„Papierformat“ – Versionsunterschied

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Das Referenzformat der ''A-Reihe'' ist A0, dessen Fläche einen [[Quadratmeter]] beträgt.
Das Referenzformat der ''A-Reihe'' ist A0, dessen Fläche einen [[Quadratmeter]] beträgt.


Das Verhältnis der beiden Seitenlängen eines Blattes im DIN-Format beträgt ca. 1 : 1,4142, oder mathematisch: Eins zur [[Quadratwurzel]] aus Zwei (1 : √2, √2 {{unicode|≅ }}1,4142). Die Millimeter werden gerundet.
Das Verhältnis der beiden Seitenlängen eines Blattes im DIN-Format beträgt ca. 1 : 1,4142, oder mathematisch: Eins zur [[Quadratwurzel]] aus Zwei (1 : √2, √2 {{unicode|≅ }}1,4142).

√2 entspricht dem Verhältnis der Diagonalen eines [[Quadrat]]es zu dessen Seitenlängen. Damit ist die Diagonale des Quadrates aus der kurzen Seite s die lage Seite l.

<math>l \, = \, s \cdot \sqrt{2}</math>

Die Millimeter werden gerundet.


Man kann das Seitenverhältnis von √2 wie folgt herleiten: Gegeben ist, dass das Seitenverhältnis bei den DIN-Formaten stets gleich ist und das man durch Verdopplung der kurzen Seite das Format mit der nächst kleineren Nummer erhält (z.B. aus A4 erhält man A3). Wenn man das Seitenverhältnis mit c und die kurze Seite mit s bezeichnet, ergibt sich daraus das Format s x c*s und das nächst größere Format (c*s x 2*s). Mit der Bedingung, dass das Seitenverhältnis auch beim großen Format gleich c sein muss, folgt für c:
Man kann das Seitenverhältnis von √2 wie folgt herleiten: Gegeben ist, dass das Seitenverhältnis bei den DIN-Formaten stets gleich ist und das man durch Verdopplung der kurzen Seite das Format mit der nächst kleineren Nummer erhält (z.B. aus A4 erhält man A3). Wenn man das Seitenverhältnis mit c und die kurze Seite mit s bezeichnet, ergibt sich daraus das Format s x c*s und das nächst größere Format (c*s x 2*s). Mit der Bedingung, dass das Seitenverhältnis auch beim großen Format gleich c sein muss, folgt für c:

Version vom 8. August 2006, 09:46 Uhr

Die Standardgrößen für Papierformate (siehe Papier) in Deutschland sind die vom Deutschen Institut für Normung 1922 in der Norm DIN 476 festgelegten Formate. Entwickelt wurde der Standard vom Berliner Ingenieur Dr. Walter Porstmann und ähnelt den in Vergessenheit geratenen Entwürfen aus der Zeit der Französischen Revolution.

Die deutsche Norm diente als Grundlage für das internationale Äquivalent DIN EN ISO 216, das wiederum in fast allen Ländern adaptiert worden ist. Unterschiede gibt es meist nur in den erlaubten Toleranzen. Parallel existieren, etwa in den USA und Kanada, auch traditionelle, meist weniger systematisch und praktisch aufgebaute Systeme.

Internationale Papierformate (ISO/DIN)

Aufteilung eines A0-Bogens. Die Formate ergeben sich jeweils durch Halbierung des nächst größeren.

Das Referenzformat der A-Reihe ist A0, dessen Fläche einen Quadratmeter beträgt.

Das Verhältnis der beiden Seitenlängen eines Blattes im DIN-Format beträgt ca. 1 : 1,4142, oder mathematisch: Eins zur Quadratwurzel aus Zwei (1 : √2, √2 Vorlage:Unicode1,4142).

√2 entspricht dem Verhältnis der Diagonalen eines Quadrates zu dessen Seitenlängen. Damit ist die Diagonale des Quadrates aus der kurzen Seite s die lage Seite l.

Die Millimeter werden gerundet.

Man kann das Seitenverhältnis von √2 wie folgt herleiten: Gegeben ist, dass das Seitenverhältnis bei den DIN-Formaten stets gleich ist und das man durch Verdopplung der kurzen Seite das Format mit der nächst kleineren Nummer erhält (z.B. aus A4 erhält man A3). Wenn man das Seitenverhältnis mit c und die kurze Seite mit s bezeichnet, ergibt sich daraus das Format s x c*s und das nächst größere Format (c*s x 2*s). Mit der Bedingung, dass das Seitenverhältnis auch beim großen Format gleich c sein muss, folgt für c:

Das Seitenverhältnis ist also wirklich √2.

Die weit verbreitete Annahme, dass das Seitenverhältnis dem Goldenen Schnitt entspricht, ist falsch. In diesem Falle würde das Seitenverhältnis ca. 1 : 1,618 betragen (siehe mathematische Herleitung).

