heft 38, September2011.