„Westhofen“ – Versionsunterschied
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'''Westhofen''' ist eine [[Ortsgemeinde]] im [[Landkreis Alzey-Worms]] in [[Rheinland-Pfalz]]. Sie gehört der [[Verbandsgemeinde Wonnegau]] an. Westhofen ist gemäß Landesplanung als [[Grundzentrum]] ausgewiesen.<ref name="regionaldaten" | '''Westhofen''' ist eine [[Ortsgemeinde]] im [[Landkreis Alzey-Worms]] in [[Rheinland-Pfalz]]. Sie gehört der [[Verbandsgemeinde Wonnegau]] an. Westhofen ist gemäß Landesplanung als [[Grundzentrum]] ausgewiesen.<ref name="regionaldaten" /> | ||
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Westhofen liegt in [[Rheinhessen]] zwischen [[Worms]], [[Mainz]] und [[Alzey]]. In Westhofen entspringt der [[Seebach (Rhein)|Seebach]], die stärkste Quelle Rheinhessens. Sie ist gleichzeitig die einzige Quelle in der Region, die auf Talgrund entspringt. Grundwasser aus dem Bereich des [[Donnersberg]]s speist sie. | Westhofen liegt in [[Rheinhessen]] zwischen [[Worms]], [[Mainz]] und [[Alzey]]. In Westhofen entspringt der [[Seebach (Rhein)|Seebach]], die stärkste Quelle Rheinhessens. Sie ist gleichzeitig die einzige Quelle in der Region, die auf Talgrund entspringt. Grundwasser aus dem Bereich des [[Donnersberg]]s speist sie. | ||
Zu Westhofen gehört auch der [[Wohnplatz]] Neumühle.<ref>[http://www.statistik.rlp.de/fileadmin/dokumente/berichte/A1132_201001_ur_G.pdf Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile], Seite 85 (PDF; 2,3 MB)</ref> | Zu Westhofen gehört auch der [[Wohnplatz]] Neumühle.<ref>[http://www.statistik.rlp.de/fileadmin/dokumente/berichte/A1132_201001_ur_G.pdf Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile 2010], Seite 85 (PDF; 2,3 MB)</ref> | ||
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Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Westhofen zum [[Kurpfalz|kurpfälzischen]] [[Oberamt Alzey]]. Während der sogenannten [[Franzosenzeit]] war der Ort Sitz einer [[Mairie]] im [[Kanton Bechtheim]], der Teil des [[Département du Mont-Tonnerre|Departements Donnersberg]] war. Aufgrund der 1815 auf dem [[Wiener Kongress]] getroffenen Vereinbarungen und einem 1816 zwischen [[Großherzogtum Hessen|Hessen]], [[Kaisertum Österreich|Österreich]] und [[Preußen]] geschlossenen Staatsvertrag kam die Region zum [[Großherzogtum Hessen]] und wurde von diesem der [[Provinz Rheinhessen]] zugeordnet. Nach der Auflösung der rheinhessischen Kantone kam der Ort 1835 zum neu errichteten [[Kreis Worms]], zu dem er bis 1969 gehörte. | Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Westhofen zum [[Kurpfalz|kurpfälzischen]] [[Oberamt Alzey]]. Während der sogenannten [[Franzosenzeit]] war der Ort Sitz einer [[Mairie]] im [[Kanton Bechtheim]], der Teil des [[Département du Mont-Tonnerre|Departements Donnersberg]] war. Aufgrund der 1815 auf dem [[Wiener Kongress]] getroffenen Vereinbarungen und einem 1816 zwischen [[Großherzogtum Hessen|Hessen]], [[Kaisertum Österreich|Österreich]] und [[Preußen]] geschlossenen Staatsvertrag kam die Region zum [[Großherzogtum Hessen]] und wurde von diesem der [[Provinz Rheinhessen]] zugeordnet. Nach der Auflösung der rheinhessischen Kantone kam der Ort 1835 zum neu errichteten [[Kreis Worms]], zu dem er bis 1969 gehörte. | ||
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Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Westhofen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:<ref name="regionaldaten" /> | Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Westhofen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:{{EWR|DE-RP}}<ref name="regionaldaten">[http://www.infothek.statistik.rlp.de/MeineHeimat/detailInfo.aspx?topic=4095&ID=3537&key=0733107071&l=3 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten]</ref> | ||
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Version vom 26. November 2015, 03:40 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 42′ N, 8° 15′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Alzey-Worms | |
Verbandsgemeinde: | Wonnegau | |
Höhe: | 121 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,73 km2 | |
Einwohner: | 3429 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 233 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67593 | |
Vorwahl: | 06244 | |
Kfz-Kennzeichen: | AZ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 31 071 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Schneller 3 67574 Osthofen | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Ottfried Fehlinger (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Westhofen im Landkreis Alzey-Worms | ||
Westhofen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Wonnegau an. Westhofen ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]
Geographie
Westhofen liegt in Rheinhessen zwischen Worms, Mainz und Alzey. In Westhofen entspringt der Seebach, die stärkste Quelle Rheinhessens. Sie ist gleichzeitig die einzige Quelle in der Region, die auf Talgrund entspringt. Grundwasser aus dem Bereich des Donnersbergs speist sie.