Die praktische Bedeutung des Seitenverhältnisses von √2 besteht darin, dass bei Halbieren eines solchen Blattes zwei Blätter im gleichen Seitenverhältnis entstehen; die Blätter sind somit geometrisch einander ähnlich. Die Idee zu einem solcherart teilbaren Papierformat hatte vermutlich zuerst Georg Christoph Lichtenberg (vgl. seinen Brief an Johann Beckmann vom 25. Oktober 1786; in: Briefwechsel, Band III (1785–1792), Verlag C. H. Beck, 1990).

Dadurch ergeben sich die einzelnen Größen einer Reihe jeweils durch Verdoppeln der kleineren bzw. Halbieren der größeren Seitenlänge, so dass sich die Fläche (Höhe mal Breite) jeweils um den Faktor Zwei ändert. Nützlich ist dies z. B. für Vergrößerungen und Verkleinerungen beim Fotokopieren (Skalierungsfaktor 141 % [√2] bzw. 70,7 % [√½]). Mit diesen Vorgaben lässt sich das Gewicht mZ einer bekannten Anzahl Z Seiten eines Formats AN näherungsweise berechnen, wenn das Quadratmetergewicht mqm bekannt ist:

Das bedeutet z. B., dass ein DIN-A4-Blatt Standardbriefpapier (80 g/m²) ein Gewicht von fünf Gramm hat.

Die Höhen und Breiten und damit auch die Flächen der Formate der B-Serie errechnen sich aus dem geometrischen Mittel der Werte des entsprechenden und des nächstgrößeren A-Formats. Aus A0 (841 mm × 1189 mm) und 2A0 (1189 mm × 1682 mm) ergibt sich für B0:

B0 = √(841 mm × 1189 mm) × √(1189 mm × 1682 mm) = 1000 mm × 1414 mm.

Die Abmessungen der C-Serie ergeben sich wiederum aus dem geometrischen Mittel der A- und B-Formate gleicher Nummer, also:

C0 = √(841 mm × 1000 mm) × √(1189 mm × 1414 mm) = 917 mm × 1297 mm.

Die Abmessungen der D-Serie ergeben sich aus dem geometrischen Mittel der Werte des entsprechenden A-Formates und des nächstkleineren B-Formats. Aus A0 (841 mm × 1189 mm) und B1 (707 mm × 1000 mm) ergibt sich für D0:

D0 = √(841 mm × 1189 mm) × √(707 mm × 1000 mm) = 771 mm × 1091 mm.

B-Formate sind immer größer als A-Formate mit gleicher Nummer, C-Formate liegen dazwischen und D-Formate sind am kleinsten.

Wenn wir zur Abkürzung setzen, ergibt sich in Formeln ausgedrückt die folgende einfache Übersicht (Angaben in Metern, ohne Rundung), absteigend nach Größe sortiert:

B0 = k0 × k4
C0 = k−1 × k3
A0 = k−2 × k2
D0 = k−3 × k1
B1 = k−4 × k0
C1 = k−5 × k−1
A1 = k−6 × k−2
D1 = k−7 × k−3
B2 = k−8 × k−4
usw.


Übersicht

Datei:Papierformat A-D.png
Vergleich der DIN-Formate der Reihen A bis D (Ein Pixel entspricht einem Millimeter)

Benennung und Größe in Millimeter. Die Toleranz beträgt bei Maßen bis 150 mm ±1,5 mm, bei Maßen bis 600 mm ±2 mm und darüber ±3 mm. Die Übergrößen 2A0 und 4A0 gibt es nur in der DIN-, nicht in der ISO-Norm.

ISO/DIN-Reihen A-E (mm × mm)
A- B- C- D- E-
4-0 1682 × 2378
2-0 1189 × 1682 1414 × 2000
0 841 × 1189 1000 × 1414 917 × 1297 771 × 1091 800 × 1120
1 594 × 841 707 × 1000 648 × 917 545 × 771 560 × 800
2 420 × 594 500 × 707 458 × 648 385 × 545 400 × 560
3 297 × 420 353 × 500 324 × 458 272 × 385 280 × 400
4 210 × 297 250 × 353 229 × 324 192 × 272 200 × 280
5 148 × 210 176 × 250 162 × 229 136 × 192 140 × 200
6 105 × 148 125 × 176 114 × 162 96 × 136 100 × 140
7 74 × 105 88 × 125 81 × 114 68 × 96 70 × 100
8 52 × 74 62 × 88 57 × 81
9 37 × 52 44 × 62 40 × 57
10 26 × 37 31 × 44 28 × 40
A2
Bogen
A3
Halbbogen
A4
Viertelbogen (Briefbogen)
A5
Blatt
A6
Halbblatt (Postkarte)
A7
Viertelblatt

Abgeleitete Formate

Aus der A-Reihe werden die Streifen-Formate durch Teilung abgeleitet.

1⁄4 A3
105 × 297 mm
1⁄3 A4 = DIN lang (DL)
99 mm × 210 mm (Kurzmitteilung)
1⁄4 A4
74 × 210 mm
1⁄8 A4
37 × 210 mm
1⁄3 A5
70 × 148 mm
1⁄6 DIN
220 × 220 mm
DL-Umschlag
110 × 220 mm
C6/C5-Umschlag
114 × 229 mm – etwas größer und praktischer als DL

Anwendungen

A0, A1
Technische Zeichnungen, Poster, Filmplakate
A1, A2
Flipcharts, Geschenkpapier, Filmplakate
A2, A3
Zeichnungen, Diagramme, große Tabellen, Filmplakate (Aushang)
B4, A3
Zeitungen
A4
Briefe, Formulare, Hefte, Zeitschriften, Kataloge
A5
Notizblöcke
A6
Postkarten, Toilettenpapier, Überweisungsaufträge u. ä.
A7
Z.B: Flyer
B5, A5, B6, A6
Bücher
A7
Personalausweis (ID-2)
B7
Reisepass (ID-3)
B8, A8
Spielkarten, Visitenkarten
C4, C5, C6
Umschläge

Überformate

Da beim Zuschneiden und Falten Verluste auftreten, wurden die Überformate RA und SRA geschaffen. Das R steht für „Rohformat“, S für „sekundäres“. RA0 hat prinzipiell eine Fläche von 1,05 m², SRA0 1,15 m², Breite und Höhe sind aber auf den ganzen Zentimeter gerundet.

ISO/DIN-Reihen RA und SRA (in Millimetern)
RA- SRA-
-0 860 × 1220 900 × 1280
-1 610 × 860 640 × 900
-2 430 × 610 450 × 640
-3 305 × 430 320 × 450
-4 215 × 305 225 × 320

Unter der inoffiziellen Bezeichnung A4+ (A4 plus) existiert ferner ein auf dem DIN-A4-Format basierendes Überformat, das beim Einsatz in Tintenstrahl- und Laserdruckern Verwendung findet. Es wird für Endkunden speziell von Druckerherstellern angeboten. Durch die fehlende Normierung dieses Überformates existieren verschiedene Formate. So existieren auf DIN-A4 basierende Formate mit einer einheitlichen Beschnittzugabe von jeweils drei Millimetern pro Seite (216 mm × 303 mm) oder randlos bedruckbare Formate mit Abrisskanten. Einige (amerikanische) Anbieter spezifizieren das Format A4+ auch mit dem Maß 9½ Zoll × 13 Zoll (241 mm × 330 mm).

Im Fotodruck existiert auch das Überformat A3+ (A3 plus). Canon versteht darunter 329 x 482,6 mm.

Andere Formate

Außerdem gibt und gab es natürlich andere Systeme, beispielsweise bei Zeitungen. Manche alten Systeme haben sich zumindest in Teilen bis heute erhalten.

Maschinenformate

Für die Verarbeitung in Druckmaschinen gibt es einen Industriestandard, der folgende maximalen Papiergrößen umfasst.

Maschinenformate (in cm)
Formatklasse Abmessungen
00 35 × 50
01 46 × 64
0b 52 × 72
1 56 × 83
2c 64 × 91
2 61 × 86
3 65 × 96
3b 72 × 102
4 78 × 112
5 89 × 126
6 102 × 142
7 112 × 162
7b 120 × 162
8 130 × 185
9 150 × 205
10 162 × 224

Verpackungsbogen

Im Verpackungsbereich kommen Formate zum Einsatz, die sich vom Ballenformat (75 x 100 cm) ableiten. Diese Formate beschränken sich nicht auf Papierbögen sondern werden auch bei anderen Zuschnitten, z. B. aus Folie, verwendet. Ein Folgeformat entsteht jeweils durch Halbierung der langen Seite.

Verpackungsbogen
Kennung Gebräuchlicher Name Abmessungen Beispiele
1/1 Ganzer Bogen 75 x 100 cm Verpackungspapiere, Stopfpapier
1/2 Halber Bogen 50 x 75 cm Brotseidenpapier, Bäckereipapiere
1/4 Viertelbogen 37,5 x 50 cm Frischhaltepapier in Metzgereien, Käsereien
1/8 Achtelbogen 25 x 37,5 cm Frischhaltepapier in Metzgereien, Käsereien
1/16 Sechzehntelbogen 18 x 25 cm Frischhaltepapier in Metzgereien, Käsereien
1/32 Zweiunddreißigstelbogen 12,5 x 18 cm Zwischenlagen, z. B. bei Wurst, Käse, Konditoreiprodukten
1/64 Vierundsechzigstelbogen 9 x 12,5 cm Zwischenlagen, z. B. bei Wurst, Käse, Konditoreiprodukten


China

Chinesische Papierformate
Name Format mm × mm
Kai 8 260 × 370
16 185 x 260
32 130 x 185
32 groß 140 x 203

Japan

Die japanische Norm JIS P 0138-61 übernimmt die A- und C-Serien von ISO bzw. DIN, definiert aber eine leicht andere B-Serie: JIS B0 hat eine Fläche von 1,5 m², dem arithmetischen und nicht geometrischen Mittel der Flächen von A0 und 2A0, Breiten und Höhen werden analog zu A ermittelt und entsprechend gerundet.

Gegenüberstellung der DIN-/ISO- und der JIS-B-Reihe (in Millimetern)
DIN/ISO JIS
B0 1000 × 1414 1030 × 1456
B1 707 × 1000 728 × 1030
B2 500 × 707 515 × 728
B3 353 × 500 364 × 515
B4 250 × 353 257 × 364
B5 176 × 250 182 × 257
B6 125 × 176 128 × 182
B7 88 × 125 91 × 128
B8 62 × 88 64 × 91
B9 44 × 62 45 × 64
B10 31 × 44 32 × 45
Traditionelle japanische Papierformate
(1 sun = 1000⁄33 mm)
Name Format mm × mm sun × sun
Shiroku-ban Basis 788 × 1091 26 × 36
4 × 6/4 264 × 379 8,7 × 12,5
4 × 6/5 191 × 259
4 × 6/5 189 × 262
Kiku-ban Basis 636 × 939 21 × 31
Kiku 4 227 × 306 7,5 × 10
Kiku 5 151 × 227 5 × 7,5

USA und Kanada

Die in Nordamerika noch üblichen Papierformate folgen keinem einheitlichen Muster und sind ursprünglich zollbasiert (in). Die Reihe A bis E entstammt dem Standard ANSI/ASME Y14.1, andere Größen sind in ANSI X3.151-1987 festgelegt.

Die kanadischen Größen P1-P6 aus dem Standard CAN 2-9.60M sind in Millimetern spezifiert, auf halbe Zentimeter gerundet und lassen sich durch Verdopplung bzw. Halbierung ableiten, haben weitgehend näherungsweise Zoll-Pendants, aber nicht die Vorteile des konstanten 1,414-Verhältnisses (stattdessen abwechselnd ca. 1,30 und 1,54). Ihre Bedeutung ist auch in Kanada selbst eher gering.

Gebräuchliche nordamerikanische Papierformate
Name ANSI in × in mm × mm CAN mm × mm
P6 107 × 140
Invoice 5½ × 8½ 140 × 216 P5 140 × 215
Executive 7¼ × 10½ 184 × 267    
Legal 8½ × 14 216 × 356    
Letter A 8½ × 11 216 × 279 P4 215 × 280
Ledger, Tabloid B 11 × 17 279 × 432 P3 280 × 430
Broadsheet C 17 × 22 432 × 559 P2 430 × 560
D 22 × 34 559 × 864 P1 560 × 860
E 34 × 44 864 × 1118    
Vergleich nordamerikanischer Architektur-/Ingenieurspapierformate
in × in mm × mm
Name Ing. Arch. Ing. Arch.
A 8½ × 11 9 × 12 216 × 279 229 × 305
B 11 × 17 12 × 18 279 × 432 305 × 457
C 17 × 22 18 × 24 432 × 559 457 × 610
D 22 × 34 24 × 36 559 × 864 610 × 914
E 34 × 44 36 × 48 864 × 1118 914 × 1219
F 44 × 68 1118 × 1727  

Stellenweise, z. B. im Bibliothekswesen, sind noch heute Formate aus dem 19. Jahrhundert in Gebrauch. Einige Werte haben sich über die Zeit um teilweise mehr als ein Zoll verändert.

Unsystematische historische nordamerikanische Papierformate
Name in × in mm × mm
Post 15½ × 19¼ 394 × 489
Large Post 16½ × 21 419,1 × 533,4
Elephant 23 × 28 584 × 711
Medium 18 × 23 457,2 × 584,2
Crown 15 × 20 381 × 508
Double Crown 20 × 30 508 × 762
Royal 20 × 25 508 × 635
Quarto 8 × 10 203 × 254
Foolscap 8 × 13 203 × 330
Demy 17½ × 22½ 444,5 × 571,5
Double Demy 23½ × 35 597 × 889
Quad Demy 35 × 45 889 × 1143
Dollar Bill 3 × 7 76 × 178

Siehe auch