Ballonerbsen
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Lessertia frutescens, Illustration von William Curtis | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lessertia | ||||||||||||
DC. |
Die Ballonerbsen (Lessertia) sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae, Leguminosae).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Lessertia-Arten sind meist ausdauernde, selten auch einjährige, krautige Pflanzen oder Sträucher. Die Sprossachse ist aufrecht oder niederliegend.
Die Laubblätter sind unpaarig gefiedert oder selten einfach. Die Nebenblätter sind paarig.
Generative Merkmale
Über paarigen Hochblättern stehenden die Blüten selten einzeln oder meist in seitenständigen, verlängerten oder beinahe kopfig erscheinenden, traubigen Blütenständen zusammen.
Die je nach Art relativ kleinen, zygomorphen Blüten sind 6 bis 10 Millimeter lang. Die Kelchzähne sind mehr oder weniger gleich. Die genagelten Kronblätter sind rosa- bis purpurfarben oder gelb.
Die Hülsenfrüchte sind länglich und abgeflacht oder selten aufgebläht.
Ökologie
Die Bestäubung erfolgt durch Vögel (Ornithophilie). Die Ausbreitung der Diasporen, es sind bei einigen Lessertia-Arten die Früchte, erfolgt durch den Wind.
Verbreitung
Die Gattung kommt vorwiegend in Afrika, mit dem Verbreitungszentrum im Süden, nur die Arten Lessertia benguellensis, Lessertia pauciflora, Lessertia incana und Lessertia stipulata kommen auch in tropischen Regionen vor.
Nutzung
Verschiedene Arten der Gattung werden als Viehfutter oder in der traditionellen Medizin als Heilpflanzen genutzt. Aufgüsse von Lessertia argentata und Lessertia tomentosa werden zur Behandlung von Augenkrankheiten verwendet, die Blätter von Lessertia stenoloba und Lessertia inflata als Abführmittel und Lessertia macrostachya gegen Magen- und Leberschmerzen. Ein Pulver aus Lessertia benguellensis wird zur Behandlung von Syphilis, Angina und blutigem Urin verwendet.
Systematik
Die Gattung Lessertia wurde 1812 durch Augustin-Pyrame de Candolle aufgestellt. Typusart ist Lessertia perennans (Jacq.) DC.[1] Der Gattungsname Lessertia ehrt den französischen Botaniker Jules Paul Benjamin Delessert.
Die Gattung Lessertia gehört zur Untertribus Coluteinae aus der Tribus Galegeae in der Unterfamilie Faboideae innerhalb der Familie Fabaceae.
Die Gattung der Ballonerbsen (Lessertia) ist eng verwandt mit der sehr ähnlich Gattung Blasensträucher (Colutea). Von manchen Autoren wird die sehr ähnliche Gattung SutherlandiaR.Br. in die Gattung Lessertia mit eingeordnet. Beide Gattungen sind im „Wuchs“ sehr ähnlich, bei Sutherlandia sind die Blüten 15 bis 30 Millimeter groß und rot, sowie die Früchte größer als bei Lessertia. Die Einordnung vieler Arten ist umstritten.
Je nach Autor gehören 50 bis 75 Arten zur Gattung Lessertia:
- Lessertia acanthorhachisDinter: Sie kommt in Namibia vor.[2]
- Lessertia affinisBurtt Davy: Sie kommt in den südafrikanischen Provinzen Free State und Mpumalanga vor.[3]
- Lessertia annularisEckl. & Zeyh. (Syn.: Lessertia arcuataEckl. & Zeyh.): Sie kommt in Namibia in den südafrikanischen Provinzen Free State, Nord-, West- sowie Ostkap vor.[3]
- Lessertia argenteaHarv. (Syn.: Lessertia villosaE.Mey.): Sie kommt in Lesotho und in Südafrika vor.[2][3]
- Lessertia benguellensisBaker: Sie kommt in Angola, Namibia, Botswana und in Südafrika vor.[4][3]
- Lessertia brachypusHarv.: Sie kommt in Namibia und in Südafrika vor.[4][3]
- Lessertia brachystachyaDC.[2][3]
- Lessertia candidaE.Mey.: Sie kommt in Namibia und in Südafrika vor.[2][3]
- Lessertia canescensGoldblatt & J.C.Manning: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Westkap vor.[3]
- Lessertia capensisDruce (Syn.: Lessertia astragalinaMeisn., Lessertia pubescensDC., Lessertia pulchraSims, Lessertia venustaEckl. & Zeyh.): Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Westkap vor.[3]
- Lessertia capitataE.Mey.[2] Sie kommt beispielsweise in den südafrikanischen Provinzen Free State, Nord- sowie Westkap vor.[3]
- Lessertia carnosaEckl. & Zeyh.: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Ostkap vor.[3]
- Lessertia contractaM.Balkwill: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal vor.[3]
- Lessertia cryptanthaDinter: Sie kommt in Namibia vor.[2]
- Lessertia depressaHarv.: Sie kommt in Lesotho und in Südafrika vor.[4][3]
- Lessertia diffusaR.Br. (Syn.: Lessertia dubiaDruce): Sie kommt in Namibia und in den südafrikanischen Provinzen Nord- sowie Westkap vor.[4][3]
- Lessertia distansBurtt Davy:[2] Es sind nur wenige Herbarexemplare aus Limpopo bekannt.[5]
- Lessertia dykeiL.Bolus: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal vor.[3]
- Lessertia emarginataSchinz: Sie kommt in Namibia, Sambia, Simbabwe und Botswana vor.[2]
- Lessertia eremicolaDinter: Sie kommt in Namibia vor.[2]
- Lessertia excisaDC.: Sie kommt in den südafrikanischen Provinzen West- sowie Nordkap vor.[3]
- Lessertia falciformisDC.: Sie kommt in Botswana, Namibia und in Südafrika vor.[4][3]
- Lessertia flanaganiiL.Bolus: Sie ist nur von der Typusaufsammlung im Jahr 1890 in Komga in der südafrikanischen Provinz Ostkap bekannt.[3]
- Lessertia flexuosaE.Mey.: Über diese Art ist wenig bekannt; es gibt Fundortangaben in der südafrikanischen Provinz Ostkap.[3]
- Lessertia frutescens(L.) Goldblatt & J.C. Manning (Syn.: Lessertia montana(E.Phillips & R.A.Dyer) Goldblatt & J.C.Manning): Mehrere Unterarten kommen in Botswana. Lesotho, Namibia und in Südafrika vor. In Kenia und in Australien ist sie ein Neophyt.[4][3]
- Lessertia fruticosaLindl.: Sie kommt in den südafrikanischen Provinzen West- sowie Nordkap vor.[3]
- Lessertia globosaL.Bolus: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Westkap vor.[3]
- Lessertia harveyanaL.BolusSie kommt in den südafrikanischen Provinzen KwaZulu-Natal sowie Ostkap vor.[3]
- Lessertia herbaceaDruce (Syn.: Lessertia abbreviataE.Mey., Lessertia propinquaEckl. & Zeyh.)[3]: Sie kommt in Südafrika und in Lesotho vor.
- Lessertia incanaSchinz: Sie kommt in Namibia und in Südafrika vor.[4][3]
- Lessertia inflataHarv. (Syn.: Lessertia vesicaria(Thunb.) DC.): Sie kommt in den südafrikanischen Provinzen Ost- sowie Nordkap von Calvinia bis Sutherland und zur Upper Karoo relativ weit verbreitet vor.[3]
- Lessertia ingeliensisM.Balkwill: Sie kommt in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal vor.[3]
- Lessertia kensitiiL.Bolus: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Ostkap vor.[3]
- Lessertia lanataHarv.: Dieser Endemit kommt nur noch an zwei Fundorten im „Swartberg Renosterveld“ im Westkap vor. Die Bestände nehmen fortlaufend durch vielfältige menschliche Einflüsse ab.[3]
- Lessertia macrofloraM.Balkwill: Sie kommt in den südafrikanischen Provinzen KwaZulu-Natal und Mpumalanga vor.[3]
- Lessertia macrostachyaDC.: Die Unterarten kommen in Botswana sowie Namibia[4] vor und eine Unterart kommt auch in der südafrikanischen Provinz Nordkap[3] vor.
- Lessertia margaritaceaE.Mey.: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Westkap vor.[3]
- Lessertia meyeriBoatwr.T.Nkonki & B.-E.van Wyk: Sie kommt in den südafrikanischen Provinzen West- sowie Nordkap von Namaqualand bis zur Kaphalbinsel vor, mit einem isolierten Fundort in der Nähe von Montagu.[3]
- Lessertia microcarpaE.Mey.: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Nordkap vor.[3]
- Lessertia miniataSalter: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Westkap vor.[3]
- Lessertia mossiiR.Young: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Gauteng vor.[3]
- Lessertia muricataT.M.Salter: Sie kommt in der südafrikanischen Provinz Westkap vor.[3]
- Lessertia pappeanaHarv.: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Westkap vor.[3]
- Lessertia parvifloraHarv.: Sie kommt in der südafrikanischen Provinz Westkap vor.[3]
- Lessertia paucifloraHarv. (Syn.: Lessertia schlechteriBolus): Die mehreren Varietäten kommen in Tansania, Simbabwe, Lesotho und Südafrika vor.[4][3]
- Lessertia perennansDC. (Syn.: Lessertia polystachyaHarv., Lessertia subcanescensGand.): Die mehreren Varietäten kommen im „Drakensberg Escarpment“ vom südlichen Mpumalanga über KwaZulu-Natal und Lesotho bis zu den Amathole Bergen im Ostkap vor.[4][3]
- Lessertia phillipsianaBurtt Davy: Über diese Art ist nur wenig bekannt. Es sind 2013 nur drei Aufsammlungen in Klerksdorp, Ventersdorp sowie Chrissiesmeer in den südafrikanischen Provinzen Mpumalanga sowie North West bekannt.[3]
- Lessertia physodesEckl. & Zeyh. (Syn.: Lessertia acuminataE.Mey., Lessertia tumidaEckl. & Zeyh.): Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Ostkap vor.[3]
- Lessertia prostrataDC.: Sie kommt in den südafrikanischen Provinzen Free State, Gauteng, Limpopo sowie Ostkap vor.[3]
- Lessertia rigidaDC.: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Westkap vor.[3]
- Lessertia sneeuwbergensisGermish.: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Ostkap vor.[3]
- Lessertia spinescensE.Mey.: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Nordkap vor.[3]
- Lessertia stenolobaE.Mey. (Syn.: Lessertia obtusata(Thunb.) DC.): Sie kommt in den südafrikanischen Provinzen West- sowie Nordkap vor.[3]
- Lessertia stipulataBaker f.: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Free State vor.[3]
- Lessertia strictaBolus (Syn.: Lessertia purpureaR.Young): Sie ist im südlichen Afrika verbreitet.[2][3]
- Lessertia tenuifoliaE.Mey.: Sie kommt in den südafrikanischen Provinzen Free State sowie Ostkap vor.[3]
- Lessertia thodeiL.Bolus: Sie kommt in Lesotho und in den südafrikanischen Provinzen KwaZulu-Natal, Free State sowie Mpumalanga vor.[4][3]
- Lessertia tomentosaDC.: Dieser Endemit kommt nur von St. Helena Bay bis zur Kaphalbinsel im Westkap vor. Es sind nur noch 10 bis 15 isolierten Fundorte bekannt. Durch menschlichen Einfluss gehen fortlaufend Habitate verloren. Invasive Pflanzenarten nehmen die Bestände ab.[3]
Quellen
- Datenblatt Genus Lessertia bei PlantZAfrica von South African National Biodiversity Institute = SANBI.
- P. H. Weston: Genus Lessertia bei PlantNET: New South Wales Flora Online.
- Tandiwe Nkonki: A Taxonomic Study of the Genus Lessertia DC. (Fabaceae, Galegeae). A dissertation submitted in partial fulfilment for the degree of Magister Scientiae in Botany in the Faculty of Science, University of Johannesburg, 2013. PDF.
Einzelnachweise
- ↑ Lessertia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 2. Dezember 2021.
- ↑ a b c d e f g h i j Datenblatt Lessertia bei International Legume Database Information Service = ILDIS - LegumeWeb - World Database of Legumes, Version 10.38 vom 20. Juli 2010.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba Artenliste zu Lessertia in der Red List of South African Plants
- ↑ a b c d e f g h i j k Lessertia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 2. März 2021.
- ↑ Tandiwe Nkonki: A Taxonomic Study of the Genus Lessertia DC. (Fabaceae, Galegeae). A dissertation submitted in partial fulfilment for the degree of Magister Scientiae in Botany in the Faculty of Science, University of Johannesburg, 2013. PDF.