Zu Westhofen gehört auch der Wohnplatz Neumühle.[3]
Geschichte
Westhofen wurde bereits in karolingischer Zeit erstmals erwähnt und erhielt im Jahre 1324 das Marktrecht. Die Bedeutung Westhofens in früherer Zeit zeigt sich an der noch erhaltenen Umwehrung mit einer Fleckenmauer und mehrfachen Gräben.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Westhofen zum kurpfälzischen Oberamt Alzey. Während der sogenannten Franzosenzeit war der Ort Sitz einer Mairie im Kanton Bechtheim, der Teil des Departements Donnersberg war. Aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen und einem 1816 zwischen Hessen, Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrag kam die Region zum Großherzogtum Hessen und wurde von diesem der Provinz Rheinhessen zugeordnet. Nach der Auflösung der rheinhessischen Kantone kam der Ort 1835 zum neu errichteten Kreis Worms, zu dem er bis 1969 gehörte.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Westhofen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][2]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Westhofen besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[4]
Wahl | SPD | CDU | FWG | Gesamt |
---|---|---|---|---|
2009 | 5 | 8 | 7 | 20 Sitze |
2004 | 7 | 6 | 7 | 20 Sitze |
Wappen
Blasonierung: „In Silber drei blaue Trauben an sechsblättriger grüner Weinranke.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
An einem der schönsten Marktplätze Rheinhessens reihen sich nicht nur Fachwerkhäuser und Denkmäler, sondern auch die evangelische und die katholische Kirche, unter der am 3. Oktober 1981 ein Beinhaus entdeckt wurde.
- Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Westhofen
- Evangelische Kirche
- Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul
- Alte Fachwerkhäuser am Marktplatz
- Quelle des Seebachs
Naturdenkmäler
Westhofen ist einer der Fundorte in Rheinhessen mit etwa zehn Millionen Jahre alten Säugetierresten aus den Dinotheriensanden des Ur-Rheins. Der Begriff Dinotheriensande beruht darauf, dass diese Ablagerungen häufig Zähne und Knochenreste des Rüsseltieres Dinotherium enthalten.
Veranstaltungen
Westhofen wartet mit jährlichen Festen wie dem Traubenblütenfest (gewöhnlich am zweiten Wochenende nach Pfingsten), dem Westhofener Markt (vorletzter Sonntag im August) und dem Dreikönigsdreschen (am ersten Sonntag nach Heilige drei Könige) auf.
Wirtschaft und Infrastruktur
Größte Weinbaugemeinden im Anbaugebiet | Rang nach Rebfläche (innerhalb von RLP) | Bestockte Rebfläche 2022 |
---|---|---|
Rheinhessen | ||
Worms | 3 | 1.659 |
Westhofen | 7 | 824 |
Nierstein | 9 | 805 |
Alzey | 8 | 778 |
Alsheim | 10 | 712 |
Ingelheim am Rhein | 13 | 708 |
Bechtheim | 11 | 669 |
Flörsheim-Dalsheim | 12 | 652 |
Bingen am Rhein | 15 | 578 |
Saulheim | 16 | 539 |
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Bad Ems, Mai 2023 |
Westhofen ist erheblich geprägt vom Weinbau und mit 764 Hektar bestockter Rebfläche, davon 68,7 Prozent Weißwein- und 31,3 Prozent Rotweinsorten, nach Worms (1490 Hektar), Nierstein (783 Hektar) und Alzey (769 Hektar) größte Weinbaugemeinde Rheinhessens. Der Morstein ist die renommierteste Einzellage und durch den Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter als „Erste Lage“ klassifiziert. Die Weingüter Wittmann und K. F. Groebe tragen mit ihrem Qualitätsansatz zum Renommee des Ortes bei.
Verkehr
Der Bahnhof Westhofen (Rheinhess) war Endpunkt der Bahnstrecke Osthofen–Westhofen. Im April 1953 endete der Personenverkehr.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Fritz Huxel (1892–1972), Weingutsbesitzer und Rebpionier in Rheinhessen
- Walter Beyer (1920–2012), Volkswirt, Beamter und Kommunalpolitiker (SPD)
Literatur
- Pfarrer J. Ebersmann: Geschichte von Westhofen, Monzernheim und Blödesheim (Westhofen 1909)
- Julius Grünewald / Heinrich Stroh: Chronik des Marktfleckens Westhofen. Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Westhofen. (herausgegeben von der Gemeinde Westhofen, 1974)
- Julius Grünewald: Von Westhofener Häusern und Leuten (Westhofen 1984)
- Julius Grünewald: Rundgang durch Westhofen (Westhofen 1999)
- Ernst Probst: Der Ur-Rhein. Rheinhessen vor zehn Millionen Jahren. GRIN, München 2009
- Literatur über Westhofen in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile 2010, Seite 85 (PDF; 2,3 MB)
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen