Franz Reusch

Orgel der Pfarrkirche Sonnberg

Franz Reusch (* 19. September 1817; † 31. August 1887) war ein österreichischer Orgelbauer aus Klosterneuburg.

Leben

Franz Reusch wurde am 19. September 1817 im Großherzogtum Baden geboren, wobei der Geburtsort unbekannt ist. Seine Eltern waren Bernhard Reusch und Maria Anna Grössinger. Am 8. Oktober 1850 wurde er im Stift Klosterneuburg mit Anna Maria Habergut getraut. Er starb am 31. August 1887 an einer Nierenentzündung und wurde am 2. September auf dem Klosterneuburger Stadtfriedhof begraben.

Franz Reuschs berufliche Laufbahn ist eng mit der von Johann Georg Fischer verknüpft, in dessen Werkstätte er zunächst gearbeitet haben dürfte. Schon während dieser Zeit hatte er sich offensichtlich einen entsprechenden Ruf erworben, sodass er sich nicht nur die Nachfolge in diesem Betrieb, sondern auch ein Arbeitsgebiet sichern konnte, das jenem Fischers zumindest gleichkam. Es reicht von zentralen Gegenden Niederösterreichs bis weit in den Nordosten dieses Landes. (Bezirk Mistelbach, entlang der Donau etwa von der Traisen bis vor die Tore Wiens). Sein größtes und einzig bekanntes zweimanualiges Instrument befindet sich in der ehemaligen Augustiner-Chorherren Kirche in St. Andrä an der Traisen.

Charakteristika seiner Orgeln

  • Konsequentes Festhalten an der Schleiflade, wobei schon zu seinen Lebzeiten einige Orgelbauer zu anderen Systemen übergingen (mechanische Kegellade)
  • Obertönige Dispositionen (wenige Grundstimmen, lückenloser Prinzipalchor, hochliegende Mixtur, 16´ im Pedal nicht immer vorhanden)
  • Fast ausnahmslos einmanualige Instrumente im Umfang von ca. 10 Registern
  • Bei der Einrichtung der Spieltische ordnete er die Registerzüge in einer Reihe über der Manualklaviatur an – ausgenommen in Neustift am Walde.

Diese Bauweise wurde – zumindest bei manchen Orgeln – auch von der Orgelbauwerkstatt Zachistal & Capek (Krems) angewandt. Dies beweisen die beiden Orgelwerke in Hautzendorf – Ortspfarrkirche (der Spieltisch ist hier seitlich am Orgelgehäuse angebracht), sowie am Heiligen Berg (freistehender Spieltisch).

  • Die Gehäusegestaltung richtet sich nach dem damaligen Zeitgeschmack und reicht von dem Klassizismus entlehnten Grundzügen bis zu solchen der Neorenaissance.

Werke

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1850/1860HörersdorfPfarrkirche HörersdorfI/P
1851WeidlingPfarrkirche Peter und Paulnicht erhalten, seit 1999 Orgel von Orgelbau Eisenbarth
1855Neustift am WaldePfarrkirche Neustift am WaldeI/P8
1861St. Andrä an der TraisenPfarrkirche St. Andrä an der Traisen
1864SonnbergPfarrkirche Sonnberg
I/P8[1]
1868KleinhadersdorfPfarrkirche KleinhadersdorfI/P8
1870PoysdorfPfarrkirche Petrus und Paulus/Erdberg
1870Obritzberg-RustFilialkirche St. Georg
I4[2]
1870KierlingKierlinger Pfarrkirche
1870UnterolberndorfPfarrkirche Unterolberndorf
1871WeitersfeldMaria im Gebirge
1872Stein an der DonauStrafhauskapelle in Stein an der Donau
1874ChorherrnPfarrkirche Chorherrn
1875Furth bei GöttweigPfarrkirche Furth bei Göttweig
1880Höflein an der DonauPfarrkirche Höflein an der Donau
I/P6Neubau 2023 durch Alois Linder mit Substanzerhaltung aus 1880[3][4]
1881KritzendorfPfarrkirche Kritzendorf
1881FeuersbrunnPfarrkirche Feuersbrunn
1882BöheimkirchenFilialkirche St. Peter am Anger, AußerkastenI/P6
1885Bad FischauPfarrkirche Bad Fischau-Brunnnicht erhalten, Orgel von Herbert Gollini seit 1986

Literatur

Einzelnachweise

  1. https://organindex.de/index.php?title=Sonnberg,_St._Peter_und_Paul
  2. https://organindex.de/index.php?title=Obritzberg-Rust/Gro%C3%9Frust,_St._Georg
  3. http:www.orgelbau-linder.de
  4. https://organindex.de/index.php?title=Klosterneuburg/H%C3%B6flein_an_der_Donau,_St._Margareta